Rechte des Kunden....?

  • Moin zusamen,


    die ganze Zeit ist die Rede von den Rechten der Urheber usw. Das ist alles schön und gut, und zumeist klappts auch.


    Aber was ist mit meinen Rechten als Kunde?


    Was ist, wenn ich ein Modell kaufe, es mühselig baue, um dabei festzustellen, daß es vorne und hinten nicht passt?


    Was ist, wenn ich ein Modell kaufe, bei dem es sich herausstellt, daß weder der angegebene Maßstab noch die Details stimmen, daß die Masse nicht richtig sind und massive Nacharbeiten nötig sind?


    Was ist, wenn ich ein Modell kaufe, das völlig falsche Farben hat und meilenweit vom Original weg ist?


    Immerhin gibt da der Kunde Geld aus für ein Produkt, von dem er laut Werbung und Beschreibung etwas erwartet, was er nun nicht bekommt!!! X(



    Produkthaftung? Garantie?? Minderung des Preises??? Rückgeberecht????
    Schadensersatz?


    Bitte versteht mich richtig, ich will keinem Konstrukteur unnötig Ärger machen, aber es gibt immernoch auch die andere Seite, nämlich den Bastler, der sich auf Konstrukteur, Verlag, Hersteller usw. verlässt und GELD und ZEIT investiert, um ein gewisses Ergebnis zu bekommen.


    Die "Urheber"/Händler usw von einem Produkt haben ja auch eine gewisse Verpflichtung, in dem sie sagen, das sei das Modell "XY" im Maßstab 1/YZ...eine klare Aussage, die nicht eingehalten wird.



    Was meint Ihr?


    Gruß
    Hadu


    P.S.: ...es geht mir dabei auch um ein konkretes Beispiel, aber dazu später...

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Das ließt sich so, als ob Du da gerade einen konkreten "Fall" meinst und Dich mit nem Bogen rumgeärgert hast, bzw. rum ärgerst.


    Die Frage ist aber gut. Würde mich auch interessieren.


    Rückgabe dürfte beim gebauten Bogen wohl ausfallen.
    Und "Geld zurück"?
    Denke, auch fast nicht um zu setzen. Zumindest nicht bei "voraus Kasse". ?(

  • Moinmoin,


    ...ja, ich ärger mich gewaltig mit einem Modellbausatz rum, sprich die DORA 1/35 von SOAR/Metal-Troops, bei der immense Fehler drin sind, aber das würde hier zu weit führen.


    Ebenso um schon oft festgestellte grobe Klopper bei Kartonbögen, angefangen bei völlig irrwitzigen Farben, zu kleinen/zu grossen Teilen, echten Detailfehlern usw. Manchmal ist das zu bauende Modell nicht mal das auf dem Umschlag.


    Es geht letzendlich ums Grundsätzliche - wenn ich ein Modell kaufe -Masstab, Typ usw sind klar angegeben, und im Laufe des Baues stellt sich heraus, das das Ding schlichtweg FALSCH ist, dann ärgert mich das gewaltig. Ich gebe Kohle aus, stecke immense Zeit rein, und kann das Ding praktisch neu aufbauen - oder in die Rundablage versenken.


    Das ist nicht Sinn der Sache!


    Wenn ich nen CD-Player kaufe, der gewisse Formate lesen kann, und es nicht tut, ist auch der Händler/Hersteller dran.


    Wenn ich ein Modell z.B: einer Me 109 1/33 kaufe, und es ist etwas Vorbildähnliches in 1/30 in kranken Farben und fehlerhaften Teilen drin - so ist das für mich genauso Beschiss...


    Leuts, es geht mir nicht um die Art des Modellbaues, es geht ums Grundsätzliche.


    Wir Modellbauer sind ja ein genügsames Völkchen, und dazu geschickt dabei, die Fehler anderer auszubügeln, aber irgendwie fühle ich mich des öfteren verar...t.


    Ein Kanonenrohr, das 28cm zu lang ist...ein dt. Jagdflieger in neongrün mit braunen Pusteln, Tragflächen, die 1,5 cm zu schmal sind, Motorgondeln, die fast 12 mm zu kurz sind....


    Spanten, die ganz woanders hingehören, Versatz in der Bemalung von 2 cm, Kennungen,die auf der anderen Seite einfach spiegelverkehrt drauf sind - dafür gebe ich sauer verdientes Geld aus???


    Vor ein paar Tagen traf ich mich mit ein paar Bastlern - auch da war die Stimmung ziemlich moll...


    Sicher, mit den "Füssen abstimmen" und diese Produkte nicht mehr kaufen, das ist das Eine.
    Aber die beanstandeten Teile dem Hersteller/Verleger melden, und nichtmal ne Antwort bekommen?


    Einer hat den Bausatz zum Laden zurückgebracht, und wollte seine Kohle wiederhaben - Kommentar: "Das Ding ist aufgemacht, Pech gehabt!"


    Auf den Hinweis auf den "versteckten Mangel" und die "Sachmängelhaftung" meinte der Händler, er könne das ja garnicht beurteilen und weigerte sich.


    -----------------------


    Ich will keine miese Laune verbreiten, aber bei aller Liebe zu den Modellen - muss das denn sein?


    Gruß
    Hadu

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    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Einen wunderschönen Abend,


    bevor dieses Thema hier weiter ausgeführt wird gebe ich eines zu bedenken: Gewiß ist der eine oder andere Hersteller von Modellbogen manchmal ein wenig großzügig bei den Angaben oder bei seinen Versprechungen. Aber eigentlich ist dies auch die deutliche Minderheit und dann oft nicht wirklich beabsichtigt.


    Wenn hier aber nun nach einer "Produkthaftung" Ausschau gehalten werden sollte könnte dies mach den kommerziellen Verleger das letzte bischen Idealismus nehmen und dazu führen, das viele Projekte nicht veröffentlicht werden.


    Ein blöder, aber treffender Vergleich: Fast ein jeder kennt die aberwitzige Rechtsprechnung in den USA, wo einem Hersteller bei einer Klage dermaßen viele Schadensersatzforderungen mit horrenden Summen ins Haus flattern das er seinen Laden lieber schließt. Und so manche europäische Firma verzichtet inzwischen darauf den US - Markt zu beliefern weil das Risiko den Umsatz nicht lohnt.


    Also bitte, bevor hier irgendwelche Möglichkeiten der Rechtsprechung ausgelotet werden weil man sich über etwas geärgert hat sollte sich jeder über die möglichen Folgen im klaren sein.


    Axel Huppers

    Das Unvollendete liegt in der Natur.


    Es ist eine große Kunst, ja Weisheit, im richtigen Moment aufzuhören.


    Wir sollten uns alle vor dem Perfektionismus in acht nehmen.

  • hallo haduwolf!


    eigentlich eine blöde frage meinerseits, du hast wohl noch nie ein geli original gebaut! dies soll jetzt um gottes willen keine kritik an geli sein, aber wir alle gelianer haben die macken des konstrukteurs gar nicht gemerkt, weil wirs nicht besser wussten. sogar völlig danebene lackierungen waren kein problem. alle waren mit dem ergebnis zufrieden und glücklich. jetzt haben wir natürlich durch die manigfaltigen internetseiten immer mehr informationen und details zur verfügung. und jetzt kommt das problem der nietenzähler in eine neue dimension! wobei ich selbst als hauptschüler vor 45 jahren auch mit den gegebenen gelis zufrieden war und heute eine neue möglichkeit zur information nütze. d.h., auch ich selbst habe meine ansprüche woanders als vor 40 jahren. dies aber nicht, weil ich in meiner bastelei besser wurde, nein, die information übers original ist einfacher und genauer geworden. beispiel: der ostarrichi draken den ich in der ori-version einige male gebaut habe gefällt mir heute nicht.
    was ist passiert? etwas, was mich jahrelang begeistert hat, ist plötzlich nicht mehr gut genug für mich! wobei dies natürlich nicht an dem ostarrichi liegt, sondern an der alten konstruktion.
    was ich damit meine ist, jeder muss doch selber einteilen, wohin er mit seinen modellen will. weltmeister oder bastler? und ein weltmeister kann doch locker einige ungenauigkeiten eines konstrukteurs ausgleichen, oder? und der bastler ist mit dem erreichten objekt völlig zufrieden.
    was ich damit sagen will: ich persönlich möchte nicht ein komplexes modell konstruieren müssen, ich denke, das ist sehr schwer. und selbst ein absoluter profi wie piet kriegt immer noch von seinen "kunden" ein feedback, wo irgendwas nicht genau gestimmt hat.
    ich wollte jetzt niemand auf die füsse treten, ich wollte nur sagen, dass ich mich immer noch an modellen erfreue, die manch anderer in die tonne treten würde.
    viele grüsse aus köln, robert

  • Hallo Peter,


    das verstehe ich aber nicht:


    Quote

    Original von Millpet
    Und wenn alles 100% ist, müßten wir sicherlich viel mehr Geld ausgeben.


    Wieso soll exakt, passend und maßstäblich konstruiert und verlegt teurer sein als schlampig?
    Die Arbeitsgänge sind doch im wesentlichen dieselben.


    Ansonsten kann ich schon Hadus Fragen verstehen. Wenn ich ein Modell in 1:33 haben möchte und das steht auch so drauf, dann sollte es nicht in 1:30 sein - das sind immerhin 10% Abweichung.
    Aber wieviel Abweichung wäre noch erträglich? 1%


    Ansonsten aber, Hadu, sieht es m.E. schlecht aus, nirgendwo wird Dir mit den Bausätzen versprochen, dass alles passt und sich zusammenbauen läßt. Wobei ich mir so offensichtliche Fehler, wie Du sie anführst, auch nicht gefallen lassen würde.


    Da ist zumindest eine Anfrage beim Verlag fällig.


    Und es gibt ja durchaus die Serviceleistungen, wenn was fehlerhaft gedruckt wurde. Ich erinnere nur an die erste Auflage der HMV-Bismarck - da gab es prompten Ersatz.


    Es hängt eben auch von der "Berufsehre" des Verlegers oder Konstrukteurs ab, wie man mit so etwas umgeht.


    Und, Axel, berechtigte Kritik zu üben kann doch nur helfen, dass sich etwas verbessert. Und manchmal muss zur Unterstützung solcher Kritik auch mal ein etwas schwereres Geschütz in Stellung gebracht werden.
    50 - 100 sind eben nicht wenig Geld und das sind ja schon die Preise für die aufwändigeren Modelle.


    Sage ich nichts, ändert sich erst recht nichts.


    Beste Grüße
    Hartmut

  • Es ist sicher so, dass es keinen 100 % korrekten Bausatz gibt, vielleicht auch nicht geben kann. Zumindest würde das Bemühen um völlige Fehlerfreiheit mehrere Kontrollbauten voraussetzen und eine Vielzahl von Änderungen nach der Erstkonstruktion.
    Entscheidend ist, wie gravierend die Fehler letztlich sind. Es kommt zentral auf das Können des Konstrukteurs an, vor allem auf seine Fähigkeit, von Anfang an sorgfältig zu arbeiten und selbstkritisch mit seinem Werk umzugehen.
    Dazu ist es natürlich unerlässlich, einen Kontrollbau selbst vorzunehmen und einen weiteren durch einen erfahrenen, aussen stehenden Kartonmodellbauer fertigen zu lassen. Danach muss man auch den Mut (und die zeit) haben, erkannte Fehler auszumerzen...


    Ich finde, man kann eine solche sorgfältige Vorgehensweise als Kunde durchaus verlangen. Grobe Passungenauigkeiten, Farbfehler und andere ins Auge springende Fehler dürfen nicht sein, ebenso wenig wie markante Abweichungen im Massstab.
    Es gibt leider auf dem Markt eine Reihe von Modellbaubögen auch bekannter Hersteller, die diese Qualitätskriterien (oder eigentlich Selbstverständlichkeiten) nicht erfüllen.


    Die zivilrechtlichen Grundsätze der Sachmängelhaftung gelten auch hier. Ein mit wesentlichen Fehlern behaftetes Modell ist mangelhaft, und hierfür hat der Hersteller einzustehen, ohne Wenn und Aber!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin aus Hamburg!


    Als Konstrukteur bemühe ich mich grundsätzlich, ein fehlerfreies Modell zu erstellen.
    Das fängt bei (manchmal jahrelangen) Recherchen über das Original an.
    Bei Schiffen, die eine längere Lebensdauer hatten und in dieser Zeit öfters umgebaut wurden, kann das sehr mühselig werden.
    Dann lege ich mich auf einen Bauzustand fest, für den es die optimalsten Unterlagen gibt.
    Wenn dann nun das Modell konstruiert wurde UND die Bauanleitung fertig ist, wäre es nun optimal, wenn der Kontrollbauer nach dieser Bauanleitung ein Modell baut - um eben beides zu kontrollieren (z.B. auch die Verständlichkeit der Bauanleitung).
    Nach den erfolgten Korrekturen wäre zu entscheiden, ob das Modell noch einmal (von einem anderen Kontrollbauer) bauen zu lassen.
    Während der Konstruktuionszeit entstehen bei mir ja auch schon mal Handmuster(die ich meist selbst baue), um für mich zu überprüfen, was ich da konstruiere.
    Bei Auflagen von einigen 10.000 Stück könnte sich ein Verlag nun fest angestellte Kontrollbauer leisten, die alles professionell abarbeiten.
    Da die Erst-Auflagen aber weit geringer sind, müsste oben genannter Aufwand auf eben die wenigen gedruckten Modelle verteilt werden.
    Ergebnis: ein für die meisten unbezahlbarer Bogen.
    Also müssen auf der gesamten Linie Kompromisse gemacht werden.
    1. Der Konstruktionsaufwand muß im Rahmen bleiben.
    2. Es gibt leider keine "Hauptamtlichen" Kontrollbauer, sondern nur solche, die in ihrer Freizeit an solchen Projekten arbeiten.
    3. Meist muß aus Zeitgründen ein zweiter oder dritter Kontrollbau unterbleiben (weil sonst schon mal mehrere Jahre drauf gehen).
    Es muss eben möglichst alles beim ersten Kontollbau sitzen.
    4. Leider lässt es sich nicht immer realisieren, daß die Bauanleitung für den Kontrollbau schon fertig ist.
    5. Auch Kontrollbauer sind nur Menschen und machen mal Fehler.
    6. Für Verleger, Konstrukteur und Kontrollbauer ist bei Kartonmodellen nicht "Das große Geld" zu verdienen, meist wird viel mehr Zeit hineingesteckt, als eigentlich vertretbar wäre.
    Für mich persönlich ist es mindestens ein 45 - 50-Stunden-Job, und die Freizeit dreht sich fast ausschließlich auch um den Kartonmodellbau (z.B. die Materialbeschaffung).


    Wenn jetzt dann bei einem gedruckten Modell dann doch noch der eine oder andere Fehler drin steckt, müssen die Modellbauer eben damit leben. Zumindest bei meinen Modellen lassen sich diese mit etwas Modellbau-Geschick beseitigen, d.h. die Modelle sind trotzdem baubar!


    Es gibt natürlich sehr unterschiedliche Modellbauer. Der eine baut das Modell einfach so weg und hat keine Probleme damit. Ein Anderer hat mit der Bordwand Probleme und wieder ein Anderer mit irgendeiner Aufbauwand (ganz selten haben zwei Leute dasselbe Problem).


    Ich bemühe mich zumindest, bei einer Zweitauflage die gemeldeten Fehler zu überprüfen und das Modell und die Bauanleitung zu korrigieren.
    (Es gibt Verlage oder Plasikmodell-Hersteller, die sich darum nicht scheren und das Modell unverändert immer wieder auflegen).


    Ob dann das Modell aus der zweiten Auflage völlig fehlerfrei ist, möchte ich nicht garantieren. Bei Modellen wie der Bismarck oder Schnelldampfer Bremen kann auch da mal irgendetwas durchrutschen.


    Es gibt nur eines, was für mich völlig sicher ist:
    Sollte sich in dieser Branche die oben schon mal erwähnte Schadenersatzklage-Welle aus den USA auch in unsere Branche ausbreiten, hätte bestimmt keiner der betroffenen Konstrukteure oder Verleger noch Lust, Zeit, Mühe, Geld und Freizeit im Kartonmodellbau zu versenken.


    Bis denne


    Piet

  • Hallo Peter,


    danke für Deine Stellungnahme.


    Nach meinem Eindruck bestätigst Du das von mir Geschriebene. Und solche gravierenden Fehler wie die in meinem Beitrag beschriebenen sind mir bei Dir/Euch auch noch nicht untergekommen. Im Gegenteil, Ihr habt schon deutlich kleinere Missgeschicke anstandslos korrigiert. (Beispiel: Das Sonnengelb bei der BREMEN)


    Die Amerikaner überspannen das Schadensersatzrecht deutlich. Aber man muss
    "Schadensersatz", "Produkthaftung" und Haftung wegen "Sachmängeln" trennen. Hier ist das deutsche Recht mit dem US-Recht nicht vergleichbar.
    In Deutschland geht es um die Haftung für wesentliche Mängel, und da sind die Hürden längst nicht so absurd niedrig wie gelegentlich in den USA.


    Lass Dir doch einmal die Fehler manch anderer Bögen durch den Kopf gehen. Manches ist schlicht nicht mehr tolerabel und das Geld für den Bogen nicht wert! Nur darum geht es.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Mopin zusammen,


    hallo Leute, ganz ruhig bleiben...


    Ich habe doch sehr deutlich gesagt und an Beispielen aufgeführt, daß es um extreme Fehler geht, so z.B. um den Maßstab oder Teile, die mal locker um ZENTIMETER nicht stimmen.


    Ebenso finde ich die oft extremen Farbfehler gnadenlos, wobei das mich weniger trifft, da ich meine Modelle grundsätzlich neu bemale.


    Ich finde es nicht sonderlich hilfreich, gleich mit der Billiglohn-Diskussion loszulegen, auch geht es mir nicht um gute Konstrukteure, die sich wirklich um gute Arbeit bemühen, aber Fehler und kleine Ungenauigkeiten sind ja menschlich. Ohne diese Leute gäbe es einen Gutteil der selteneren Bausätze/Bögen nicht!


    Ach ja, wer meine Arbeiten kennt, weiss, daß ich mit grossem Vergnügen GELI Modelle baue, denen ich um ihr Alter und den Hintergrund wissend-ihre Fehler gerne verzeihe.


    Es geht mir darum, daß teure und fehlerhafte Modelle (gleich aus welcher Sparte) auf den Markt geworfen werden, mit wissentlich hingenommenen Fehlern, Hauptsache der Rubel rollt.


    Da wird hier mal mit ner Farbe gespart, da wird da der Maßstab vergeigt..aber fröhlich weiter in der Werbung für tolle und exakte Modelle getönt.


    Bei einem GELI weiss ich, was ich kaufe, aber es gibt andere Firmen...die nehmen reichlich.


    Nochmals, um es klar zu sagen es geht mir NICHT UM DIE KLEINEN VERZEIHLICHEN FEHLER und die Leute, die solche Fehler ausbügeln....


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




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    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin Klebergesellen,


    ich für mich sehe das ganz pragmatisch: Kommt mir ein Bogen unter, der nun so partout nicht passen will (und damit meine ich wirklich falsch abgewickelte Teile - nicht wenn's hier und da mal zwackt), dann merke ich mir den Konstrukteur und Verlag und kaufe da eben nicht mehr. Es sei denn, ein Modell interessiert mich so brennend, dass ich auch größere Umbauten in Kauf nehme. Wenn man die Szene - und z.B. auch die Bauberichte hier im Forum beobachtet, dann findet man seine "Spezialisten" schnell.


    Das Thema Vorbildtreue ist eine andere Sache. Bei einer historischen Vorlage ist es mir Wurscht, ob ein Poller vielleicht quer statt längs sitzt - meistens gibt es da eh sich widersprechende Quellen, oder sogar gar keine. Als Hobbykonstrukteur weiß ich selber, dass man manchmal nicht anhand Quellen sondern anhand guten Sachverstands konstruieren muß, da es einfach keine wasserdichten Vorlagen gibt. A propos Pläne - kaufe drei Pläne und Du hast drei komplett unterschiedliche Vorgaben. Und nu?


    Viele Grüsse
    Michael

  • zu den beanstandetetn farben möchte ich ein wenig meinen senf dazugeben.


    da wird man wahrscheinlich nie auf einen nenner kommen. beim lansen hat es dieses "na was nehm ich denn jetz für eine farbe" problem natürlich auch gegeben. ich stand vor diesem riesending mit einer farbtabelle und hab mich irgenwann nach etlichen vergleichen für eine farbe entscheiden müssen. der lack war dermassen verwittert, dass auf 10cm² 100 verschiedenen farbtöne zu finden waren. und jetz find mal den richtigen :) und das nicht nur bei einer farbe sondern gleich 3 mal. ich glaube da kann jeder von uns hingehen und JEDER kommt mit einem anderen ergebnis daher.


    und sogar wenn ich angaben über den richtigen ton gehabt hätte, wäre das ergebnis auch nicht zufriedenstellend, denn irgendwer wird immer sagen "ne alder, die farbe is aber falsch".


    abweichungen im massstab kommen sicher auch ganz leicht zu stande. wie michael urban schon bemerkt hat, nimm 3 pläne und du hast 3 verschiedene ergebnisse. wenn ich in meinen diversen fliegerbüchern stöbere und dort daten vergleiche, stimmt selten was zusammen. und noch schlimmer ist es hier im netz.


    bei der ganzen konstruiererei muss man irgendwann kompromisse eingehen. sonst wirds langwierig und mühsam.


    und wenn wie bei der vulcan die ich gerade baue, der rumpf 1cm länger is, schert es mich ehrlich gesagt einen dreck. das ding is soooo gross, dass es gar nicht auffällt. ausserdem messe ich ein modell nicht nach. wozu auch?


    grüsse
    waltair

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • ....Hallo
    ich möchte noch schnell was zum Bild und zum Inhalt der Bögen sagen...
    hier ist der Passat-Verlag vorbildlich.Er lichtet ein kontrollgebautes Urmodell ab und verweist auf mögliche Abweichungen im Bausatz....
    und HMV? Hier wird ein realistisches "Fotobild" erzeugt,sodass jedermann sehen kann dies Bild stammt vom Computer und nicht vom Urmodell.Dies finde ich auch hilfreich,weil man darin verbaute Elemete "fertig" betrachten kann.
    Und auf Messen oder Austellungen wird bei den Kontrollbauten auf die Farbab- und Kontruktionsweichung explizit hingewiesen.


    Denn: aus Spass hatte ich mal vor Jahren die CD-Rom vom Möwe Verlag von der "Orkney" mit ins Geschäft genommen und als Systemmanger und Herr über eine Serverfarm mit 5 verschieden Betriebssystemen und etwa 100 Druckern habe ich auf 12 unterschiedlichen Fardruckern diese Orkney gedruckt.
    Ergebnis: 12 verschieden Orkneys in Farbe,Masstab und Papierqualität.......


    was glaubt ihr warum mir ein Offset gedrucktes Modell am liebsten ist????


    Richtig: Jeder hat mal den gleichen Baubogen gekauft und somit absolut gleiche Bedingungen.D.h. hier steht der Bastler im Mittelpunkt und nicht der Drucker....
    meint Werner

  • Ich bin der Meinung daß man bei teuren Bausätzen keine allzu großen Fehler vorfinden darf. Bei Kartonmodellen bin ich da schon etwas großzügiger. Wenn die Farbe nicht passt dann wird eben bemalt. Ist ein Teil zu groß, zu klein wird bei bedarf skaliert. Deshalb liebe ich Kartonmodelle. Ich habe immer den Eindruck etwas besonderes zu machen. Ich habe früher Schiffe in Plastik gebaut - und in der Zeit die ich für ein Kartonmodell aufwende kÖnnte ich 3 aus Plastik bauen.
    Kleine Fehler kommen überall vor, muß man halt tolerieren. Wenn es sich jedoch um Riesendinger handelt sollte man sein Geld zurückerhalten. Ein Riesenfehler wäre für mich zB ein 10RC (frz. leichter Panzer) mit Ketten statt Rädern. Die Farbtöne varieren je nach Papier, Farbe ( Pantone C195 ist nicht immer C195), Wasserführung etc. Wenn der Konstructeur dann noch das Modell im falschen cromatischem Bereich erstellt (zB RGB, Fogra anstelle von Euroscale... ist schnell die Farbgebung etwas "künstlerisch). Man muß diesen Leuten einfach zugestehen daß sie keine Fachleute aus der Druckbranche sind.
    Gruß Andreas

  • Hallo Leute !


    Also, wenn ich einen Bogen kaufe, den bauen will und nichts stimmt, dann kaufe ich mir von diesen Verlag und Konstrukteur nichts wieder !
    Bei Plastikmodellen mache ich das schon lange.


    Tschüß
    Der Bär

  • Hallo Haduwolff,


    ich denke, Deine eingangs gestellte Frage nach den Rechten als Kunde kann man so beantworten:


    Im Bezug auf ein Modell (egal ob Platik, Karton oder sonst was..) kommt es wohl darauf an, was man Dir versprochen hat, bzw. welche Erwartungshaltung bei Dir ausgelöst wurde.


    Ist Dir eine 100%tige originalgetreue Replik versprochen worden (und ist dieses auch so vom Hersteller beworben), dann könnte man getrost von mangelhafter Ware sprechen (mit dem ganzen juristischen Blödsinn von Wandlung, Minderung des Kaufpreises, etc..., wo Du aber in der Beweispflicht bist und datt wird schwierig). Gehörig ärgern darfst Du dich aber schon... :rolleyes:


    Bei einem Modellbogen gehen wir doch alle eigentlich davon aus, dass hier etwas Vorbild-Ähnliches angeboten wird, oder???


    Wanni