Als sehr unangenehm zu montieren erwiesen sich die Wanten, insbesondere die vorderen.
Hier zeigte sich, dass ich die kleinen Niedergänge zwischen Back und Hauptdeck, die ich hinzugefügt hatte, zu dicht an der Bordwand platziert hatte. Die Wanten müssen zwischen sie und die Bordwand.
Zum Glück ließen sie sich wieder lösen, ohne sie zu zerstören.
Die Wanten hatte ich mit Sekundenkleber gebaut und m.E. hatte ich diesen auch längs aller Taue verteilt, so dass ich ganz steife Teile erwartete - dem war aber nicht so: Die Wanten hatten alle einen unschönen Drang, sich in die eine oder andere Richtung zu wölben und obwohl ich sie zuerst nur an Deck verklebte, erwies sich die Hoffnung auf Straffung beim Verkleben oben als trügerisch.
Hätte man die Wanten vor dem Auslösen aus der Lehre mit Sprühkleber behandeln sollen? Und wenn ja, mit welchem?
Hier ein Bild vom Resultat vorne:

Warum bekam ich nach der Montage Appetit auf Donauwellen?
Und noch ein Problem:
Die Schablonen für die Wanten sind vorne viel zu lang. Ich musste die unteren drei Abteilungen wegschneiden und noch eine leichte Kürzung oben vornehmen. Hinten waren es immerhin noch zwei Abteilungen plus eine leichte Kürzung oben. Damit büßte ich unten das schöne, dicke Tau ein.

Da nach der Montage der ausgeschwenkten Davids sowie der kleinen Geschütze an Deck die Montage der Takelage kaum noch machbar wäre, musste sie in diesem Stadium erfolgen.
Fotos vom Original zeigen m.E. im Hafen bedeutend mehr Taue als auf See. An beiden Masten gab es etliche, die fast senkrecht von der Mastspitze abfielen. Die fand ich optisch nicht schön, zumal sie sich zum guten Teil mit den Wanten überlappt hätten.
Also eine vereinfachte Version:

Hier kann man auch die achteren Anker erkennen, die im Bausatz fehlen. Für deren Halterungen hatte ich keine klaren Fotos, m.E. gab es wie bei den großen Ankern zwei Stützen unterhalb, dazu habe ich eine Klammer am Ankerschaft angebracht, ggf. waren es mehr.
Schließlich kam noch das erste Fallreep an Bord. Hier zeigt sich, dass dessen vorgegebener Winkel steiler war, als ich gedacht hatte, so dass das Fallreep auf einmal über die Wasserlinie reichte und gekürzt werden musste.

So steil sieht es nicht überwältigend aus, aber ansonsten wäre der Übergang Fallreep - obere Plattform vermurkst gewesen.
Im nächsten Schritt geht es an das Fallreep backbord, das soll nach Möglichkeit im hochgezogenen Zustand gezeigt werden.
Dann fehlen noch die ausgeschwungenen Davids mit ihren Booten, die Mini-Davids für das Fallreep, die Ankerkräne, die Flaggstöcke und achtern die Rettungsmittel und der merkwürdig geformte Schraubenschutz.
Den Abschluss bilden dann die Taue vom Fallreep-David zur unteren Fallreepslattform, die diversen kleinen Geschütze und die Takelage zwischen den Masten.
Nach ca. einem 3/4 Jahr kommt tatsächlich die Fertigstellung in Sicht.