Hi im Forum,
nachdem ich in einem anderen Thread
Schneideplotter
mehr aus Zufall ein paar Bilder gezeigt hatte und die Frage nach "mehr Input" kam, will ich dies gerne tun. Ein wenig zur Vorgeschichte, weil sonst mit Sicherheit die Frage aufkeimt, "warum nur halbe Häuser". Diese, höhenversetzten Reihenhäuser sind angedacht, die Straße auf der Spur N-Moba zu säumen, die auf ein erhöhtes Geländestück führt, wo später mal irgendwas "Industriemäßiges" angesiedelt werden soll. Auch da existieren schon verschieden Planungen, aber das ist nu' nicht Bestandteil des Berichtes.
Da aber Platz bekanntlich immer zu wenig ist auf einer Moba und ich doch zumindest gerne ein Ausweichgleis als "Schattenbahnhof" habe, kam mir der Sinn "potemkinscher Bauweise". Ich hätte auch schlicht eine Mauer hochziehen können, klar. Aber um den eh' schon begrenzten Platz glaubwürdig für irgendeine Fabrikation vorzubereiten, sind solche Häuser, wie sie in der Vergangenheit oft sogar durch die produzierenden Firmen selbst für ihre Mitarbeiter hochgezogen wurden, ideal!
Vorab, für die Umsetzung habe ich ein wenig "geräubert"; es ist ja mittlerweile schon wieder einige Zeit her, Frank Kühnel (Gleimo), der leider nicht mehr unter uns weilt, hatte das "Postamt Einsiedel" im Programm, dessen "Outfit" sich hervorragend für eine Umsetzung eignete. Ich hatte damals, 2015, als ich mit der Planung begann, Frank extra angeschrieben und mir die Erlaubnis geholt unter der Voraussetzung, daß er das Ergebnis auf seiner HP präsentieren dürfe, vielleicht die Vorlage sogar übernehme in sein Programm. Dazu kam es aber leider aus bekannten Gründen ja nicht mehr :-(.
Ich habe also unter Zuhilfenahme diverser altbekannter Programme, ich arbeite nach wie vor mit "Micrografx", "Draw" für Vektor und "Picture Publisher" für Pixelgrafik, ein paar Grundmuster erstellt und auch öfter mal ausgedruckt, um eine Wirkung zu testen. Auch was Größe und Eindruck angeht. Ein Beispiel von vielen dabei erstandenen Seiten:


Als die ganzen Wände soweit druckbereit waren, ich verwende dafür einen HP Laserdrucker, für den Hausgebrauch eigentlich der absolute "overkill", aber gute Auflösung und vor allem hatte ich den relativ günstig über Leasing-Rücklauf erstehen können. Und die Kartuschen halten "ewig" und sind mit ca. 30 € pro Farbe nicht mal ansatzweise so teuer wie die kleinen "Consumer"-Laser, die oft im niedrigen dreistelligen Bereich angeboten werden.
Ich drucke in der Regel auf 180er oder 240er Karton, das packt er noch und ich verstärke eh' solche Bauten von innen, dazu später mehr.
Da ich ja gleichzeitig an eine Vorlage zum Bereitstellen und Download gedacht hatte und entsprechend so konstruiert, mußten die Türen und Fenster nach dem finalen Druck natürlich erst mal "entfernt" werden

Anschließend wurde der ausgedruckte Karton auf 2mm starke Pappe geklebt und die Öffnungen erneut nachgeschnitten. Die Fensterlaibungen, davon habe ich leider keine Pics gemacht, entstanden dabei aus Kunststoffprofilen von Evergreen in verschiedenen Stärken, dergleichen habe ich immer diverse Stärken "lagernd" *g*.

Man sieht schon die ersten Fenster eingesetzt, die "natürlich" ebenfalls komplett selbst gezeichnet, ausgedruckt und "geschnippelt" wurden. Sowas tue ich mir aber inzwischen nicht mehr an
dank Plotter oder alternativ auch gerne mal bei "meinModellhaus", MeinModellhaus angefertigt, spart sowas richtig Nerven!


Anschließend ging es natürlich an die dreidimensionale Umsetzung. Wer sich jetzt fragt, was das für "weißer Kasten" ist, darunter verläuft die Schattenstrecke und eben die Problematik fehlenden Platzes...
Die Treppen sind dabei aus ganz simplem Styrodur, entsprechend "geschnitzt" und farblich behandelt. Für die Simsmauern verwende ich ein spanisches Produkt, "Redutex"! Nachdem es anfänglich bei diversen Herstellern und Lieferanten, wie Noch, auch in D vertrieben wurde, ist es inzwischen fast überall ausgelistet, leider. Aber macht nix *g*, ich bestelle inzwischen direkt beim Hersteller, dafür hab' ich mehr Vorrat, wg. des Portos...
Redutex Spanien
Diese Folien sind genial, richtig real ausgearbeitet, auch für's Dach gibt's da inzwischen reichlich dreidimensional, aber ich habe dafür einen anderen Weg gewählt, gleich mehr dazu...

Als letzte größere Bauphase kommt natürlich das "Dachdecken"; Thomas von Micro Welten in Österreich
Micro Welten
liefert dazu, inzwischen auf Nachfrage, gelistet sind sie leider nicht mehr, entsprechend gelaserte Ziegel und Schindeln, stets einreihig, die dann Reihe für Reihe abgelängt und aufgebracht werden

Die Firstabschlüsse, Gauben, bekomme ich, ebenfalls gelasert, von MBZ, Thomas Oswald, der sicher vielen hier auch bekannt sein dürfte. Die sind ebenfalls in Karton gelasert und können auf die entsprechende Länge gekürzt werden. Und die Bleche vor den Dachgiebeln sind simple Alufolie "von der Rolle", angepasst, angeklebt und mit Acrylfarben behandelt. Die Dachrinnen und Fallrohre waren aus der reichlich gefüllten Restekiste, aber auch dafür gibt es in der Baugröße N inzwischen einen Lieferanten in 3D-Druck. Muß man nicht mehr so viele Bausätze schlachten ;-)...
Das weitgehend fertige Ergebnis vor dem Einbau:

Abschließend noch ein Eindruck vom Innenleben:

denn auf einer Modellbahn soll's ja auch leuchten; alles in LED-Technik und die Fenster zum Teil eben abgedeckt, damit es nicht wie ein Weihnachtsbaum durch alle Öffnungen strahlt...
Abschließend noch zwei, drei Worte zur Fortsetzung rechts und links, die sind nämlich auch im Entstehen, bzw. in der Planung in den Grafikprogrammen. auf der rechten Seite wird es noch ein etwas niedrigeres Haus gleicher Bauart, aber einstöckig, als Kolonialwarenladen, geben. Dann ist die Höhe erreicht. Und links, in die Ebene hinein ist das Haus ebenfalls schon zumindest fertig gezeichnet und konstruiert, harrt aber noch der Umsetzung. Gleiche Bauart, aber schräg nach vorne angesetzt, dem Straßenverlauf dann folgend. Und etwas länger, weil dort auch im EG ein Laden reinsoll, Bäcker oder Lebensmittel, etc..
Ich hoffe, ich habe euch mit der Schilderung nicht gelangweilt, sondern vielleicht animiert, solche Projekte auch mal anzugehen -;)...
Grüße
Roland