Hallo Kartonbauer, Papierschmiede und Pappendrechsler,
es ist mal wieder Zeit für einen Kontrollbau - und diesmal möchte ich Euch den Leuchtturm Buk vorstellen.
Nachdem ich den ersten Kontrollbau in der Rundablage versenkt habe, sollte es eigentlich jetzt keine Probleme mehr geben.
Die Passgenauigkeit war bis auf ein oder zwei Teile ja OK - nur die Grafik ging leider garnicht. Die Ziegel waren ungleich groß und hatten verschiedene Farbtöne...
Also auf zum zweiten Anlauf,
für Euch solange ein paar Hintergrundinfos (die habe nämlich gestern Abend zusammengesucht)
und Bilder vom Original
Viele Grüße
Imogen
Leuchtturm
Buk
Bastorf
Die
Besonderheit dieses Leuchtturmes ist, dass er das zweithöchste Leuchtfeuer in Deutschland trägt(nur das Leitfeuer Travemünde im Hotel Maritim liegt höher). Die Feuerhöhe von 95,3 m schafft der kleine nur knapp 21m hohe Turm natürlich nur weil er auf einem Berg steht. Der Bastorfer Signalberg ist das westliche Ende der südlich von Kühlungsborn gelegenen Moränenkette und legt für die Feuerhöhe schon mal 78m vor.
Der Leuchtturm auf dem Bastorfer Signalberg ist ein beliebtes Ausflugsziel, da man einen herrlichen Rundumblick über die Landschaft, die ca. 5km entfernte Ostsee und manchmal sogar bis zu den Inseln Fehmarn und Falster hat. Zwischen den 60er Jahre und 1989 war der Turm allerdings militärisches Sperrgebiet. Zu dieser Zeit unterstand er dem Seehydrographischen Dienst der DDR.
Zwischen 1991 und 1999 wurde der Turm in mehreren Bauphasen saniert und Besuchern zugänglich gemacht. Im Zuge dieser Arbeiten wurde 1993 auch der rote Anstrich entfernt, so dass er jetzt die rotbraunen Backsteine und eine Signalrot gestrichene Laterne trägt
Der Leuchtturmbau wurde 1876 begonnen um die Schifffahrt um die Bukspitze und vor allem um die Sandbank 'Hannibal' herum zu Sichern, die in der Zufahrt nach Wismar liegt. Zwischen Travemünde und dem Darßer Ort gab es zu dem Zeitpunkt keine weiteren Leuchttürme. Erste Pläne für ein Leuchtfeuer am Buk reichen zurück bis 1824, wurden aber wohl aus Kostengründen nicht umgesetzt.
Der Leuchtturm mit seinem Wärterhaus wurde vom Landbaumeister Carl Luckow gezeichnet und von Baumeister Hansen aus Kröpelin ausgeführt. Die gesamte Anlage wurde in nur 18 Monaten errichtet, hauptsächlich aus Backstein. Der Turm hat ein Fundament wurde aus Findlingen und ist in einem 3-Schaligen Mauerwerk mit innen liegenden Luftschichten ausgeführt. Die rotbraunen Backsteine waren ursprünglich rot gestrichen, und die Laterne war dunkel, außerdem gab es einen Verbindungsgang zum Wärterhaus.
Am ersten Dezember 1878 ging der Leuchtturm in Betrieb. Zunächst mit einer 4-dochtigen Petroleumlampe, später (ab1912 oder 1925) wurde der Turm
elektrisch betrieben und leuchtete mit großen Glühlampen. 1998 wurden diese dann gegen die deutlich kleineren Halogenmetalldampflampen ausgetauscht die mit 400 Watt Leistung eine Helligkeit von ca. 1,2 bis 1,6 Mio candela bringen. Die Nenntragweite der weißen Lichts wurde dadurch von 18 auf 24 Seemeilen verbessert.
Die Optik des Feuers ist noch das erste Drehlinsensystem das 1878 eingebaut wurde. Es besteht aus 16 (ursprünglich 20) Sektoren mit Linsen einer Brennweite von 700 mm. Heute sind es nur noch 16 Linsenfelder, weil 4 Linsen im zweiten Weltkrieg durch Fliegerbeschuss zu Bruch gegangen sind. Dadurch hatte der Turm nach dem Krieg einige Jahre die ungewöhnliche Kennung von 16 Blitzen (Blz.(16)). Heute ist die Kennung eine 45-sekündige Blinkgruppe (2,1 Sekunden Scheinen, 6,9 Sekunden Pause, zweimal wiederholt, dann 2,1 Sekunde Scheinen und 15,9 Sekunden Pause). Die Umlaufzeit der Optik beträgt 180s
Anfangs wohnten noch zwei Leuchtturmwärter mit ihren Familien auf dem Leuchtturm-Gehöft, ab bereits 1973 wurde einer abgezogen, bevor der Turm dann 1978 an die Fernsteuerung angeschlossen wurde. Heute sind im ehemaligen Wärterhaus vier Ferienwohnungen.