Dokumentation: Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee

  • Hallo,


    auf Arte kann man in der Mediathek noch die Dokumentation "Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee" sehen.


    Es geht hier um die Gefahren, die von der in Wracks verbliebenen Munition ausgehen.


    Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee - Gefahr vom Meeresgrund - Die ganze Doku | ARTE
    10.000 Wracks sollen in der Nordsee liegen. Darunter 700 Kriegsschiffe aus den Weltkriegen, noch voll beladen mit scharfer Munition. Die Politik hat dieses…
    www.arte.tv


    Ein Fokus liegt auf den GIftstoffen, die die sich langsam auflösende Munition abgibt.


    Etwas skeptisch bin ich bei der Behauptung, bei einem US Munitionsfrachter seien die Zünder schon in den Bomben gewesen. Die wurden doch erst vor den Einsätzen eingeschraubt. Die damit verknüpfte Behauptung, das Wrack könne jederzeit explodieren und eine 3km hohe Wassersäule mit nachfolgendem 5m hohen Tsunami erzeugen, erschien mir auch etwas sensationalistisch.

    Generell entstand m.E. der Eindruck, dass an Bord verbliebene Granaten und Torpedos noch ohne weiteres explodieren können. Dann müssten aber die Raubberger in den Küstengebieten des Pazifik, die in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche Wracks einfach rausgebaggert haben, regelmäßig massive Explosionen hervorgerufen haben.


    Dass ein Wissenschaftler recherchiert, wo an Bord die Munition gelagert wurde, ist solide Arbeit.

    Aber dann sagt der gleich zu Beginn mit Bezug auf das Wrack der SMS Mainz sinngemäß: Wenn wir festlegen können, wo die Geschütze standen, wissen wir wo die Munition ist, nämlich direkt unter den Geschützen im Rumpf. Das verkennt, dass bei der Mainz die Granaten an bestimmten Punkten an Deck kamen und von da aus an Schienen gehängt zu den Geschützen kamen.

    "Bombe" und "Granate" wird auch schon mal als Synonym verwendet.


    Und die SMS Ariadne war ein Schlachtkreuzer.


    VG

    Zaphod

  • Hallo Zaphod,


    mir sind diese Ungenauigkeiten und die vermutlichen Fehler gestern auch aufgefallen.

    Immerhin aber gibt der Film auch interessante Einblicke in die Arbeit auf dem Forschungsschiff HEINCKE.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin,

    kleine Korrektur: SMS war ein "Kleiner Geschützter Kreuzer" der Nymphe-Klasse, Stapellauf 10.08.1900.

    Quelle: Flottenweyer 1905 und 1918

    Tropsdem ein interessanter Bericht, der zeigt wie alle verantwortlichen Stellen die "Klüsen" verschließen.

    Gruß

    Ralph

  • Moin

    Diese Bergungsarbeiten kosten immens viel Geld, Das ist nicht vorhanden. Also geschieht erst etwas mit den Wracks, wenn etwas passiert. Ansonsten vertraut man, darauf, das nix passiert.

    Gruß

    Otto

  • Moin;


    wenn man die Küstenzeitungen verfolgt, so sieht man das die Thyssem Marine Systems Kiel dabei ist eine oder auch zwei Bargen zu entwickeln. Diese sollen zur Räumung der Weltkriegsmunition eingesetzt werden Mit dem Bau und der Indienststellung ist in dienen und nächsten Jahr zu rechnen

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Guten Abend,


    meines Erachtens ist das Hauptproblem der in Nord und Ostsee liegenden Schiffe nebst Munition nicht unbedingt, dass da möglicherweise was explodieren könnte (ich finde solche sensationsheischenden "Ungenauigkeiten" eher kontraproduktiv) sondern was da in den nächsten Jahren durch einfache Durchrostung an Giftstoffen massiv frei wird. Merke: wenn der Fisch schon gleich nach dem Fang nach Senf riecht, und nicht erst bei Berührung mit Sauce kann das nicht gesund sein!

    Im Übrigen haben die amerikanische Ostküste und noch diverse andere Seegebiete ein ähnliches Problem... ob da die momentanen "Anstrengungen" reichen, bevor das Ökosystem zerbröselt wage ich sanft zu bezweifeln.


    Schönen Gruß von der momentan stürmischen Insel

  • Hallo,


    ja, das wurde auch in der Doku sehr deutlich. Die haben gezeigt, mit werlchen Methoden die Wissenschaftlerinnen den TNT-Gehalt messen.

    Bei einem Schiffchen, dass Handgranaten und Tellerminen transportierte, war der am höchsten.


    Soviel ich weiß wurde nach dem Krieg noch massenhaft Munition verklappt (u.a. mit der "Köln"). Wenn die einigermaßen dicht beieinander liegt, müsste es doch wichtig sein, da anzufangen.


    VG


    Zaphod