Bahnwärterhaus Westig

  • Der folgende Baubericht spannt sich über weite Erinnerungen meines Lebens. Da gab es die Bahn-Nebenstrecke, Menden - Hemer - Iserlohn. Auf ihr wurde der Verkehr 1989 gänzlich eingestellt und kurz darauf die Gleise abgebaut. Ist jetzt ein Radweg geworden. Ebenso erging es den meisten zuständigen Bahngebäuden. Allein dem drohenden Abriß des Westiger Bahnhofs und dieses Schrankenwärterhäuschens kam die Stadt Hemer dadurch zuvor, daß sie die Gebäude unter Denkmalschutz stellte. Und da ich für ein Lok Diorama so ein Bahnwärterhaus gebrauchen könnte, kam ich auf die Idee, es im Maßstab 1:45 nachzubauen. Zumal es einen Bezug zu meiner Heimat hat. In Menden lebe ich seit einigen Jahen, dort ging ich auch zur Berufsschule. In Hemer bin ich geboren und habe 1967/68 beim Verladen der Sammlung für Pater Beda, am Bahnhof gehofen. In Hemer-Westig war ich Werkzeugmacher Lehrling und damals 1969 war es noch üblich, zur Frühstückspause für die Gesellen einkaufen zu gehen. Da führte der Weg über den Bahnübergang in Westig, an dem man um die Uhrzeit vor der geschlossenen Schranke warten mußte. Ja, damals fuhr die Bahn noch pünktlich. Und in Iserlohn schließlich, hab ich über 30 Jahre gewohnt.

    Ich weiß nicht ob ich die Bilder hier einstellen darf, deshalb sind hier Fotos aus der aktiven Zeit der Bahnstrecke zu finden:


    Menden - Iserlohn

    Im Abschnitt Hemer - Westig - Iserlohn

    (3. Reihe von oben, ganz rechts )

    (3. Reihe von oben, in der Mitte) im Hintergrund.


    Sauerlandbahnen von Martin und Stephan Zöllner


    Google-Ergebnis für https://dam.destination.one/687563/2c4f0f4127598d0f64c66196f531ec372bd2b0a0c7cb74ab68b0f134c8dc8b1c/.jpg


    bildergalerie

    nach Westig suchen,

    ( das 3. Bild Reihe 1 = 798 in Westig)

    ( das 1. Bild Rehe 2 = 41 360 Westig)


    https://www.drehscheibe-online.de/foren/file.php?017,file=547177

    Hier mußte ich oft vor den Schranken warten


    Ich habe dann das Häuschen mal abgeschritten, um die mögliche Größe zu ermitteln und fing an zu zeichnen. Dabei kam mir die Idee mal bei der Stadt nachzufragen. Dort vermittelte man mich zum zuständigen Amt, wo ich erfuhr, wer der derzeitige Eigentümer sei. Ich nahm also Kontakt zum Architekturbüro Dipl.-Ing. Mesut Erten auf und stieß dort auf Wohlwollen zu meinem Vorhaben. Inzwischen wurden mir Daten und Maße übermittelt mit denen ich das Bahnwärterhaus nun genau nachbauen kann. Das bedingte einige Änderungen an meiner Zeichnung, denn ich hatte mich beim Abschätzen der Maße doch hier und da verschätzt.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

    Edited 4 times, last by Reinhard Fabisch ().

  • Ich werde nun versuchen das Gebäude zur Dienstzeit darzustellen und habe die grundlegenden Zeichnungen in DIN A3 fertig.

    Inzwischen bin ich mit dem Verdoppeln und Ausschneiden des Innenraums beschäftigt.



    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Den wird man durch die großen Fenster gut sehen können. Zunächst der Vorbau mit dem Treppeneingang, gefolgt vom eigentlichen Dienstraum.

    Leider fehlt mir noch die Vorstellung der technischen Anlage, weil das alles entfernt wurde. Hier wäre ich für Ideen und Informationen Eurerseits sehr dankbar!

    Gruß, Euer Renee


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Tolle Idee, Renee!


    Und natürlich gut, dass Du die unseligen Graffities weglässt. ;)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Renee,


    wegen der Inneneinrichtung schau doch mal bei wediul nach. Dieter hat dort zwei Stellwerke (Wangen und Leutkirch) mit 'Inhalt' zum Download.

    Dort kannst du evtl. was abschauen.


    Viele Grüße

    Dieter

  • Oh wie schön. Bahngebäude aus meiner alten Heimat (Hier fehlt grad ein Herz-Smiley)

    Der Bahnhof Westig und das dazugehörende Schrankenwärterhäuschen sind wirklich wunderschön. Da bin ich auch lange Zeit täglich dran vorbeigefahren.

    Danke für die schöne Erinnerung.

    Grüße aus Schwerte

    Falko


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.

  • Hallo Reinhard,


    ein Modell, ganz nach meinem Geschmack.

    auf die Schnelle habe ich einen Originalplan eines ähnlichen Stellwerks im Landesarchiv Nordrhein Westfalen gefunden:

    Stellwerk Lennep/Freiennohl

    Im Gegensatz zu Deinem Stellwerk ist dieses Stellwerk höher. In Westig hat man anscheinend auf den Spannwerksraum verzichtet. Wahrscheinlich wurden die benötigten Spannwerke im Außenbereich aufgestellt. Aus der Zeichnung kann man entnehmen, das der Stellwerksraum mit einer 70 cm hohen Holzverblendung versehen war (hier gelb markiert):



    Mittig im Raum findet sich die Hebelbank mit den Signal- und Weichenhebeln sowie der Blockeinrichtung (wieder gelb markiert):



    Nach Deinen Bildern zu urteilen, wurde von Deinem Stellwerk auch die Schranke des Bahnübergangs bedient. Hierzu müsste dann an der dem Bahnübergang zugewandten Seite , eine Schrankenwinde aufgestellt sein.


    Schrankenwinde für zwei Schrankenbäume:


    Hebelbank (rote Hebel = Signal; blaue Hebel = Weiche):


    Blockwerk (kann auch kleiner ausfallen):


    Am Stellwerk außen findet sich oft ein Suchscheinwerfer um nachts kontrollieren zu können, dass Gleise und Bahnübergang frei sind:


    Spannwerk im Außenbereich:


    Zum Abschluss noch als Beispiel ein von mir gezeichneter Stellwerksraum:

     


    An den Wänden ist die Holzverblendung zu erahnen.


    Viele Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg


    Ergänzung:

    Ich habe noch einmal im NRW-Archiv gesucht. Leider konnte ich nur noch einen Lageplan finden.

    Den Eisenbahnteil des Archivs erreicht man unter NRW-Archiv , die Pläne findet man dann unter "252.01.02-01 / Bahndirektion Essen, Karten und Pläne, Band 1" , "1. Hochbauten" oder "2. Bahnstrecken".


    Viele Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg


  • Moin,

    Danke,

    die Bilder erinnern mich an meine Zeit als Fahrdienstleiter/Weichenwärter auf alten mechanischen Stellwerken bis 1985 und dann 1993/1994, aber dann mit einer Hebelbank mit mindestens 30 Weichen und ? Signalen.( Flensburg-Weiche war in den 1930er Jahren zweitgrößter Rangierbahnhof in Deutschland mit 2 Fdl-Stellwerken und 3 Ww-Stellwerken). Es war eine gute Zeit für mich, aber . . . richtig Stress (mit einem Bein im Knast) oder nichts los. Ich war auf "Wa"(Weiche Anfang) während der Elektrifizierungsarbeiten der einzige Fdl, der keinen Haufen vor der Tür hatte. (Glück gehabt! Oder so)

    Bis in die 90er Jahre fuhr die Bahn noch pünktlich; es gab genügend Mitarbeiter, die wußten, wie man Probleme löst :D

    AG und Mehdorn wußten das nicht! Na denn!

    Gruß

    Ralph

  • Hallo Reinhard,

    man kann ja nicht genug Fotos vom Vorbild haben. Im historischen Forum von "Drehscheibe Online" habe ich diese Beiträge gefunden:


    Bahnhof Westig im September 1989

    Hemer Westig , 80er Jahre und heute


    Ich selbst komme aus Herdecke. Westig lag nicht so in meinem Interessenbereich, trotzdem erinnere ich mich mit dem Auto mehrmals am Bahnhof Westig vorbeigefahren zu sein (noch mit Zugbetrieb). Auch das Stellwerk habe ich dabei im Augenwinkel wahrgenommen.


    ralph.e

    ja, das glaub ich gerne, das der Dienst auf einem großen Stellwerk fordernder war. Mein Vater war jahrelang Fahrdienstleiter in Hagen Vorhalle. Mit jetzt fast 92 ist das aber auch schon wieder fast 30 Jahre her. Von ihm kenne ich auch "mit einem Bein im Knast", "keinen Haufen vor der Tür", Güteprämie usw. Zu seiner Zeit musste man jede Minute Verspätung eines IC rechtfertigen, heute scheint da ja nicht mehr zu interessieren.


    Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg

  • Grüß Dich Renée,

    von HS- Design (Hartmut Scholz) gibt es ein Hebelstellwerk mit kompletter Einrichtung in 1:45.

    Habe ich schon gebaut und liegt bei mir.

    Wenn gewünscht stelle ich ein Bild ein.

    ________________________


    Herzliche Grüße, Dieter


    ______________________________________________________
    Fertig:
    US-Diesellokomotive CFA-16, HS-DESIGN
    Sporadisch: Eigenbau E-Lok ES09 in 1:45

  • Renee, ich stelle mal die Bilder ein. Wenn die stören einfach löschen !



        


     

    ________________________


    Herzliche Grüße, Dieter


    ______________________________________________________
    Fertig:
    US-Diesellokomotive CFA-16, HS-DESIGN
    Sporadisch: Eigenbau E-Lok ES09 in 1:45

  • Recht vielen Dank für das Interesse und die erhobenen Daumen.

    Auch, oder gerade die Fotos sind von großem Interesse und selbstverständlich der Beitrag von Dieter.

    So änlich hatte ich mir das vorgestellt, nachdem ich mir bei "wediul" das Stellwerk Wangen angeschaut hatte.

    Ansonsten war der Glaser da und auch die Fensterrahmen wurden eingesetzt.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Die Fensterkreuze, besonders im Keller, waren schon fusselig.

    Hier habe ich die Stegbreite von 0,5 auf 1,0 verbreitert.

    Danach hab ich alles mal lose zusammengestellt.

    Und dann hab ich mich mal um die Einrichtung bemüht.

    So wurden die beiden Bilder mit Rahmen versehen.

    Da sieht man zwar später nichts mehr von, hat aber Spaß gemacht.

    Euer Renee


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Die Teile von Wediul hatte ich nicht mehr in Erinnerung.

    Der hat ja sogar Telefone die bei mir bitter fehlen.

    Die Einrichtung wird ja recht nobel. Irgendwann schaut jemand schräg in den Stellwerksraum.

    Da wird dann die Entdeckung der Bilder das AHA- Erlebnis :thumbsup:

    ________________________


    Herzliche Grüße, Dieter


    ______________________________________________________
    Fertig:
    US-Diesellokomotive CFA-16, HS-DESIGN
    Sporadisch: Eigenbau E-Lok ES09 in 1:45

  • Hallo Reinhard,


    die alten Bahnanlagen haben ihren ganz besonderen Reiz, wenn eigene Erinnerungen dazu kommen, so ist genug Motivation da, um zu konstruieren.
    Das war bei meinen Bahnhöfen und Stellwerken auch so.
    Schönes Modell.

    Viele Grüße
    Dieter aus Ulm


    Leben und kleben lassen

  • Hallo Reinhard,

    auch wenn Du die Gestaltung des Innenraums weitgehend schon abgeschlossen hast, möchte ich noch ein paar Anregungen geben.


    Die Hebelbank von HS Design sieht schon gut aus. Es fehlt aber auf der Rückseite der Kasten, der das "Verschlussregister" enthält. Hier ein Foto aus dem Eisenbahnmuseum Schwerin:


    und hier meine Zeichnung nach einem anderen Muster (noch nicht fertig)


    Der Kasten ist im Original nach oben mit einer Glasscheibe verschlossen.

    Auf meiner Zeichnung sind auch die typischen Hebelbankleuchten zu sehen, die des Nachts eine blendfreie Beleuchtung der Hebelbank ermöglichten.


    An den Wänden fast aller Stellwerke findet man verschiedene Dinge,


    - Merktafel und Schlüsselbrett.


    Beides wird im Blickfeld des Stellwerkspersonal aufgehängt. Auf der Merktafel wurden kurzfristige Abweichungen vom Fahrplan oder Störungen mit Kreide vermerkt.

    Am Schlüsselbrett sind Schlüssel für z. B. vorübergehend angebrachten Weichenschlössern in entsprechenden Haltetaschen angebracht. Durch die spezielle Gestaltung konnte man einen fehlenden Schlüssel sofort erkennen. Weiter findet sich hier bei mechanischen Stellwerken der Einrückhebel. Dieser wurde benötigt, um bei Drahtbruch oder Aufschneiden einer Weiche den Stellhebel wieder in Grundstellung zu bringen. Über die Verwendung wurde Buch geführt.

    Auf meinem Bild sieht man noch K- und L-Tafeln. Diese Tafeln wurden vorbei fahrenden Zügen aus dem Fenster heraus entgegengehalten um deren Geschwindigkeit zu erhöhen (K = kürzeste Fahrzeit einhalten) oder zu verlangsamen (L = Langsamer).


    Für alle Schlüssel gab es Ersatzschlüssel, die in einem verschlossenen und verplombten Kasten verwahrt wurden:


    -Werkzeugbrett und Brett für Signalmittel

          


    Auf dem Werkzeugbrett sind für die laufende Wartung des mechanischen Stellwerks benötigten Werkzeuge aufgehängt. Die Vollständigkeit der Werkzeuge wurde regelmäßig (wöchentlich) kontrolliert. Um die Vollständigkeit der Werkzeuge schnell überprüfen zu können, wurden auf dem Brett die Umrisse der Werkzeuge aufgezeichnet. Fehlende Werkzeuge konnten mit einem Blick erkannt werden. Im oben gezeigten Original fehlen z. B. ein Meißel und ein Austreiber. An der Tafel für Signalmittel waren Tröte, Signalfahne, Knallkapseln, Karbidhandlaterne und Winkscheibe aufgehängt.


    -Unfallverhütungsposter

    In Wechselrahmen wurden Unfallverhütungsplakate zu verschiedenen Themen aufgehängt und regelmäßig nach Plan gewechselt. Hier mal 3 Beispiele:

           


    Neben den gezeigten Gegenständen darf eine Uhr nicht fehlen.


    Ich denke, dass das eine oder andere im Maßstab 1:45 dargestellt werden kann.


    Viele Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg

  • Weiter geht's mit der Inneneinrichtung...

    Ein Spint für den Dienstanzug, ein Stuhl und ein Schreibtisch.

    Dann hatte ich Spaß daran, mich an einem Telefon zu versuchen.

    So ein richtig altes schwarzes Dienst-Telephon. :S


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Ich finde der Winzling ist gut gelungen. :D

    Dazu ein Dienstbuch mit Stift. Direkt daneben an der Wand eine DB-Bahnuhr.

    Nun noch den Kamin, mit Kanonen-Ofen und dann alles mal lose zusammengestellt.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Inzwischen plagte mich nämlich zusehens ein Hungergefühl. 8|

    Ich hatte beim Spaß am basteln noch nichts zu mir genommen.

    Nun sah ich auch was in dem Raum noch fehlte. Ein Pausentisch. :)  

    Der war nicht so schwierig und auf die Schnelle gemacht.

    Etwas länger brauchte ich für die Kanne und die Tasse. Schaut für mich nun vollständiger aus.

    Und für Dieter und alle anderen hier noch einmal das Telephon. ;)

    Soweit mal, Euer Renee


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Inzwischen hab ich mich versichert, dass der Bau des Telephons kein unglaublicher Zufall war

    und ich die Zeichnung hier ruhig einstellen kann. Ich hab dazu einfach ein zweites gebaut.

    Es geht also. :D


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Moin Reinhard,

    sehr schön, was Du so baust.

    Auf dem Schreibtisch eines Fahrdienstleiters waren/sind folgende Dinge: Zugmeldebuch (2x DinA4-Seiten), Schreiber mit nicht löschbarer Tinte (Kugelschreiber), "Telefon 1": Zugmeldeeinrichtung, "Telefon 2": Basa (bahninternes Telefon), "Telefon 3":, Posttelefon, "Telefon 4": Fahrdienstleiterleitung und Zugbahnfunk (bei uns im Norden ab 1978(?)), Funkgeräte.

    Also, Du kannst Dich mit Telefonen so richtig austoben!

    Viel Spaß

    Ralph

  • Hallo Reinhard,


    absolut spitze, vor allem die akribische Inneneinrichtung!


    Welchen Maßstab haben eigentlich die beiden Zeichnungen im ersten Beitrag? Die mit der "Corel Draw" - Aufschrift...


    Hätte mich interessiert, wenn du es mir verraten magst, mich würde das Teil in 1:160 reizen. Aber um skalieren zu können, sollte man wohl erst wissen, wie groß die Vorlage sein könnte *g*. Könnte ich sicher auch herausrechnen, Türstockhöhe, etc., aber manchmal ist fragen eben einfacher...


    viele Grüße
    Roland

  • Hallo Reinhard,


    wenn es um die Abmessungen geht hätte ich ein paar polnische Zeichnungen. Die polnischen Eisenbahnen haben früher ihr Signalwesen von deutschen Signalbauanstalten übernommen (bereits vor WK2), so dass die Zeichnungen auch im wesentlichen für deutsche Vorbilder genommen werden können. Die Zeichnungen stammen von dieser polnischen Seite:

    Zeichnungssammlung

    Zum Ansehen braucht man einen Dvju-reader (gibt es im Internet). Wenn man den Reader hat, kann man sich vermasste Zeichnungen aller Einzelteile ansehen. Ich zeige hier mal Beispiele:


    Hebelbank

         


    Signalhebel


    Weichenhebel


    Blockuntersatz (wird auf der Hebelbank montiert)


    Für das Blockwerk, das auf dem Blockuntersatz montiert wird, habe ich bislang noch keine Zeichnung gefunden. Es gibt im Netz aber genügend Fotos um die Abmessungen abschätzen zu können.


    Nach den detaillierten Einzelzeichnungen ist dieses Bild entstanden:


    Viele Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg

  • Mir geht darum, ob es im Prinzib richtig ist.

    Es ist nur ein kleines Stellwerk mit vielleicht einer Weiche.

    Dazu zwei Banübergänge mit Schranke. Muß dann für jede Schranke eine Kurbel sein?

    Also 4 Stück?

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo Reinhard,


    Die Reichsbahnschranke


    Seite 34, Abschnitt 9, Punk3 "Wenn es möglich ist, soll man die Schranken mit e i n e r Winde bedienbar machen." Dies gilt meiner Meinung nach pro Übergang, bei Dir also 2 Kurbeln. Ein Bild des Kurbelantrieb hab ich bereits oben gezeigt, Zeichnungen hierzu finden sich in der Pdf-Datei auf Seite 22 und 24.


    Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg

  • Hallo Reinhard,

    Nach diesem Foto der Eisenbahnstiftung Bahnhof Westig kann ich alleine 2 Weichen, ein Ausfahrsignal und eine Gleissperre erkennen. Auf der nicht sichtbaren Seite dürften mindestens eine Weiche und ein Ausfahrsignal für die Gegenrichtung sein. Das ergibt 6 Stellhebel. In der oben gezeigten Hebelbankübersicht bin ich dann in der ersten Reihe (8 Hebel). Die nicht benötigten Plätze bleiben frei.


    Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg

  • Danke Martin, das hilft mir jetzt weiter :thumbsup: :thumbup:

    Du hast natürlich vollkommen Recht.

    So hatte ich das noch garnicht betrachtet :S 8| :cursing:

    Du bist ein echter Glücksfall für alle Kartoneisenbahner :thumbsup:

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Moin Reinhard,

    nicht schlecht, aber . . .

    das Telefon hat da nichts zu suchen, zum Fahrstraßenhebel (unter Deinem "falschen" Telefon) muß ein Blockfeld sein. Hast Du keine Blockfelder für den Streckenblock? Gibt es zum Fahrdienstleiter Stellwerk noch einen abhängiges Weichenwärter Stellwerk? Wegen der Kurbel. Befehlsabgabe, Zustimmungsempfang, Fahrstraßenauflösung usw.

    Nur mal so! Bringt Spaß, sich an alte Zeiten zu erinnern. Hatte schon fast alles vergessen.

    Unglaublich :)

    Macht bloß weiter!!!

    Ralph

  • Hallo Ralph,

    hier einmal Wikipedia:

    "Ab 1912 gab es am Westiger Bahnhof zwei Stellwerke, das separate Stellwerkgebäude (Ww bis 1978)[6][7], welches durch einen Wärter betreut wurde und am Bahnhofsausgang in Richtung Iserlohn stand, sowie das Hauptstellwerk (Wf) in dem um 1905[8] errichteten Bahnhofsgebäude. Am 12. Dezember 1978 wurde das Stellwerk im Bahnhofsgebäude, aufgrund des Fortschritts der Technik und des daraus resultierenden Überflusses eines Stellwerks, außer Betrieb genommen und aufgelöst. Der Fahrdienstleiter zog in das alleinstehende Stellwerk (Ww) um, welches zum Fahrdienstleiterstellwerk wurde."


    Und hier ein Gleisplan:


    Grüße aus dem Tölzerland

    Martin Rüggeberg

  • Moin,

    also, nachdem ich das Video gesehen habe. Nicht schlecht, alles wurde so im Prinzip richtig gehändelt. Bloß die Praxis sieht teilweise anders aus. z.B: nachdem der ausfahrende Zug die Fahrstraße aufgelöst hat (Klack) wird das Ausfahrsignal zurückgelegt und dann sofort vorgeblockt (Streckenblock). Dann weiß der Nachbarfahrdienstleiter wann der Zug wirklich weg ist. Bei kurzen Blockabschnitten absolut notwendig!!!

    Für Dein Stellwerk: Zugmeldeeinrichtung auf Schreibtisch muß vorm Fenster stehen. Signalhebel, Fahrstraßenhebel und Blockwerk müssen zum Fenster zeigen.

    Bei mechanischen Stellwerken muß draußen IMMER alles in Augenschein genommen werden, das ist dort das A und O. Alles andere geht Richtung Betriebsgefährdung. Bei Störungen gibt es daher sogar feste Wortlaute, die in ein "Fernsprechbuch für feste Wortlaute" eingetragen werden/wurden.

    Ich bin momentan auch dabei, eine Inneneinrichtung eines Stellwerkes zu bauen, so wie das in Wirklichkeit angeordnet ist. Da ist auch alles gut zu erkennen (Spur 00-Diorama mit Flying- Scotsman- Lok und Reisezugwagen vorm Stellwerk)

    Du stößt mich wirklich auf Sachen, die ich schon vergessen hatte.

    Ohaueha

    Ralph

    P.S: jetzt ist mir sogar der Name der Technik hinter den Hebeln und Blockeinrichtungen eingefallen: Verschlußkasten ( darauf konnte man übrigens bei richtiger Übung wunderbar pennen :D )

  • Moin, moin Ralph,

    P.S: jetzt ist mir sogar der Name der Technik hinter den Hebeln und Blockeinrichtungen eingefallen: Verschlußkasten

    Gucke mal in Tröt #18...........

    Die Hebelbank von HS Design sieht schon gut aus. Es fehlt aber auf der Rückseite der Kasten, der das "Verschlussregister" enthält.

    ......und ein Foto gibt´s da auch......... :P


    Gruß

    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Reinhard,

    als Hüingser, der immer ab Lendringsen mit der Bahn zur Arbeit gefahren ist, kann ich sagen, das die vierteiligen Schranken an der Fischkuhle mit zwei Kurbeln vom ehemaligen Bahnhof aus bedient wurde. Ich gehe davon aus, dass je Paar Schranke eine Kurbel benötigt wird.

    Ein tolles neues Projekt hast du dir da vorgenommen. :thumbsup:


    PS Habe auf der Seite der Eisenbahnfreunde Hönnetal gelesen, das im Kulturbahnhof Binolen noch eine Hebelbank vorhanden ist.

  • Weiter ging's mit den Schrankenkurbeln für die zwei Bahnübergänge unweit des Häuschens. Der Posten kann beide vom Fenster aus sehen.

    Das ergibt laut Martin "Posten 68a", dann zwei Kurbeln. Aber zunächst erstmal zeichnen und drucken. Dann ausschneiden, wobei einige Teile gedoppelt wurden.

    Beim zusammenfügen, hab ich für die Griffe zwei sehr dünne Hölzer gefunden. Und hier sind sie nun, einmal soger mit Bahnwärter.

    Danach war mein Geschick wider beim Zeichnen der Hebelbank gefragt. Hinzu kommt ein neues Seitenteil, auf der ich Platz für das zeite Telephon geschaffen habe.

    Damit wird's dann ab morgen weitergehen.

    Bis dann also, Euer Renee


    Mein besonderer Dank gilt den Unterstützern Martin und Ralf, ohne deren Rat wäre ich oft aufgeschmissen gewesen.

    Dank aber auch an alle die den Bericht mit erhobenem Daumen begleiten.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!