[Fertig] "Arthus Uhr" von Hasbro

  • Der dickste Brocken, das Hauptrad, ist fertig! :)


    Das Hauptrad ist fertig und im Gehäuse provisorisch an seinen Platz gesetzt. Die Gewichteschnur wird später rechts und links über die halbkreisförmigen Ausbuchtungen aus dem Gehäuse heraus geführt werden.


    Nach diesem doch recht aufwändigen Teil scheinen die nun folgenden Bauabschnitte deutlich einfacher zu werden, da sie jeweils nur aus einer Achse mit einem großen und einem kleinen Zahnrad bestehen. Hier ein kleiner Überblick:


    Abschnitt VII: Minutenrad
    Abschnitt VIII: Kleinbodenrad
    Abschnitt IX: Ankerrad
    Abschnitt X: Zwischenrad
    Abschnitt XI: Stundenrad und Zeiger
    und dann das Wichtigste:
    Einstellen, Regulieren und Fehlersuche
    und dann
    Frust oder Freude X( :]


    Diether

  • Abschnitt VII: Minutenrad


    Das Minutenrad war tatsächlich einfacher herzustellen. Das große Zahnrad machte allerdings viel Arbeit, da es das größte der Uhr ist und entsprechend viele Zähne gefeilt werden mussten.


    Bei der Herstellung des Hauptrades hatte ich festgestellt, dass es nicht ganz einfach ist, das Rad so anzubringen, dass es genau im rechten Winkel zur Achse steht und beim Drehen nicht "eiert".
    In der Anleitung steht zu diesem Thema: "Drehebene prüfen, während der Kleber noch feucht ist. Hierzu Achse zwischen zwei Fingerspitzen halten und Getrieberad mehrmals sich vor- und zurückdrehen lassen, bis die Drehebene genau senkrecht verläuft."
    Ich habe es nach dieser Methode probiert. Das Ergebnis hat mich aber nicht überzeugt.


    Deshalb habe ich mir eine "3D-Schablone" hergestellt (Foto 1). Die Achse wird in den Winkel zwischen Kästchen und Pappstreifen geklemmt. Das Rad liegt auf dem Styrodur auf (Foto 2). Das Styrodur wurde etwas versetzt aufgeklebt, um Platz für die Unterlegscheibe zu lassen (Foto 3, Blick von unten).
    Das Ergebnis bin ich zufrieden. :]


    Diether

  • Hallo Friedulin,


    Quote

    Ich bin schon gespannt, ob die Uhr auch richtig tickt!

    Das ist es, was diesen Baubericht so richtig spannend macht! ;)


    Servus, Woody

  • Quote

    Original von Friedulin
    ... Ich bin schon gespannt, ob die Uhr auch richtig tickt! ...


    Na und ich erst! :D


    Manchmal frage ich mich allerdings, ob ich vielleicht im im Augenblick nicht ganz richtig ticke, weil ich mir einen Bausatz vorgenommen habe, den zwar viele im Schrank liegen haben, von dem es aber noch keine einzige Erfolgsmeldung gibt, geschweige denn einen abgeschlossenen Baubericht. Nun ja, wir werden sehen.


    Ein Stolperstein auf dem Weg zur tickenden Uhr sind die 10- und 15-lagigen Zahnräder. Die Anleitung empfiehlt, beim Verleimen von innen nach außen zu arbeiten und immer wieder zu pressen. Ich habe festgestellt, dass dieses Vorgehen sehr zeitaufwändig ist. Und Passgenauigkeit zu erreichen ist auch recht schwierig. Für mich hat sich folgende Vorgehensweise als praktisch erwiesen:


    Mein Tipp zum Verleimen von 10- und 15-lagigen Zahnrädern:
    (Vielleicht holt ja doch mal noch jemand seinen Bausatz aus dem Schrank.)


    Die 15 Lagen bestehen aus 9 Lagen dünnem Karton und 6 Lagen dickem Karton. Ich mache daraus drei 5-lagige Einheiten und verarbeite sie wie die normalen 5-lagigen Räder, d.h. zuerst werden die drei inneren dünnen Lagen aus braunem Karton verklebt und gepress, dann werden die vordere und hintere Lage aus dickem Karton dazugeben. So erhalte ich 3 Räder, die ich dann wiederum zu einem einzigen verleime. Vorteil: Die Passgenauigkeit von 5 Lagen ist leichter zu kontrollieren und evtl. zu verbessern. Ein 15-lagiges, dickes Monstrum ist viel umständlicher zu handhaben.
    Ein 10-lagiges Rad entsteht analog aus zwei 5-lagigen Einheiten.


    Kommentar zum Foto:
    Die drei Teilelemente des Rades sind im Foto nicht verleimt sondern für das Foto nur aufeinander gelegt. Das fertig verleimte Rad ist ein anderes, größeres, aber man erkennt hier den Aufbau sehr gut.

  • Das Kleinbodenrad - fragt bitte nicht warum es so heißt - ich weiß es auch nicht, jedenfalls es ist fertig. Und nachdem das erste bisher beim Bau der Uhr aufgetretene Problem glücklich beseitigt ist, klappt auch das Zusammenspiel mit den bisher schon fertiggestellten Zahnrädern.


    Ich habe mir zum Glück angewöhnt, keine Teile endgültig zu verleimen, bevor ich deren Funktionieren überprüft habe, d.h. nach dem Bau der Einzelelemente (Achse, großes und kleines Zahnrad) werden diese zuerst einzeln provisorisch in die Uhr eingebaut und ihr Funktionieren überprüft, auch bei aufgesetztem Deckel (Vorderteil).
    Ich habe also zuerst mal nur die Achse mit dem kleinen Zahnrad eingebaut und versucht das gesamte Getriebe zu bewegen. Nichts tat sich. Ich vermutete zuerst, das Zahnrad würde haken, aber es stellte sich dann heraus, dass die Achse zu lang war und klemmte. (Wahrscheinlich stehen Vorder- und Rückwand nicht genau parallel zueinander.) Ich habe daraufhin die Achse etwas gekürzt. Jetzt funktioniert alles wie gewünscht.
    Wenn vor dem ersten Einbau alles schon fest verleimt gewesen wäre, hätte ich ein echtes Problem gehabt, denn einfach nochmal ausdrucken und neu bauen geht ja nicht.
    Deshalb lieber fünf mal zu viel das selbe Spielchen: Deckel abnehmen, die Teile einbauen, Deckel aufsetzen, prüfen, Deckel ab usw. usw.


    (in einem englischen Forum schreibt jemand, dass er die Uhr gebaut hat. Auf die Frage eines Mitgliedes ob die Uhr geht antwortete er: "Ja, 20 Minuten".) :(


    Diether

  • Mit dem Ankerrad ist nun die letzte Zahnradeinheit innerhalb des Gehäuses fertiggestellt. Es folgen jetzt nur noch das Zwischenrad und das Stundenrad mit Zeiger. Beide werden aber auf der Gehäuseoberseite angebrach.
    Das Ankerrad (Foto 3, rechts oben) mit seinen ungewöhnlich geformten Zähnen verlangte besonders viel Geduld beim Feilen. Es bildet zusammen mit dem Anker das Herzstück jeder mechanischen Uhr.


    (Die in den Fotos erkennbaren Gummis dienen nur dazu, das Räderwerk auch ohne Gegenlager zusammen zu halten.)


    Diether

  • Ankerrad (a), Anker (b) und Ankergabel (c) sorgen dafür, dass die Uhr "richtig tickt". (Foto 1)


    Die Ankergabel ist in das Pendel (d, Foto 4) eingehängt und überträgt die Pendelbewegung auf den Anker. Dieser sorgt durch seine Bewegung dafür, dass sich das Ankerrad jeweils um eine Zacke weiter dreht. Damit dies auch wirklich funktioniert, müssen der Anker in einem bestimmten Abstand zum Ankerrad positioniert sein und Ankergabel und Anker in einem bestimmten Winkel zueinander stehen. (Pfeile Foto 1)
    Ich habe schon mal probiert, diese Einstellungen provisorisch vorzunehmen, bin aber bisher zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen. Ich vermute, dass das Funktionieren der Uhr vom Gelingen dieser Einstellungen abhängen wird.


    Ich habe inzwischen allerdings größte Bedenken, ob mir das wirklich gelingen wird. ?(:(


    Ich werde jedenfalls die Uhr zunächst fertigstellen und noch einige Verbesserungen vornehmen und dann sehen, ob ich die Geduld aufbringe, diese Einstellungen, bei denen es um Millimeter geht, richtig vorzunehmen.


    In diesem Video kann man die Funktion des Ankers sehr schön erkennen: KLICK!


    Diether

  • Abschnitt X: Zwischenrad und
    Abschnitt XI: Stundenrad und Zeiger


    Auf der Oberseite des Gehäuses waren nun noch das Zwischenrad (Foto 1, a) und das Stundenrad mit dem kleinen Zeiger (b) anzubringen und natürlich der große Zeiger. Der kleine Trieb (c) hat die Aufgabe das Zwischenrad zu drehen, das wiederum als Untersetzung für das Stundenrad dient.


    Und damit ist die Uhr fertig!!!


    Nachdem ich mehrere hundert Zahnrad-Zähne mühsam mit der Feile geglättet und nach dem Härten mit Sekundenkleber nochmals abgeschliffen hatte, ist mir endlich eingefallen, dass das alles viel einfacher geht: mit dem Multi-Tool a la "Dremel" (Foto 3), glätten, schleifen und nachpolieren im Handumdrehen. Die Erleuchtung kam etwas spät, aber ich wäre ja sonst auch viel zu schnell ferig geworden. :D


    Bilder von der fertigen Uhr folgen noch heute.
    Diether

  • Hier nun ein paar Fotos von der fertigen Uhr. Ich denke, sie sieht ganz gut aus. Imposant ist sie auf jeden Fall! =)


    Und nun die Frage aller Fragen (s.o.): "Tickt die Uhr?"


    Ich habe lange überlegt und habe dann letztendlich doch beschlossen:


    "Ich werde diese Frage nicht beantworten!"


    Ich würde ja damit allen, die den Bausatz noch im Schrank liegen haben und die Uhr eventuell noch bauen wollen, die Spannung nehmen. Ich kann nur sagen, es war spannend bis zum Schluss. Ich wünsche euch genau so viel Vergnügen, wie ich es hatte.


    Euer Uhren-Diether

  • Hallo Diether,


    Gratuliere mit dem wunderschönen Resultat!


    Ich habe deinen Baubericht fasziniert gefolgt, du hast einen wirklich fesselnden Einblick in die Technik einer Uhr versorgt. :super:


    Lange überlegt also...... ja, nein, ja, nein.....
    Das kann nur heissen sie tickt. ;)


    Herzliche Grüsse,


    Bruno

    Infinite Diversity in Infinite Combinations

  • Hallo Bruno, schön, dass du an das Gute in mir glaubst. Ich werde versuchen dich und die anderen nicht zu enttäuschen!


    April, April!


    Auf die als Aprilscherz gedachte Ankündigung, nichts über das Funktionieren (oder Nichtfunktionieren) der Uhr zu sagen, hatte ich mir eigentlich eine größere, wie auch immer geartete Reaktion, erhofft.


    Wie es aussieht, ist das gar kein so wichtiger Aspekt für euch. Zu geringes Interesse kann ich ja bei bisherigen ca. 3000 Hits zum Glück nicht dafür verantwortlich machen. Oder habt ihr mir vielleicht tatsächlich zugetraut, euch so im Ungewissen sitzen zu lassen. Na, na, da bin ich aber enttäuscht! ;(


    Nun zum wirklichen Stand der Dinge:


    Ob die Uhr funktionieren wird, weiß ich noch nicht. Sie ist allerdings tatsächlich fast fertig, d.h.:


    Das Räderwerk ist komplett fertiggestellt. Die Zahnräder und Triebe sind allerdings noch nicht an ihren endgültigen Positionen verleimt sondern nur festgeklemmt. Ich möchte mir da für die Feinjustierung noch etwas Spielraum freihalten. Alle "Zähne" wurden gefeilt, gehärtet, nachgefeilt und dann noch poliert.
    Die Funktion der einzelnen Einheiten - Hauptrad, Stundenrad usw., wurde jeweils mit den bereits eingebauten Einheiten überprüft, bevor zur nächsten Einheit übergegangen wurde. In sämtliche Lager wurde je ein Tropfen Öl gegeben.
    Nachdem nun alle Teile eingebaut waren, war meine Überlegung zu einer ersten "Gesamtprüfung": Wenn ich die Gewichte einhänge, aber Pendel und Anker noch weg lasse, müssten sich alle Räder ungebremst so lange drehen, bis die Gewichte, bzw. ihre Schnüre an denen sie aufgehängt sind, komplett abgelaufen sind.
    Und es hat tatsächlich funktioniert! Die Voraussetzungen für alles Weitere sind also garnicht so schlecht. :)


    Was allerdings noch fehlt, ist die Aktivierung der "Hemmung", der Bremse, die dafür sorgt, dass sich das Uhrwerk so langsam dreht, wie es vorgesehen ist, also z.B. das Stundenrad einmal pro Stunde.
    Und hier beginnen wahrscheinlich die eigentlichen Probleme: Als Einziges hat sich ausgerechnet das Ankerrad deutlich verzogen. Die Verbindungsachse vom Anker zur Ankergabel (siehe meinen Beitrag "Die Hemmung") und damit zum Pendel wirkt sehr schwächlich. Auch das dazugehörige Lager macht keinen vertrauenserweckenden Eindruck. Mal sehen, ob ich da Einiges umbauen muss, bzw. kann.


    Ich werde euch, im Gegensatz zu meiner 1.April-Aussage, auf dem Laufenden halten.


    Diether

  • Hallo Moderatoren,
    dieser Baubericht ist nicht abgeschlossen! Die diesbezügliche Bemerkung sollte ein Aprilscherz sein!
    Bitte schiebt den Bericht unbedingt wieder zurück.


    Wenn er tatsächlich abgeschlossen ist, werde ich ihn in der Hauptüberschrift entsprechend kennzeichnen.
    Diether
    ---------------------------------------------------------------------------
    Danke für die schnelle Reaktion. (17:30, 3.4.09)


    Diether

  • Servus Diether,


    da macht jemand einen Aprilscherz und keiner bemerkt es ;( ;( ;( ;( ;(


    Das es bei einen Kartonmodellbauer nicht richtig tickt darf als gesichteres Wissen bezeichnet werden.


    Daher keine weiteren Fragen. ;) ;) ;)


    Grüße aus Wien, Herbert

  • ... drei mal! ;)


    Micro: :genau:


    Ich habe nun versuchsweise Pendel und Anker eingebaut, wobei noch keinerlei Änderungen vorgenommen wurden.
    Bei den ersten Versuchen lief die Uhr dann tatsächlich bis zu einer Minute. Vielleicht lässt sich das ja noch verbessern - auf zwei Minuten oder so. ;) ;)
    Als Erstes versuche ich nun das verzogene Ankerrad zu richten. Außerdem werde ich das Gewicht der Gewichte etwas erhöhen. Ich habe mir dafür im Modellbauladen 1kg Eisenschrot (von Krick) bestellt (gibt es auch bei Moduni). Wenn das dann nicht hilft, werde ich mich doch an den Anker und seine Achse, bzw. deren Lager, machen müssen. Was ich da verbessern könnte, weiß ich allerdings noch nicht.


    Diether

  • Ich habe das Ankerrad etwas richten können, durch Anfeuchten und dann pressen. Die zu beiden Gewichten habe ich jeweils 500g dazu gehängt (der Eisenschrot ist noch nicht da).
    Die Uhr läuft jetzt etwas länger. Wobei wir immer noch im einstelligem Minutenbereich sind.
    Als Nächstes werde ich nun noch versuchen das Lager des Ankers zu verbessern und die Winkeleinstellung von Anker zu Ankergabel besser zu fixieren. Man könnte evtl. auch noch das Gewicht der Pendellinse erhöhen.


    Es fehlt jetzt ein Fachmann, der mir, bzw. uns erklären könnte, wie die Größe der Gewichte, die Ankerstellung und das Pendelgewicht sich gegenseitig beeinflussen und was evtl. noch wichtig ist. Da ich von dem Allem keine Ahnung habe und die Anleitung in diesem Bereich auch nicht sehr viel hergibt, sind meine Versuche ohne jegliche Systematik. Und wenn sie dann mal etwas länger tickt oder aber stehen bleibt, habe ich keine Ahnung warum. Das ist das Problem. ?(


    Ich glaube, ich werde doch wieder zu Projekten zurückkehren, bei denen ein gelungener Bau das Ziel ist und den Abschluss markiert und nicht der Startpunkt für die eigentliche Gedultsarbeit bedeutet. :(


    Etwas frustriert
    Diether

  • Hallo Diether,


    obwohl ich bisher in diesem Bericht nicht geschrieben habe, so habe ich doch gespannt mitgelesen.
    Für mich ist dieses Modell ein weiterer Beleg für die enorme Bandbreite unseres Hobbies!


    Einfach prima, Dein Baubericht und eine Referenz für die Mühe, die Du Dir gegeben hast!
    Das Ergebnis lohnt sehr, denke ich, auch wenn sie nicht so lange tickt, wie es sich für eine Uhr gehört.
    Ich habe schon Uhren besessen, die nie getickt haben =) ...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Kartonisten, alle die ihr mitgelesen, mitgehofft und mitgebangt habt,
    anscheinend muss man erst mal so richtig frustriert sein, um das Ziel dann doch noch zu erreichen!


    Die Uhr läuft jetzt (22.35 Uhr) seit 40 Minuten ununterbrochen, und es besteht kein Hinweis darauf, dass sie demnächst stehen bleiben wird! :yahoo:


    Ich muss jetzt leider Schluss machen, da wir noch verabredet sind. Morgen werde ich euch erzählen, was ich noch verändert habe, so dass es jetzt funktioniert.
    Ihr glaubt nicht wie froh und auch ein wenig stolz ich bin. Hoffentlich bleibt das so. Morgen werden wir es sehen.


    Diether

  • Hallo Diether,


    Quote

    Die Uhr läuft jetzt (22.35 Uhr) seit 40 Minuten ununterbrochen, und es besteht kein Hinweis darauf, dass sie demnächst stehen bleiben wird! :yahoo:

    Stark!!! =D>

    Quote

    Ich muss jetzt leider Schluss machen, da wir noch verabredet sind. Morgen werde ich euch erzählen, was ich noch verändert habe, so dass es jetzt funktioniert.

    So, und jetzt kommt also der spannendste Teil an Deinem Baubericht! :D
    Aber darauf bin ich wirklich gespannt!

    Quote

    Ihr glaubt nicht wie froh und auch ein wenig stolz ich bin. Hoffentlich bleibt das so. Morgen werden wir es sehen.

    Doch, und einen herzlichen Glückwunsch zu dieser "Indienststellung".


    Servus, Woody

  • Hallo zusammen,


    die Uhr läuft jetzt ununterbrochen und ohne Probleme seit über 20 Stunden.
    War ich gestern abend noch etwas skeptisch, so kann ich jetzt ohne Einschränkung sagen: "Es ist gelungen!"
    Nachdem ich noch vorgestern beihnahe aufgegeben hätte, ist das auch für mich immer noch schwer zu fassen.


    Woran lag es nun?


    1. Ich hatte die ganze Zeit schon vermutet, dass die Probleme mit der Anker - Ankerarm Befestigung zu tun hatten. Der Verbindungsstift war nur in den Ankerarm gesteckt, aber nicht fixiert worde. Dadurch konnte sich der Winkel zwischen Anker (b.)und Ankerarm (c.) unkontrolliert verändern (Bild 1). Festkleben ging aber auch nicht, weil man ja den Winkel einstellen können muss.
    Ich habe dann folgende Lösung gefunden (Bild 2): Der Stift hat einen Durchmesser von 3mm. Mit einer 2,5mm Mutter habe ich ein Gewinde in den Stift "geschnitten" und konnte nun die beiden Teile miteinander verschrauben, wobei der Winkel weiterhin einstellbar blieb.


    2. Das Lager durch das der Stift nach außen geführt wird (Bild 1, d.) hatte zu viel Spiel. Ich habe es deshalb wieder auseinandergenommen und eine zusätzliche Öse in die Rückwand eingefügt (Bild 3). Beide Ösen zusammen bildeten nun eine längere und damit exaktere Führung (Bild 4). (Man hätte auch ein entsprechendes Röhrchen nehmen können, hatte ich aber nicht da.)


    Gleich gehts weiter
    Diether

  • Jetzt konnte ich an das Justieren des Ankers gehen, ohne befürchten zu müssen, dass sich der Winkel immer wieder von selbst verstellt. Nur, welches ist der richtige Winkel?
    Die Anleitung beschreibt die Stellung des Ankers zum Ankerrad am äußersten Ende einer Pendelbewegung. Nur wie groß ist die richtige Pendelbewegung? Das weiß man ja noch nicht, da die Uhr noch nicht funktioniert. Ich habe mir gedacht, dass es besser sei, zu wissen, wie der Anker stehen muss, wenn der Pendel in Ruhestellung (also senkrecht) steht.


    Die Bilder zeigen das von mir gefundene Ergebnis, bei stehender Uhr. Bild 1: linker Ankerzahn, Bild 2: rechter Ankerzahn.


    3. Die Masse der Gewichte (ca. 850g pro Rundeisen) reicht tatsächlich nicht aus. Die Uhr bleibt damit, trotz funktionierendem Anker, nach kurzer Zeit stehen. Ich habe deshalb, wie schon vor einigen Tagen erwähnt, an beide Gewichte jeweils ein 500g Gewicht zusätzlich angehängt (Bild 3). Wenn der Eisenschrot eingetroffen iist, werde ich versuchen, die Gewichtshüllen damit aufzufüllen. Vielleicht reicht das ja.


    Und das war's dann. Ich werde noch versuchen ein Video zu machen und bei YouTube einzustellen. Damit ihr sehen und hören könnt, dass sie tatsächlich tickt.
    Falls jetzt einige von euch beschließen, die Uhr doch noch zu bauen, wäre dieser Bericht nicht ganz nutzlos gewesen.


    Diether

  • Hallo Dieter,
    herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung dieser schönen Uhr.
    Auch ich habe deinen Baubericht die ganze Zeit über verfolgt und deine Geduld bewundert. Ich glaube ich hätte nicht annähernd die Ruhe und Geduld diese Arbeit so wie du zu Ende zu bringen. Ich hatte mal überlegt mir diese Uhr zu zulegen, aber bin jetzt froh es nicht getan zu haben. Sie würde eh nur ein trauriges Dasein bei mir fristen, wahrscheinlich halb zusammen gebaut in irgendeiner Ecke.


    josef

    Den Kreativen erkennt man gelegentlich erst daran, dass er völlig neue Fehler macht.
    (H.-J. Quadbeck-Seeger)

  • Hallo Diether,
    auch von mir einen herzlichen Glückwunsch zu diesem gelungenden und funktiontstüchtigen Modell (1x klatschendes Smilie)
    Die größte Aufgabe ist, den Reibungswiederstand der einzelnen Bauteile zu verringern, dann wird auch das angegebene Gewicht ausreichen..
    Weiterhin viel Spaß und Erfolg
    wünscht
    Henry

  • Hallo Diether,


    vielen Dank für Deine detaillierte Beschreibung der Probleme und deren Lösung. Auf das Video auf YouTube bin ich sehr gespannt. Dein Bericht wird sehr hilfreich sein, denn ich habe die Uhr auch noch auf Halde liegen, und es reizt mich schon, die mal zu bauen.


    Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch (ja shit, wo sind denn die Applaus-Smilies)?


    Servus, Woody

  • Vielen Dank für die Glückwünsche.


    Hallo woody,
    YouTube muss leider noch etwas warten.


    Das verzogene Ankerrad macht(e) kleine Probleme. Ich hatte ja versucht, es durch Anfeuchten und Pressen wieder zu richten. Leider hat das nur für kurze Zeit geholfen. Jetzt ist es wieder so verzogen wie vorher. Das hatte zur Folge, dass es jeweils einmal pro Umdrehung kurzzeitig vom Anker abrutschte und eine halbe Umdrehung "übersprang".
    Ich habe nun einfach den Anker mithilfe von Styrodur breiter gemacht und teilweise mit Kartonstreifen verstärkt, da das Styrodur alleine zu weich wäre. Jetzt kann das Ankerrad "eiern" so viel es will, vom Anker kann es nichtmehr abrutschen.


    Auf dem Bild ist das Styrodur noch nicht eingefärbt, damit man es besser erkennt. Das Bild zeigt auch recht gut den gesamten Anker - Ankergabel Komplex mitsamt Lager.


    Ein Probe-Video habe ich schon gemacht. Ich hoffe, dass ich morgen das endgültige machen und hochladen kann.


    Diether

  • Hallo zusammen,


    nachdem die Uhr acht Tage ohne Probleme gelaufen war, hatte sie plötzlich keine Lust mehr und ist seitdem nichtmehr zu mehr als 10 Tick-Tacks zu bewegen. :(


    Ich gestehe, dass mir inzwischen die Geduld fehlt, die ganze Einstellungsorgie nochmal durchzumachen. Ich erkläre deshalb die Wanduhr mit sofortiger Wirkung zur Stand-Uhr! :D


    Spaß hat der Bau trotzdem gemacht. Ich habe viel Neues über das Innenleben einer "Schwarzwalduhr" gelernt und bin auch ein Bisschen stolz, dass ich sie für einige Zeit zum Laufen gebracht habe.


    Dank an alle, die mir mit Ratschlägen und aufmunternden Beiträgen geholfen haben durchzuhalten. Dank aber natürlich auch an die vielen anderen, die (nur) mitgelesen und dadurch ihr Interesse gezeigt haben.


    Bis demnächst
    Diether