Moin zusammen,
nachdem der kleine Schlepper WOLTMAN fertig in der Vitrine steht, sind Helling und Ausrüstungskai der „Fiete-Werft“ frei für die nächste Baunummer. Ich bleibe im zivilen Bereich, und es wird ein - gelegentlich - noch fahrendes Schiff als Vorbild genommen.
Seit 2010 (zwar mit einer Art „Zwangspause“ von 2015 bis 2017, aber das ist eine andere Geschichte…) gehören für meine Frau und mich ein paar Tage Inselurlaub im November auf Föhr zum Jahresablauf dazu. Das geht natürlich nicht ohne Fährpassage ab. Und weil wir unseren fahrbaren Untersatz auf dem Inselparkplatz in Dagebüll abstellen - oder gleich die ganze Strecke mit der Bahn anreisen -, beginnt der Kurzurlaub immer schon mit dem ersten Pharisäer auf der Fähre. Insofern entwickelt man auch schon eine besondere Bindung zu den Fähren. (Und auch in meiner „Zweiten Heimat“ Molde gehören die über den Fjord pendelnden Fähren sozusagen zu Stadtbild und Tagesablauf dazu… Insofern könnte man fast schon mit Fug und Recht behaupten, Fiete hat nicht nur einen Schlepper-, sondern auch einen Fähren-Tick… )
In der Geschäftsstelle der W.D.R. (der Wyker Dampfschiffsreederei) in Wyk/Föhr stand lange Zeit in einer Vitrine auch das seinerzeit von Peter Brandt konstruierte Kartonmodell des DSM der NORDFRIESLAND als Ansichtsexemplar. Auch den Bogen konnte man dort erwerben, leider nur die 1:160er Variante. Die 1:250er Version würde nicht so recht gehen, das Modell sei zu fitzelig für die meisten Kunden, insofern würde man es nicht vorhalten, hieß es auf Nachfrage dazu.
Umso erfreuter war ich, als im Jahre 2014 der überarbeitete Bogen beim HMV heraus kam. Die Überarbeitung hat sich gelohnt, BZ an den Überarbeiter. Aus dem Bogen lassen sich die beiden (Halb-)Schwestern RUNGHOLT oder NORDFRIESLAND bauen, ich habe mich für die letztere entschieden; auch, weil sie im Gegensatz zur RUNGHOLT, die zwischenzeitlich nach Griechenland verkauft wurde, immer noch als Aushilfe im angestammten Revier unterwegs ist.
Das Original lief am 6. Dezember 1994 bei der Husumer Schiffswerft von Stapel und wurde am 28. März 1995 durch die W.D.R. in Dienst gestellt. Das für den Einsatz im Wattenmeer ausgelegte Schiff ist 67,86 m lang, 14,80 m breit und hat einen maximalen Tiefgang von 1,96 m. Angetrieben wird es durch 2 MaK-Diesel mit zusammen 2.040 kW (2.774 PS), die dem Schiff eine Geschwindigkeit von 12,5 kn (23 km/h) verleihen. Zugelassen ist die NORDFRIESLAND für 1.190 Passagiere, auf dem Autodeck können 53 PKW untergebracht werden.
Wie ich den Bogen einschätze, wird dort wenig zu ergänzen sein, allerdings kann man schon auf dem Titelbild erkennen, dass die Kontorflagge falsch ist. Die „Friesengösch“ gehört natürlich in die innere obere Ecke, entsprechend der schwarz-weiß-roten Gösch bei der Flagge der Kaiserlichen Marine. Ich werde da wohl wieder auf die gewohnte Quelle zurückgreifen...
Auf geht’s, zur Einstimmung eine Aufnahme des Originals vom November, der „Heiermann“ für die Kiellegung liegt auch parat und dann geht es mit der Grundplatte schon mal los…
Beste Grüße aus dem halbhohen Norden und einen guten Start in die Woche wünscht
Fiete