Hallo Modellbaufreunde !
Nachdem ich die modellbauerische Sahnetorte von ROALD AMUNDSEN in vollen Zügen genossen habe, ist jetzt eine Scheibe maritimes Schwarzbrot angesagt: ein Eimerkettenbagger. Alle Flusshäfen brauchen sie, weil die Flüsse minütlich tonnenweise Schwebstoffe mit sich führen, die sich dort, wo der Strom zur Ruhe kommt, absetzen und zur Verschlickung führen. Selbst abgeschleuste Hafenbecken wie die in Bremerhaven bleiben davon nicht verschont.
Beim Eimerkettenbagger rotiert die Eimerkette wie beim Fahrrad um zwei Zahnräder, die in einen schmalen und langen Rahmen (Eimerleiter) eingespannt sind. Das obere Zahnrad ist gelenkig gelagert oben am Turm des Baggers, so dass die Eimerleiter mit der Eimerkette durch einen Schlitz im Rumpf auf den Grund gefiert werden kann und die rotierenden Eimer den Schlick aufkratzen. Wenn die Eimer den höchsten Punkt erreicht haben, kippen sie das Baggergut in einen Schacht und von dort über Rutschen in die längsseits liegenden Baggerschuten.
Der Bagger BREMERHAVEN kann max. 18 m tief baggern und pro Stunde 570 m³fördern. Eimerkettenbagger sind i.d.R. antriebslos, d.h. sie sind auf Schlepperassistenz angwiesen.
Bei shipspotters gib es die Kategorie "least popular ships". Hier spielen die Bagger eine führende Rolle. Ich habe deshalb große Chancen, mich mit diesem Modell bei euch erneut unbeliebt zu machen. Bis vor kurzem habe ich auch gedacht, dass eigentlich nur ich auf die Idee kommen kann, einen Eimerkettenbagger zu bauen. Aber dann haben Ulli + Peter von dem Mannheimer Treffen ein Foto von einem Eimerkettenbagger aus Karton eingestellt. Der Hauptgrund meiner Motivwahl ist jedoch, dass ich mit WOLTMAN und zwei Baggerschuten ein kleines Ensemble zusammenstellen möchte. WOLTMAN mutt ja wat to doon hebbn.
Trotz aller Hässlichkeit hoffe ich, das mein Baubericht auf euer Interesse stößt.
Das Foto ist von Schiffsbilder.de
Henning