Pferd mit Sattel...
Als neulich zwei gute Bekannte meiner Freundin zu Besuch waren, erfuhr ich davon das sie begeisterte Pferdeliebhaber sind und auch selbst eins besitzen.
Während wir uns über unsere Hobbys unterhielten, kamen auch meine Papiermodelle zur Sprache. Da war das Staunen groß, als sie einige in natura betrachten konnten.
So reifte in mir der Entschluß, sie bei einem Gegenbesuch mit einem Papier-Pferd zu beschenken.
Und da ich ja sowieso gerade die Modelle von Fabrizio Prudenziati auf dem Plan habe, entschied ich mich für ein Pferd aus der Napoleonischen Zeit.
Den Reiter wollte ich allerdings weg lassen und dafür den Sattel plastisch hervorheben. Gedacht, getan.
Und hier nun die Fotos von dem, was bisher geschah. Zunächst der Rumpf, dem schwierigsten Teil.
Ein Reitpferd, fertig...
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Als nächstes kamen Hals und Pferdekopf unter das Messer. Wobei der Kopf nicht minder schwierig als der Rumpf ist.
Der wurde nach erfolgreichem Formen nun noch mit den Ohren und einem separat ausgeschnittenen Zaumzeug ergänzt. -
Nun wurden die mit Watte ausgefüllten fertigen Teile zusammengefügt und man erkennt schon was es einmal werden soll.
Dann wurde der Rücken zunächst mit einer zusätzlichen Lederdecke geschlossen, auf die anschließend der Sattel aufgeklebt wurde.
Darüber kam der gleiche Sattel noch einmal, allerdings auf 0,5 mm mit Karton verdoppelt.
Nun mußten die Lücken in der Abwicklung geschlossen werden, denn so wollte ich das nicht lassen.
Hierzu bedurfte es mancher Versuche, bis ich die Satteloberfläche aus zwei Teilen, fast nahtlos überkleben konnte.
Zum Schluß gab's noch etwas Polsterung, damit das Pferd nicht leiden muß.
Als nächstes möchte ich mich dann an die Mähne wagen. -
Holla, Renee macht uns den Hengst...
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Hallo,
aber das Pferd wird gut. Es gibt doch (fast) nichts, was es nicht in Karton oder Papier zu modellieren gäbe. Und gefüttert ist das Tier auch noch.
Ulrich -
Hallo,
wird ein echt tolles Pferd, und denn noch die feine Textur.
Kannst Du noch einen Link einstellen (soweit es möglich und erlaubt ist)
habe auch so eine Pferdeverrückte in der Familie, siehe meinen Beitrag
bei den Fabelwesen.
Werde jedenfalls interessiert weiter zusehen.Gruß
Jürgen
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Hallo Renee,
Dat Perd wird ja man richtig jut.
Thomas -
Die Mähne und der Schwanz wurden zunächst auf 120 Gramm Papier beidseitig gedruckt.
Nun konnten die Strähnen mit einem Lineal geschnitten werden.
Anschließend wurden die Teile mit stark verdünnter Farbe benetzt, um die inneren Kanten zu färben.
Nach dem Trocknen mußten allerdings die Strähnen noch einmal vorsichtig auseinander gefuselt werden .
Dann wurde der Schwanz mit einem dünnen Draht 1 mm gerollt und mit einem Tropfen Kleber versehen.
Die Mähne und der Pony wurden gerollt bzw. geformt und danach mit viel Geduld auf Kopf und Hals verklebt.
Schluß für heute , morgen schau'n wir dann wie es weiter geht.
Gruß, Euer Renee -
Nun wurde der Schwanz wurde geformt und erst mal zur Seite gelegt. Die Zügel mit Kandare und die Steigeisen mußten vorbereitet und gefertigt werden.
Dann kam das Vorderzeug an die Reihe und beim verkleben des Selben wurde mir ein Fehler klar, der mich schon eine Weile beschäftigte, den ich aber bislang nicht lokalisieren konnte.
Der Bauchgurt befand sich viel zu weit hinten. Beim Recherchieren über gesattelte Pferde muß mir das unterschwellig aufgefallen sein und nun sah ich genauer hin.
Tatsächlich, zu weit hinten. Was tun ? Otto Normalverbraucher wäre es möglicherweise nicht aufgefallen. Aber hier hatte ich es mit Pferdekennern zu tun X( .
Gaaanz vorsichtig wurde der Gurt wieder entfernt, die wenigen Klebestellen retuschiert und der Gurt, diesmal im Ganzen, weiter vorn neu angelegt.
Ich bin's zufrieden , auch wenn der Vorgang mehrere Stunden in Anspruch nahm. -
Soweit gediehen, beschäftigte ich mich auch noch einmal mit dem Sattel. Der wollte mir nämlich auch noch nicht so recht gefallen .
So sann ich darüber nach, wo und wie ich ihn verbessern könne. Vorne ein Lederpolster und hinten die Sitzfläche erhöhen schien mir vielversprechend.
Das Lederpolster wurde mehrfach korrigiert , bevor es ich um den Pferderücken herum modellieren ließ.
Die Sitzfläche hingegen mußte nur ausgeschärft werden und war von daher einfacher zu gestalten. Und nun geht's an die Beine.
Mal schau'n was da auf mich zukommt. Außerdem steht das Wochenende vor der Tür und da steht mir meine Freundin näher als der Zossen .
Euer Renee -
Hallo René,
was mir stark auffiel, ist das die Augen zu senkrecht stehen! Vielleicht kannst Du ja Kopie machen und die Augen etwas drehen!?
Meint (unmaßgeblich) der
Hajo -
Hi Hans-Joachim...
Jetzt wo Du's schreibst, fällt's mir auch auf .
Ich hab also Deinen Ratschlag befolgt und die Augen etwas gerade gerichtet.
Drucken, ausschneiden, danach die Ränder ausdünnen. Damit keine unschöne Kante entsteht.
Dann ausrichten und verkleben. Vielleicht hätte es sogar noch eine Kleinigkeit mehr sein können? Aber so soll's jetzt bleiben.
Danke nochmal, was wäre ich ohne Euch.
Gruß, Renee -
Das mit dem Ausfüllen mit Watte ist eine tolle Idee! Das war was neues für mich.
Mit diesem Projekt ist es jetzt für mich klar, man kann ALLES aus Papier machen
Wieder einmal ein herausstehender Baubericht. Vielen Dank!
LG Chris
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Ich glaub, jetzt hab ich's...
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Die Vorderbeine...
Vom Bogen her sind alle vier Beine in gerader ruhender Stellung ausgelegt.
Zumindest bei einem der Vorderbeine, wollte ich jedoch etwas Bewegung simulieren, in dem ich es anhob.
Das erste gerade Bein gelang auch ganz gut. Beim zweiten stellte sich jedoch heraus, dass mein Vorhaben sich nicht so einfach umsetzen ließ.
Während sich der untere Teil noch beim verkleben in die gewünschte Position bringen ließ, mußte beim Übergang zum Rumpf ein neues Teil konstruiert werden.
Da aber der Huf dieses Beines nicht auf dem Boden steht, bekam er auch noch ein Hufeisen.
Und jetzt geht's erst mal mit den Hinterbeinen weiter.
Euer Renee -
Sieht schon sehr gut aus, Renee!
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Hallo Renee,
wie wäre es, in einem Reiterhof einige Schwanz- und Mähnenhaare aufzutreiben?
Ulrich -
Hi Ulrich...
Quotewie wäre es, in einem Reiterhof einige Schwanz- und Mähnenhaare aufzutreiben?
Das hätte man vorher andenken müssen. Ich belasse es aus Papier, so schlecht schaut das gar nicht aus.
Danke an alle für die vielen "likes"
Gruß, Renee -
Das erste Hinterbein war bald schon fertig. Doch dann gab's beim zweiten arge Probleme. Es wollte einfach nicht gelingen.
Zwei weitere Ausdrucke wurden nötig, bis es dann doch irgendwie klappte. Aber das ist ja das schöne am Papiermodellbau.
So ein zusätzlicher Ausdruck ist keine Herausforderung und schnell gemacht.
Natürlich wurde auch bei den Beinen wieder mit Füllwatte gearbeitet und dann kam der Moment, wo sie unter das Pferd geklebt werden sollten.
Um die Position beim Trocknen zu behalten, mußte ich das Ganze etwas beschweren. Beim zweiten Bein kam jetzt auch noch eine geeignete Beinhaltung hinzu.
Die ist vom Bogen so nämlich nicht vorgesehen. Aber da hatte ich ja bereits Erfahrung bei den Vorderbeinen gesammelt. -
Ach ja, auch der Schwanz konnte nun angebracht werden.
Und hier ist das Ergebnis meiner Bemühungen und ich denke es kann sich sehen lassen.
Was nun noch fehlt sind die Zügel und die Steigbügel. Doch dazu im nächsten Bericht mehr.
Jetzt ist Wochenende und meine bessere Hälfte wartet schon.
Soweit mal, Euer Renee -
Die Zügel und Steigbügel...
hatte ich mir bis zuletzt aufgespart. Die wären beim Hantieren sicher mehr als hinderlich gewesen.
Die zwei Teile vom Zügel wurden an den Leinen-Enden ausgeschärft und dann miteinander verklebt.
Diese Einheit konnte nun mittig geformt, gerollt werden, um anschließend mit dem Gebiss verbunden zu werden.
An den jeweiligen Enden wurde als Abschluß eine winzig kleine Perle aufgesetzt und fertig.
Bei den soweit vorbereiteten Steigbügeln mußte ich noch einmal recherchieren, wie die denn nun beim gesattelten Pferd, aber ohne Reiter sitzen.
Anscheinend werden sie unter den Sattel geklemmt, was auch Sinn macht, sonst würden sie dem Gaul beim bewegen immer gegen den Bauch pendeln.
Nun noch ein Foto von oben und zum Größenvergleich eines zwischen Daumen und Zeigefinger meiner Hand. -
Damit wäre das Pferd auch schon fertig.
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Was noch fehlt ist eine passender Untergrund (Wiese, Koppel mit Zaun?) und eine Staubschutzhaube.
Letztere ist bestellt und um die Basis mach ich mir gerade so meine Gedanken.
Bis bald also, Euer Renee -
Das Diorama...
Nachdem die Staubschutzhaube angekommen war, ging es darum das Käschtle mit Leben zu füllen.
Das erste was mir einfiel, war eine Zinkbadewanne, damit das Tier bei dem schönen Wetter keinen Durst leidet.
Dabei kam mir dann eine Idee. Wie wäre es das Pferd nicht zu verkleben, sondern mit einem Magneten auf dem Untergrund zu fixieren?
So könnte es problemlos in die Hand genommen und von allen Seiten betrachtet werden.
In dem Fall mußte es natürlich an allen vier Hufen Eisen bekommen wobei für den Eisenkern sowieso ein Huf aufgeschnitten und präpariert werden mußte.
Dann wurde in die Plexiglashaube ein Hintergrundbild eingepasst und ein Neodym Magnet unter das Podest geklebt.
Natürlich gab's auch eine Wiese und ein Bäumchen für den Schatten.
Mit diesen Bildern ist der Baubericht abgeschlossen und ich kann Euch versichern, es hat mir viel Freude bereitet.
Vielleicht werde ich von der Übergabe noch Fotos machen, aber der Termin steht bis jetzt noch nicht fest.
Bis dahin, Euer Renee -
Wow! Tolle Idee, toll umgesetzt.
(Kennt man von Dir ja auch nicht anders )Gruß
Klaus -
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