So als Häppchen zwischendurch und um mal eine kleine Atempause beim Bau der Fly-Modell Titanic einzulegen, habe ich in meinen Bestand gegriffen und mir etwas "Einfaches" herausgesucht.
Da ich auch die Bohrinsel Bredford Dolphin in Wartestellung habe, hatte ich mir mal gedacht, daß ich dieses Modell komplett bauen möchte, also nicht als Wasserlinienmodell. Damit es zu anderen Modellen in 1:250 paßt, welche überwiegend keinen Unterwasserrumpf, brauchte ich irgendeine "Begründung". Schwimmdock kommt nicht in Frage, da zu schmal.
Nun, da gibt es doch bei JSCs so ein wunderbar exotisches Teil, diesen Schwerlasttransporter Willift Eagle; zum Zeitpunkt der Überlegungen nur als 1:400 Modell zu kaufen. Nun, ja, das Teil sieht relativ detailarm aus und wird sich auch sicher brauchbar aufskalieren lassen. Bevor jedoch der konkrete Bau starten konnte (Das Planfeststellungsverfahren dauerte so lange....), begann JSC neue Märkte zu erschließen und, siehe da, die Willift Eagle gibt es jetzt auch als Blaukorn-Version in 1:250.
Wie bereits an anderer Stelle hier im Forum von mir herumgenörgelt, ist der aufgerufene Preis äußerst ambitioniert. Manchmal setzt eben das Gehirn aus, der Bausatz fand seinen Weg in mein Lager.
Auf den ersten Blick ist es "nur" ein aufgeblasener Abklatsch des 1:400 Modells. Es gibt ergänzend noch einen kleinen LC-Satz dazu.
Ich ging davon aus, daß der Bauaufwand wohl nicht so dolle sein wird; Schere gewetzt und mal eine kleine Titanic-Pause eingelegt. Nun wurde es spannend. Das Modell kann in drei Versionen gebaut werden: Als Vollrumpfmodell, als Wasserlinienmodell im Transportzustand und im getauchten Beladezustand. Letztere Variante ist die am stärksten reduzierte, da sie nur aus dem Vor- und dem Achterschiff besteht ohne verbindenden Rumpfbereich, analog einem abgesenktem Schwimmdock. Da ich die Bohrinsel im Transportzustand bauen will, kommt also die Variante 2 in Betracht. Das Studium der Bauanleitung für diese Variante sieht eine 2mm starke Bodenplatte aus Karton und als "Rückrad" für den Rumpf aufeinandergeklebte, 2mm starke Kartonstreifen vor. Der Rumpf im Bereich des Ladungsabschnittes ist ab Wasserlinie etwas 13 mm hoch, vorne und hinten ragt jeweils Vor- und Achterschiff hoch auf. Das Modell ist nicht unbedingt zierlich (80cm Länge, 17 cm Breite). Auf dem Bild liegen das vorbereitete "Rückrad" und die Mittelspanten für Vorschiff und Achterschiff vor der Bodenplatte. Der Bug wäre rechts. Nun, nach Baustart gebe ich ja zu, daß es nicht nur eine aufgeblasene Version des 1:400 Modells ist, sondern noch ein bißchen dem größeren Maßstab angepaßt. ABER nur ein bißchen. Das Bild läßt schon erahnen, daß sich die Spanten etwas rar machen; für 1:250 erscheint es mir recht spärlich.
Der Spaß beginnt, Improvisation ist angesagt zum Versteifen des Rumpfgerippes.
Kann man natürlich herummäkeln: Wer kauft denn auch einen aufskalierten Bausatz? Na ich! Schließlich gibt es nichts anderes, um die Bredford Dolphin von hier nach da zu bringen! Aber das "kleine" Modell so mal zwischendurch werde ich mir wohl abschminken müssen. Macht nichts, in Berlin wird auch ein Flughafen gebaut und Rom zu bauen soll ja auch ein paar Tage gedauert haben.