Kartonmodellbaubögen einscannen?

  • Hallo Kartonisten,


    ist es eigentlich ein guter Plan, Kartonmodellbaubögen vor dem Zusammenbau einzuscannen??? ?(
    Ich überlege mir das schon geraume Zeit, man könnte dann unendlich viele Ersatzteile ausdrucken. Ja, ich habe mich gerade mächtig verklebt.
    Auch bestände so die Möglichkeit, ältere Raritäten neu ausgedruckt zu bauen.
    Angenommen, ich scanne einen alten Kranich-Bogen ein und verschicke den Scan auch an diverse Kartonmodellbauer zum Bauen, gibt es dann Schwierigkeiten mit dem Urheberrecht???


    Was denkt Ihr den so darüber?


    Habe bereits festgestellt, das einige gute Kartonmodellbauer die Bögen einscannen und neu colorieren.

    Mit freundlichen Grüssen aus Zwenkau (Sachsen)


    Uwe Jäger
    _________________
    in Arbeit:


    - Bauten aus Karton f. Spur 0e Schmalspuranlage
    - Burg Karlstein aus dem Betaxa-Verlag (muss warten!)
    - in Absicht Luftschiff "Graf Zeppelin" von Schreiber
    __________________________________________


    Feststellung: Hat man mehr als 2 Kartonmodellbaubögen im Vorrat, ist die Auswahl doch schon nicht mehr so einfach!

  • Tachchen,
    ich scanne auch fast alle meine Bögen, nur so als Netz und doppelten Boden, oder auch, um mal ein Bauteil zu üben, bevor man das schick glänzende Original verhunzt. Hat aber auch was mit Sammelleidenschaft zu tun.


    Neu kolorieren habe ich noch nicht probiert, aber schon viele derartige Modelle gesehen.


    Gruß
    Jan

  • Hallöle zusammen,


    also ich scanne meine Bögen immer ein bevor sie unters Messer kommen. Auch als eine Art Ersatzteil lager. Leider ist der heimische Ausdruck noch meilenweit weg vom Druck der Verlage. Da wird aus Silber schnell mal eine Art Seetanggrau, da weder Home-Laserdrucker noch Tintenpisser geeignet sind Silber zu drucken. Auch differieren die Farben des eigenen Drucks doch zum Teil recht heftig vom Original. Aber bei Kleinteilen fällt das zum Glück so gut wie nnicht auf, sollte halt nicht gerade bei der Beplankung eines Schiffsmodells als Ersatz genutzt werden. ;) Ich weiß, man kann da Scanner, Monitor und Drucker aufeinander abstimmen, aber trotzdem bekommt man den Farbton nur sehr schwer hin.


    Was die Weitergabe Deiner Kopien angeht: VORSICHT!!!!!
    Wenn die so einfach weitergibt ist das ganz klar eine Rechtsverletzung. Im Familienumfeld (Verwandtschaft, Freunde) ist eine Weitergabe, natürlich in sehr beschränktem Maße (bei CDs geht man in der Rechtsprechung von 5-7 geduldeten Privat-Kopien aus), wohl möglich, aber ich wäre trotzdem mehr als vorsichtig.


    Ansonsten gilt wie Michael bereits sagte, bei Weitergabe eigene Kopien vernichten und Original mitgeben.


    In diesem Sinne einen schönen tristen Mittwoch


    René


    Kartonbau.de ... Mein Forum

    Edited once, last by René Blank ().

  • Ich denke mal, dass nichts dagegen spricht, wenn man Bögen einscannt, die nicht mehr oder nur noch unter unzumutbaren Bedingungen erhältlich sind. Ein gutes Beispiel ist doch www.seite42.de, wo die Micky Maus-Bögen eingescannt wurden - der Ehapa-Verlag hatte offenbar nichts dagegen und die Bögen bzw. Hefte sind nur mit viel Geld und Glück bei Ebay oder bei Comic-Händlern aufzutreiben. Ich besitze fast alle Hefte der MM mit den Siegmund-Reihen und scanne die peu á peu mit 300 DPI ein (weil Seite 42 so unterschiedliche Qualitäten hat). Wenn ich davon mal einen Scan weitergeben würde, wäre das glaube ich wumpe.


    Beste Grüße von
    Jens

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

  • @ Michael,


    das hätte ich jetzt nicht besser sagen können. :)


    @all:


    Meine obigen Ausführungen sollen - das sei hier als Ergänzung gesagt werden - nicht bedeuten, dass diese familiäre Weitergabe keine Rechtsverletzung sei, sondern sie wird von der Rechtsprechung eben geduldet, da sich die Gerichte nicht mit jedem kleinsten Fall befassen wollen/können. Daher hat man den Begriff der Privatkopie eben etwas weiter ausgelegt und dies quasi straffrei gestellt- nicht legalisiert!. Der eigentliche Sinn einer Privatkopie bedeutet aber immer noch, dass sie für mich zum PRIVATEN Gebrauch sein muss. ... nur damit kein falscher Verdacht aufkommt.


    Gruß


    René


    Kartonbau.de ... Mein Forum

  • Hallo Michael,


    dem kann ich nur zustimmen!
    Den Alstermodell-Verlag z.B. gibt's seit fast 30 Jahren nicht mehr, aber ich als Konstrukteur bin noch ziemlich munter...


    Schönen Tag noch


    Piet

  • Hallo Freunde des Kartonmodellbaus,


    danke Michael, hatte auch bereits in diese Richtung gedacht und Du bestättigst meine bisherigen Vermutungen hinsichtlich des Urheberrechtes.
    Also weiterhin Altes auf Märkten und bei eBay finden.

    Mit freundlichen Grüssen aus Zwenkau (Sachsen)


    Uwe Jäger
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  • Hallo Max,


    ich tue auch meine Kartonmodellbögen einscannen wenn alle Stricke reißen kann ich mir das Teil nochmals ausdrucken. Nach Fertigstellung des Kartonmodells werden die scanns gelöscht. Ist für mich nur zur Sicherheit.


    Gruß
    Ernst

  • Hallo Ernst,


    und genau diese Sicherheit werde ich mir auch angewöhnen.
    Hätte so mit meiner Frau mitlachen können, als ein Teil meines derzeitigen Projektes als Katzenfutter endete.

    Mit freundlichen Grüssen aus Zwenkau (Sachsen)


    Uwe Jäger
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  • Ich hätte da noch ne Frage zur Praxis:


    Ich hab hier Schreiber-Bögen vom Colosseum und von Neuschwanstein.
    Bei beiden trau ich mich ohne Sicherheitskopie nicht dran. Beim Scannen
    tat sich jetzt allerdings ein Problem auf: Die Bögen sind nicht in A4 sondern auf B4 gedruckt. Was nun? Einen A3-Drucker zu besorgen erscheint mir nun doch etwas übertrieben...


    Grüße


    Hansrainer

    Baut zur Zeit:


    Griechische Bireme von Schreiber
    HMVS Cerberus von Paper-Shipwright

  • Hallo!
    Es gibt auch die Möglichkeit, Vorlagen, die größer als A4 sind, in zwei Teilen einzuscannen und dann im Bildbearbeitungsprogramm wieder zusammenzusetzen. Ich benutze den Picture publisher, dort heißt diese Funktion: Heften. Es ist zweckmäßig sich vorher kleine Passerkreuzchen auf den Bogen zu zeichnen, die nachher in der Montage zur Deckung gebracht werden. Es geht aber auch wenn man dafür markannte Bildelemente nimmt.
    probiers doch mal aus!
    Gru? Sculptor

  • Danke,


    Hat zumindest beim Colosseum funktioniert. Bei Neuschwanstein sind einige Teile der Bodenplatte zu groß. Muss ich halt besonders aufpassen.


    Ach ja: Sollte man erst ausschneiden und dann auf Graupappe kleben, oder umgekehrt?


    Grüße


    Hansrainer

    Baut zur Zeit:


    Griechische Bireme von Schreiber
    HMVS Cerberus von Paper-Shipwright

  • Hallo Hansrainer,

    also ich schneide die Teil immer erst grob aus, klebe sie auf und schneide dann fein aus. Das hat den Vorteil, dass man die Graupape besser ausnutzen kann und nicht soviel Abfall produziert. Die Teile richtig ausschneiden würde ich vor dem Verstärken nicht, sonst passiert es viel zu leicht, dass die Klinge mal ins Bauteil will. Das nennt sich glaube ich das "Gesetz der größten Gemeinheit" oder auf neudeutsch "Murphy's Law" (was schiefgehen kann, das geht auch schief).


    Also vor dem Verstärken immer etwas Rand um das Teil lassen ....


    Gruß


    René


    Kartonbau.de ... Mein Forum

    Edited once, last by René Blank ().

  • @Apocalypse:
    Das Ausschneiden nach dem Verstärken hat auch den Vorteil, dass die Kanten besser verklebt sind, dann sauber geschnitten werden können (mit einem ganz scharfen Teppichmesser) und später super glatt und sauber aussehen. Besonders bei den Tabernacki-Modellen muss man ja viel verstärken (was ich nicht so gut finde, gerade die kleine Meersburg mit zwei Platten finde ich etwas arg viel zum Schneiden, zumal mit Rundungen).


    Beste Grüße von
    Jens

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

  • Danke,


    Werde wohl dieses WE mit dem Colosseum anfangen Baubericht kommt dann nach...


    Grüße


    Hansrainer

    Baut zur Zeit:


    Griechische Bireme von Schreiber
    HMVS Cerberus von Paper-Shipwright

  • Hallo
    ich bin ja sowas von neu hier....... das gibts ja garnicht.
    Ich hab' aber gesehen, dass man bei Euch trotzdem gut landen kann.


    Mein Problem:
    Ich hab für teures Geld einen "uralten" wunderschönen Bogen gekauft für einen Lampenschirm mit aufgeklebten Burgen. (Es geht um den Rheinlauf.)


    Die Schweden sagen zwar, man kann einen Kuchen nicht zugleich essen und doch auch noch behalten (oder so ähnlich), ich will es aber trotzdem.
    Ich hab deshalb hier in der Umgebung jemanden gesucht, der mir eine A3 Farbkopie davon macht. Hab' gefunden. Ein Graphik Betrieb. Sogar auf relativ dickem Papier.


    Teuer, aber wunderbar! Problem gelöst.


    Jedenfalls dachte ich das. Jetzt liegen die Teile eine Zeitlang in der Sonne und siehe da, ich kann sie nicht mehr benützen. Ausgebleicht. Das Geld für den Scan und die Kopie ist leider weg. Einfach so.


    Weiß da jemand was, wie ich das besser machen müßte? Natürlich will ich trotzdem immer noch den Bogen als Original behalten und doch zugleich einen Lampenschirm draus schneiden.
    Gruß aus Heidelberg
    Götz

  • hallo zusammen,


    gerade wenn die bögen nur knapp auf den scanner passen fürchte ich, dass sie mindestens im randbereich verzerrt sind. stört bei kleinteilen natürlich nicht, aber lange geraden könnten problematisch werden, oder? wie sind eure erfahrungen?
    gruß,
    stephan

  • Hallo Jörg


    super Antwort! Danke! Gleich mit "Bezugsnachweis"! Ich sags ja, ihr seid wirklich wirklich gut.


    Ich glaub' ich such von den beiden Möglichkeiten dann erst mal den Kartenschutzlack, das kommt mir irgendwie besser vor. Vielleicht wird der Karton dadurch auch etwas steifer, das wäre in diesem Fall ganz gut glaube ich. Aber ich seh' ihn mir erst an, dann kann ich immer noch entscheiden.


    Leider hab' ich erst jetzt gemerkt, daß Deine Antwort ja schon lange da ist. Entschuldigung und nochmal Danke.
    Gruß
    Götz