Setzen von Nieten

  • Wunschgemäß möchte ich euch meine Technik, die ich zum Setzen von Nieten anwende, bebildert vorstellen.

    Bild1 und 2: es gibt als LC verschiedene Nieten in Größe und Form zu kaufen. Man kann diese auch mit einem Locheisen selbst herstellen, wie sie dort bereits von der kleinsten einer Lochzange zu sehen sind. Für mich aber zu groß. Daher muss ich die 0,1 Nieten vom LC-Kärtchen ausstechen.


    Bild 3 und 4: Mit der einen Seite eines Zahnstochers nehme ich etwas Kittifix auf und betupfe die Klebestellen. In einem 2. Schritt nehme ich die andere Seite des Zahnstochers, befeuchte ihn leicht am Mund, nehme die einzelnen Nieten damit auf und setze diese auf bzw. in die Klebepunkte. Das geht sehr schnell.


    Bild 5: die Nietpunkte nach etwa 5 Minuten. Das Wasser ich aufgesogen und die Nieten haben sich abgesenkt. Nun kann ich sie noch etwas ausrichten.


    Bild 6: die Nietpunkte nach etwa 10 Minuten. Sie sind fest.


    Bild 7: ich setze nochmal einen Klebepunkt oben auf die Niete. Klebstoff zerläuft und rundet damit die Kanten etwas ab.


    Bild 8: die Nieten nach dem ersten Farbspray.


    Bild 9: ein weiterer Farbüberzug rundet die Sache ab.


    Natürlich kann man die Nieten noch genauer herstellen und anbringen. Für mich geht diese Variante aber am Schnellsten und mit geringen Aufwand. Das Erscheinungsbild ist für mich hinreichend, denn jeder erkennt sofort, was gemeint ist.

  • Nieten gibts nur in Nadelstreifen oder auf dem Jahrmarkt am Losstand. Das was Du zeigst, ist ein Niet oder viele Niete. Trotzdem ein brauchbares Ergebnis und danke fürs Zeigen!

    beste Grüße vom hänschen

  • Liebes Hänschen,


    das hatten wir doch schon mal.


    Norddeutsch EZ.: der Niet, MZ.: die Niete.

    Süddeutschland und Österreich EZ.: die Niete, MZ.: die Nieten.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Lieber Wiwo 1961,


    der Duden unterscheidet zwischen umgangssprachlich und fachspezifisch. Von einer süddeutschen Schreibweise steht da nichts. Ähnlich verhält es sich bei dem Plural von Kran. Krane/Kräne. Nix für ungut, wenn diese Rechthaberei schon hier ausgetragen wurde. Umso besser das "Tutorial" vom Berliner Modellino :)

    beste Grüße vom hänschen

  • Servus Hänschen,


    der Duden ist für mich irrelevant.

    Siehe dazu "Österreichisches Wörterbuch" das bei uns jeder Shüler bekommt.


    Liebe Grüße


    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Dann sind wir wieder bei "Niete-Hose".

    Es dauert nun nicht mehr lange, dann keimt die Diskussion:

    heißt es Semmelknödel, Semmelnknödel oder Semmelknödeln?

  • Hoi Modellino


    Danke für die ausführliche Beschreibung. Eine mir bislang unbekannte aber im Resultat sehr gute Methode


    Gruss Barni


    Ps: bin mir nicht ganz sicher, ob Hänschen da recht hat, müsste dem aber auch zuerst nachgehen. Zumindest der Online-Duden kennt das Wort Niete mit der Bedeutung des an einem Ende verdickten Metallbolzens

  • Servus,


    wichtig ist doch, dass wir wissen, wie wir sie am besten für unser Hobby herstellen können. Zumindest die Köpfe der Niet/Niete - Niete/Nieten. Modellino hat hier einen von vielen Wegen aufgezeigt.


    Ich erzeuge meine Nieten mit einem Korneisen.

    Das Ding gibts beim Onlinehändler beginnend mit dem großen A.

    Die Einsätze sind von 0,25mm bis 1,35mm Durchmesser. Für größere Nieten verwende ich die Einsätze einer Triebnietmaschine aus dem Uhrmacherbereich.

    Auf der Rückseite des Karton klebe ich eine Adhesive Folie von 3M. Wenn ich danach die Niete ausstantze und mit einer ganz spitzen Nadel heraushebe, bleibt auf der Rückseite der Niete der Klebefilm haften und ich kann sie dorthin positionieren, wohin ich sie haben möchte.

    Mit dem Finger drücke ich danach die Nieten fest und fixiere sie anschließend mit Zaponlack oder einem Schleifgrund.



    Die rote Niete in der Mitte ist die Größte, die man mit dem Korneisen erzeugen kann,(Ø1,35mm bei einer Kartonstärke von 0,28mm) die weißen sind schon mit dem kleinsten Einsatz der Triebnietmaschine (Ø1,6mm und einer Kartonstärke von 0,5mm) hergestellt.


    hänschen, es geht um die Herstellung von Niet/Niete - Niete/Nieten, nicht um den korrekten Wortlaut. Thema verfehlt, setzen! :whistling: :whistling: :whistling:

    .


    Servus aus Wien


    Robert


    "Wer bremst, verliert!"


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  • Hallo Robert,

    Sehr schön, dass du dieses Thema mit deinem Wissen noch mal ganz toll ergänzt hast. Ich habe meine Weise dargestellt, da Barni mich hierzu angerufen hat und vor allem, weil ich aus alten Zeiten noch unendlich viele LC-Niete

  • Liebe Freunde,


    vorab: die Aussagen unserer österreichischen Kollegen ändern nichts an der Tatsache, die ich oben beschrieben habe und das Verteilen von Schulnoten von "Forumspolizisten" halte ich für sehr bedenklich.

    Nichtsdestotrotz möchte ich noch eine völlig andere Art und Weise der Nachbildung von Niete vorstellen:

    Nach dem Bohren der Nietreihen werden in diese Evergreen (o.ä. PS-Rundstäbe) im geeigneten Durchmesser eingeklebt. Danach auf ca. 1mm Überstand mit dem Seitenschneider abgelängt und dann kommt ein Feuerzeug ins Spiel und das ist ein bißchen tricky. Mit der Wärme der offenen Flamme werden die Enden wunderschön rund und mit etwas Übung total gleichmäßig und ja: das funktioniert auch bei Kartonmodellen. Bislang hab ich noch keines durch Brandeinwirkung verloren.


    beste Grüße vom hänschen

  • Hallo Hänschen,

    eine tolle Idee. Ich kann mir vorstellen, dass es vorrangig an Bauteilen funktioniert, bevor sie verbaut sind.

    Ich setze meine erst am Ende der Fertigstellung einer Baugruppe.

    Wenn es so ist, wie es ich mir vorstelle, verbleibt die Frage: wie lassen sich die Bauteile dann noch sauber verbiegen und verformen?

    Beste Grüße

    Eddi

  • Servus Hänschen,


    davon abgesehen, dass hier niemand jemanden belehrt oder benotet hat

    Thema verfehlt, setzen!

    (Note absichtlich nicht hinzugefügt) finde ich die Idee mit den Rundstäben gut. Ich verwende Besenborsten als Rundmaterial zum Vernieten von Bauteilen. Die Vorgangsweise ist die gleiche, wie bei der von dir geschilderten Herstellung. Über die Niet/Niete wird dann noch eine Abdeckscheibe geklebt. Somit wird die Beweglichkeit des Bauteils nicht eingeschränkt.


    .


    Servus aus Wien


    Robert


    "Wer bremst, verliert!"


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  • sehr gut! Wieder eine neue Idee, zumal Evergreen m.W. nichts unter 0,5mm anbietet und das dürfte für die 1:250-Fraktion schon zu viel sein. Noch immer träume ich von einem vernieteten Überwasserschiff, unter Wasser waren ja wohl meist Senkniete verbaut....

    beste Grüße vom hänschen