Das Problem aus mechanischer Sicht ist, dass beim Biegen, das Material/Volumen geometrisch verändert wird.
Du schiebst auf der Innenseite das Material zusammen/weg, auf der Aussenseite wird es ausgedünnt.
(man kann das ganz plastisch sehen, wenn man das ganze mal mit einer Matratze, oder einem Butterstück versucht )
Damit entstehen Spannungen im Material, die ohne äusseren Zwang wieder durch nachfolgende Geometrieänderungen wieder abgebaut werden, dass das Material wieder soweit spannungsarm wird, dass die 'interne' Spannung kleiner ist als die Spannung zur plastischen Verformung.
Und da es ja eine Material/Geometrieänderung ist kann man zwangsläufig keine total eckige Kante erzeugen.
Bei mehrschichtigem Papier ist das Problem, (falls) die Verbindung zwischen den Schichten geringer tragfähig ist als die eigentlichen Schichten, dass dann die maximale Spannungstragfähigkeit begrentz wird durch die Verbindung. Das nennt man dann delaminieren und führt zu einem Aufspalten des Kartons um die Spannung abzubauen.
Im Stahl/Metallbereich, kann man am Ende Spannungsarmglühen. Erfordert zwar eine gewisse Nacharbeit, da hierbei die Spannung durch Materialfluß abgebaut wird (Metall hat bei höheren Temperaturen eine geringere Festigkeit, also wird sich das Material bei Spannungsüberschreitung bereits früher platisch verformen); aber insgesamt glaube ich ist dies nicht ganz anwendbar bei unserem Werkstoff
Mit Klebetränken sorgt für eine höhere 'Spannungstragfähigkeit' des Kartons, also kann man eine höhere 'interne' Spannung halten ohne dass es zu einer plastischen Verformung kommt.
Einzige Möglichkeit ist eigentlich dafür zu Sorgen, dass das Material ohne Spannung die Geometrie hält/ändert.
-> Innen eine 45°(oder mehr) Kerbe, mindestens bis zur Hälfte des Materials (ist dann zwar nicht perfekt, aber schon wesentlich besser)
-> Aussen ein einfacher Schnitt bis zur Hälfte (dann hat man allerdings aussen eine 'offene' Ecke)