B25C Mitchell MkII von Roman Staszalek Maly 10-11-12-2012 (Abgeschossen)

  • Oder sowas, ja.
    Aber wenn ich schon Räder aus einem Material drechsel, mit dem man ein Muli totschlagen könnte, dann hätte ich vermutlich einen Vorderschlappen aus Eisen gedreht.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,


    Deine B-25 steht ja wie 'nen graziler Granich in der Gegend rum, fein, fein. Und wenn es für die Ewigkeit halten soll, ist heavy metal gerade mal gut genug.

    Herzliche Grüße
    Gerald

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    I'm walking! @fats_domino

  • Genau! Pappe ist eh langsam öde. Ich glaub´ den nächsten Vogel schweiß´ ich. Dann entfällt auch das Aufdoppeln der Spanten.
    Aber.... "Kranich"? "Krazil"? Nicht echt jetzt, oder? Mit den Schlappen sieht der Apparat doch aus, als hätt´ er Bergstiefel an.
    Naja...


    Aaaaach, ich trau´ mich ja nich an diese blöden Vergaserlufteinläufe. Also habe ich mich erstmal an die Propeller gemacht.
    Die Konstruktion gefällt mir überhaupt nicht. Das soll so´ne Art Doppelzylinder werden, mit so einer Blütenblattgeschichte als Spinner. Aber ja doch, klar... mit mir kann man´s ja machen.
    Diese vielzähnigen Dinger sehen bei mir eh immer gruselig aus, und zwei aufeinander gesetzte Zylinder werde ich garantiert nur so hinbekommen, daß es wackelt und eiert, wenn man draufpustet.
    Der Spinner wird aus Vollmaterial hergestellt und mit einer hübschen Rundung vorne aus der Bohrmaschine kommen.


    Diese rot markierten Sachen da sollen auf die Welle geklebt und mit je vier kurzen Drahtstücken versehen als die Verschraubung des Pitch-Getriebes herhalten. Bomarc hat das definitiv cooler gemacht. Mal schauen... wenn´s mir garnicht gefällt zweckentfremde ich die KOnstruktion von Rainers Corsair. Das sieht schon irgendwie nach was aus.


    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin, zusammen,


    sacht ma... kommt euch der Spinner nicht auch zu groß vor? Der hat jetzt die 7mm Durchmesser, die von den kleinen Spanten vorgegeben werden, aber mir kommt´s wie ein Mordsklotz vor. M.E. wären schon 5mm hart an der Grenze.


    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hi Till,


    bei der B-25J Mitchell von Orlik habe ich nachgemessen, da sind die Spinner 7,7 mm lang und haben einen Durchmesser von ca. 5,5 mm.


    Du liegst also richtig.


    LG
    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Hey, René,


    danke dir. Die Dinger waren zuerst 5mm im Durchmesser und kamen mir stimmig vor. Hätt´ ich sie mal so gelassen, verdammt!


    Liebe Grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • SO sieht das doch erheblich stimmiger aus (das war noch nicht in der Maschine, also etwas nachsicht mit dem fusseligen Aussehen).
    Keine Ahnung, was sich Staszalek bei diesen Riesenoschis gedacht hat.... 8|


    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Der erste meiner Angstgegner ist auch zusammen. Es paßt zwar alles nicht so richtig, aber so scheint mir das noch am Stimmigsten.
    Wenn ich 38L so angebaut hätte, die Anordnung auf dem Bogen suggeriert - also mit den kleinen Zöppeln Richtung Heck - hätte das eine ganz komische Form bekommen.
    So geht es halbwegs und die Spalten zur Motorgondel werde ich noch Rezerwa kaschieren.



    Nachsatz: die Pfeile zeigen, wo dieses schmale gebogene Teil - wenn überhaupt - honkommen könnte. Aber da wo auf dem Bogen angezeigt, macht es für mich überhaupt keinen Sinn.
    Naja, ich befürchte, Staszalek hat sich das anders gedacht, aber das Hellsehen fällt mir immer noch schwer.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

    Edited once, last by Gummikuh ().

  • Well, jetzt habe ich die Dinger beide dran. Sieht ganz gut aus, denke ich, aber ich habe vier Blitzer.
    Die werde ich noch mit Rezerwa kaschieren.


    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Na sü; per aspera ad astra ... geiht doch!
    Mittlerweile bekomme ich richtig Spaß auf dieses Modell; weil offensichtlich kaum Farbabweichungen im Druck und der Herr Till schon die Klarsichtteile höchstlöblich erstellt hat ... wäre etwas für die nächste Sommerpause ... nachdem die Vindicator wohl doch nicht so ganz das Gelbe vom Ei ist ...?


    mit einem lieben Gruß
    Wilfried

  • Hey, Chico,


    naja, das Ding ist schon nett irgendwie, aber der Omphalos des Kartonmodellbaus isses nich


    Anyway, die Farbigkeit der Rezerwa stimmt nicht ganz mit dem Oliv des Modells überein und da dachte ich: Jaaa, so gehz´vielleicht auch


    Is das Kunst, oder kann das wech?

    Edited once, last by Gummikuh ().

  • Moin, zusammen,


    nach einiger Zeit ist die Mitchell nun endlich komplett. Das wurd´ ja auch langsam peinlich.
    Diverse kleine Problemchen noch, aber nichts existenzielles.



    Resumee:
    Staszaleks Mitchel ist ein richtig tolles Modell, aber man sollte eine gewisse Frustrationstoleranz besitzen (dieses Beispiel kognitiver Dissonanz war jetzt extra für dich, Gerald (gröhl...)).
    Fangen wir mal mit den Nervereien an - es bleibt ja doch ein überwiegend positives Grund-Feeling über, wenn man mit den guten Sachen aufhört, nich wah?
    - Das Modell ist - anders, als Wiesel das vermutet hat - mit Sicherheit als Weißmodell gebaut worden, aber eben auch nur das und vom Konstrukteur selbst, schätze ich mal.
    Durch den ganzen Apparat ziehen sich einfach so total ärgerliche Schlampigkeiten, die nicht hätten passieren dürfen.
    Die falsche polnische Kennung unter dem Cockpit wär´ mir nicht aufgefallen, aber die falsche britische Kokarde am rechten Seitenleitwerk ist echt ein bißchen peinlich. Auch daß die Geschwader-Kennung nicht rot ist.... ääääh, ja.
    Ist alles nicht so ein Drama, aber zeugt einfach von so einer Lässigkeit, die mir schlicht gegen den Strich geht.
    - Der zweite große Klopper ist das Fehlen der Verglasungsschablonen. Keine Ahnung, was sich der Mann dabei gedacht hat. Und ehrlich... Klebelaschen für die pappene Bugverglasung beizulegen, hat schon was Dreistes. Ich mein´, wer zum Henker baut den in diesem Maßstab noch ohne Verglasung???
    Wie schon ein paar mal geschrieben, mit Bugkanzel, Cockpithaube und Rückenturm aus Pappe gebaut wär´ alles gut. Aber diese Sachen aus Pappe zu konstruieren und davon auszugehen, wenn jemand das mit Folie machen will, bekommt er´s auch hin, ist einfach blauäugig. Bei Bugkanzel und Rückenturm ist das völliger Käse.
    - Die technischen Zeichnungen sind deutlich suboptimal. Ein paar mehr davon und alles wär´ in Ordnung.
    - Die Schablonen geben eine falsche Drahtstärke an. Insbesondere BFW und Cockpit-Sitze bekommt man mit diesem Durchmesser nicht zusammen.
    ODER die Papierteile hätten auf 80g anstatt 160g gedruckt werden müssen.
    - Der Karton ist wahrlich nicht der Beste. Ich habe keine Ahnung, ob da was gegen die Laufrichtung gedruckt wurde, aber Rundungen sind oft nur mit viel Streicheleinheiten hinzubekommen. Naja, dafür kann Staszalek nichhts.
    - Auf den Spanten 4 und 7 fehlen hellgrüne Flächen (oder entsprechende zusätzliche Teile in 80g), da in den Spanten 5a und 6b Ausschnitte sind, sieht man die Rückseite der genannten Spanten und das sieht einfach doof aus. Fällt bei einem Weißmodell auch nicht auf.
    - Auch doof ist die fehlende hellgrüne Innenverkleidung in Segment 10 und 11. Ist ja toll, einen Sitzplatz des Schützen im Rückenturm zu haben - und der ist wirklich nett gemacht - sowie Streiaxt und Feuerlöscher, aber wozu die Detailverliebtheit, wenn man sowieso nicht reinschaut. Und wenn man reinschaut, dann sieht man auch, daß es innen nicht grün ist. Also... ent oder weder.
    - Die senkrechten Spanten der Seitenflossen schließen bündig mit der Kartonkante ab. Die müssen natürlich 3, 4mm nach innen gesetzt werden.
    - Die freibleibenden weißen Dreiecke am Rumpf, wo die Null-Position der Innenflaps ist, ist ebenso doof. Sieht man auch beim Weißmodell nicht. Der Bastler sieht´s dann sehr wohl. HRRRGTTNOCHML, warum färben sie Leute nich einfach alle Paßflächen ein???!!!
    - Die Spantenkonstruktion der HLW ist fehlerhaft.
    - und diese Unart, daß man bei Spantenverbindungen oft genug die grauen Zapfen sieht, ist auch nicht hübsch. Wäre kein Problem gewesen, identische Teile aus hellgrünem 80g zu drucken. Aber nee....
    - Not at least: Die Rezerwa au 80g zu drucken, ist etwas bescheuert. Da wo man das Zeug braucht, wird es In der Regel 160g ersetzen. Und daß überhaupt keine graue Rezerwa da ist, gefällt auch nicht recht. Immerhin bestehen 40% des Vogels aus Teilen dieser Farbe.


    Also, das sind alles keine Probleme, die den Zusammenau unmöglich machen, aber es nervt einfach.
    Und ich versteh´ ehrlich gesagt nicht, wie ein Konstrukteur ewig und drei Tage an der Konstruktion sitzt, Energie, Gedanken und Herzblut reinsteckt, und dann wird´s nicht fertig gemacht. Ist doch blöd sowas. Da war irgendwie die ganze Arbeit für die Katz´, finde ich.
    Immerhin haben ja schon ein paar von euch geschrieben, daß sie dieses Modell erstmal vom Einkaufszettel gestrichen haben.
    Und das ist echt schade.


    -Was ich nicht weiß, wie es zu diesem riesigen Spalt von gut 4mm bei den Segmenten 5 und 6 am Stoß kam. Naja, ein "dubioses Deo", wie man bei Gericht sagt, also schieb´ ich das mal auf meine Metzgerei vorne herum.


    Was bei dem Vogel richtig cool ist, ist die Paßgenauigkeit der ganzen Konstruktion. Das flutscht alles, wirklich beeindruckend. Insbesondere diese kritischen Stellen, wie Rumpf-Flügel-Stöße und so, sind super gemacht.
    Das wäre ohne Probebau nicht drin gewesen, und da hakt´s ja bei einigen Konstrukteuren offensichtlich.
    Einige Sachen hätte ich anders besser gefunden, z.B. den Längsspant der Höhenflosse nicht als Teil eines Rumpfspants auszuführen, oder die unnötig komplizierte Geschichte des Rückenwulstes der Motorgondeln. Kann man so machen, ja...
    Ebenso, dieses schmale Hemd von Segment 6. Ein 15mm längeres Segment 5 wäre völlig unproblematisch und bastlerfreundlicher gewesen.
    Andere Sachen sind einfach nur wieder Staszalek-genial, wie etwa die Methode, das Spantengerüst der Motorgondeln auf die kompletten Flügel zu schieben. Haaaach, dafür mag ich den Mann und seine Konstruktionen. (Und ehrlich, ich freu´ mich schon drauf, seine FW189 oder seine Mosquito anzuschneiden).
    Die Motoren sind nett gemacht - bislang die besten, die ich in einem Modell drin gehabt habe, glaube ich.
    Die Fahrwerke sind okay, allerdings muß man unbedingt drauf achten, bei den HFW oberhalb der Spanten S2/3 Kork oder sowas einzukleben. Sonst hat man mit der Stabilität der Dinger seine liebe Not.
    UND - ganz wichtig - die Schüssel ist hecklastig wie Harro. Ich habe den ganzen Kriechgang mit Lötzinn zugekleistert und noch den schmalen Abschnitt des Bugfahrwerksschachtes bei Segment 6 und trotzdem kippt die Kiste nach hinten, wenn ich eine Cowling und einen Propeller abnehme. Da muß also vorne üppig rein.
    Soweit erstmal.
    Ich würde das Ding nicht nochmal bauen. Mich verläßt immer ein bißchen die Motivation und der Spaß am Basteln, wenn ein Konstrukteur schlampt - ich fühl´ mich dann nicht ernstgenommen (und ich bin ja so sensibel...).
    Aber trotzdem hat´s auf weiten Strecken Spaß gemacht.


    Und hier habt ihr alle der Medium Three nochmal zusammen.
    Ich muß sagen, den meisten Spaß hatte ich mit Staszaleks Marauder. Huiiii, war der Apparat cool! Und irgendwie alles aus deinem Guß.
    Direkt gefolgt - mit knappem Abstand von Grzelczaks Havoc.
    Tja, Roman Staszalek, dann folgt leider mit weitem Abstand die Mitchell. Und das hat nichts mit der Güte der Konstruktion zu tun.



    Allright, Ully, mein Alter, das war´s. Farewell, Chico


    (Galeriebilder kommen gleich...)

    Is das Kunst, oder kann das wech?

    Edited once, last by Gummikuh ().

  • Na bitte - gratuliere zum Prop-Out! ;)


    Auch wenn du nicht gänzlich glücklich bist so darfst du doch stolz sein - so einen Krampf tut sich ja nicht jeder an. Das Ergebnis lässt in Summe nichts vermissen (na gut - die Farbe der CP-Innenverkleidung kreischt vielleicht etwas zu sehr) und das Triumvirat deiner Medium´s ist einfach nur :thumbup:


    So denn Alter, die Messer gewetzt und ran an die Zwo-Eins! :whistling:


    dein altes Jetgewissen aus Wien,
    Wolfgang

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Nachsatz:


    @ Roman Staszalek: Also, was in meinen Augen wirklich absolut phantastisch wäre, wenn Sie sich mit dem heutigen Können noch mal an eine Überarbeitung der Marauder setzen würden (aber bitte ohne die blöden Backen unterm Cockpit... :D (und BITTE nicht in olivgrün ;( ). Ich würde sofort jeden Bau abbrechen - egal, was und von wem es ist - und diese Kiste noch mal bauen.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,



    heißen Dank für einen weiteren fulminanten Baubericht und für die ausführliche Schlussbilanz.


    ICh hätte mir die Mühle wegen der englischen Kennung (und ein bisschen, weil ich die Mitchell von Orlik eingelagert habe, aber für eine brauchbare Mitchell würde ich die sofort verticken) ohnehin nicht zugelegt, die von Dir beschriebenen Klopfer tun ein Übriges.



    Zaphod

  • Hey, Zaphod,


    naja... deine nicht weniger fulminante Analyse der Entstehung dieses Modells hat mich immer wieder befeuert, das Gerät weiter zu machen. Hehe.


    Liebe Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin Till,


    ich bin ja so sensibel.


    dann war das jetzt eine wunderbare Abhärtungstherapie. Vielen Dank für die intensive und aufklärende Beschreibung deiner Maßnahme, herzlichen Glückwunsch zu deren Überstehen und dem trotz allem gelungenen Therapiemodell. Der Erfolg ist hoffentlich ermutigend genug, auf diesem Weg weiter zu gehen. Ich wünsche Dir dabei einen stärkenden Rückenwind :thumbup: .


    Herzliche Grüße
    Gustav

  • Hach, schön... :love:


    Dat unser Till den Nobel-Preis für Kartonbau anstrebt (und ihn verdient hat) is kloar :love:
    aber datter immer noch versucht, auch den Literatur-Preis erringen zu wollen... :pinch:


    Wenn dat Gequassel nich wäre.... :S


    Naja, die Bilder und das Modell sind:


    SEN-SAT-ZIONÄLL 8o

  • @ Wann-Man: Naja, weißt du... ich kann ja mittlerweile nach all den Jahren halbwegs Kartonmodelle bauen, aber so ganz füllt das nicht aus. Da meine Fotos - s. Galerie - auch nicht bahnbrechend sind, bleibt also nur noch das Schreiben.
    Und da ich an deinen kreativen Umgang mit dem Versmaß eh nicht dran komme, bleibt also nur noch die verbale/geschriebene Flitzkacke.
    So is das.


    Danke für euer Lob, anyway.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Unnochnachsatz...


    die kritische Geschichte des Rückenwulstes der Motorgondeln hatte ich ja bereits erwähnt. M, E. sollen Nachbauer folgendermaßen vorgehen: Spantengerüst auf den Flügel schieben und befestigen. DAnn die obere Hälfte des Spants S1 komplett abtrennen. Die kleinen Spanten S13 a-f unter die Teile des Rückenwulstes kleben.
    Haaaach, es gäb´ noch so viel zu erzählen zu diesem Ding....

    Is das Kunst, oder kann das wech?