Moin zusammen,
inzwischen hat Kapitän Klaus Mewes freundlicherweise die Funktionsweise der Lukendeckel auf der CSD ausführlich beschrieben, die ich mit seinem Einverständnis hier wie folgt wiedergeben möchte:
"Es gibt mehrere Systeme dafür an Bord, da es bei Luke 1 nur
einen Kran dafür gibt, der die Deckel "bergauf" zieht mit
einem Draht und Haken. Der Sprung sorgt dafür, dass die Deckel
automatisch bergab zu Tal rauschen. Gebremst durch das Kranseil kann
es kontrolliert ablaufen, in die Lukendeckeltaschen achtern. Dort
klappen die Deckel hinein. Umlenkrolle ist seitlich geöffnet, um den
Draht auf die Scheibe legen zu können, ähnlich wie ein Fussblock.
Für Luke 1 war die Umlenkrolle am Stützen vom Kran (Drehkranz)
Ein Ladeseil (Draht) darf dafür nicht benutzt werden, weil der
Lukenaufholer aus weicheren Draht besteht und ca. 3-5 ts Zugkraft
hat. Ausserdem kann er einklemmen und beschädigt werden. Ladedraht
wird überprüft und abgenommen. Alle Zwischendecks Scherstöcke und Lukendeckel aus Holz. Mc Stemm
genannt!!! War unsere Chemi und Dreckluke...
Luke II Mitte: die längste Luke an Bord. Kann mittig geteilt
werden in den vorderen- und achteren Teil. Können dann jeweils
unabhängig geöffnet werden. Taschen vorne und achtern. Dafür
laufen 2 Drähte, festgemacht mit Schäkeln, je vorne und achtern
durch eine Umlenkscheibe durch das Deck des Deckhause zur Winde, dort
wird der Draht auf den Spillkopf genommen oder mit der Ladewinde
gehievt. Zuholen muss der Draht von der anderen Seite umgeschäkelt
werden. Klarlegen der Drähte beim Laden und Löschen war klug, 2
Mann benötigte man dafür. Die Zwischendecks bestanden aus
Hydraulikdeckeln Paarweise…
Luke II Bb und Stb: nachträglich eingebaut um Kühlladung zu
nehmen, dafür wurde die Luke 2 aufgeteilt in. L 2 Schacht und eben
Bb und Stb. Die Seitentaschen, so wurden die auch genannt, wurden mit
Hydraulikdeckeln ausgerüstet, auch für die Zwischendecks. Paarweise
je 2 Halbe Deckel nach vorne und achtern hochgeklappt. Bedienhebel am
Lukenkumming.
Luke 3: Zwischendecks: hydraulisch, Hebel seitlich stb im
Aufbau, fahren der Luken mit 2 Mann.
Mc Gregor an Deck: Lukentasche
vorne, weil Aufbauten zu nah an der Luke sind. Also 1 Draht als
Aufholer eingeschäkelt am achteren Deckel Mitte, dann den Draht
unterhalb Deckshaus durch eine Umlenkrolle durchstecken, oben auf die
Winsch/Spillkopf nehmen oder in den Ladehaken hängen und mit
Runner ziehen. Dafür hat man häufig, clever wie die Seeleute nun
mal sind, ein Auge in das Drahtende gespleißt! Sollte die Luke zu,
dann den Draht wieder zurück an Deck durchstecken, um die Luke herum
außen gelegt und dann, wenn nicht mehr gearbeitet wurde, den Draht
zuerst zur Umlenkrolle Mitte Aufbau führen, eine Bucht überlegen um
dann mit Ladehaken das Auge zu fassen und zu hie…
Luke 4: Lukendeckeltaschen in der VK, unterhalb des
Palaverdecks. 1 Aufholerdraht mit Auge, wird durch Ladehaken bedient.
Umlenkrolle am Aufbauschott und Schweißwulst an der Deckskannte.
Auffahren: Schäkel an der AK Deckel Mitte belassen, den Draht um die
Luke legen und das Auge durch die Rolle entweder im Deck Deckshaus
stecken oder mit Ladegeschirrhaken in einem guten Winkel
hieven....Die Deckel kann man so fahren, sie klappen ein und stoßen
den nächsten Deckel in dieselbe Richtung, durch die Ketten des Mc
Gregor System werden in umgekehrter Reihenfolge die Deckel zugezogen.
Zwischen deck: Hydraulik am Süll sitzen die Hebel. 2 Mann nötig.
Luke 5: Kran und Ladegeschirr zum öffnen und schließen.
Deckeltaschen AK Luke. Umlenkrolle am Kranfundament zum Öffnen.
Zufahren Schäkel am Deckel belassen, das Auge durch das Deckshaus
stecken (Rolle) und mit Ladehaken oder Spillkopf hieven.
Zwischendeck: Hydraulik mit Hebeln am Kumming.
Die Mitglieder (des Kartonbauforums) können ja mal auf meine Seite schauen: https://ichwolltemeer.de/ "
Mein herzlicher Dank geht an Klaus Mewes(und an "unseren" Klaus) und ich hoffe, dass diese Infos weiterhelfen.
Übrigens: Die Dinge entwickelten sich laufend weiter: Nach den 1961/62 gebauten Cap-San-Schiffen wurden die Lukendeckel der 1965 gebauten Hammonia-Klasse schon mit einem beidseits angebrachten Kettenzug bewegt, der das Hantieren mit Lukendrähten überflüssig machte. Inzwischen werden Lukendeckel fast nur noch hydraulisch betätigt. Auf der "Henneke Rambow" z.B. werden die vorderen 64,2to bzw. 45,8to schweren Lukendeckel mit jeweils zwei Hydraulikstempeln bewegt,
Beste Grüße und ein schönes Wochenende wünscht
Manfred