Vollenhovense Bol 1:100, Kartonwerft Kontrollbau

  • Hallo

    Ich möchte Euch ein neues Schiff der Kartonwerft zeigen, das noch nicht ganz fertig aber hiermit im Kontrollbau ist.

       


    Es handelt sich um ein Plattbodenschiff, genauer einer Bol, die dem Typ aus der Stadt Volllenhove nachempfunden ist.

    Der Schiffstyp wurde um 1900 in Vollenhove entwickelt, das damals noch an der Zuidersee lag. Ursprünglich wurde sie als Frachtschiff und vor allem wohl als Zubringer für die großen Eisentjalken verwendet.

    Die Vollenhovense Bol ist recht klein, sie hat weniger als 10m Rumpflänge und einen extrem geringen Tiefgang von weniger als einem Meter.

    Dadurch ist sie Ideal für die flachen Binnengewässer der Revion Overijssel geeignet, sie konnte aber auch auf der Zuidersee segeln, durch ihre bauchige Form und den hohen Bug ist sie ein erstaunlich trockener Segler, selbst in kabbeligen Gewässern. Die runde gemütliche Form dieser Schiffe gab ihnen wohl auch den Namen Bol, was Kugel oder Kopf heißt.


    Das Modell ist kein Phantasieschiff sondern die Yacht KRULLEBOL (=Lockenkopf) aus Heeg in Friesland.

    Die Bol ist heute ein verbreiteter und beliebter Freizeitsegler, perfekt für die Friesischen Meere und das Ijsselmeer. Es sind ganz sicher keine Rennsegler aber unheimlich gutmütig zu segelnde Schiffe, und unter Deck erstaunliche Raumwunder. Große Bollen fahren ein Kutterrigg mit Klüverbaum, die KRULLEBOL ist mit zwei Segeln als Sloop getakelt und mit zwei Leuten gut zu händeln.

    Und warum ausgerechnet die Krullebol ?? Da ich ja dazu neige "Urlaubsbekanntschaften" zu kartonifizieren, konnte ich das nach einer Woche segeln auf dieser hübschen Deern einfach nicht lassen....

          

    Soviel erstmal - im nächsten Bericht kommen Bilder vom Bau.


    Viele Grüße

    Imo

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  • Moin Imo;

    letztes Wochenende kam was über dem Bootstyp auf Phönix. Ich freue mich und würde dann zu gegebener Zeit Ordern.

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Hi Arne ,

    Danke für den Tip !! Da werde ich mal in der Mediathek suchen ..


    @all Danke für Eure Likes - das freut mich wenn Euch sogar der kleine Appetizer schon gefällt!

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  • Moin Imo;


    die Serie hieß " Land im Gezeitenstrom " und war 3 teilig.

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



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  • Danke Arne - schon gefunden ... und am 13. wird die Reihe wiederholt :)



    Zu den versprochenen Fotos vom Bau...


       

    Das Schiffchen passt locker auf einen Bogen... dazu ein Satz Segel und Flaggen.

    Wie der Schärenkreuzer ist das Modell in Schwimmlage dargestellt, schiebt also leicht Lage auf dem Steuerbordbug (das ist ihre Schokoladenseite beim Kreuzen).

    Wie ich auf die Idee gekommen bin die Einrichtung im Salon zu machen ... ööööh ....weis ich nicht mehr. Durch die verglaste Rückwand und das riesige Schiebeluk kann man so schön reinsehen...

    Dadurch ist natürlich das klassische Spantgerüst etwas dünne geworden und eigentlich nur noch im Vorschiff und rudimetär in der Plicht vorhanden. Im Bereicht des Salons übernehmen die Aufbauwände, nach unten verlängert, die Festigkeit des Spantgerüstes. Ein bisschen viel Theorie... es folgen Bilder:


    Das vordere Spantgerüst

    Meine Versuche die Salonrückwand zu verglasen waren nicht gleich von Erfolg gekrönt....

          


    Schlussendlich hat es geklappt die Fenster und Bullaugen ordentlich auszuschneiden, mit Tesa zu 'verglasen' und Vorder- und Rückseite zusammen zu kleben:


       


    Danach konnte ich das Spantgerüst weiterbauen...


    Bis bald

    Imo

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  • Hallo,

    schön, dass mal so ein knuffiges Bootchen den Weg in den Karton gefunden hat.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo alle Bolle-Begeisterten .... ;)

    wegen anstehenden Gartenarbeiten bin ich nicht so viel zum Basteln gekommen, aber gerade eben habe ich den Rumpf fertig gemacht und möchte Euch hiermit auf den aktuellen Stand bringen...

    Erstmal vielen Dank für Eure Likes - das ist schon schön zu wissen das der Krauskopf nicht nur mir gefällt - Danke !!


    Los geht es mit dem Spantgerüst, das ja wegen der Inneneinrichtung etwas mager ausfällt.


    Im Achterschiff trägt der Plichtboden zur Festigkeit bei. Die Backskiste/Sitzbänke sind nur aus einer einfachen Lage Papier.


       


    Die Seitenwände des Aufbaus übernehmen den Stabilitätspart im Mittelschiff. im Original sind es wirklich nur Aufbauwände, die mit dem Deck abschließen. Für das Modell habe ich sie auf die Bodenplatte heruntergezogen. Die Einrichtung dahinter ist grafisch angedeutet - mal sehen wie das wirkt.

       


    Das Deck hat an den Seiten noch Auflager bekommen. Es hat eine deutliche Balkenbucht und muss, weil es doppelt ist, gut vorgeformt werden.


    Hier ist schon der erste Streifen der Außenhaut angebracht...

    Damit geht es gleich weiter...

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  • ...

    Die Außenhaut musste ein bisschen nachgearbeitet werden, vor allem der obere Streifen hat jetzt etwas Überlänge zum Anpassen bekommen.

       

    Die Scheuerleiste wird in zwei Lagen genau auf die Kante der beiden Bordwandstreifen geklebt.

    Vorher werden beide Steven von beiden Seiten aufgedoppelt - hier sieht man noch die Papierkanten. Dadurch sieht der Übergang Außenhaut-Steven viel sauberer aus, und der Steven bekommt die richtige Stärke. Am Schluss wird die Kante noch sauber zugeklebt.

             

    Die Namensschilder sind ein bisschen zu groß geraten ;)

    Mal sehen, morgen gehts weiter...

    Viele Grüße

    Imo

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  • Moin zusammen,



    sehr schöne Vorbild-Auswahl! Es ist ja kein Renner, sicher, aber ein schöner, kleiner Segler, der seine "Bodenständigkeit" zeigt und grade bei den Details echt schick ist...


    Ums mal anders zu sagen: "Hätte es ein Fell, würd ichs dauernd knuddeln!"


    Gruß

    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin!

    wie schön, so ein kleines Schiffchen. Und dann aus Heeg, wo ich schon mehrfach zum Segeln war.

    Grüße

    Hanns.G


    Hänschen klein ging allein in die weite Welt hinein...das e-bike wartet schon.

  • Das freut mich so sehr, dass Ihr die kleine Bol auch so knuffig findet... Beim Bauen mache ich gerade nochmal Urlaub:D


    Die Darstellung auf schiefer Wasserlinie hatte ich bei meinem Schärenkreuzer schon mal gemacht, weil es einfach komisch aussieht wenn ein Segler mit Vollzeug auf ebenem Kiel schwimmt... das widerstrebt mir einfach. Die Bol legt sich natürlich nicht ganz so flott auf die Backe wie der Schärenkreuzer - soll sie ja auch nicht ;) Deshalb hier nur eine moderate Krängung.


    Für ein Vollrumpfmodell fehlen mir einige Daten vom Unterwasserschiff - mal sehen was ich da noch finde bzw. inwieweit sich die Enkhuizer Bol verwenden lässt ;) Danke dafür !


    @Arne

    Gestern habe ich mir Deinen Filmtipp angesehen (zumindest bis zur Pressekonferenz). Die Johanna von Amrum ist eine Hoogars keine Bol.

    Aber als die Werft der Lemsteraaken in Heeg gezeigt wurde, lag da die Krullebol neben ihren Schwester im Hafen ... hab ich mich gefreut...!!


    Gestern Abend habe ich die Einrichtung des Salons gebaut. Durch das riesige Schiebeluk und die verglaste Rückwand kann man recht gut in den Salon sehen, daher habe ich diesem die Einrichtung spendiert. Die besteht aus der Kammer für die Toilette, der Pantry, zwei Bänken

    /Kojen, einem Klapptisch, einem Schrank und der Ablage für (nasses) Segelzeug.


        


    Die höhe des Fußbodens haut natürlich nicht hin, der liegt beim Original unter Wasserlinie. Die Einrichtung ist daher unten angeschnitten - mal sehen ob das sehr auffällt.... Denn am Ende kommt noch das Deck auf den Aufbau.

       



    Die Nacht hat sie längsseits der Vasoula verbracht... was für ein Größenunterschied...


    Viel Spaß und liebe Grüße

    Imo

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    Edited once, last by die Werft ().

  • Richtig schön, die Kleine!

    Ich glaube nicht, dass die Kompromisse bei der Darstellung der Einrichtung sehr stören, Imo

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Imogen,


    super, die Modellwahl

    super, die Konstruktion

    super, die leichte Schräglage

    gefällt mir wirklich sehr!


    Beste Grüße,

    Manfred


    Zu den Fenstern: Versuchs mal mit stanzen statt mit schneiden. Siehe United States (WHV, 1:500)

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • no denn man to

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



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  • Hallo Henning und Wolfgang,


    Ich halte das Teil nach wie vor in 250 nicht baubar ... allerding gehe ich bei der Einschätzung von meinen Fähigkeiten aus ;)

    Ihr Drei dürft gerne das Gegenteil beweisen ... Euch traue ich das ohne weiteres zu !

    Und ja drei - ich habe mich nicht verzählt- Helmut hat sich auch schon für die 250er Version gemeldet..

    Viel Erfolg:thumbup:


    Viele Grüße

    Imo

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  • Hallo Ihr Lieben,


    Es geht ein Stück weiter - gestern Abend habe ich mich um die Details auf dem Vorschiff gekümmert und um die beiden Handläufe auf dem Aufbau.



    Die kleine Klampe in der Mitte dient zum Festmachen und Trimmen des Vorstags.

    Der Mast der KRULLEBOL kann gelegt werden, daher ist am Vorstag eine kleine Talje angeschlagen. Der Mast steht im Mastkoker vor dem Aufbau, der im nächsten Bild noch besser zu sehen ist. Das hölzerne Gebilde am Koker ist die Nagelbank, wo die Fallen befestigt werden.


    Mittig auf dem Vorschiff ist die Luke zum Vorschiff - hier fehlt nur noch ein kleiner Doradelüfter.
    Die beiden großen Vorschiffklampen, deren Name mir gerade nicht mehr einfallen will (und mein Menzel ist unauffindbar) habe ich heute Nachmittag gebaut... vielleich kennt ja jemand den Fachbegriff und hilft aus.


    Jetzt mach ich mich an die Seitenschwerter... bis bald

    Viele Grüße

    Imo

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  • Hallo Imo, ganz grosses Kino.

    Die beiden großen Vorschiffklampen, deren Name mir gerade nicht mehr einfallen will (und mein Menzel ist unauffindbar) habe ich heute Nachmittag gebaut... vielleich kennt ja jemand den Fachbegriff und hilft aus.

    also wenn ich meinen "Menzel" :D richtig verstehe sagt er einfach nur Poller dazu.

    Gruss Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Hallöchen!


    Druckst du auch vier 1:250 er Exemplare? :cool:
    Das knubbelige Boot sieht sehr gut aus!


    Lieben Gruß!

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Moin zuswammen,


    Imogen, segelst Du den schnuckeligen Lockenkopf mit abgesenktem Seitenschwert? Bei einigen Sachen bin ich noch am nachdenken...hat das Knubbelchen eigentlich ein Eisendeck bzw. ist das ein Eisen/Stahlboot?


    Gruß

    Hadu

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  • Moin Hadu;

    normalerweise werden die beiden Seitenschwerter als Stütze beim trockenfallen genutzt. Man will bei Ebbe keine Schlagseite bekommen. Denn so klein und knuffelig die Boote sind, sie haben alle einen Balkenkiel und eine hohe Aufkimmung.

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



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  • Hallo Ihr Lieben ,

    Danke für Euer reges Interesse an dem Knubbelchen!! Toll!

    Sorry gestern war mir nicht nach schreiben - aber nacher stell ich die Bilder von den Seitenschwertern ein , versprochen.


    Da muss ich aber leider Arne vehement widersprechen... die Seitenschwerter werden nur beim Segeln benutzt, und auch immer nur das Leeschwert.

    Trockenfallen können die ganzen Plattbodenschiffe perfekt ohne Stützen - dafür sind sie schließlich gebaut. Der Balkenkiel sinkt im Watt ein und das Schiff liegt ganz gerade auf seinem flachen Boden. Die Aufkimmung ist minimal unter 3°.

    Die Schwerter würden genauso im Schlick einsinken, sie haben viel zu wenig Auflagefläche um das Schiff zu Stützen. Und die Aufhängung der Schwerter ist zwar ziemlich massiv, dreht aber in 2 Richtungen... auch nicht gut als Stütze.


    Ursprünglich wurde die Bol aus Holz gebaut.

    Aber das Modell zeigt ja keinen alten Frachtsegler sondern eine moderne Yacht, die der Bol aus Vollenhove nachempfunden ist. Die KRULLEBOL ist ein reines Stahlschiff. Auch Deck und Aufbau sind aus Stahl. Aus Holz ist das Rigg, der Belag der Lukendeckel und des Plichtbodens sowie die Backskistendeckel und Fenster/Tür an der Rückseite vom Aufbau.


    Und was die Poller auf dem Vorschiff angeht, 'Beretanden' (Bärenzähne) war der Begriff der mir nicht einfallen wollte... (Hajo Zimmer hat es gewusst )


    Viele Grüße

    Bis nacher ...

    Imo

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  • Moin Imo;


    auch ein alter Werftzausel wie ich, kann sich täuschen.

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



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  • Hallo ihr "250er",

    IMO ich will ne 1/25er, und mit ner Decke aufm Tisch :D


    Toller Dampfer

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Servus Imogen


    ... Und vielleicht verschlägt es die Krullebol in 1:250 auch an die Adria, an meinem Sv.Ivan vorbei, wer weiß... :D


    Ganz entzückend, das Bötchen!


    Herzlichen Gruß

    Robert

  • ... und ich halte das Ding in 250 immer noch für nicht baubar ... ;):wacko:


    Hallo Ihr Lieben,


    tröste Dich Arne, auch ich irre mich bisweilen:

    8| Uwe hatte völlig recht und die Poller heißen schlicht Poller. Die Berentanden sitzen noch weiter vorne ca. 30- 50 cm neben dem Steven, fehlen aber bei der KRULLEBOL.

    Diese Lemsteraak hat Berentanden, in heller Eiche neben dem Vorsteven zu sehen.

    Wie Ihr seht ich habe meinen Menzel wiedergefunden ...:D

    sehr zu empfehlen aber soweit ich weiß nur noch antiquarisch zu bekommen.


    Gleich sind die Seitenschwerter dran ...

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  • Weiter im Baubericht - die angekündigten Schwerter sind dran.


    Ein bisschen Theorie vorweg:


    Die Seitenschwerter dienen, wie das Mittelschwert einer Jolle, dazu den Lateralplan zu vergrößern und damit die Abdrift zu verkleinern (Lateralplan = von der Seite betrachtete Fläche des Unterwasserschiffes). Yachten brauchen das nicht - die haben einen tiefgehenden Kiel und damit ausreichend Lateralplan. Ein Plattbodenschiff ist zwar keine Jolle, hat aber wenig Tiefgang, dadurch wenig Lateralplan und würde ohne Schwert gnadenlos seitlich Abdriften statt geradeaus zu segeln. Im Gegensatz zum Ewer Maria zum Beispiel, der einen Schwertkasten in der Mitte hat, haben die holländischen Plattbodenschiffe außen liegende Schwerter. Dann passt mehr Ladung ins Schiff oder eben ein geräumiger Salon :D.

    Benutzbar ist immer nur das leeseitige Schwert , das durch die Abdrift an den Rumpf gepresst wird. Das Luvschwert schwimmt auf stellt sich quer und bremst wenn man es nicht aufholt. Je nach Kurs wird das Schwert tief oder weniger tiefgefahren, raume und Vorwindkurse werden mit aufgeholten Schwertern gesegelt.


     

    Das Modell segelt ziemlich hoch am Wind auf ihrer Schokoladenseite und daher ist das Steuerbordschwert im Wasser und angeschnitten. Das Bb.Schwert liegt aufgeholt auf der Kante.

    Die Schwertaufhängung besteht aus einem Bolzen, der durch das Blatt führt und das Auf- und Niederholen vom Schwert ermöglicht, der Bolzen ist aber auch nochmal längs zum Schiff drehbar gelagert.

     

    Hier nochmal aller Teile der Seitenschwerter vor dem Einbau :


    Viel Spaß damit

    und viele Grüße

    Imo

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    Edited once, last by die Werft: Schreibfehler ().

  • Moinsen zusammen,


    ich bin leider nie ein Plattbodenschiff gesegelt, aber ich habe viele Jahre Chartersegelei in niederländischen Gewässern hinter mir und muss mich hier als Segler und Beobachter verschiedener Schiffstypen mal zu Wort melden:

    Die Seitenschwerter sind eben nicht zum Abstützen bei Ebbe (= ablaufendes Wasser) erfunden, sondern werden je nach Windverhältnissen in Lee gesteckt zwecks Verhinderung der seitlichen Abdrift. Damit ersetzen sie bei diesen flachgehenden Schiffen den nicht vorhandenen Kiel. Wer mal mit einem Faltboot mit Besegelung unterwegs war, weiß was ich meine.


    Wie Imogen richtig schreibt, haben die Plattbodenschiffe(daher der Name) trotz eines Kielbalkens fast keine Aufkimmung. Vielleicht stützt der vorsichtige Skipper beim Trockenfallen im Watt das Boot mit den Schwertern zur Sicherheit ab, habe ich jedoch noch nicht gesehen. Das Abstützen ist nicht die vorrangige Aufgabe der Schwerter.


    Die von Helmut angesprochenen Kimmkieler haben zwei nicht allzu tiefe feste Kiele, die nicht mit Schwertern zu verwechseln sind. Typische Vertreter solcher Boote sind die Reincke Yachten. Die können sich ohne Hilfsmittel stabil trockenfallen lassen, haben aber aufgrund der geringen Ballasttiefe und und der großen benetzten Fläche seglerische Nachteile.


    Die Bärentatzen scheinen m.E. für die Ankerleine vorgesehen zu sein, so lassen es der starke Poller und die Nähe zum Bug vermuten. Die Festmacherleinen werden ja über die etwas weiter achtern angeordneten Poller geführt.


    Imogen tut gut daran, nur ein Schwert im abgefierten Zustand auf der Leeseite zu zeigen. Das ist richtig, wenn kein Vorwindkurs gefahren wird, was die leichte Schräglage ja auch andeutet. Bei Vorwindkurs werden beide Scherter aufgeholt, wie es auch beim Jollensegeln der Fall ist.

    So, jetzt Klugscheißmodus Ende.

    Beste Grüße,


    Manfred

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    Edited 2 times, last by Manfred ().

  • Moin Imo!


    Ich kann mich da an eine Behauptung meinerseits erinnern, dass eine gewisse HADAG Fähre nicht mit ausgestochenen Fenstern baubar wär...:whistling:

    Diese Behauptung wurde hier sehr eindrucksvoll widerlegt.


    Zudem hat hier mal jemand die These aufgestellt, dass, solange etwas wegschneidbar ist, auch baubar ist.


    Ich halte jedenfalls nichts mehr für unbaubar...:D


    Neben dem schönen Bau und Vorbild auch wieder ein sehr informativer Thread. Gefällt mir!


    Grüße!

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte: 'wo kämen wir hin?' und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?"

  • Hallo Ihr Lieben

    Vielen Dank für Eure anerkennenden Däumchen und Euer Interesse an der Mini-Bol !

    Aber jtzt lasst mich doch 'mal eben' die 100er fertig machen bevor ihr alle schon nach der 250er schreit... Bei den Lotsen hab ich mich ja am Ende auch breitschlagen lassen. ;)

    Teilemäßig wird da für die 250er ein großes Streichkonzert stattfinden müssen, viele Details sind in der 100er Version schon sehr klein...

    So habe ich gestern nur eine Reling einbauen können, weil ich die andere schlicht versemmelt habe und nachdrucken musste :wacko:

    Außerdem habe ich noch die beiden Schotwinschen gebaut, das Ruder samt Pinne und den Bügel für die Großschot darüber.


     


    Die Großschot der Bol war für den Jollensegler in mir echt eine Umstellung ... Anfangs habe ich immer die lose Part gesucht, weil die bei der KRULLEBOL von oben kommt - nicht wie bei der Jolle vom Plichtboden. Dazu kommt dass ein Jollensegler NIE die Großschot belegt - auf meiner habe ich eine Curryklemme am Fußblock und die lose Part eigentlich immer in der Hand um sie lösen zu können. Die Bol hat am unteren Block die sogenannte Hacke, wo das lose Schotende kunstvoll festgemacht wird.

    Wenn man eine Stunde lang die nach oben ziehende Schot aus der Hand gefahren hat, lernt man den Knoten aber auch als Jollensegler sehr schnell :D


    Viele Grüße

    Imo

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