Wenn ich mich richtig umgeschaut habe, gibt es anscheinend noch keinen BB der Nomadic im Forum. Nun denn, "Es sei gewagt! (Zitat aus der Zauberflöte; Tamino beim Beginn seiner Prüfungen").
Eigentlich ist dieser BB nur Teil eines größeren Infrastrukturprojektes, nämlich.......(keiner wird es erraten ), der Bau der Titanic (1:200, Fly-Modell) zusammen mit der Zubringerfähre Nomadic. Einen BB zur Titanic werde ich mir wohl verkneifen, denn zu diesem Baubericht Titanic gibt es wohl kaum noch etwas hinzuzufügen. Er dient mir als willkommende Erweiterung der Bauanleitung und als "verdammt hoch liegende Meßlatte" für die begleitende "Ergänzungsbastelei" zur Nomadic.
(Ein wenig beschleicht mich das Gefühl eines Anfluges von Größenwahn; ich will aber dieses Thema hier nicht weiter vertiefen. )
Die Nomadic, gebaut als Zubringer für Passagiere der White Star Line von Cherbourg aus, hat eine interessante Form. Sie ist eindeutig als "Bus" für das Wasser konstruiert. Entsprechend "einfach" gestalten sich die Decksaufbauten; eigentlich nicht viel mehr als ein überdachtes Beiboot für die großen Passagier-Liner.
Für den Bausatz vom Oriel-Verlag habe ich mich entschieden, weil der Maßstab zu meiner im Bau befindlichen Titanic paßt und weil ich mal ein Model von diesem Hersteller probieren wollte. Wie es nun mal mit einem Verlag aus dem Sprachraum mit kyrillischer Schrift üblich ist, sieht das erste Blatt der Beschreibung für mich auch sehr kryptisch aus.
Glücklicherweise beinhaltet der Bausatz eine Anleitung in Englisch und in Deutsch, die aber beide von einem automatischen Übersetzungsprogramm generiert scheinen. Man wird mit einem doch etwas kurios anmutenden Deutsch bzw. Englisch konfrontiert. Etwas schwer verständlich aber es geht aber nach einiger Zeit. Für mich immer noch um ein Vielfaches besser als die originale Bauanleitung.
Das Modell kann sowohl mit als auch ohne Unterwasserschiff gebaut werden. Da die Titanic mit Unterboden entstehen wird, gilt gleiches für die Nomadic.
Sehr positiv finde ich die Lösung, daß die Teile, für die eine Verstärkung mit 1mm Pappe vorgesehen ist (Seiten 1 und 2), im Bausatz einen LC-Set mitbekommen.
Die Seiten 1, 2 und 3, auf dünnem Papier gedruckt, enthalten auch Teile, die aus diesem dünnen Papier ohne Verstärkung zu bauen sind (Lüfter, Positionslampen, etc.). Das erscheint mir erst einmal zu fragil. Ich werde dann später beim Bau der entsprechenden Teile merken, ob mein Befürchtung stimmt. Insgesamt umfaßt der Bausatz 6 A4-Seiten mit Teilen. ein überschaubarer Teileumfang.
Die Spanten für den Rumpfaufbau ergeben ein sehr steifes Gerippe. (Im Hintergrund steht zum Größenvergleich das angefangene Spantengerippe der Titanic).
Die Wasserlinie wird durch eine ebene Platte gebildet, auf der sich das Gerippe für das Überwasserteil aufbaut; die Spanten für den Unterwasserrumpf (unten im Bild) werden erst angebracht, wenn alle wesentlichen Teile für den Überwasserrumpf montiert sind und er eine gute Steifigkeit erhalten hat. Damit eine Banane zu produzieren, ist nicht ganz einfach.
Als kleine Erschwernis empfinde ich, daß die Schlitze in den Spanten anders herum sind als sonst gewohnt. Ansatt mit dem Längsspant zu beginnen und ihn mit Hilfe von ein paar Querspanten auszurichten und zu fixieren, muß man bei diesem Modell erst die Querspanten alle auf der Mittelplatte fixieren, justieren und kann dann erst den Längsspant einpassen. Nach Bauanleitung sind in einem Schritt zusätzlich auch noch die Stringer Backbord und Steuerbord, eine Versteifungsplatte als Zwischendeck und das Hauptdeck zu verkleben, auszurichten und zu pressen. Da muß man sich ziemlich sputen, um alle Teile gleichzeitig zusammenzupfriemeln, zu verkleben und auszurichten, bevor der Kleber zu stark angezogen hat. Ungewohnt aber es geht.