Liebe Freunde
Als nächstes habe ich mir einen Eindecker ausgesucht, allerdings einen sehr speziellen und ebenfalls sehr alten: die Morane-Saulnier L. Bevor ich mich wieder an ein Grossprojekt wage (englisch, rund 100 Teile, GPM, Doppeldecker), gibt’s nochmals etwas „kleines“, schliesslich ist wieder mal Sommerhitze angesagt.
Der Prototyp der M.S. L wurde 1913 in Frankreich als „Schirmeindecker“ (Parasol) entwickelt und ging 1914 in Produktion. Die Maschine meist nur eine starre Seitenflosse hinten und keine Querruder, d.h. die Steuerung um die Längsachse geschah durch Verwindung der Tragflächen.
Der „Parasol“ wurde anfangs des Ersten Weltkriegs v.a. als Aufklärer, Bomber sowie Freisetzen von Kampfstoffen eingesetzt und mit einem MG bestückt, welches bereits durch den Propellerkreis feuerte (Ablenkbleche an etzterem). So gab es 1915 einige Luftsiege, u.a. die Zerstörung eines Zeppelins. Solche Erfolge blieben aber Einzelfälle.
Kopien der Maschine wurden in Deutschland in Lizenz nachgebaut und es gibt auch davon Kartonbogen: Pfalz A.I und A.II (bei GPM) sowie als E.III (bei WAK). Ich habe mich fürs Original entschieden, erstens weil’s eben
die ursprüngliche Maschine ist und dann aber auch weil ich damit ein französisches Flugzeug baue; nach einem deutschen, einem k.u.k. und einem amerikanischen.
Der Bogen enthält 144 Teile + 61 Schablonenelemente auf 2 Seiten. Dabei kann der Flieger in 2 Bemalungsmustern gebaut werden:
a) M.S. 3253, geflogen von R.A.J. Warneford, welcher 1915 den Zeppelin abschoss
b, rote Teile) M.S. 356, geflogen von Roland Garros, der 1915 einen deutschen Albatros abschoss.
Die Spannweite des Modells beträgt 34cm
Erster Eindruck:
Farblich schöner Druck. Der Rumpf dürfte einfach zu bauen sein, der Motor ist schön detailliert aber nicht zu sehr. Für die Tragflächen gibt’s keine Spanten sondern nur eine Verstärkung in der Mitte. Das Flügelprofil ist aber angegeben und ich werde sehen, ob ich doch noch so etwas wie Spanten einbaue, damit das Profil stimmt bzw. die Spanten sichtbar sind. Sehr speziell natürlich die Verspannung – eben ein Schirm, oben und unten.
Morgen kommt der Bogen unter die Schere.
Liebe Grüsse
Rosmarie