Schnelldampfer BREMEN, HMV, 1:250

  • Hallo Klaus Dieter,
    dieses Modell wird ein ganz besonderes Prachtstück. Gerade die vielen Einzelheiten machen es interessant. Viel Erfolg weiterhin.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • dieses Modell wird ein ganz besonderes Prachtstück. Gerade die vielen Einzelheiten machen es interessant. Viel Erfolg weiterhin.


    "Ist" , Ulrich. "Ist"


    Klaus-Dieter hat die "Bremen" ja schon laaaaaaaaaange fertig. :rolleyes:
    Im Tröööt Nr. 1 hat er ja geschrieben wann das Modell fertiggestellt wurde.


    Gruß aus Bremen
    Stephan

  • Moin Nils,
    hast mich erwischt, ist nicht alles Papier. ;) Die Scheinwerfer sind von innen mit Alufolie beklebt und vorne ist eine Scheibe aus Overhead-Folie drauf. War (ist) bei den Modellen der Dickschiffe der Marine mit ihren riesigen Scheinwerfern so häufig zu sehen. Trotzdem danke.


    Hallo Wolfgang, hallo Ulrich,
    danke.


    Danke auch noch einmal an alle Gefällt-mir Drücker!


    Hallo,
    nun ging es an den hinteren Mast. Die Teile hatte ich ebenso wie die Schornsteine mit leicht geändertem Farbton neu ausgedruckt.
    Die Bilder zeigen, wie ich den Mast gebaut hatte. Innen war zunächst 1,5 mm Federstahldraht. Den untersten Bereich hatte ich dann mit einem Streifen 80g Papier umwickelt, bis ich den erforderlichen Durchmesser unter der Hülle von 3,4 mm erreichte, das waren hier knapp 7 cm. Mit dem Maß und der Höhe des Mastes wurde ein Dreieck geschnitten, wobei die oberste Spitze bis zu dem Umfang des Drahtes abgeschnitten wurde. Zum strammen Umwickeln und Kleben teilte ich das Papierstück noch, war dann einfacher zu handhaben. Nach dem Trocknen des Klebers wurde der Rohling noch leicht mit feinem Schmirgelpapier glatt geschliffen, dann passte die Hülle gut drum herum.
    Die Rahen und Gaffel waren nach dem Bogen als flacher Karton vorgesehen, ich habe sie lieber aus 0,8 mm Draht und passender Ummantelung aus Karton gefertigt. Die oberste Rah ist aus 0,5 mm Draht mit Hülle entstanden.
    Im Bild war der Mast provisorisch eingesteckt, musste noch etwas gerichtet werden und mit den ersten Abspannungen versehen werden.


    Viele Grüße
    Klaus-Dieter

  • Vielen Dank für den tollen Tipp. Das verstärken mit dem Draht war mir bekannt, aber die "Dreieck Methode ist Klasse.
    Gruß Uwe

    Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.

  • Uwe, nach der gleichen Methode habe ich die Masten für die TITANIC gebaut. Das funktioniert einfach genial und ist auf Dauer stabil.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Nils,
    hast mich erwischt, ist nicht alles Papier.


    Moin Klaus-Dieter,


    jetzt bin ich aber echt enttäuscht... ;) Ne, dass die Scheibe nicht aus Papier ist, hatte ich mir schon gedacht und gegen die Alufolie spricht auch nichts. Die Scheinwerfer sehen einfach akkurat gebaut aus und beim Mastbau kann ich auch noch eine Menge lernen.

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Moin Uwe,
    wie Helmut schon geschrieben hat, war die Methode auch nicht von mir, hatte es so in den vergangenen Jahren ein paar Mal hier im Forum gesehen. Bei diesen dicken Masten ging es besonders gut.


    Moin Helmut,
    was war ich etwas später froh, dass der Mast so stabil war!!!
    Von Deinem ausgezeichneten Baubericht der TITANIC konnte ich jedenfalls immer wieder gut profitieren.


    Moin Nils,
    ich war doch nur froh, die Hinweise noch geben zu können, hatte ich vorher vergessen.



    Hallo,
    zwischen den Bildern vom letzten Beitrag und dem nächsten lagen damals etwa 5 Monate. Ich musste zwischendurch abschalten und wieder mal etwas anderes bauen.
    Doch der Reihe nach. Als erstes wollte ich noch eine geätzte Leiter am Mast nach Vorbildfotos anbringen, die musste bestellt werden. Dann hatte ich die Takelage angefangen und hierfür Fliegenfischergarn UNI-Thread 6/0 vorgesehen. Richtig glücklich war ich damit jedoch nicht und ich wechselte dann nach längerem Zweifeln auf Serafil. Zudem begann ich zwischenzeitlich ein neues Projekt und damit war der Bruch da.


    Doch dann nach den 5 Monaten sollte es weitergehen. Die Leitern wurden angebracht, bis zum Krähennest an der Vorderseite, darüber dann an der Rückseite. Die bereits angebrachten Abspannungen der Rahen wurden wieder entfernt und mit Serafil neu gebaut. Die unteren beiden Rahen erhielten dann noch Fußpferde (wieder nach Fotos), zusätzlich sind Flaggenleinen an den Rahen befestigt. Diese sind noch aus dem UNI Tread-Garn Farbton Tan (beige). Zum Befestigen der Wanten am Mast übernahm ich gerne Helmuts Bauweise seiner TITANIC und klebte winzige Ösen mit Sekundenkleber vorne und seitlich an den Mast. Diese Ösen sind aus 0,3mm weichem Messingdraht, den ich um eine Stecknadel wickelte und dann aufschnitt. Die Rahen sicherte ich noch zusätzlich mit einer Schlaufe aus schwarzem UNI Tread Garn.
    Insgesamt orientierte ich mich dann mit der Takelung an dem großen 1:100 Modell im Schiffahrtsmuseum Bremerhaven.


    So vorbereitet konnte der Mast dann im Deck festgeklebt werden. Die beiden Abspannungen nach vorne befestigte ich an Deck nicht in der Schiffsmitte wie in der Anleitung und dem Bremerhavener Modell, sondern weiter seitlich in Höhe der Lüfterhäuser. So ist es auf einigen Bildern, die ich bei culture-images.de gefunden hatte, deutlich zu sehen. Vielleicht war diese Abspannung aber auch erst später so umgebaut worden. Zusätzlich spannte ich den Mast provisorisch mit langen Fäden nach vorne und hinten ab, bis alles stehende Gut angebracht war.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    die seitlichen Wanten waren nun zu setzen. Mit einer Nadel hatte ich Löcher in die Decksflächen eingestochen, das Serafil mit einem 8-Knoten als Verdickung in die Löcher gesteckt und das Ganze mit Sekundenkleber wieder verschlossen. Diese Bauweise hatte ich vorher auch hier im Forum gelesen. So trocknete alles über Nacht.
    Am nächsten Tag wurden die unteren Wanten am Mast an den Ösen befestigt, zusätzlich waren die Flaggenleinen gespannt und unten an den Lüfterhäusern angeklebt. Die Flaggenleinen der obersten Rah waren an der Vorderseite der Hundezwinger angeschlagen.
    So sah es schon etwas übersichtlicher aus.
    Noch einen Tag später waren dann die Wanten unter der unteren und oberen Rahen angebracht.
    Auf den ersten Bildern sind zusätzlich noch die provisorischen Abspannungen nach vorne und hinten zu erkennen (mit x gekennzeichnet).
    Nachträglich betrachtet hätte ich den Mast jedoch noch etwas stärker nach hinten neigen sollen, bis eine ähnliche Neigung wie bei den großen Schloten erreicht wird und wie es auf den Längsschnitten der Bremen in Büchern zu sehen ist.
    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    am hinteren Mast fehlten nun nur noch die Ladebäume und die Auflager für die Bäume. Für die Blöcke sind im Bogen Scheiben mit 2 mm Durchmesser vorhanden, sie waren mir zu groß. Hatte daher neue Blöcke gleich mit Befestigungslaschen und mit 1,5 mm Durchmesser gezeichnet und verwendet. Die Bäume wurden mit Drahtstücke 1 mm Durchmesser verstärkt. Für die Seile und Blöcke zeichnete ich mir eine Schablone und setzte sie zusammen bevor ich alles unter der kleinen Plattform und auf dem Mastende festklebte. Zum Kleben der Takelage hatte ich Sekundenkleber verwendet.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Moin Klaus-Dieter,


    bestens getakelt :thumbup:, der Umgang mit Tüdelband scheint Dir genauso gut zu liegen wie der mit Karton.
    Beim Ansehen deiner Bremen sind mir die Feinheiten der Takelung bisher nicht besonders ins Bewusstsein gedrungen. Es ist sehr schön und meinen bisherigen Eindruck gut erweiternd, dass Du hier darauf genauer eingehst.


    Vielen Dank und herzlichen Gruß
    Gustav

  • Beim Ansehen deiner Bremen sind mir die Feinheiten der Takelung bisher nicht besonders ins Bewusstsein gedrungen.


    Das geht mir genauso, sieht hier fast aus wie ein Großsegler ... aber auch die gestrichelten Knicklinien fallen auf den Fotos viel mehr auf als am Originalmodell (falls es diesen Ausdruck gibt).


    Vielen Dank Klaus-Dieter für diesen Baubericht!


    Gruß,
    Wolfgang

  • Moin Gustav,
    zum Glück konnte ich mir vorher viele Kniffe bei Helmuts TITANIC abgucken. Aber Spaß gemacht hatte es schon.


    Moin Wolfgang,
    an einen Großsegler werde ich mich aber nicht heranwagen, das ist auch für mich noch eine Nummer größer...
    Die Knicklinien hatten mich auch geärgert. Die sichtbaren Linien hatte ich ja erst recht spät angefangen, abzuschaben, und an die teilweise überdeckten Linien kam ich leider nicht mehr heran.
    Aber Du hast recht, sie fallen nur durch die Makroaufnahmen auf.


    Danke an die vielen Gefällt-mir Drücker!


    Hallo,
    der vordere Mast war nun zu bauen. Der Aufbau war identisch wie der vom hinteren Mast. Mir fiel wieder auf, dass die Grundflächen der Plattformen etwas zu groß war, hatte sie dann rundherum um eine Kartonstärke verkleinert. Den großen Schiffstyphon hatte ich noch dreidimensionalisiert, bei der Größe war das gut machbar.


    Der vordere Mast hatte nun auf der Steuerbordseite auch eine Leiter bis zum oberen Mastkorb erhalten. Die mittlere und untere Rah waren jeweils mit Fußpferde und Flaggenleinen ausgerüstet und so konnte der Mast nun festgeklebt werden. Zur Abspannung gab es keine Markierungen auf dem Deck, deshalb hatte ich mir vorher die Lage auf einem Foto überlegt und gekennzeichnet. Die oberen Punkte der Abspannung am Mast waren durch die Schräge des Mastes leicht nach hinten versetzt. So konnte ich nun die Löcher auf dem Deck zum Verkleben der Wanten vorbereiten.


    Nach gutem Durchtrocknen der unteren Veklebungen waren die Wanten ebenso wie am hinteren Mast paarweise durch die kleinen Ösen am Mast gezogen und mit Wäscheklammern auf Zug gebracht worden. Zum Verkleben hatte ich mit kleinen Haarklammern die Fäden aneinander fixiert und zwischen Öse und Klammer mit Sekundenkleber geklebt.


    Die Flaggenleinen waren anschließend unten an der Reling befestigt, ich meine, es so auf alten Fotos erkannt zu haben.
    Zum Schluss hatte ich die beiden Stage auf der Back angebracht. Der Gegenzug ist noch ein Provisorium aus Faden in Richtung Schornstein.


    Zwischendurch musste noch das Gestell für die vorderen Ladebäume aufgestellt werden, jetzt kam ich noch gut daran.


    Klaus-Dieter

  • Moin Klaus-Dieter ,


    Frage , wieviel Grad Neigung haben die beiden Masten in etwa. :?:


    Mit den Booten komm ich noch per PN.


    Grüße aus der Pudding - Stadt am Teuto BI .

    Ewald , Kartonschneider

    Es grüßt aus BI


    Ewald , Kartonschneider

  • Hallo Ewald,
    bei mir haben die Masten einen Winkel von etwa 86°, die Vorderkanten der beiden Schlote etwa 80°. Auf einem Bild mit dem Längsschnitt der BREMEN sind beide Winkel gleich, von mir auf etwa 82° gemessen. Mit dem Winkel würde ich es heute auch bauen.


    Die vorderen Ladebäume waren dann auch an Bord und wurden aufgetakelt.
    Für die beiden nach hinten zeigenden Bäume hatte ich an der vorderen Aufbauwand noch kleine Auflager angebracht, ich finde, die hätten im Bogen dabei sein können. Die beiden einzelnen Stützen für diese Bäume auf dem Deck waren etwas zu kurz (ca. 1mm), die zweite Stütze konnte ich dann sofort länger ausschneiden.
    Als Blöcke nahm ich wieder die selbst gezeichneten wie am Heck. An den hinteren Bäumen befestigte ich nur ein einzelnes Seil (Hanger), so hatte ich es auf Bildern gesehen.
    Damit ich die provisorische Abspannung zum Schornstein abnehmen konnte, brachte ich zusätzlich das Seil zur Oberkante des vorderen Schornsteins an, mit drei herabführenden Seilen zum Kompassstand. Auf Bildern konnte ich leider nicht feststellen, ob das Antennenleitungen oder Flaggenleinen waren.
    Später änderte ich diese wieder und baute sie dann als Flaggenleinen etwas weiter nach vorne versetzt und an der vorderen Reling vom Peildeck angeschlagen. Da später das Gestell für Sonnensegel auf das Peildeck gesetzt werden sollte, machte es für mich anders keinen Sinn.


    Ein Teil vom Mast fehlte noch, der Flaggenstock am Top.


    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    nun konnte ich es nicht lassen und musste die ersten langen Antennendrähte an die obersten Rahen ankleben. Doch bevor ich mir mit den nächsten Drähten alles zuhängen sollte, mussten noch weitere Kleinigkeiten angebracht werden. Positionslampen.
    An den beiden Masten waren je zwei Lampen angebracht, am unteren Vorstag befestigte ich eine weitere (als Beleuchtung der Back oder Ankerlicht?), die letzte wurde am Heck an der Reling angeklebt.
    Wo ich schon bei Kleinteilen dabei war, wurde auch die Schiffsglocke vor dem vorderen Schornstein fertig. Den oberen Steg vom Gestell hab ich diesmal nicht geknickt, sondern abgeschnitten und einzeln aufgeklebt. Und die beiden Anker waren auch an ihren Platz in der Bordwand gekommen.


    Im nächsten Abschnitt sollten dann noch die ganzen Gestelle für die Sonnensegel fertig werden, bevor ich die Takelage endgültig fertig baute, ein Ende war in Sicht.


    Klaus-Dieter

  • Moin Klaus-Dieter,


    wie erwartet: Kartonbau vom Feinsten :thumbup: . Aber mit der Takelage hast Du mich unerwartet angenehm überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet, very best :thumbsup: .


    ein Ende war in Sicht


    Du solltest Dir eine Fortsetzung überlegen.


    Herzlichen Gruß
    Gustav

  • Moin Gustav,
    Fortsetzung ja, aber nicht wieder so ein großer Brocken. Du weißt ja, ich habe da ein paar Vorstellungen, wird jedenfalls etwas modernes.


    Hallo,
    der erste Teil der Gestelle am Heck war ein paar Tage später fertig. Ich hatte die Einzelteile vom Ätzsatz vor dem Anmalen zusammengesteckt und mit Sekundenkleber fixiert. Bei meinen Schleppern MERKUR / VULCAN hatte ich die Ätzteile vom Gestell für die Sonnensegel zuerst angemalt, danach passten die Schlitze nicht mehr ineinander. Daher wählte ich diese Reihenfolge. Hatte mir ziemlich Nerven gekostet, beim Ausrichten der Elemente lösten sich immer wieder die Verklebungen. Doch irgendwann war alles fest und an Bord festgeklebt.


    Das nächste Gestell konnte ich auch wieder auf dem Arbeitsplatz zusammenkleben und anmalen. Mit Hilfe von zwei selbstklemmenden Pinzetten war es diesmal erheblich einfacher.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    das nächste Gestell auf dem hinteren Teil vom Hauptpromenadendeck muss zum Teil unter dem Überstand des nächsten Decks stehen. Daher konnte ich nur den hinteren Teil im Trockenen zusammensetzen und anmalen, die fehlenden seitlichen Teile hatte ich dann einzeln an Bord mit Werkstückhalter (dritte Hand) und ausgerichtet und verklebt. Einige Streben reichen bei mir nicht ganz an die Aufbauwand und waren nur im Eck verklebt. Erst zum Schluss waren dann die Gestelle an Deck befestigt worden.


    An zwei Stellen waren noch Änderungen vorhandener Bauteile erforderlich, die Verlängerung des Lüfters neben der großen Seiltrommel (Teil 52d) musste etwas gekürzt werden. Die beiden Maschinentelegraphen waren auch zu hoch, ich hatte sie jeweils um 1,5 mm verkürzt, dann passten die Proportionen wieder.


    Am nächsten Tag wurde das vierte Gestell für das hintere Sonnendeck fertig, wieder außerhalb mit den zusätzlichen Klemmpinzetten zusammengesetzt und dann aufgeklebt. Nach einer Passprobe habe ich nur an den Teilen S35a die kurzen Stützen auf den Aufbauten noch etwas verkürzt.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    es war der 23.10.2014, die letzten Gestelle im Bereich der Brücke sollten gebaut werden. Das Gestell auf dem Peildeck war fertig geworden, es folgte das Gestell auf der Backbordseite vom Brückendeck und es fehlte nur noch das allerletzte Gestell an der Steuerbordseite. Ich wollte das Modell zum Weiterbau nur eben umdrehen, dann passierte es.


    Die BREMEN rutschte mir aus der Hand und knallte kopfüber auf den Fußboden. Danach sah es so aus. :cursing::cursing::cursing:


    Ich war dann auch völlig am Boden zerstört - etwa 18 Monate nach Baubeginn.


    Einen Tag später traute ich mich dann wieder an das Modell und erkannte, dass ich noch sehr viel Glück im Unglück hatte. Vorne knallte es mit dem Mast und dem kleinen Aufbau der Back auf den Fußboden, hinten landete das Modell mit dem Heck auf einem 30 cm hohen Staubschutzkasten, der auf dem Fußboden stand. Die Einschlagstelle ist deutlich erkennbar. Zusätzlich waren die hinteren Ladebäume abgerissen. Aber dazwischen war alles heile geblieben, nur ein Rettungsboot hatte sich noch gelöst.


    Mit den nächsten Beiträgen möchte ich dann die Reparaturen zeigen.


    Bis dann
    Klaus-Dieter

  • Moin Klaus-Dieter,


    auch wenn ich weiß, wie erfolgreich Deine Reparaturen waren und wie makellos die BREMEN aktuell aussieht, tun diese Bilder doch sehr weh!
    Dass Du damals die Motivation gefunden hast, die Unfallschäden zu beseitigen, ist bewundernswert, aber auch folgerichtig.
    Schließlich ist Dein Modell ein echtes Meisterwerk.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Moin Wolfgang,
    makellos ist übertrieben, zeigt sich gleich mit den nächsten Bildern. Aber mit den Ergebnissen war ich dann doch zufrieden.
    An dem besagten Tag hatte ich dann einen großen Bogen um das Modell gemacht.



    Hallo,
    am nächsten Tag klebte ich jedoch als erstes das letzte Gestell noch an der Steuerbordseite auf das Brückendeck, es war ja schon fertig, das musste sein!
    An der Back löste ich die beschädigten Teile, richtete und verstärkte den Mittelspant. Die Bordwände versuchte ich ebenfalls etwas zu glätten, aber ein paar Falten blieben übrig. Bei dem großen Schiff fallen sie aber nicht mehr sonderlich auf. Zum Schluss konnte der Aufbau wieder aufgesetzt werden.

  • Die nächste Baustelle war der vordere Mast. Auch hier war eigentlich sehr viel heile geblieben. Ich denke, durch den verdoppelten Längsspant war der Mast nicht nach unten gedrückt worden, auch das verdoppelte Deck hielt ohne Einreißen. Durch die Drahteinlagen waren Mast und Rahen ebenfalls unbeschädigt.


    Doch zuerst war wieder aufräumen angesagt, lose Teile abgeschnitten und lose Fäden sortiert. Aber der Mast wackelte ziemlich, musste also unten am Fuß wieder befestigt werden. Ihn nur durch die Abspannungen zu halten, war mir mit den dünnen Fäden zu kritisch.
    Also mussten Löcher in das Deck, um an den Fuß zu kommen. Zum Glück konnte ich aus alten Fotos vom Bau die Lage der Spanten und Innenwände darstellen. Dann wurden drei Ladewinden abgetrennt und hier die erforderlichen Löcher in das Deck geschnitten, zum Leuchten, zum Schauen und zum Kleben von beiden Seiten. Dann wurde der Mast mit einem Faden wieder nach vorne gezogen und zum Glück konnte ich die vorhandenen Vorstage in das alte Loch in der Back wieder befestigen. Die übrige Abspannung war bis auf die Halterung an der untersten Rah an Steuerbord auch noch intakt, so konnte der Mast wieder in die ursprüngliche Position gebracht werden. Mit einem langen dünnen Metallstab konnte ich nun etliches an Weißleim unten an den Mastfuß anbringen und ich hoffte, dass wieder genügend Verbindung zum Spantengerüst hergestellt wurde.


    So musste alles über Nacht in Ruhe durchtrocknen.


    Bis bald
    Klaus-Dieter

  • Hallo Klaus-Dieter,


    wenn mir so etwas mal mit einem meiner Modelle passieren sollte, werde ich mir diese Passage Deines Bauberichts als Beruhigung und Motivation zur Reparatur durchlesen...
    Für diese Wiederherstellung des Modells hast Du meinen höchsten Respekt!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Klaus-Dieter


    Da schliesse ich mich Helmut vollumfänglich an. Dieser Beitrag ist ein Vorbild und Motivator höchster Güte! Es muss ja nicht immer ein Bodensturz sein, aber den Alptraum, in einem späten Stadium noch irgendwo grössere Zerstörungen zu bewerkstelligen, kennt wohl jeder langjährige Kartonmodellbauer. Wenn man dann in der total schwarzen Laune deinen Bericht sieht, hilft das unwahrscheinlich, um sich aufzufangen und an die Reparatur zu machen.


    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Helmut,
    hallo Andi,
    ja, die Beiträge sollen Mut machen, es ist nicht immer alles so schlimm, wie es anfangs aussieht. Das wichtigste für mich war dabei, erst einen Tag zum absoluten Abschalten einzulegen und nicht sofort hektisch zu reagieren. Bei den großen Modellen ist die Gefahr durch unachtsames Hantieren erheblich höher, aber ich weiß, auch kleinere Unfälle tun weh.


    Hallo,
    am nächsten Tag konnten die Restarbeiten am vorderen Mast beendet werden. Die Winden wurden wieder aufgesetzt und die untere Öse vom Mast mit den anhängenden vier Wanten an der Steuerbordseite konnte mit etwas Zittern wieder an die alte Stelle angeklebt werden. Hierbei war die kurze Anziehzeit vom Sekundenkleber sehr hilfreich. Zwei Flaggenleinen hatten sich noch von der Reling gelöst, auch fertig.
    Die Ladebäume hatten sich zum Glück an den Endscheiben der Bäume und auf dem vorderen Auflager durch Spalten des Kartons gelöst. Die einzelnen Teile konnten dann vom Rest des vorderen Auflagers problemlos gelöst und ebenso einfach wieder angesetzt werden. Auch die meine selbst konstruierten Aufhängungen an den Spitzen der Ladebäume hatten sich wegen der kleinen Klebeflächen direkt auf dem Verstärkungsring gelöst, waren daher auch schnell wieder anzukleben.
    Zum Schluss wurde die Laterne an dem unteren Vorstag wieder befestigt und alles sah etwa wie vorher aus, ein weiterer großer Stein fiel mir vom Herzen.


    Am selben Tag konnte ich die nächste Baustelle auch noch erledigen, die abgerissenen Ladebäume am hinteren Mast. Da sich nur ein Faden an einer Seite gelöst hatte und auch die Stützen noch am Baum hingen, waren die Ladebäume schnell wieder ausgerichtet und angebracht. Das einzelne abgefallene Rettungsboot wurde auch noch an seinen Platz gebracht.
    Jetzt blieb nur noch das Heck....


    Klaus-Dieter

  • Hallo Klaus-Dieter,


    die Reparaturen am vorderen Mast mit chirurgischen Eingriffen im Innenraum sind beeindruckend !


    Von den Fotos der Schäden her erscheint mit das Heck am schlimmsten betroffen. Das Gestell für die Sonnensegel kann man komplett ersetzen, seine weiße Farbe erleichtert das, auch die Reling ab Backbord kann ich mir vom Foto her nur als Neubau vorstellen. Besonders schlimm scheint mir aber, dass wohl an backbord auch ein Deck eingesackt ist?


    Also ich hätte da ziemlich ratlos davorgestanden.




    Zaphod

  • Hallo Zaphod,
    du hast recht, das Heck war am schlimmsten betroffen, deshalb hatte ich mit den anderen Stellen begonnen, auch um mir Mut zu machen. Das Gestell zu ersetzen, war für mich schwer vorstellbar, da es nur ein kleiner Teil vom Ätzsatz für 99 Euro war. Mir ist nicht bekannt, ob es nur Teile von Ätzsätzen zu kaufen gibt. Weglassen wäre vielleicht die Alternative gewesen. Später mehr dazu.


    Hallo Hans,
    aufgeben wollte ich auf keinen Fall, dafür steckte schon zu viel Arbeit im Modell.


    Hallo,
    nun musste ich mich an das lädierte Deck machen. Nachdem die Reste vom Gestell für die Sonnensegel entfernt waren, sah es so aus.

  • Im nächsten Schritt wurde die Reling vorsichtig wieder entfaltet und grob gerichtet. Von der Einschlagstelle aus hatte ich versucht, sie wieder nach hinten zu recken, um die Dellen etwas auszugleichen. Ich war sehr angenehm überrascht, wie gut sich die Ätzteile wieder richten ließen. Die Reling war auch nur an einer Stelle gebrochen, vielleicht auch erst durch das Richten. Jedoch war die Reling durch das Überstrecken der oberen Durchzüge etwas länger geworden, das ließ sich so nicht wieder ausgleichen.

  • Als nächstes hob ich das Deck durch die Öffnungen des tiefer liegenden Decks mit breiter Pinzette wieder an. Durch Druck von unten und Gegendruck von oben konnte es etwas gerichtet werden. Zum Glück waren im gedoppelten Deck keine Knicke entstanden.


    Zum Schluss wurde das Deck zentimeterweise wieder mit Leimtröpfchen an das Ätzteil geklebt, wobei es von unten immer wieder ausgerichtet werden konnte. Hierfür hatte ich mir sehr viel Zeit gelassen und während des Abbindens vom Leim das Ätzteil mit den Fingern ständig angedrückt. Ganz leichte Dellen sind im Deck noch geblieben, aber sie fallen nicht weiter auf. Die stabile Bauweise mit den Ätzteilen in der Bordwand hatte sich jedenfalls bestens bewährt. Mit Lasercut-Teilen an dieser Stelle hätte ich es nicht so hinbekommen.

  • Hallo,
    der letzte Tag der Reparatur. Aus dem Haufen vorbogener Gestänge aus dem weichen Material ließen sich die Einzelteile wieder entwirren, glücklicherweise auch von den Kleberresten befreien und zum Schluss noch gut richten. Das Zusammensetzen des Gestänges ging nun beim zweiten Mal auch erheblich einfacher und neu verkleben. Die beiden Niedergänge waren auch nur leicht verbogen und ließen sich schnell richten.
    Die Reling war aber noch problematisch, sie war ja durch den Aufschlag doch stellenweise ziemlich gestreckt worden. Auf dem zweiten Bild hatte sich die Oberkante gelöst, hatte daher die ursprüngliche Länge behalten, die nächsten zwei Durchzüge waren arg gestreckt worden. Diese Durchzüge konnte ich kürzen, dann passte es wieder.


    Zum Schluss wurde alles noch übergestrichen. Dann konnte das Gestänge und die Niedergänge wieder auf das Deck gesetzt werden.


    Und so sah es nun wieder aus. Deutlich erkennbar ist in der Ansicht von hinten, dass beide Relingshälften doch ziemlich gestreckt wurden und seitlich ausgebeult sind. Ich war am überlegen, in der Mitte noch ein kleines Stück der Reling auszuschneiden und die Enden wieder zusammen zu ziehen, aber ich ließ es so, bei der Ansicht von der Seite fiel es kaum noch auf. Am Gestell mussten nur noch ein paar Stellen nachgepönt werden.


    Ein Riesenstein war mir vom Herzen gefallen, jetzt konnte der Endspurt folgen.


    Klaus-Dieter

  • Hallo,
    ich war ja bei der Takelage dabei und hatte sie nur für die Gestelle der Sonnensegel unterbrochen.
    Nach der nun etwas größeren Unterbrechung waren die letzten Serafil-Fäden für die Antennen gezogen worden. In der Anleitung sind die Fußpunkte der Antennenzuleitungen nicht eindeutig zu erkennen, hatte mich nach alten Skizzen und Bildern auch vom Modell im Überseemuseum Bremen zu dieser Anordnung entschlossen und fast alle Antennenzuleitungen an der Backbordseite neben dem vorderen Schornstein enden lassen.


    Die schwarzen Leinen am Kompass auf dem Peildeck hatte ich geändert und hier auch Flaggenleinen nachgebildet, die an der vorderen Reling befestigt sind. So sind sie auch nicht bei aufgelegtem Sonnensegel nicht im Wege.


    Mit Leimtropfen waren noch ein paar Isolatoren nachgebildet worden (ein paar fehlen immer noch), die wurden später noch mit brauner Farbe etwas deutlicher.


    Auf dem zweiten Bild wollte ich zeigen, dass die langen Antennen aus Serafil nur mit kleinen Haarspangen auf Zug gehalten waren und so mit Sekundenkleber befestigt wurden.


    Das dritte Bild zeigt die zusätzlichen Abspannungen der beiden Kräne für das Flugzeug, zweimal zwischen den Davits hindurch auf das obere Promenadendeck, neben der Reling auf dem Deck befestigt und einmal zur Schiffsmitte.


    Klaus-Dieter

  • Hallo Klaus Dieter,
    das war ein Schrecken mir der Beule im Heckbereich. Aber bei dem Baufortschritt bleibt ja nicht anderes übrig als zu reparieren. Wer kennt das nicht, dass in einem weit forgeschrittenem Baustand mal ein Missgeschick passiert? Jedenfalls gratuliere ich zur Reperatur in der Kartonmodellwerft.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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    Edited once, last by modellschiff ().

  • Hallo Ulrich,


    Aber bei dem Baufortschritt bliebt ja nicht anderes übrig als zu reparieren. Wer kennt das nicht, dass in einem weit forgeschrittenem Baustand mal ein Missgeschick passiert?


    da muss ich Dir vollkommen recht geben.


    Hallo,
    nach der Takelage waren jetzt die Flaggenstöcke an Bug und Heck an Bord gekommen. Sie waren aus ASA-Rundprofilen 0,8 und 0,5 mm Durchmesser gefertigt und hatten oben einen Kopf aus verdoppeltem Karton erhalten. Ebenso setzte ich nun die oberste Mastspitze auf den vorderen Mast, auch aus 0,8 mm ASA Profil. Die Flaggen sind aus dem Bogen kopiert und auf 80g Papier neu ausgedruckt, so ließen sie sich so schöner wellen. Zu guter Letzt hatte die BREMEN ihr Bugwappen erhalten.
    Im Bogen waren noch Bänke zum Verteilen auf den Decks vorhanden, ich hatte sie weggelassen, bei der Ankunft an der Columbuskaje waren sie sicherlich gut verstaut gewesen.
    Etwas Farbe fehlte noch, ein paar braune Tupfer für die Isolatoren an den Antennen und etwas weiße Farbe an den Gestellen, wo der Anstrich nicht genügend gedeckt hatte.


    Und plötzlich war das Modell fertig.


    Ich hatte nun 1 Jahr und fast 9 Monate an dem Modell gebaut, worin jedoch auch zwei große Pausen von 3 Monaten und noch einmal 5 Monaten enthalten waren (lag nicht am Modell, nur an meiner Motivation). Ganz grob geschätzt waren es etwa 1500 Stunden Bastelspaß.

  • Mein Kommentar zum Schluss: der Bogen hatte mir sehr gefallen, die Passgenauigkeit war bis auf wenige Ausnahmen sehr gut. Er ist jedoch nicht für Anfänger geeignet. Der Ätzsatz war mir vor allem am Heck sehr hilfreich, nicht nur wegen des Unfalls. Auch die Folien im Ätzsatz mit den aufgedruckten Fenstern hatten gut gefallen. Mein Problem mit der Farbe im Bereich der Schornsteine hatte ich bereits beschrieben, aber das war meine ganz persönliche Ansicht.


    Doch insgesamt bleibt ein positiver Gesamteindruck, es lässt sich ein wunderschönes Modell bauen.


    Danke an alle Begleiter dieses Bauberichtes, ihr habt mich durch die Kommentare und auch durch die sehr vielen Gefällt-mir Bekundungen immer wieder motiviert, den doch etwas älteren Bau weiter zu beschreiben.


    Galeriebilder vom fertigen Modell sind hier zu finden.


    Viele Grüße
    Klaus-Dieter

  • Ich habe ja schon in Bremerhaven völlig fasziniert immer wieder vor diesem Modell gestanden, Klaus-Dieter.
    Einfach nur wunderschön!


    Herzlichen Dank, dass Du hier Deinen Baubericht eingestellt hast! Ein Highlight!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Klaus Dieter,
    na, dann gratuliere ich herzlich zu diesem Prachtstück.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Moin Klaus Dieter,


    ich stimme den Worten von Helmut aus vollen Herzen zu ^^
    Man kann sich an dem Modell einfach nicht satt sehen.


    LG
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • Moin Klaus-Dieter,


    zu deinem Modell habe ich mich ja schon bei anderen Gelegenheiten bewundernd geäußert. Es war und ist aber ebenso beeindruckend, die Enststehung deiner Bremen verfolgen zu können.
    Vielen Dank, dsss Du Dir die Arbeit gemacht hast, nochmals einen Baubericht vorzustellen.


    1500 Stunden Bastelspaß.


    Ich wünsche Dir noch viele weitere 1000 Stunden Bastelspaß
    Gustav