Die letzten drei Wochen habe ich mich unter anderem mit den Scheinwerfern beschäftigt. Wie so oft, war ein Foto aus dem Internet der Auslöser. Ich möchte den LKW ohne zusammen gekniffene Augen darstellen, da er meiner Meinung nach so hübscher aussieht. Dafür mußte ich allerdings eine akzeptable Lösung für die Scheinwerfergläser finden.
Meine erste Lösung war eine Darstellung als Ausdruck auf Folie. Im Internet habe ich ein Foto eines alten Bosch Scheinwerfers in guter Auflösung gefunden. Dieses Foto wurde durch Nachbearbeitung weitgehend entzerrt und in eine brauchbare runde Form gebracht.
Auf transparente Folie gedruckt, ausgeschnitten, mit einer kleinen Kuppel aus Bondic versehen und mit einem kleinen Ring in das Gehäuse eingeklebt. Nicht schlecht, aber nicht gut genug. Lösung verworfen!
Für den nächsten Versuch habe ich das Foto des Scheinwerferglases nachgezeichnet.
Diese beiden Zeichnungen habe ich zu einer 3D-Form komponiert, ausgedruckt, mit teflonhältigem Trennspray eingesprüht und die Form mit Bondic aufgefüllt. Meine Hoffnung war, daß sich Bondic aufgrund des Trennsprays nicht mit der Gussform verbindet - diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt - die beiden Teile waren so gut miteinander verbunden, eine Trennung war unmöglich. Es gibt kein Bild von den Splittern ... aber Kompliment an Bondic, dieser Kleber hält wirklich bombenfest!
Der dritte Versuch begann wieder mit einer gedruckten Form, allerdings diesmal als Negativ.
Die negative Form wurde mit Silikon Kautschuk ausgegossen und in ein Positiv verwandelt.
Die Silikonform wurde nun wieder mit Bondic gefüllt und diesmal mußte Bondic passen. Der Glasteil konnte mühelos aus der Form gelöst werden. Die Oberfläche wurde noch mit Klarlack versiegelt (Bondic bleibt nach dem aushärten leicht klebrig und verewigt jeden Fingerabdruck) und präsentiert sich nun so.
Der Reflektor des gedruckten Scheinwerfers wurde noch mit Alclad II verchromt. Die Glühbirne wurde mit einem kleinen Kelch simuliert.
Die Linse ist auf diesem Bild nur eingelegt. Die Paßgenauigkeit ist so gut, daß ein Hauch von Klebstoff genügt um sie dauerhaft zu befestigen. Jetzt bin ich mit der Lösung zufrieden. Die Fotos sind extreme Makro-Aufnahmen - im Modell hat die Glaslinse einen Durchmesser von gerade mal 10,6 mm.