Moin zusammen!
Wie im Baubericht zur "Schaarhörn" schon erwähnt, habe ich mir als nächstes Modell ein richtiges "Arbeitstier" ausgesucht: den Fischdampfer "Wuppertal" des Hamburger Modellbaubogen Verlags.Von den ständigen Fahrten hinauf zu den Fanggebieten vor Island, Norwegen und Grönland und vom oft mühseligen Fischen waren diese Schiffe meist stark gezeichnet und mögen wohl auf einige Betrachter aufgrund des oft "runtergerockten" Zustandes eher abstoßend gewirkt haben. Wenn das Schiff dann ein paar Fangreisen hinter sich hatte, ohne frische Farbe gesehen zu haben, dann kann man sich vorstellen, welchen extremen Bedingungen dieser doch eher kleine Schiffstyp häufig ausgesetzt war. Windstärke 10 vor Island - nichts Besonderes. Eines dieser brutal beanspruchten Schiffe war die Wuppertal. Sie wurde 1952, während sich die Deutsche Hochseefischerei auf ihren Höhepunkt zu bewegte, auf der "Rickmers-Werft" in Bremerhaven für die "Nordsee Deutsche Hochseefischerei AG" zusammen mit ihrem Schwesterschiffen Nürnberg gebaut. Weitere Schwesterschiffe waren die Konstanz und die Mainz. Heimathafen der Wuppertal wurde "Fischtown" (Cuxhaven), von wo sie auch später auf Fangreise ging. "Wuppertal" und "Nürnberg" gehörten zu den letzten Seitenfängern mit Antrieb durch eine Dampfmaschine, da der leistungsstärkere und auch platzsparende Diesel immer mehr Einzug erhielt. Die Schiffe hatten das Glück die wohl letzte Blütezeit der deutschen Hochseefischerei durchlaufen zu haben, da sich das Ende dieser bereits abzuzeichnen begann. Schon 1952 dehnte Island seine Fischereigrenzen von 3 auf 4 Seemeilen aus und weitere Ausdehnungen folgten auch bei anderen Küstenländern. Ein wesentlicher Grund hiefür war/ist äußerst starke Überfischung. Deutschland (BRD genau wie DDR) hatte eine riesige Flotte von Trawlern, doch die Einschränkung der Fanggebiete aufgrund der zunehmenden Überfischung lies diese nach und nach überflüssig werden. Die Abwrackung von "Wuppertal" und "Nürnberg" nach nur 21 Jahren Dienstzeit ist Resultat dieser Umstände.
Zum Modell:
Die Wuppertal wurde von Peter Brandt konstruiert und besteht aus maximal 607 Teilen, die sich über 4 Bogen erstrecken und alle verbaut werden wollen. Die Länge des Modells wird 237 mm betragen. Von Seiten des Verlages wurde der Bogen als schwierig eingestuft.
Viele Grüße
Tobias