Moin, Leute,
ich finde es gemein, wenn hier die wirklich supertollen Kartonisten ihre phantastischen Bauten einstellen. Sie stecken die Marken so hoch, dass ein kleiner, älterer Herr sich kaum noch traut, seine nicht immer glänzenden Machwerke ebenfalls herzuzeigen. Ich denke da an Lutz, den
bond25 .
Da hat Dr. Zou einen Tröt eingestellt, wo ihm unter Anderem für Anfänger und Minderbemittelte wie mich, empfohlen wurde, es erst einmal mit der AMBROSE zu versuchen. Nun wollte ich einmal wissen, was meine inzwischen etwas gefühlsarme Fingerspitzen noch zuwege bringen. Ich habe mir geschworen, auf jeden Fall ehrlich zu sein und zu zeigen was im 80. noch möglich ist, egal wie es werden sollte um anderen Mut machen es auch zu versuchen.
Also, die AMBROSE runtergeladen und studiert. Au weia. Wohl doch zu viel vorgenommen ? Da sind aber für meine Fähigkeiten eine Menge Fizzeleien drauf. Nix da. Angefangen.
Zuerst einmal Graukarton 1 mm von Tochter besorgen lassen. Zu verstärkende Teile aufgeklebt. Jawohl, mit hochverdichtetem altem Tapetenkleister. Das Glas durfte ich auf den Kopf stellen. Nichts lief aus ! Im Hintergrund von Bild 5 kann man das schiefstehende Glas mit der schrägen Oberfläche des Kleisters sehen.
Unter eine Glasplatte gelegt und mit Fachliteratur aufgelegt. Nach ca. 6 Stunden war das Zeug immer noch feucht, die Pappe gebogen. Den Föhn meiner Frau geholt ( Ihr merkt das wird ein Familienwerk ), den Karton mit der beklebten Seite nach unten auf eine Wolldecke gelegt und mit geringer Temperatur geföhnt. Ich und Ihr werdet es nicht glauben, dem Karton war unter der Wärme wohl und streckte sich bis zur fast vollständigen Ebene. Den Rest über die Tischkante gezogen, dabei tue ich das meinen Mitmenschen sonst nicht an, ehrlich.
Das Nächste war dann das Ausschneiden der Spanten am folgenden Tag. Aber die Schlitze mit nur 1 mm Breite, am jeweiligen Ende sauber ausschneiden ? Nun, zu was hat man eine Ahle. Damit kann man die Endpunkte tadel- und mühelos ausstechen. Das Gerippe konnte ich dann fehlerfrei zusammen stecken und verkleben.
Da fiel mir mit Schrecken ein, dass meine mit dem Tintenstrahler gedruckten Baubögen in der Farbe ausgesprochen sauer auf Feuchtigkeiten aller Art reagierten. So mancher hässliche Wischfleck bei früheren Bauten kam in Erinnerung. Zum Glück habe ich eine Tochter, die ich bitten konnte mir ein Schutzspray für Tintenfarbe zu besorgen (Familienwerk). Hat sich im nachhinein tadellos bewährt.
Die Schnittstelle der Bordwände, sowie Bug und Heckpartie habe ich vorsichtshalber mit Ausschnitten der auf dünnerem Papier nachgedruckten Teilen der Bordwände unterklebt. Das war gut so, denn beim antragen der Originalbordwände ergab sich am Heck eben doch ( durch meine Schuld ) ein Spalt, der mit Ponal aufgespachtelt wurde. Ist vielleicht nicht ganz korrekt, geht aber.
Nun stand der Dampfer zum Stapellauf auf der Helling. Die Flasche Sekt für die Taufe habe ich aber nicht am Bug zerschellt. Einmal hatte ich Sorgen wegen etwaiger Beschädigungen des Schiffskörpers, zum anderen hat mir der Sekt auch gut geschmeckt.
Und nun, allzeit gute Fahrt, äh, ist ja eigentlich eine fest verankerte Leuchtboje. Sei sturmfest und weise anderen den rechten Weg.
Prost.
Gleich macht weiter,
KURT, der Streu