Hallo Modellbaufreunde !
Obwohl der Passat-Verlag (ohne Minis) erst 21 Modelle herausgebracht hat, haben sich doch einige thematische Schwerpunkte herausgebildet. Außer den Minensuchern und den Forschungsschiffen sind es die deutschen Frachter der 50- und der 60-er Jahre. Nach PEKARI, HAMMONIA und SANTA INES folgt also nun die mit ca. 5.100 BRT deutlich kleinere ISERLOHN. Die 1957 bei Ohrenstein-Koppel in Lübeck gebaute ISERLOHN gehört mit ihrem Schwesterschiff MARBURG zur SOLINGEN-Klasse der Hapag. Die sieben Schiffe wurden eingesetzt im Mittelamerika-Westküste-Dienst. 1970 wurden sie von Hapag-Lloyd übernommen, 1974 verkauft und 1983 abgewrackt. Trotz der großen Ähnlichkeit kann man ISERLOHN und MARBURG auf den ersten Blick von den anderen Schiffen der SOLINGEN-Klasse durch das erhöhte Poopdeck unterscheiden.
Das Kartonmodell wird konstruiert von Lars Wahl (Heimatstadt Iserlohn), der sich ja bereits mit den Inneneinrichtungen von Hangar und Brücke für die MARIA S. MERIAN verdient gemacht hat. Wir freuen uns, dass wir damit einen jungen Mann an das Konstruieren von Modellbaubögen heranführen können. Den Kontrollbau machen Jochen Haut und ich. Lars und Jochen sind herzlich eingeladen, meinen Bericht zu ergänzen ! Obwohl dieses Modellbaubogen-Projekt bei uns unter dem Titel ISERLOHN läuft, baue ich das Schwesterschiff MARBURG, dessen Bordwände mit anderen Namen wir zumindest als download anbieten werden.
Und nun geht´s los:
Das erste Foto zeigt das Spantgerüst, wie bei uns üblich mit jeweils verdoppelten Spanten, zwei Längsträgern und Stringern. Diese Bauweise hat zwei große Vorteile: Einerseits bildet das Spantgerüst zusammen mit den Decks einen verwindungssteifen Kasten, der nicht durch das Anbringen der Bordwände verzogen werden kann, andererseits können die Luken geöffnet dargestellt werden. Der aufmerksame Beobachter wird feststellen, dass die Grundplatte keine Klebelaschen hat. Hier übernimmt Lars einen Vorschlag, mit dem einige schon gute Erfahrungen gemacht haben. Die Grundplatte wird dreifach verstärkt und bildet damit einen durchgehenden Anschlag für die Bordwände. Die vielen Klebelaschen an der Grundplatte verursachen die eine oder andere Welle in der Bordwand. Ich bin gespannt, wie hierzu die Praxiserfahrungen aussehen. Bei Lars, Jochen und mir hat es jedenfalls geklappt.
Bei den beiden anderen Fotos sind die ebenfalls zu verdoppelnden Decks aufgebracht. Als Lars mich nach den zu verwendenden Farben fragte, habe ich ihm gesagt, er solle sich an der Farbgebung der HAMMONIA orientieren. Die Fotorecherchen ergaben jedoch, dass das Hauptdeck wohl dunkelgrau war. Damit wird meine MARBURG ein Unikat bleiben, was mir ganz recht ist.
Bis bald
Henning