Nach meinen letzten Modellen aus dem Bereich der Bodendecker hatte ich mal wieder Lust auf ein Fliegerchen. Meine Wahl fiel hierbei auf die F-16, da ein Jet mit seiner länglichen Bauform auch noch locker in ein Regal (Vitrine) paßt und weil mir die schnittige Form dieses Vogels einfach gefällt.
Den ersten Bau (etwa 2/3 des Rumpfs) habe ich in der Ablage rund versenkt ... die Ungenauigkeiten des Rumpfs (Spantengerüst) und die Optik hatte meinen doch recht hohen Ansprüchen nicht genügt. Aber aufgegeben wird nur ein Brief, daher starte ich nun einen zweiten Anlauf mit sehr großen Änderungen.
Der vorhandene Baubogen wird fast komplett neu gestaltet - doppelte Beplankung, Lackierung, Spant auf Spant Methode ... Weiters werde ich meinen Lasercutter bis an die Grenzen fordern und sämtliche Beplankungen und Nieten in den Karton lasern (gravieren) damit das Teil nach der Lackierung nicht allzu fade aussieht. Natürlich ist das mit einer Riesenarbeit auf dem PC verbunden und wird sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und der Baufortschritt wird daher nur sehr sporadisch und in kleinen Abschnitten erfolgen, aber ich bin ja nicht auf der Flucht.
Am meisten störte mich beim ersten Anlauf die Form der Nase. Die Stupsnase des Originals konnte mit der vorgegebenen Bauweise nicht einmal annähernd erreicht werden, daher bin ich beim zweiten Versuch einen anderen Weg gegangen. Nach dem Organisieren von ordentlichen Zeichnungen habe ich den vorderen Abschnitt des Rumpfs in 3-D konstruiert und eine Form mit dem 3-D Drucker gemacht. Über diese Form wurden dann die Papierteile geformt und angepaßt. Die Oberfläche eines 3-D-Drucks ist ja für Modellzwecke unbrauchbar, aber mit einer Kaschierung durch Papierteile sehr gut verwendbar - die Unebenheiten des Drucks werden mit dem Papier perfekt geglättet und durch die stabile Unterlage ist beim Formen auch die Gefahr des Verbeulen und Eindrücken gebannt.
Die Papierteile werden dann mit Tapetenkleister auf die Kunststoffbasis aus dem 3D-Drucker aufgeklebt. Durch das Einweichen mit dem Kleister werden die Papierteile sehr weich und gut formbar. Durch die Feuchtigkeit werden die Teile etwas größer und können mit gewissen Toleranzen sogar durch (sehr vorsichtiges) Dehnen in die optimale Form gebracht werden. Nach dem Trocknen des Kleisters ziehen sich die Papierteile dann wieder etwas zusammen (aber nicht bei den fest angedrückten Stößen) und legen sich ganz glatt an die Unterlage. Ist genauso wie beim Tapezieren der Wand. Diese sehr aufwändige Methode mit dem §d-Druck wende ich aber nur bei der Nase und bei einigen sehr kritischen Teilen an. Die meisten Rumpfsegmente werde ich mit normaler doppelter Beplankung bauen - hier ist halt die erste Schicht die Unterlage für die gekleisterte Deckschicht. Die Unterlage wird zu diesem Zweck mit einer satten Schicht Lack versiegelt.
Wie ich bei der Anpassung der Bauteile vorgehe, werde ich im Verlauf dieses Bauberichts noch aufzeigen.