Moin zusammen,
die 18 ist fertig, steht sicher verwahrt im Schrank und wartet auf ihre Vitrine und harrt ihrer Übergabe an den Eigner. Der Basteltisch ist aufgeklart, sodass der nächsten Baunummer nichts im Wege steht. Hinsichtlich der bei mir üblichen „Einleitungsstory“ gibt es diesmal nicht so viel über das Original zu lesen, sondern eher etwas über die - ein wenig verschlungenen - Gedanken, die zur Modellauswahl geführt haben…
Es ist ja allgemein bekannt, dass ich seit längerem mit dem Seezeichendampfer BUSSARD verbandelt bin. Von 2000 bis 2006 im Rahmen der „Wiederfahrbereitmachung“ bei allen möglichen damals erforderlichen Arbeiten - einschließlich Montage des Propellers, der zu Beginn der „Karriere“ als Museumsschiff brutal abgeschnitten wurde -, danach lange Jahre als Heizer und jetzt - man wird ja nicht jünger - nur noch im Ausnahmefall mal als Aushilfe oder als „Schrauber“ während der Liegezeit; falls nicht gerade Corona-Beschränkungen das unmöglich machen. (Aber meine Tochter ist eine würdige Nachfolgerin in der Heizerei…) Durch diese Tätigkeit hat sich bei mir eine gewisse Affinität zu Seezeichenfahrzeugen (vulgo: Tonnenleger) entwickelt. Und inzwischen gibt es einige solche Fahrzeuge auch als Kartonmodelle. Warum also nicht peu à peu eine „Tonnenleger-Ecke“ im Arbeitszimmer einrichten? Das war zumindest der Gedanke vor ein paar Jahren
Mit Bau und Fertigstellung des Feuerschiffes FEHMARNBELT im November 2018 hatte ich bei mir im Arbeitszimmer ein Regal „in Betrieb genommen“, in das eine solche „Tonnenleger-Ecke“ passen könnte. Aber weil dort sicherlich auch noch andere Fahrzeuge landen, wird es am Ende wohl eher eine Art „Behörden-Fahrzeug-Regal“… Neben dem Feuerschiff hat da allerdings bislang nur ein älteres Modell der OCEANIC seinen Platz gefunden (die gibt es bestimmt auch noch einmal neu, ohne Bretterzaun-Reling…).
Nun ist aber tatsächlich ein Tonnenleger an der Reihe, allerdings nicht die BUSSARD. Den Bausatz habe ich zwar auch in der Schublade liegen, aber trotz eines Besuches bei uns auf dem Schiff anlässlich einer Werftliegezeit und jeder Menge bei der Gelegenheit geschossener Bilder ist das Schiff von Piet bei der Überarbeitung für den HMV doch nicht ganz so aktuell und naturgetreu wiedergegeben worden, wie man es sich hätte wünschen können. Da ist tatsächlich das Modell der STETTIN - trotz auch dort vorhandener Fehler - erheblich näher am Vorbild dran. Sicherlich werde ich es mal mit dem von Axel freundlicher Weise zur Verfügung gestellten Zusatzbogen versuchen, aber diesmal ist es doch noch ein anderer Untersatz: Ich habe die BRUNO ILLING aus der Schublade gekramt und habe diesen Bogen als nächsten angeschnitten. Anlässlich eines Hafengeburtstages vor vielen Jahren bin ich sogar schon einmal auf dem Schiff gewesen und im Jahre 1986 hatte ich das Vergnügen, das Schwesterschiff OTTO TREPLIN sehr eingehend besichtigen zu können - einschließlich „Keller“ -, als wir mit der STETTIN, auf der ich damals fuhr, Anfang Juli 86 in Flensburg lagen.
Die BRUNO ILLING wurde im Jahre 1968 unter der Baunummer 864 auf der Norderwerft in Hamburg gebaut. Das Schiff ist 48,80 m lang, 9,52 m breit und hat einen Tiefgang von 3,30 m. Die Maschinenanlage mit einer Leistung von 1.501 PS (1.104 kW) verleiht dem Schiff eine Geschwindigkeit von 14 kn. Zum Aus- und Einsetzen der Seezeichen ist das Schiff mit einem Kran mit einer Hubleistung von 10 t ausgerüstet.
Im Jahre 2012 wurde die BRUNO ILLING außer Dienst gestellt und durch den Neubau NORDERGRÜNDE ersetzt (ja doch, die kommt auch noch…) Seit 2014 ist das Schiff unter dem Namen KREBS HELIOS für die im Bereich des Korrosionsschutzes tätige Krebs Unternehmensgruppe in Fahrt.
Der seinerzeit beim HMV im Hause der Scheuer & Strüver GmbH erschienene Bogen bietet die Möglichkeit, sowohl das ursprüngliche Aussehen des Schiffes nach Indienststellung als auch die spätere Variante mit dem Schriftzug SCHIFFFAHRTSPOLIZEI darzustellen. Ich habe mich für die ursprüngliche Version entschieden, weil ich dabei keine Veränderungen an den Brückenfenstern vornehmen muss. Apropos Fenster: die werde ich nicht ausschneiden, die kommen ebenso dunkel daher, wie ich es seinerzeit schon bei der HAMBURG erlebt habe, das sieht absolut naturgetreu aus. Zumal es auch keine Brückeneinrichtung gibt, auf die man den Blick freigeben müsste…
Ein paar Kollegen haben sich mit dem Modell ja bereits auseinandergesetzt, insofern ist auch schon die eine oder andere „Ungereimtheit“ entdeckt worden… Gut, dass man da nicht hineinstolpern muss und sich auch ggf. eigene Lösungswege suchen kann.
Und natürlich gab es seinerzeit zu dem Bogen einen Ätzsatz. Auch den habe ich mir damals in weiser Voraussicht gegönnt, ihn wohl gehütet und werde ihn statt des zwischenzeitlich erhältlichen LC-Satzes verwenden. Die Relings der Ätzsätze sind einfach filigraner… Und stabiler…
Also, auf geht’s…
Bis demnächst, beste Grüße aus dem herbstlichen halbhohen Norden
Fiete