SMS Kleiner Kreuzer Dresden (I) 1:350 nach dem Schreiber-Bogen "Emden" von 1915

  • Die Stb-Beiboote sind am Platz. Ich habe sie aus dem Bogen "Zusatzausrüstungen" von WHV aus dem Ende der 1960er/Anfang 1970er abgeleitet.
    Das Motorboot und das Dampfbeiboot habe ich mit dreiflügeligen Propellerchen ausgestattet. Man sieht sie kaum noch. Ich glaube, dass das Schornsteinchen des Dampfbeiboots umklappbar war und unter der Persenning verschwand - wie die 6-cm-Bootskanone L/21. Das Schornsteinchen habe ich aber - nach langer Überlegung, wie hoch es sein müsste - aufgerichtet aufgeklebt, damit ich mich auch noch in 3 Jahren erinnere, das das ein Dampfboot ist.


    Mein probehalber aufgestellter Schussrichtungsbegrenzer für das 3. Geschütz begrenzt zu stark. Ich werde also einen breiteren aber niedrigeren ausdrucken.


    Grüße
    Eugen

  • Auch die Bb-Beiboote sind an Bord. M.E. waren die Beiboote gewöhnlich durch Persenninge abgedeckt

    Dabei läuft noch ein Langzeittest vom TÜV Südfriesland, weshalb die verschiedenen getesteten Persenningsstoffe verschiedene Farbe haben. :D Im Ernst: Da ich keine Ahnung hatte, welche Farbe die richtige sei, habe ich verschiedene genommen in der Hoffnung, dass sie wenigstens bei einem Boot stimmen könnte. (Der Beitrag von Hans-Joachim Möllenberg am 5.5.2014, in dem auch die kaiserliche Persinningfarbe genannt ist, erschien nachdem ich meine Bötchen schon zusammengeklebt hatte.)


    Laut modellmarine.de sollten die auf dem folgenden Foto durchgestrichenen Boote im Mobilmachungsfall von Bord gegeben werden. Bei Dresden erfolgte dies nicht. Weshalb hätte man sie in Ostasien auch dem Feind überlassen sollen?


    Noch ein Blick aus anderem Winkel auf das Propellerchen, mit dem ich das Motorboot und die Dampfpinasse ausgestattet habe.


    Und noch ein Blick auf die Jakobsleitern, mit denen ich gem. dem Foto von 1909 aus New York die "Takelage" von Dampf- und Ruderpinasse versehen habe.

    Beste Grüße
    Eugen

  • Herzlichen Dank, Gloom, für deine aufmunternden Worte. Ich dachte schon, ich sei der einzige, der meinen Baubericht noch liest.
    Besonderen Dank auch, dass du die Patzer so höflich unerwähnt lässt. Aber mein voriger "Blick von achtern" z.B. ist auf meinem Monitor ja auch 7mal so groß wie mein Kartonmodell. Da springen einen Schlamperein geradezu an, die man mit bloßem Auge gar nicht sah.


    Beste Grüße
    Eugen

  • Mein Torpedokran (1) ist zu groß geraten. "Zum Ausgleich" habe ich ihn nicht drehbar gebaut. Auch weil sonst seine Achse in der Kasematte des Geschützes "2" gestört hätte.
    Die Bugspiere (2) habe ich entgegen den Vorstellungen von HMV gem. Original-Fotos 1 Deck höher angebracht. Sie ist aus wieder geradegezogenem undefiniertem Draht aus Nachbars Gartenschlauchzubehör.
    "Dresden" hatte wahrscheinlich keine Tür am "Brückennockhäuschen", wie ich sie von "Emden" übernommen habe. Aber dennoch ein - vermutlich hochklappbares - "Ausleger-Nöckchen" (3).

    Beste Grüße
    Eugen

  • Hallo Eugen


    Du bist nicht der Einzige, der diesen Bericht liest! (Schau dir nur mal die Hits an!) Solche Phasen gibt es immer wieder einmal. Ich rede mir dann immer ein, dass die Leser wahrscheinlich so platt vor Staunen sind, dass sie nichts mehr sagen können :D.


    Respekt vor deinem Modell bei diesem Massstab.

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Ich folge auch mit goßem interesse, es ist mir nur schon fast unangenehm ständig mit lob um mich zu werfen! Dein Baubericht ist für mich höchst interessant und das Modell sehr schön und mit liebe gemacht.


    grüße


    Rainer

    Im Bau:
    NYK Castor auf A3 Vergrößert und Ferngesteuert; USS Enterprise in ca. 1:800 von Paperhobby


    Warteschleife:
    HMV "Schlepper" ; HMV ZENIT; HMV Nordic; HMV Altmark;....... (und alles was ich noch bauen muss um die vorig genannten hinzubekommen)


    Modelle: (im Papiersektor)
    Schlepper aus Blockrückseite und Küchenrollenkern (mit 5 Jähriger Tochter gebaut & Ferngesteuert)

  • Danke andiruegg :love: . Danke Rainer :love: .


    Weil mein voriges 2. Foto unscharf war (mal wieder vergessen auf den "Blumenknopf" zu drücken) noch mal eine ähnliche Perspektive.
    Auf Bb. habe ich das Auslegernöckchen (Pfeil) hochgeklappt.
    Diese "Mittschiffsspiere" (Pfeil) ist m.W. bei keinem Modellbauverlag vorgesehen. Ich habe sie mal wieder aus Originalfotos hergeleitet. Weil ich sie auf keinem der Fotos entdecke, die eine [anscheinend eben so große] (Kran-) Spiere an der Brückennock angelenkt zeigen, und ich andererseits auf keinem der Fotos, die meine "Mittschiffsspiere" aufweisen, die Brückennockspiere erkenne, vermute ich, dass sie von der Bordwand ausgehängt und bei Bedarf an der Brückennock befestigt werden konnte. Ich hab das mal für den Fotografen auf Bb. provisorisch montiert.


    Damit ist meine Spierenausstattung bis auf den Schraubenschutz vollständig.


    Herzlichen Dank noch an Hadu, der mich über den Zweck des von mir so genannten "Gewächshauses" auf dem Mitteldeck aufgeklärt hat: Gar kein weiterer, sondern tatsächlich bloß Maschinenoberlicht


    Beste Grüße
    Eugen

  • Über die richtige Positionierung der Schornsteinstage ließe sich trefflich diskutieren. In einem Nachbarforum wird die Auffassung vertreten, sie hätten tatsächlich die vorderen Beiboote "eingesperrt". Für Boots- (und Bekohlungs-) Manöver seien sie ausgehängt worden. Etliche Modellbaufirmen sperren mit den achteren Abstagungen des vorderen Schornsteins die vorderen Beiboote heftig ein und auch die vorderen Abstagungen des achteren Schornsteins behindern deren Heck beim Ausschwenken noch etwas. Dem hätte meine erste Ausführung (Beiträge 34 - 38, hier Bild 1) entsprochen.
    Auf dem einzigen mir zugänglichen Originalfoto, das die fragliche Zone in ordentlicher Auflösung zeigt, ist das Beibootsproblem vermieden, indem der Achterstag des vorderen Schornsteins ein gutes Stück vor dem vorderen Davit und der Vorderstag des achteren Schornsteins am achteren Ende des Schussfeldbegrenzers der dritten 10,5 befestigt ist. Eine bei kleinanzeigen.ebay noch erhältliche Risszeichnung, gefertigt in der Staatlichen Ingenieurschule Heilbronn, bestätigt dies. Bei dem (Werft-?) Modell im Deutschen Museum in München ist der Achterstag des vorderen Schornsteins zudem nicht an der Bordwand, sondern an der Innenkante des WC-Anbaus befestigt. Dem käme meine zweite Ausführung (Beiträge 39 - 48, hier Bild 2) näher.
    Vielleicht gab es auch zweierlei Befestigungspositionen. Eine für "normal" und eine "für Bootsmanöver".
    Um den Vorwurf zu vermeiden, mich der einen oder anderen Auffassung anzuschließen, oder gar behaupten zu wollen, ausgerechnet bei meinem Freistil-Kompromiss-Modell die richtige Position gefunden zu haben, habe ich noch mal abgeändert (Bild 3) und den Stag des vorderen Schornsteins etwas nach achtern, an die Achterkante des WC-Anbaus verlegt. (Nein: Der Steigungswinkel dieses Stages war mir zu stark. Etwas flacher gefällt's mir besser.) Somit sind die Positionen bei mir mit Sicherheit falsch.


    Der Schraubenschutz ist dran. In eingefahrener Stellung. Verglichen mit dem Schraubenschutz späterer Kriegsschiffe hatte er wohl mehr moralische Wirkung.


    Beim Ausbaldowern der Höhe meiner Untermasten habe ich übersehen, dass sie um 1 Deckshöhe über die Salinge hinausragen. Hätte ich die Salinge 1 Deckshöhe tiefer gesetzt, hätte das doof
    ausgesehen. Also habe ich oben etwas drangepfuscht. Mal sehen, ob die Marsstengen so genug Halt kriegen. Immerhin habe ich kleine Übergangsstücke aus Draht in den Übergang vom hohlen Untermast zum hohlen Mogelstück eingesetzt. Trotzdem sehe ich hinterher, dass das Mogelstück am Fockmast zu weit nach vorn gerutscht ist.


    In einem Anflug von Hybris habe ich begonnen, Wanten zu weben.
    Bei dem damit verbundenen Hantieren mit dem Modell habe ich alle 3 Anker beschädigt, 1 Schraubenschutz und den Stb-Antennenausleger des achteren Schornsteins abgerissen. Hätte eben erst später dran gehört.


    Ich habe mich davon überzeugt, dass das Lastseil der Torpedokräne nicht zur Spitze des senkrechten Pfosten führt, sondern im waagrechten Arm verläuft: Abgeändert.



    Die Wanten sind zwar nicht schön, obwohl ich ca. 40 ml Azeton für sie verbraucht habe, aber selten: Kaum einer der Kollegen, die Dresden/Emden in 1:250 gebaut haben, hat sie mit Wanten bestückt.


    Grüße
    Eugen

    Edited once, last by M_40 ().

  • Mit den Stengen (aus Draht) hab ich mir's etwas einfacher gemacht: Mars- und Bramstenge in 1 Stück. Meine Maste sind eh nicht sonderlich stabil, insbesondere seit ich den Hauptmast bei Arbeiten am Fockmast zweimal voll umgeknickt habe. Die 4 Bodenträger/"Ausleger" unter dem Boden der Saling sind aus einlagigem Karton, also nicht belastbar. (Auf dem Foto sind nur 3 erkennbar.)



    Wenn schon verrückt, dann konsequent: Wanten jetzt auch am Fockmast. Offensichtlich hätte kein Teil der Focksaling nach hinten über den Mast ragen dürften. So drückt sie die Wanten aus der korrekten Lage. Und wieder wird augenfällig, dass die vordere 10,5er-Kasematte bei mir zu weit vorn liegt.


    Grüße
    Eugen

  • Die Gaffel und die Marsrahen (oder gibt es für so eine vierstrahlige Konstruktion einen anderen Fachbegriff?) sind aus an der Kerzenflamme dünngezogenen Angussästen von Plastikmodellen.
    (Im Hintergrund von Bild 1 Ziehversuche, meine "Höhenlehre" und die Zeichnung zur Bestimmung der Fadenlängen für den Ruderlageanzeiger.)
    Die Marsrahen habe ich zunächst mit UHU plast flüssig verklebt. Das verband sich aber kaum mit dem Metall der Stenge, so dass sich ein drehbares Drehkreuz ergab und doch noch "normales" UHU ran musste. Der Ruderlageanzeiger ist noch nicht an Deck verklebt, so lange ich am Mast herumwackle.


    Mein Versuch, das "Krähennest"/die Bramsaling auf meiner Bastelplatte zusammenzukleben und dann als Ganzes an die Stenge zu kleben, scheiterte. So wurde sie Stück für Stück "freiluft" auf der Marsrah zusammengeklebt. Die Stützen der Reling sind aus Faden, die kreisförmigen Leiste und Relingprofil aus dem Einzeldraht eines Litzendrahts, einem uralten Erbstück, vermutlich Aluminium.

    Beste Grüße
    Eugen

  • Hallo Eugen,
    einen kleinen Frage? Du hast die Mastwanten durchwoben dargestellt. Geht das aus irgendwelchen bildern hervor. Die Foto, die mir zur Verfügung stehen, geben da keine Auskunft.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Ulrich,


    die "mühseligen" durchwobenen Wanten sind auf dem Foto Dresden 1908 im Kiel-Kanal deutlich am Großmast zu erkennen, in dem schönen Querschifffoto Dresden bei der Flottenparade in NYC 1909 an Fock- und Großmast, nicht ganz so deutlich auf dem achterlichen Foto beim selben Anlass.


    (Ggf. herunterladen und im Bildbetrachter auf Anzeige - Originalgröße klicken. Mein Lieblingsfoto hat z.B. für die damalige Zeit die atemberaubende Auflösung von 4.136 x 2.332 Pixel!)


    Beste Grüße
    Eugen

    Edited once, last by M_40: nicht "Vollbild" sondern "Originalgröße" ().

  • Mit Fock-Krähennest und Bramrahen sind meine Spieren-Arbeiten komplett. (Bis auf die Flaggenstöcke und die Reparatur des Schraubenschutzes. Aber das kommt ganz am Schluss. Sonst mache ich es beim Weiterbau wieder kaputt. ("Spieren" ist laut "Das Grosse Buch der Schiffe" vom Orbis Verlag 1992 der Oberbegriff über Masten, Gaffeln und Rahen. Ob's stimmt? Ich kann's nur nachplappern.)


    Ach ja: Meine Fockbramrah erschien mir etwas zu ausladend. Also habe ich nachträglich etwas abgezwickt - und dabei fälschlich eine Marsrah erwischt. Aber wer erkennt überhaupt, an welcher das Malheur passiert ist? Ich sehe von einem Neubau ab, denn meine verbliebenen Plaste-Ziehstücke wären dünner oder dicker.


    Nun kommt der für mich schwierigste Bauabschnitt: Auswahl der Taue. Denn wenn ich alles aus den Fotos übernähme, würden meine Masten zusammenbrechen und vor lauter "Spinnweben" wäre kaum noch das Schiff zu sehen. Mal sehen, was mir charakteristisch und baubar erscheint.


    Beste Grüße
    Eugen

  • Mal testweise einen (etwas zu großen und ramponierten - versehentlich auf dem Fußboden plattgetreten und notdürftig rundgedrückt) Doppelkegel an eine Fockmarsrah gesetzt, der m.W. "ich liege vor Anker" heißt. Sowohl das Modell der Dresden in München als auch das der Emden in Laboe tragen ihn an beiden Seiten der Fockmarsrah. Ich habe aber kein Foto gefunden, wo dieser Doppelkegel gesetzt wäre, obwohl die Dresden auf dem sehr guten Foto 1909 in NYC eindeutig geankert hat. Auf der Bugansicht "Dresden 1908 oder 1909 auf Reede" könnten 2 solche Bälle auf der Back liegen. Aber auf den besseren Fotos aus 1909 in NYC und 1908 im Kielkanal sind sie eindeutig nicht auf der Back. Daher auch nur mal als Fototest.
    Beste Grüße
    Eugen

  • Mein ganzer Stolz: Der gesetzte Stoppball, nachdem mir "Herr Guhgl" Form, Farbe und Position verraten hat :D


    Die Umlenkrollen meiner Signalleinen sind aus dem dünngezogenen Ausgussast eines Platikbausatzes. Meine Signalleinen sind ein uraltes Nähgarn "Handschuh Laschgarn - 40 - 500 Meter", das ich in seine (je nach Stelle) 3 - 4 Einzelfäden aufgedröselt habe, weil es mir sonst zu dick war. Aber wie "erden"? :?:
    Auf den mir zugänglichen Originalfotos kann ich nicht einmal Anzahl und Verlauf der Signalleinen erkennen, geschweige denn deren Befestigung unten.
    An Klampen auf Flaggenschränken?
    Auf Nagelbänken? Bei dem Großmodell der "Dresden I" im Deutschen Museum München hat man, so weit ich auf Fotos im Internet sehe, ganz auf Siganalleinen verzichtet. Auf dem Großmodell der "Emden I" in Laboe hat man sie unten einfach an die Brückenreling angebunden.
    Ich hab mal testhalber auf die Stb-Brückennock lose ein Flaggenschapp und auf die Bb-Brückennock eine Nagelbank gestellt und werde weiter darüber nachgrübeln.
    Falls Nagelbänke querab des Großmastes: In Schiffslängs- oder querrichtung? :?:


    Beste Grüße
    Eugen

  • Für die Brückennocken habe ich mich für Flaggenschränke entschieden. Auch wenn es mir auf dem achterlichen Foto von der Flottenparade 1909 danach aussieht, dass da nichts steht. Der Signalflaggensatz (oder mehrere?) mussten doch aufbewahrt werden! Und das Kartenhäuschen schien mir dafür zu klein. Und eine Etage nach oben oder unten laufen um Flaggen zu holen? Es musste doch wohl ein Signal auch des öfteren rapido gesetzt werden. Und man kann noch zwischen Schapp und Treppe bzw. am Schapp vorbei zum Nockhäuschen laufen.


    Eine Schnapsidee: Noch nachträglich Minenschienen verlegen. Mir ist das nur mit einer Klebstofforgie gelungen. Aber auf Steuerbordseite zu Demonstrationszwecken genügt mir. Auf Backbord tu ich mir das nicht nochmal an. Zumal es dort unter der Läufbrücke auch noch schwieriger würde.


    Auch noch nachträglich: An Stb. die Tür zum späteren Fallreep aus dem Schanzkleid geschnitten.


    Für das Achterdeck ist mir keine Position für Flaggenschränke ins Auge gesprungen. Also bleibt es dort bei Nagelbänken. Wurden achtern überhaupt Signalflaggen vorgehalten? Mir würde einleuchten, dass dort nur (diese gelben) Fahrtbälle vorgesteckt waren bzw. auf Deck bereit lagen.


    Beste Grüße
    Eugen

  • Unter mehrmaligem schusseligem Umknicken von Stengen (vorher waren die Signalleinen straff gespannt) ist die erste Runde des Strippenziehens beendet.


    Auf dem Foto 1909 in NYC meine ich, dieses Positionslicht (Topplicht, weißer Pfeil) am Fockmast zu erkennen. Nach den wahrscheinlich auch damals schon geltenden internationalen Regeln wäre ein zweites, höher angebrachtes, am Großmast zu erwarten, das ich aber nicht gefunden habe.


    Roter und grüner Pfeil: Wenn die Knubbel, die ich auf dem o.g. Foto hier an den Tauen sehe, Spannschrauben sind, habe ich mich in der Farbwahl vergriffen. Ich glaube aber, dass es sich um die Nachtsignallampen handelt.


    Beste Grüße
    Der Mastknicker

  • Ich kann's leider nicht lassen: Schon wieder die Großmaststenge angeknickt. Inzwischen gelingt es nicht mehr ganz, den Mast zu richten. Wäre bei meiner Schusseligkeit eh nicht von langer Dauer.



    Einige weitere Taue gezogen. (Im Vordergrund liegt mein Alu-Draht für den Fall, dass sich mein Tau aus gevierteltem Nähgarn nicht gleichförmig genug durchhängen ließe.) Von dem mit weißen Pfeilen bezeichneten Tau gehen gemäß Foto von 1909 kurz hinter dem Fock- und kurz vor dem Großmast mehrere (Signal- ?) Leinen nach unten. Aber wo unten festmachen?
    Auf diesem Ausschnitt habe ich den Verlauf der vorderen dunkelbau
    und auf diesem den Verlauf der hinteren pink hervorgehoben.


    Die Großmodelle von Emden I in Laboe und Dresden I in München lassen diese Leinen einfach weg. Hermann Böck vom Arbeitskreis historischer Schiffbau führt die vorderen zu einem Flaggenschrank an der Stb.-Seite der Mitte der Landungstrupphütte (oder ans Stb-Schanzkleid?) und die achteren zur Laufbrücke. Ein "Kollege" bei modellboard führt die vorderen zu einer Nagelbank an der Bb-Reling der Decke der Landungstrupphütte. Da sich die vorderen gem. meinem 2. Bild optisch überschneiden, schließe ich, dass die Hälfte von ihnen unten an Stb., die andere Hälfte an Bb. festgemacht ist.


    Beste Grüße
    Eugen

  • Es leuchtet zwar ein, dass von der Funkbude Drähte zu den obersten Längsdrähten führen sollten (1). Erkennen kann ich sie allerdings auf keinem der Originalfotos. Dagegen erkenne ich auf dem Foto 1909 in NYC mit Sicherheit 1 Draht von der Funkbude zu einem der unteren Längsdrähte (2), vielleicht sogar je 1 zu je einem dieser Längsdrähte.
    Den Antennenausleger am achteren Schornstein gibt es erst auf späteren, sehr kleinen Fotos, so dass ich nur spekulieren könnte, wie er mit Funkbude und Antenne verdrahtet wäre. (Z.B. wie pink eingezeichnet, weil es den Antennenkabeln (1) nicht gut tat, direkt in den Rauchgasen zu hängen.)
    Diese Laterne am Göschflaggenstock meine ich, auf 2 Originalfotos zu erkennen…
    … und hier eine Hecklaterne.


    Stb-Fallreep in Betrieb,
    Bb-Fallreep hochgeklappt.


    Schluss folgt wegen Beschränkung der Dateianhänge als nächster Beitrag.

  • Restliche Relinge, Kasemattklappen, Reparatur der während des Baus beschädigten Anker und des Stb-Schraubenschutzes - fertig.
    Leider habe ich das Modell danach nicht sofort fotografiert, denn einige Stunden danach habe ich - zum vierten Mal - die Masten umgebogen. (Mein Vitrinenfach ist etwas knapp bemessen.) Wenn ich 1 Stelle richte, werden 3 andere noch schiefer oder reißen. Ich müsste die Takelage komplett neu aufbauen. Ich resigniere.


    Noch ein kleiner Spaß: Das Sonnensegel von 1909 vor NYC.

    Beste Grüße
    Eugen

    Edited 4 times, last by M_40: geänderte Fotos ().

  • Moin Eugen,


    wird meine Dresden eine Grobschlosserarbeit


    sie ist aber eine vollständige und interessante Schlosserarbeit geworden.
    Sich mit solcher Ausdauer und so spärlichen Unterlagen ein solches Modell zu erarbeiten ist schon eine besondere Leistung. Du hast dir hier etwas eingenes geschaffen, auf das Du stolz sein kannst.
    Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Herzlichen Dank, Gustav!


    Okay, Ully und Klaus: Ich hab mal die Signalleinen noch einmal nachgezogen und 5 Fotos im Beitrag vom 24.10. ausgetauscht.


    Beste Grüße
    Eugen

  • :thumbup:


    Viele Grüße - Ully :)

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Hallo Eugen,
    das Beispiel dieses Kreuzers zeigt, dass man mit etwas Kenntnis auch aus einer spärlichen und dazu noch uralten Vorlage eine hervorragendes Modell erstellen kann.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • In dem Onlinespiel "World of Warships" gibt es ganz hervorragend konstruierte 3-D-Ansichten von Schiffen, die man mit der Maus in alle gewünschte Blickwinkel ziehen kann. Dort habe ich zu meiner Dresden gefunden, was mir kein Forum hatte beantworten können, nämlich wo die MGs standen (pink Kringel). Und u.a. dass ich zu viel auf meinen Landungstrupp-Aufbau "hinaufgedacht" habe.


    Auch zu Takelage und Festmachstellen der Signalleinen gibt es Aufschlüsse. Bemerkenswert finde ich noch, dass es einen "Rumpf A" gibt, der den Zustand unmittelbar nach Fertigstellung mit Scheinwerfern Back- und Steuerbord mittschifs auf Deckshöhe und nur 1 Scheinwerfer am achteren Mast aufweist. Und bei Aufrüstung auf Rumpf B verschwinden die mittschiff-Scheinwerfer und am achteren Mast sind dann 2 Scheinwerfer - wie Dresden bald umgerüstet worden war.


    Zugriff bekommt man allerdings nur, wenn man das Spiel installiert. 38 GB! Bei https://sketchfab.com/max_roma…lections/ships-of-germany kann man einige dieser Schiffe "einfach so" anschauen. Allerdings ist dort Dresden nicht dabei.

  • Hallo Eugen
    danke dass du den Link eingestellt hast, welcher sehr interessant ist. Aber wie schon von dir gesagt ---- es ist zum Spielen geeignet und einige Bilder oder besser gesagt 3D Ansichten entsprechen nicht den realen Verhältnissen.
    Ich habe mir mal die "Gneisenau" genau angeschaut: Sie soll wohl den Umbau 1942 darstellen; also mit der 38cm Bewaffnung, aber auf dem 3D Modell ist viels doch Phantasie - Ich kann es deswegen beurteilen, da wir die Originalpläne vom Umbau Mai 1942 im Freiburger Miltärarchiv eingesehen haben.


    Also nochmals : Viel Spass beim Spielen, aber große Vorsicht mit Vergleichen zum Vorbild :!:


    Nicht umsonst betreiben die Konstukteure einen riesen Aufwand zum Erzeugen eines Modells
    Gruß Werner

  • Hallo,
    trotzdem geben die 3D Bilder einen guten Eindruck. Sie hindern ja nicht, weitere und eigene Nachforschungen anzustellen,
    Ulrich

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