Liebe Freunde des Kartonmodellbaus,
diesmal möchte ich ein weiteres Modell von Gilbert Baud bauen, und zwar "Groupe Maisons de Campagne" (Landhäuser), das eines von wenigen Modellen Bauds im Maßstab 1:160 (Spur N) darstellt:
Wen es interresiert: 26,90 DM war damals der Preis von Frau Waldmann in München, während Herr Baud dafür 16 CHF bzw. 12 € aufgerufen hat, was 2001 immerhin ca. 24 DM entsprach. (So richtig reich geworden sind Kartonmodellbau-Dealer wohl schon damals nicht!)
Im Katalog von 2001 gab es insgesamt sieben Modelle für die Modelleisenbahn Spur N, darunter drei Häuser und zwei Bahngebäude, die auch im Maßstab 1:87 für Spur H0 bestanden haben (Magasin Confection, Boulangerie, Cafe-Brasserie, Gare de Berthcourt und Halle Style PLM). Zwei der Modelle sind aber direkt für den Maßstab 1:160 konstruiert worden, Groupe Maisons de Campagne (N.40) und Ancienne ferme des Bauges (N.41), für die es kein Pendant in 1:87 gibt. Die Reihe war wohl nicht sehr erfolgreich, denn im Katalog von 2009 und im späteren Angebot von Herrn Akesson gab es die Modelle im Maßstab 1:160 nicht mehr.
Um einen direkten Vergleich mit den anderen Modellen zu ermöglichen, möchte ich die Landhäuser in den Maßstab 1:87 überführen. Im Originalbogen ist für die meisten Fenster und Türen lediglich ein Ausschnitt im Wandteil vorgesehen, hinter den dann das Fenster oder die Tür geklebt werden soll. Selbst im Maßstab 1:160 wäre das nur ein Maß von ca. 32 mm für Fensterleibungen und Türzargen. Deshalb sind hier Zwischenstücke aus Finnpappe eingefügt. Auch die Fensterläden sind im Original nur aufgedruckt. Hier nun das modifizierte Gebäudeteil A:
In der gleichen Bauweise folgt jetzt das Hauptgebäude:
Wer genau hinschaut und mit den Modellen von Gilbert Baud vertraut ist, kann im Hintergrund mein erstes Baud-Modell, das Chateau de Gavoir erkennen:
Die Übertragung in einen detailierteren Maßstab verstärkt natürlich auch die kleinen Ungenauigkeiten des Originals, und so ist die Giebelwand im folgenden Bild um etwas mehr als 2 mm zu schmal und der kleine Anbau rechts hat eine schräge vordere Wand, weil die beiden Seitewände nicht gleich lang sind. Es wäre gut gewesen, diese Maße vorher zu kontrollieren, aber um einen bekannten Zeitgenossen zu zitieren: "Wäre, wäre, Fahrradkette!"
Jetzt geht es an die Fertigstellung der Dachlandschaften, mal sehen, ob es da noch Überraschungen gibt.
Freundliche Grüße euch allen
Bernhard