Liebe Kartonfreunde,
heute möchte ich Euch mein neues Projekt vorstellen. Da ich mich sehr für die Handelsschifffahrt interessiere, gehe ich mit diesem Schiff an den Anfang des aufstrebenden Handels des Spätmittelalters (1250 – 1500). Als Merkmal dieser Epoche kann man die Pest (der schwarze Tot), ab 1347, oder die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, um 1450, nennen. Die Wirtschaft erlebte trotz der Pest eine Blüte. Das Spätmittelalter war die Zeit des aufsteigenden Bürgertums der Städte und der Geldwirtschaft. Genannt seien die italienischen Stadtstaaten, die Städte Flanderns und der Städtebund der Hanse an Nord- und Ostsee. Die Hanse bewirkte durch den schwunghaften Handel eine weitere Besiedelung Nord- und vor allem Osteuropas durch hauptsächlich deutsche Kolonisten.
Als Modell dieser Zeit habe ich die Bremer Hanse-Kogge von Schreiber im Maßstab 1:100 gewählt. Inspiriert haben mich meine Besuche in Bremerhaven während der Kartonmodellbautreffen, da dort das Original der Kogge von 1380 ausgestellt ist, und die ansprechende Gestaltung des Schreiberbogens in Bezug auf seine Farben. Das Original der Kogge war sicherlich nicht das größte Frachtschiff seiner Zeit. Es ist nicht leicht Daten zu der Ladefähigkeit des Schiffes zu finden. Schätzungsweise konnten in etwa 150-160 cbm / etwa 120 t transportiert werden. Zur Besatzungstärke konnte ich keine Angaben finden. Ich würde da mal 8-15 Mann schätzen. Vielleicht kennt jemand eine gute Quelle hierzu. Bei dem Bau dieses Modells möchte ich einen besonderen Akzent auf Mast und Takelage sowie Kartonbautechniken legen. Außerdem überlege ich, zu einem späteren Zeitpunkt, die Kogge dann noch einmal in 1:250 zu bauen.
In unserem Forum findet man einen Baubericht von Hansrainer Peitz sowie schöne Galeriebilder von Volkmar Adler und Bonden.
Wer mehr über das Original erfahren möchte, dem empfehle ich diesen Link auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bremer_Kogge
Der Bau beginnt mit dem Aufdoppeln von zwei Seiten Bauteile auf die mitgelieferten Bögen Graupappe. Aua – mir schmerzen jetzt schon die Finger, wenn ich an das Ausschneiden denke.
Viele Grüße
Matthias