Vor rund 20 Jahren hatte ich den Anhalter Bahnhof von Ottos Fibelverlag in Spur HO gebaut, damals das angeblich größte Kartonmodell der Welt. Ich hatte einige Bilder hier eingestellt, die Modellausführung des Bahnhofes war allerdings sehr einfach und wenig detailliert. Der Bahnhof gehört längst der Vergangenheit an, im März letzten Jahres konnte ich jedoch dem Angebot des Bahnhofes in Spur N, auch von Ottos Fibelverlag, nicht widerstehen. Für 87€ erhielt ich 6 Bogen in der Größe 120cm x 70cm und 3 Pergamentpapierbogen (Butterbrotpapier) in derselben Größe für die Fenster.
Zu meiner Überraschung war der N-Bogen deutlich besser detailliert als der H0 Bogen, die Stützpfeiler waren dreidimensional ausgeführt, was in H0 nicht der Fall war. Dafür gab es in N keine Dachträger, die Gleise waren in einer Ebene und nicht auf Bahnsteigniveau abgesenkt, die Farbe der Bogen in einem Orangeton, die zeichnerische Ausführung der Bogen war mit Tusche handgezeichnet. Daher stand schnell fest: die Bogen müssen überarbeitet werden.
Ich habe die Bogen zerteilt und eingescannt, die Tuschelinien zum größten Teil neu gezogen und die Farbgebung in sandsteinfarben geändert, die Fenster auf Folie ausgedruckt. Die Farbgebung war ein Fehler, später habe ich auf Farbbildern (Ansichtskarten) festgestellt, dass der Bahnhof in Terrakotta verklinkert war. In den ersten Bildern ist die Grundplatte sowie ein Teil einer Seitenwand im Original und überarbeitet zu sehen.
Als Grundplatte habe ich 3mm Foamboard verwendet, sämtliche Gebäudeteile wurden mit 1mm Finnpappe verstärkt, der Stuck durch Verdoppeln/Verdreifachen mit Fotokarton dargestellt, Spanten/Decken der Nebengebäude und der Hallenboden mit Gleisen bestehen ebenfalls aus 3mm Foamboard. Foamboard hat den großen Vorteil dass das Modell gewichtsmäßig noch im Rahmen bleibt. Die Fenster habe ich auf Folie gedruckt, ebenso wie die wenigen Oberlichter. Das Dach, im Originalbogen weiß, habe ich durch schiefergrauen Fotokarton ersetzt, die notwendigen Dachträger sind eine Eigenkonstruktion auf Basis der für das H0 Modell von mir konstruierten. Das Dach ist in vier Segmente aufgeteilt, eines davon abnehmbar, um ins Innere des Bahnhofs zu gelangen. Die Bahnsteige sind mit Fotokarton abgedeckt., die Treppen in den Untergrund plastisch ausgeführt. Der Bau selber war nicht problematisch, die übelste Arbeit war das Fensterausschneiden aus der Finnpappe. Unten Bilder aus der Bauphase.