Hallo,
Die "Viribus Unitis" war in diesem Jahr mein Sommerprojekt.
Mangels Digitalkamera im Hause der Baubericht wie immer als Text, abgerundet mit einigen Photos vom Modell.
Zaphod
S.M. Viribus Unitis
KuK Marine
Schlachtschiff (1911)
Hersteller: JSC
Konstrukteur: Samek & Werka
Maßstab: 1/250
Teile: 1837 (davon gut 400 extra angebrachte Laschen, Fäden, Metallstangen etc.)
Bauzeit: 11.4.06 - 5.8.2006
Allgemeine Anmerkungen
· Eine ganz grundsätzliche Anmerkung vorweg: Trotz aller Kritik möchte ich betonen, dass die neueren JSC-Modelle (ab der Viribus Unitis) es bei sorgfältigem und wachsamem Bau immer ermöglichen ein optisch und von der Detaillierung her ansprechendes Modell zu bauen.
· Ein detaillierter Druck in eigentlich guter bis sehr guter Qualität. Doch leider sind einige Mängel zu verzeichnen:
· Das vordere und hintere Segment des Hauptdecks sind in einem deutlich kräftigeren Farbton gehalten. Dies mindert den optischen Eindruck des Gesamtmodells ganz erheblich.
· Die Kante des Hauptdecks, die vorne und in der Mitte hellgrau ist, ist im hinteren Segment mittelbraun. Indiskutabel.
· Die Farbe bleicht schnell aus, wenn sie direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt wird
· Der Karton ist wie immer recht fest. Gut für tragende Teile, weniger gut, wenn kleine Teile gerollt oder geknickt werden müssen. Dann empfiehlt es sich die Teile von hinten leicht anzufeuchten (Wasser oder etwas Acrylfarbe).
· Der Karton bricht leicht an den gerillten Stellen. Es ist ununterbrochen erforderlich, die Kanten nachzumalen. Soweit möglich sollten Klebelaschen weggeschnitten werden. Wo nicht stumpf verklebt werden kann, sollten Laschen hinterklebt werden.
· Zum Teil hat sich die Passgenauigkeit der Modelle von JSC verbessert (z.B. gute bis sehr gute Passgenauigkeit der Geschütze). Dennoch gilt, dass bei fast allen Baugruppen ein Kontrollbau mit einem eingescannten und ausgedruckten Zusatzteil erfolgen sollte um Probleme rechtzeitig zu entdecken.
· Hauptdeck und Seitenwände weisen an verschiedenen Teilen eine Rezerwa auf. Dies ist grundsätzlich zu begrüßen, da damit Ungenauigkeiten in der Konstruktion ausgeglichen werden können. Beim Hauptdeck vorne allerdings ist es Unfug, da hier die Rezerwa genau durch Geschützturm B geht und aus einem Kreis eine undefinierbare Form macht.
· Extrem hilfreich waren die großen grünen Rezerwa-Flächen, die für die vielen extra zu konstruierenden Teile dringend gebraucht wurden. Neuere JSC-Modelle haben diese leider nicht.
· Der Service ist mäßig. Bei den Profilscheiben (z.B. Schornsteine) fehlen durchgehend Markierungsstriche, die ein sauberes Anbringen sehr erleichtern. Desgleichen sind Teile wie z.B. 74 oder 115 und etliche der auf das Deck gehörenden Kästen nicht mit v und h gekennzeichnet, man darf raten: auf welche Seite Oberlichte, Türen oder Leitern gehören. Unklarheiten finden sich auch in den Montageskizzen, z.T. widersprechen sich die Skizzen bzw. entsprechen nicht der Form der Teile (Brückenbasis 73 und 74). Markierungen für die Gestänge der zahlreichen Bootslager wird man auf dem Deck vergeblich suchen. Die Bauanleitung schließlich ist ungenügend. Allzu oft erschöpft sie sich in Anweisungen, die sinngemäß lauten Teil 1 an Teil 2 kleben, dann Teil 3 an diese Baugruppe kleben.
· Die Vorzeichnungen auf dem Deck sind fast durchgehend zu groß. Es bleiben weiße Ränder stehen.
· Der komplette Fortfall der Markierung von Knicklinien ist eigentlich zu begrüßen. Bei einigen heiklen Teilen hätten aber Außenlinien angebracht werden sollen.
· Sehr hilfreich waren beim Bau
· das Lachmannsche Modell der Viribus Unitis (PMP 43), auch wenn dessen Detaillierung und Qualität nicht ansatzweise erreicht werden konnten
· die Computer-Grafiken auf http://www.viribusunitis.ca/images/Viribus-Unitis.jpg
Teile 1-31 (Grundplatte, Mittelträger, Spantengerüst) (55 Teile + 21 Laschen etc. = 76 Teile)
· Die übliche Konstruktion aus Kästen. Insgesamt müssen 8 Kästen (Teile 3-14) miteinander verbunden werden. Dies muss gleichmäßig geschehen um ein Verziehen zu vermeiden. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass alle Kästen gleich hoch sind. Schließlich entsteht in der Mitte ein ca. 4x9,5cm großer Kasten ohne jegliche Spanten. Hier empfiehlt es sich einen Längsspant als Ersatz für den Mittelträger und zwei Querspanten einzuziehen um ein Sacken des Decks in der Mitte zu vermeiden. Alle Spanten (wegen der Kasten-Konstruktion doppelt so viele) müssen vor dem Ankleben angehalten und ggf. getrimmt werden.
· Teile 5 und 10 können entfallen
· Das Teil 4a sollte erst angebracht werden, nachdem die Heckteile der Außenhaut ausgeschnitten und angehalten wurden. Ggf. müssen hier Korrekturen erfolgen.
· Die für die Anker vorgesehenen Ausschnitte in den Spanten 30 und 31 machen keinen Sinn und können entfallen.
Teile 32, 58, 59 (Zwischendecks) (16 Teile + 96 Laschen etc. = 112 Teile)
· damit die Zwischendecks nicht durchsacken, sollten die Abteilungen zwischen den Spanten 18 und 27 mit Längsaussteifungen aus festem Karton unterklebt werden. Die Zwischendecks jeweils zur Probe auflegen um den Sitz der Aussteifungen zu prüfen
· Fotos zeigen, dass die vorderen und achteren Davids (339) unten an zwei dünnen Stegen am Rumpf befestigt waren. Die Wiedergabe durch die abzuknickenden Flächen unten an den Teilen 339 ist plump und sollte entfallen. Stattdessen die entsprechenden acht Rechtecke am Rumpf (Teile 58, 60 und 65) mit gespaltenem Karton aus der Reserwa überkleben. Nach dem Durchtrocknen werden diese 8 grünen Rechtecke jeweils oben und unten durchnadelt. Zur entsprechenden Verarbeitung von Teil 339 s.u.
· die Teile 32a dienen der Versteifung von 32. Sie ragen vorne und hinten über diese Teile hinaus und sollen hier auf 58 bzw. 59 aufliegen, ohne dass eine entsprechende Markierung vorhanden ist. Es empfiehlt sich daher gleich die Teile 32, 58 und 59 zu verbauen und dabei die Überstände der Teile 32a zu korrigieren. Bei den Teilen 58 und 59 ist mehr darauf zu achten, dass diese sich glatt an den Rumpf anschmiegen, als dass sie glatt an 32 passen.
· die Laschen an den Enden der Teile 58 und 59 sollten abgeschnitten und durch hinterklebte Laschen aus dünnem Papier ersetzt werden.
· nach der Montage von 58 und 59 werden diese oben mit Winkeln versehen, die als Klebelaschen für das Hauptdeck (56 und 57) fungieren. Die entsprechenden Laschen an 56 und 57 sind abzuschneiden. Alle Laschen sind an ihren Kanten mit der Farbe des Hauptdecks bzw. der Außenhaut einzufärben
Teile 33-46, 56, 57, 248, 257 (Hauptdeck und Wände der Kasematten) (36 Teile + 60 Laschen etc. è 96 Teile)
· alles in allem kann man sagen, dass sich Kasematten und die 15cm-Geschütze gut einpassen lassen
· von der Konstruktion her sollen alle 15cm Geschütze mit den sie umgebenden Kasematten unter den Mittelteil des Hauptdecks (33) geklebt werden, bevor dieses als Ganzes aufklebt wird. Das ergibt am Ende einen sehr anspruchsvollen Bauschritt, bei dem gleichzeitig zahlreiche Laschen mit Klebstoff bestrichen und sodann präzise in Position gebracht werden müssen. Die Klebelinie zwischen Außenhaut und der Wand der Kasematten wird allerdings später vom Torpedoschutznetz verdeckt.
· Loch für den achteren Mast in 33 ausstechen
· Die jeweils zwei Laschen, die die Kasematten mit den aufragenden Seitenwänden der Teile 40 verbinden, sollten abgeschnitten und durch hinterklebte Laschen aus dünnem Papier ersetzt werden.
· hinter den 15cm-Geschützen muss eine Verblendung aus schwarzem Papier angeklebt werden um Blitzer zu vermeiden.
· die Endstücke der beiden Teile 40 treffen auf die Zwischendecks 58 und 59. Bei der Montage muss Druck auf die Teile 40 ausgeübt werden, damit sich diese glatt an 58 und 59 anpassen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn an den entsprechenden Stellen von 58 und 59 vier kleine Spanten zu den entsprechenden Klötzen eingezogen werden, so dass sich die Zwischendecks nicht nach hinten biegen lassen
· Teil 248 und 257 jetzt schon auf das Backdeck kleben.
Teile 47-55 (15cm Geschütze) (12 x 10 Teile + 12x 1 Lasche = 132 Teile)
· die -grün einzufärbenden- Walzen (48) weisen einen zu großen Durchmesser auf um in die Geschützwiege (47) zu passen. 1mm schmaler ausschneiden.
· Die Seiten der Geschützwiegen (47) auf Abfallkarton verdoppeln. Die Teile selbst schwärzen, es ist unverständlich, warum sie weiß gelassen wurden.
· das gesamte Turminnere schwärzen
Teile 60-71, 258, 339 (Außenhaut) (29 Teile + 7 Laschen = 36 Teile)
· auch hier vor dem Anbau die 6 Flächen 339 mit gespaltenem Karton aus der Rezerwa überkleben und durchnadeln (Teile 60 und 65)
· Ansatzpunkte bilden bei der Montage die vier schrägen Flächen der Teile 58 und 59, an die die entsprechenden Teile 60 und 65 der Außenhaut angeklebt werden.
· Die vorderen Außenhautsegmente (65) sind 1-2mm zu hoch und müssen entsprechend getrimmt werden. Am besten erfolgt dies m.E. an der oberen Kante. Auf jeden Fall sollte man nicht blind trimmen sondern immer anhalten und dann trimmen.
· Hinten schließt die Außenhaut miserabel. Der mittlere der fünf Galerieausschnitte wächst von unten nach oben auf doppelte Breite an, darüber fehlt dann ein 2-3mm langes schmales Stück.
· Die Umrandungen der Ankerklüsen (258) vor dem Aufkleben der Außenhaut an diese kleben. Die Teile sind sehr steif und lassen sich nur so gut anpassen und anpressen.
Teile 72- 89 (Brücke mit Kommandostand) (34 Teile + 26 Laschen, Reling etc. = 60 Teile)
· Das größte Manko neben etlichen Konstruktions- und Anleitungsfehlern sind hier die Treppen. Wie Photos von gebauten Modellen zeigen, waren im unteren Bereich der Brücke auf jeder Seite 2 Stück vorhanden, die vom Deck auf die Plattformen 76 und von diesen dann auf die Brücke 83 führen. Die Teile 111 erfüllen diese Funktion nicht angemessen, da sie je eine Treppe mit zwei zuführenden Schrägen darstellen. Es müsste aber umgekehrt sein.
· Zuerst Teil 74 ausschneiden und auf das Deck kleben. Die Türen zeigen nach Steuerbord und Backbord. Das Teil ist etwas zu hoch um glatt unter 73 zu passen (0,5 bis 1mm kürzen), auch muss es auf seiner Markierung so weit vorne wie möglich angebracht werden, sonst passt wiederum 72/73 nicht auf die Markierung auf dem Hauptdeck.
· Deckel der Brückenbasis 72 abschneiden, verdoppeln und dann oben einkleben. Unten alle Klebelaschen im Bereich der Rundung abschneiden. Eine Photokopie von Teil 72 nehmen und auch hier den Deckel abtrennen und doppelt auf Abfallkarton kleben. Das so gewonnene Profilstück unten in 72 einkleben.
· Formgebung von Teil 73 erschließt sich weder auf der Anleitung noch aus der Skizze. Die kleinen grünen Rechtecke müssen wohl nach vorn geklappt werden. Das ganze Teil 73 wird dann entsprechend in 72 eingeschoben. Für die durch einen Strich abgeteilte schmale grüne Fläche an der einen Seite von 73 konnte ich keine Verwendung finden. Nicht knicken führt dazu, dass Teil 73 nicht in 72 passt. Beim Knicken ergibt sich jedoch keine sinnvolle Anbringung bzw. Verwendung und gegen die Verwendung als Klebelasche spricht die Grünfärbung.
· Das Teil 72/73 passt nicht auf die Decksmarkierung, diese muss hinten eingefärbt werden.
· aus den Teilen 75 die 5 Rechtecke ausschneiden und die Teile innen schwarz färben
· die Anbringung von 77 an 76 erschließt sich weder aus der Anleitung noch aus der Skizze. 77 soll wohl teilweise über bzw. unter 76 geklebt werden, wobei der -für eine Treppe zu schmale- Steg von 77 auf die gestrichelte Markierung von 72 kommt.
· die Deckel 82 für die Kästen 80 sind gut 1mm zu kurz
· Kästen 79 und 80 passen nicht sauber auf die Markierungen auf Teil 72
· Teile 84 und 85 durch Ätzteile ersetzen, 84 erst nach Montage von 83 und dem Kommandostand (87-89) anpassen
· Die oben und unten in den Kommandostand einzupassenden Scheiben 87 sind m.E. nicht exakt gleich groß (die Scheibe für oben ist größer), dies ist zu berücksichtigen, wenn 87 und 88 (von dem die Klebelaschen unten abgetrennt werden) aneinander angepasst werden. 88 (und dementsprechend auch 89) sind zu lang und müssen gekürzt werden.