Russischer Kreuzer Wariag, Maßstab 1:250 von GPM, Lasercut -Fertig-

  • Moin allerseits,


    zum Catwalk auf der Backbordseite und zu einer auf der Steuerbordseite parallel dazu verlaufenden Strebe sagt die Baubeschreibung: "Teile 141 - 141b zusammenkleben und die Kanten mit Teil 141c bekleben". Die Teile 142 sind ebenso zu verarbeiten." Der Bauplan gibt dazu keine Details her, sondern nur die Lage der beiden Baugruppen.
    Die Teile 141 und 142 sind Holzteile mit Plankenmuster, wobei das Teil 142 nur eine Planke breit ist. Auf meinen Schiffsbildern hat das Teil 142 mehr die Form wie ein großes U-Eisen, von einem Plankenbelag ist nichts zu sehen. Für mich sieht das eher nach einer Verstärkungsstrebe aus, zum Begehen erscheint mir das schmale Ding absolut ungeeignet.
    Die Teile 141 (auf der Lageskizze ist das Teil 141 mit 141a bezeichnet) habe ich wie beschrieben zusammengeklebt (Teil 141 B als Untergerüst des Catwalk, 141a Holzbelag, 141c Umrandung), bei den Teilen 142 die Plankennachbildung 142 durch einen 1 mm - Messingdraht ersetzt. Den Versuch, aus den Teilen 142a- 142d einen U-Träger zu bauen, habe ich schnell aufgegeben (die Streifen sind nur 1 mm breit). Den Messingdraht wollte ich dann auf der oberen Hälfte mit den Streifen 142b, 142c und 142d einfassen mit dem Ziel, ein U-Eisen ähnliches Aussehen zu erreichen. Das ist mit leider nicht gelungen, ich musste die Streifen mittig ankleben. Trotzdem bin ich bei der Lösung mit dem Draht geblieben und habe auf die Holzplanke verzichtet. Die Holzteile 141a und 142 sind wie auch das Holzdeck zu kurz, also kürzer als die Untergerüste aus Karton. Beim Anpassen ist zu beachten, dass die Länge des Catwalks und der Strebe von der Verlängerung des Holzdecks abhängig sind. Die Länge der Untergerüste kann, muss aber nicht passen. Ich habe zur Anpassung das Holzteil am Ende der längsten Geraden aufgetrennt und zur Verlängerung ein Stück Holz eingesetzt.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    die beiden Masten sind gleich hoch und haben die gleiche Ausrüstung. Da nach anderen Planunterlagen auch die Höhe über dem Oberdeck gleich ist, habe ich den vorderen Mast am Fuß etwas enger gerollt, um ihn ohne Druck durch das Ruderhaus und in die Back stellen zu können. Zur Ausrüstung des Mastes ist eine Skizze im Maßstab 1:1 beigefügt, nach deren Angaben ich dann die Mastringe, die Mastkörbe und die Scheinwerferplattformen angebaut habe. Das hat sich bei meiner Bauweise des vorderen Mastes allerdings als nachteilig herausgestellt, weil der Mastkorb dieses Mastes dann auf der Reling des Peildecks aufliegt. Wird der Mast auf dem Backdeck aufgesetzt, passt der Abstand zwischen Peildeck und Mastkorb. Allerdings haben die beiden Masten dann nicht mehr die gleiche Höhe über Oberdeck. Zur Abhilfe habe ich den hinteren Mast um die Höhe der Back verlängert und den vorderen Mast auf und nicht in die Back gesetzt.
    Damit die Masten etwas stabiler sind, haben sie als Kern einen Messingdraht mit 0,5 mm Durchmesser erhalten und der hintere Mast zur besseren Befestigung noch ein Stück Zahnstocher. Der Mast sitzt plan auf, die ursprünglich fehlende Bohrung im Holzdeck macht so gesehen Sinn. Da ich aber schon ein Loch für den Mast gebohrt hatte, kann ich mir jetzt eine festere Verbindund über den Zahnstocher leisten.
    Der Baubogen enthält auch zwei Klebelaschen zum Verbinden der offenen Mastseiten nach dem Runden des Mastes. Diese Laschen sind aber so massiv, das sie nicht in den Mast hineinpassten, ich habe darauf verzichtet und die Masten stumpf verklebt.


    Zu den Mastkörben gehören je zwei Umrandungen, deren Verwendung aus den Plänen und der Baubeschreibung nicht klar hervorgeht. Meine Bilder zeigen nur eine Umrandung auf der Schanz, auf der dann das Stück Reling aufgesetz ist. Die zweite Umrandung habe ich auf diese Reling gesetzt. Das gibt etwas Stabilität und fällt kaum auf.


    Auf den Flaggenknöpfen sind Wetterfahnen in Pfeilform anzubringen. Ich habe versucht, diese mit einem 0,1mm-Messingdraht nachzubauen, bei den Pfeilspitzen und Pfeilfedern aber aufgegeben. Das entstandene Kreuz muss es auch tun.


    Noch etwas zur Farbgebung: Die dem Bausatz beigefügten Bilder zeigen die Masten vom Fuß bis einschließlich Mastkorb weiss gepönt, oberhalb des Mastkorbs schwarz. Andere Unterlagen zeigen die Masten bis zur Querstenge M3 weiss, darüber braun. Die Orginalfotos lassen ebenfalls auf die letztere Farbgebung schließen, also habe ich sie auch so gewählt.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    lt. Bauplan und Modellfotos sind die Masten mit einer Großrah, einer Untermarsrah und einer Obermarsrah zu versehen. Über der Untermarsrah ist noch eine Querstenge angebracht, am hinteren Mast noch eine Flaggengaffel. Die Bögen enthalten Teile für die Groß- und die Untermarsrahen, für die Obermarsrahen und die Querstengen sind Schablonen vorhanden, für die Flaggengaffel weder das Eine noch das Andere. Die Originalfotos und mein Referenzmodell zeigen nur Groß- und Untermarsrah, die Querstengen und die Flaggengaffel. Ich habe deshalb auch nur diese angefertigt und angebracht.


    Groß- und Untermarsrahen:
    Jede Rah besteht aus zwei konisch zu formenden Hälften. die mit einem Kartonstreifen zusammengeklebt werden sollen. Jede Rahhälfte soll zudem mit fünf (Großrah) bzw. vier (Untermarsrah) Ringen oder Wulingen umklebt werden. Diese Wulinge sind auf den Originalbildern nicht zu sehen und nach der mir zur Verfügung stehenden Literatur zu der Zeit auch schon lange nicht mehr üblich gewesen, ich habe darauf verzichtet. Da die Originalbilder auch ein glattes Mittelteil der Rahen ohne jeden Absatz zeigen habe ich die Rahhälften nicht mit den beigefügten Kartonstreifen zusammengesetzt, sondern die beiden Hälften auf einen ca. 5 mm langen Kupferdraht von 0,5 mm Durchmesser geschoben und verklebt.
    Die Springperde sind auf der Bauskizze nur 2 mm lang, mir erscheint das etwas zu kurz. W. zu Mondfeld gibt den Abstand zwischen Rah und Perde (Laufstag) mit ca. 76 cm an, ich habe deshalb die Springperde auf drei mm abgeschnitten. Sie sind aus einem Messingdraht mit 0,1 mm Durchmesser, den ich mit einem Schlag um die Rah gelegt und hinter der Rah nach unten geführt habe. Das gibt zwar einen unschönen Wulst um die Rah, was mich aber bei der Größe und den etwas unrund gewordenen Rahen nicht bedrückt.
    Ein spezielles Rack für die Befestigung der Rahen am Mast habe ich nicht angefertigt, sondern die Rahen einfach mit Nähseide an die Masten gebunden, wobei ich den Faden aber schon in der Form eines Racks gelegt habe.


    Querstengen: Die Stengen sind entspr. der Schablone aus einem 10 mm langen Kupferdraht mit 0,5 mm Durchmesser.


    Flaggengaffel. Die Gaffel ist ebenfalls aus 0,5 mm Kupferdraht mit einer Länge von 20 mm (umgerechnet aus dem Seitenriss).


    Farbe: Entsprechend dem Referenzmodell sind die Rahen und Stengen schwarz, die Gaffel weiss. Das passt auch nach den Originalbildern.



    Gruß Gustav

  • Hi Gustav:
    I'm from china,the ship is very beautiful.I'm a freshman.Beacuse the forum all is English,it's difficult to understanding.I hope someone give me some help and instruction

  • Hi "freshman",


    sorry for adressing you "freshman", but i can`t read mandarin.


    Thank you for commedation the Wariag.


    If you need help and instruction just try it and ask us.


    Best regards from Germany


    Gustav

  • Moin allerseits,


    eine verbale Beschreibung der Abstützung möchte ich mir ersparen, da sollten die Fotos ausreichend sein, und nur etwas zu dem benutzten Material schreiben.


    Die bereits beim Zusammenbau der Schornsteine eingeklebten je vier "Taue" sind aus Leinenzwirn, alle weiteren nach außen laufenden Taue aus Nähseide. Um etwas Festigkeit in die Seidenfäden zu bekommen, habe ich einen langen Faden gespannt und mit verdünntem Weissleim eingestrichen. Die benötigten Längen habe ich anschließend von diesem Faden abgeschnitten.
    Die waagerecht zwischen den Schornsteinen laufenden Stücke sind aus Messingdraht mit 0,1 mm Durchmesser, den ich schwarz gepönt habe. Die zwischen den Schornsteinen diagonal verlaufenden Taue sind wieder aus mit Leim verfestigter Nähseide.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,
    die Baubögen sind jetzt recht übersichtlich und ich kann sagen, die Niedergänge von der Back zum Oberdeck fehlen tatsächlich. Ich habe sie aus zugekauften LC-Teilen und selbst geschnittenen Teilen gebastelt und jetzt angebaut, bevor mir noch mehr Takelage im Weg ist.


    Aus dem Bauvorrat sind noch vier 3-Pfünder und zwei Scheinwerfer vorhanden. Die 3-Pfünder kommen je zu zweit in die Mastkörbe (fighting tops), die Scheinwerfer auf ihre Plattformen an den Masten.


    Die Masten werden durch je drei Stage abgestützt. Ich bezeichne den vorderen Mast einmal als Großmast, dann ist das Großstag geteilt und Steuerbord und Backbord auf dem Backdeck festgelegt. Die beiden anderen Stage des Großmastes liegen am Bug fest. Die drei Stage des achteren Mastes liegen alle vor dem achteren Oberlicht des Kesselhauses fest.
    Nach der Berechnungsformel von W. zu Mondfeld ergibt sich für die Stage unter der Annahme, das es sich um Stahltaue handelte, ein Durchmesser von 0,37 mm. Ich habe einen Baumwollfaden mit einer Stärke von 0,3 mm genommen und wieder mit verdünntem Weissleim versteift. Zur besseren Abstützung der Masten habe ich noch ein Tau vom hinteren Mast zum Heck gebracht, das ich allerdings nicht benennen kann.


    Für die Wanten sind LC-Teile vorhanden, die gut passen.


    Gruß Gustav

  • Schöner Baubericht. Die Emden oder ein anderes Schiff der Kaiserlichen Marine in dieser Ausstattung könnte mich glatt in Versuchung führen.

    Christian


    "Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese
    Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben
    fertig stellen."

  • Moin Christian,


    vielen Dank für deine Anerkennung. Ein Schiff der Kaiserlichen Marine in dieser Bauweise könnte mich auch in Versuchung führen, ich habe aber leider keines gefunden. Die Wariag halte ich aber für für einen gut zu akzeptierenden Ersatz und lerne dabei zudem etwas über russische Marine aus der Zeit. Ist nicht uninteressant, aber ein weiteres Schiff in der Art (Weissmodell mit Unterwasserschiff, LC muss nicht sein, wäre aber nicht schlecht) habe ich auch aus dem Bereich nicht gefunden. Finde ich sehr bedauerlich!


    Gruß Gustav

  • Hallo Gustav!


    Da baust Du ja ein ganz tolles Modell. Schaut hervorragend aus und sticht mit dem weißen Rumpf wohltuend von den grauen Modellen ab.


    Grüße,
    Otto.

  • Moin Otto,



    es freut mich, dass Dir der Dampfer gefällt.
    Ich hatte die Bögen in der Hauptsache gekauft, um den Bau eines Unterwasserschiffs kennen zu lernen und zu sehen, wie etwas selbst gepöntes aussieht. Inzwischen sehe ich diesen Dampfer auch im Vergleich zu meinen anderen Modellen als Prachtstück an, das als Erprobungsobjekt eigentlich zu schade ist. Ich hoffe, dass meine Übungsfolgen nicht zu sehr ins Auge fallen. Meiner Frau sind sie jedenfalls nicht aufgefallen, ich darf die Warig sogar für jeden sichtbar im Wohnzimmer (nebenbei mein Bastelzimmer) stehen lassen.


    Gruß Gustav

  • Moin Otto,


    das Unterwasserschiff ist mit Sprühdose lackiert, die Schornsteine und die Innenseiten der Lüfter mit Künstlerölfarbe (Schmincke) und Pinsel gestrichen, alles andere ebenfalls mit Pinsel und Acrylfarbe (ebenfalls von Schmincke).


    Das Lackieren des Unterwasserschiffs ging sehr gut, mit dem Ergebnis bin ich auch sehr zufrieden.


    Die Acrylfarbe musste ich verdünnen, damit sie nicht zu dick aufträgt. Bei größeren Flächen und größeren LC-Teilen, wie z. B. einer Reling oder den Wanten, führte das zum Aufweichen des Kartons und dessen Wellung. Aufgrund des Wassergehalts ist Acrylfarbe bei solchen Teilen mit Vorsicht zu benutzen. Ölfarbe hat diesen Nachteil nicht, braucht aber selbst bei stärkerer Verdünnung gefühlte Ewigkeiten zum Trocknen ( bei mir mehrere Tage, das Öl braucht seine Zeit zum Verschwinden). Bei kleinen Teilen, z. B. bei den Geschützen, war die verdünnte Acrylfarbe problemlos. Ich werde bei Acrylfarbe bleiben und bei größeren Teilen hoffen, dass sie sich wieder glatt ziehen. Bisher hat`s zufriedenstellend geklappt. Für die Zukunft stellt sich für mich das Problem wahrscheinlich mangels Masse auch nicht mehr.


    Gruß Gustav

  • Hi Shan,


    many thanks for your appriciation.


    I don`t know if building of paper models really is prospering in Germany. Some people think the contrary, it would be good if more of the younger people like you would have this passion.


    Thanks too for your invitation to visit your web. I had a quick look, but i couldn`t find your name. Please can you give me some more help to find you?


    Greetings from Germany


    Gustav

  • Moin allerseits,
    für die Toppnanten und die Brassen habe ich unbehandelte dunkelbraune Nähseide genommen. Das Versteifen der Fäden mit Weissleim hat sich für längere Stücke nicht bewährt, ich habe für das laufende Gut deshalb darauf verzichtet. Zum einfachen Anlegen waren die Stücke nicht steif genug und zum Steifsetzen nicht mehr weich und flexibel genug. Bei der Schornsteinabstützung mit kurzen Abschnitten war die Versteifung mit Leim ganz hilfreich, bei den Stagen war das Spannen schon etwas schwierig und beim laufenden Gut nur noch hinderlich.


    Die Toppnanten sollen die Rahen waagerecht halten. Sie bestehen aus einem Taupaar, das von der Rahnock nach oben zum Mast führt und von dort abwärts zum Deck. Belegt sind die Toppnanten der Großmastrahen achterwärts direkt hinter den Wanten, die Toppnanten der Rahen des Kreuzmastes an den Seiten des Catwalks in Höhe des letzten Knicks vor der Heckbrücke.


    Mit den Brassen können die Rahen seitlich gedreht werden und bestehen auch aus einem Taupaar. Die Brassen greifen ebenfalls an der Rahnock an und werden meistens achterwärts zum Deck geführt. Beim Kreuzmast ist das manchmal nicht möglich, die Brassen laufen dann bugwärts zum Deck. Bei der Wariag ist das der Fall, die Brassen der Keuzrah laufen bugwärts durch die Ösen des vierten Schornsteins und werden vor (bugwärts) der vierten Deckskiste belegt. Die Brassen der Kreuzmarsrah laufen ebenfalls bugwärts durch die Ösen des dritten Schornsteins und werden vor der dritten Deckskiste belegt. Die Brassen der Großmastrahen laufen beide durch die Ösen des zweiten Schornsteins und sind vor der zweiten Deckskiste zu belegen. Als ich die Ösen am Schornstein angebaut hatte, kamen sie mir unschön groß vor. Jetzt war ich froh, dass sie so groß waren und ich die Fäden leicht durchführen konnte.


    Zum besseren Zurechtfinden hänge ich als erstes ein Bild nur mit den Stagen und Wanten an, dann zwei Bilder mit den Erweiterungen um die Toppnanten und noch einmal zwei Bilder erweitert um die Brassen.



    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    der Bauplan zeigt noch eine Anzahl von Tauen, die ich aber weder benennen noch irgendeinem Zweck zuordnen kann. Ich bringe nur noch die an, die ich auch auf den Originalbildern gesehen habe oder deren Zweck ich verstehe. Das sind je ein Paar Taue von den Enden der Querstengen zu den Flaggenknöpfen, ein Tau zwischen den Masten in Höhe der Qerstengen, das ich bei einem Segler als Toppstag ansehen würde, und die Flaggenleinen von der Gaffel zur Heckbrücke (Gaffelflaggenfall) und vom Topp des Großmastes zur Brücke.
    Das war`s dann mit Garn und Faden, als nächstes werde ich mich mich um die Davits kümmern.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    es sind Davits für zehn Boote erforderlich. Kartonteile sind für acht Boote vorhanden, für die restlichen beiden Boote nennt der Bauplan die Teile mit der Nr. 161 G als Davits. Gefunden habe ich nur eine Schablone mit der einfachen Bezeichnung "G", nach der ich die Davits aus 0,5 mm Kupferdraht gebogen habe.
    Im Bauplan ist die die Bezeichnung der Kartonteile nicht vollständig und auch ganz richtig, ich habe den Plan korrigiert und ein Bild beigefügt.
    Der Vorgabe des Bauplans, die Bootsfallen aus Draht zu fertigen, bin ich nur teilweise gefolgt, für vier Davits habe ich Nähseide genommen. Mit dem Garn bin ich besser zurecht gekommen als mit dem Draht, obwohl dieser auch nur 0,1 mm stark ist. Auf engem Raum ist mir der Draht nicht flexibel genug.
    Die Verwendung der Teile 148E war mir nicht sofort klar, ich habe sie als obere Abdeckung der Davitköpfe genommen.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    der Rumpf der Dampfboote besteht aus zwei Halbschalen. Damit das Deck für das Anpassen der Schalen etwas stabiler ist, habe ich zuerst das Cockpit und das Innenteil am Bug mit dem Deck verklebt. Das Deck hat des Anpassen der Bordseiten dann auch gut verkraftet, allerdings war das Cockpit zu breit. In dem Bereich konnte ich den Rumpf unten nicht schließen und musste ein Stück Karton einpassen. Außerdem drückten die hinteren Ecken des Cockpits etwas durch. Ein Abschneiden der Ecken hätte ich passgenau nicht mehr hinbekommen und habe deshalb den Zustand als erträglich akzeptiert.


    In die Mitte der Boote kommt ein Kabinenaufbau mit Schornstein, Oberlicht, zwei Lüftern (Teile 158 O und P) und zwei Luken. Vorhanden sind nur die beiden Lüfter 158 P, dafür gibt es für jedes Boot vier Lukendeckel. Vom Deck der Boote zum Kabinendach führt die Leiter 158 G, die leider ebenfalls fehlt. Die fehlenden Lüfter sind durch Eigenbauten ersetzt worden (Originale auf einem Boot, die Eigenbauten auf dem anderen, damit der Unterschied nicht so auffällt). Die Leitern rüste ich später mit Teilen aus dem Zubehörhandel nach. Die Lukendeckel habe ich zur besseren Sichtbarkeit doppelt aufgeklebt, 1 mm Höhe dürfte auch noch realistisch sein.


    Hinter der Heckbank soll der Anker gelagert werden, was mir nicht so sympathisch ist. Ich halte mich lieber an den Plan eines anderen Wariag-Modells, das auf dem Deck hinter dem Cockpit eine Ruderpinne und Steuerseile zeigt und klebe den Anker am Bug auf das Deck. Für die Ruderpinne habe ich ein schmales Stück Abfallkarton genommen, für die Steuerseile die übliche Nähseide und für die Führungsrollen eine Kartonscheibe mit 1 mm Durchmesser. Das Steuerrad ist eine Messingöse mit 2 mm Außendurchmesser.


    In der Nähe der Teile für die Dampfboote sind noch einige schmale Streifen mit der Nr. 153 d, deren Verwendung mir unklar ist. Ich verwende einige davon als Abschlusskanten für die Decksausschnitte, vergleichbar einem Lukensüll.


    Als letzte Teile sind noch Kiel und Steven anzukleben, im Bug ein Einpfünder und im Heck ein 7,62 mm Maxim-Maschinengewehr . Ich habe zwar Zweifel, dass dort wirklich eins war, aber wenn der Bogen es schon anbietet, nutze ich es auch. Lt. Bauplan soll das Schutzschild der MGs verdoppelt werden. Mir erscheint das zu dick, ich belasse es bei der einfachen Kartonstärke.


    Die Modellfotos zeigen die Boote mit einem grünen Unterwasseranstrich. Da meine Originalbilder die Bootsrümpfe dagegen komplett weiss zeigen, habe ich die Bootsrümpfe auch vollständig weiss gepönt.


    Gruß Gustav


    Nachdem ich mir noch ein Heft mit sehr guten Bildern der Wariag gekauft habe (näheres bei den Schaluppen), lasse ich entsprechend der dortigen Bilder die Leitern weg und habe noch zusätzlich Scheuerleisten aus 0,5 mm Leinenzwirn angeklebt. Ein Bild der Boote mit Scheuerleiste füge ich an. Noch etwas zu den Schraubenwellen: das ist ein Stück 0,5 mm Kupferdraht.

  • Moin allerseits,



    die Bordseiten der Schaluppen werden aus einem Kartonteil geformt und als Heckteil ein Stück aus 1 mm dicker Pappe eingesetzt. Ebenfalls aus dieser Pappe sind Wegerung, Heckbank, Kiel, Steven und Ruder. Die Bootsrümpfe werden dann mit Kartonplanken beklebt, die am den Schmalseiten zu je einer Bordseite miteinander verbunden sind. Diese Plankenseiten sind sehr flexibel und lassen sich gut aufkleben. Als Kleber für die Planken habe ich Weissleim genommen. Dadurch wurde der Karton der Rümpfe weich und liess sich bestens nach dem Oberteil mit den Bänken formen.
    Dass Teil für die Wegerung habe ich der Rumpfform entsprechend schräg angeschliffen, um einen Spalt zu den Bordwänden zu vermeiden. Außerdem passt es dann etwas tiefer in den Rumpf hinein.


    Innen habe ich die Boote braun gepönt und außen Kartonweiss gelassen, damit die Plankenstruktur gut sichbar bleibt.


    Abschließend noch ein paar Worte zu den Barkassen: Ich habe mir zwischenzeitlich das von Peter Wulff im Nachbarforum empfohlene Heft über die Wariag gekauft, das wirklich bestechende Details des Schiffes zeigt, u. A. auch Scheuerleisten am Rumpf der Barkassen und keine Leitern vom Deck zum Kajütendach. Bei einer Dachhöhe von ca. 50 cm erscheinen mir diese auch überflüssig, ich werde sie weglassen. Als Scheuerleisten habe ich einen ca. 0,5 mm starken Faden aus Leinenzwirn aufgeklebt. Ein Foto füge ich nachträglich noch dem Beitrag über die Barkassen bei.


    Gruß Gustav

  • Moin Gustav,


    kleiner Gegenbesuch :) . Ja, das ist schon ein tolles Schiff, die "Wariag". Seit dem Stöbern in diesem Forum habe ich ein Fable für die Schiffe dieser Epoche entdeckt. Diese mächtigen Rümpfe, gewaltigen Schloote und


    die interessante Bewaffnung haben einen eigenen Charme. Doch bevor ich mich selbst mal an ein Projekt wie das Deine wagen kann, muss ich noch mächtig üben. All die vielen Details sehen phantastisch aus, wie


    nur allein der Bau der tollen Dampfboote und Schaluppen mit den Davids zeigt.


    Bei den "Ganzkörperfotos" fällt mir auf, das der weiße Rumpf mit den weißen Details recht kontrastarm wirkt. Kommt das nur auf den Fotos so rüber, oder hast Du diesen Effekt auch bei Deinem Modell?


    Ich bleibe weiterhin mit großem Interesse "am Ball" !!


    Viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin Jens,


    vielen Dank für den Gegenbesuch und dein Interesse :) .


    Das Modell selbst ist schon kontrastreicher als die Fotos es zeigen. Etwas besser ist das auf den Fotos der Beiträge über die Brückenniedergänge vom 01.02.12 (mit dem Handläufen hatte ich das gleiche Problem wie Du bei der Scheksna) und dem Catwalk vom 01.05.12 zu sehen.


    Du solltest so ein Modell ruhig einmal wagen. So wie die Scheksna bei Dir aussieht, ist kein Üben mehr nötig. Und in 1:200 ist die Auswahl erheblich größer.


    Gruß Gustav

  • Hallo nochmal Gustav,

    vielen Dank für den Gegenbesuch und dein Interesse :) .

    ICH danke DIR für die effektive Hilfe bei der Scheksna! Und glaube mir: mein Interesse an der Wariag ist Größer, als es meine Besuche Glauben lassen. Ich bin schon lange und mit wachsender Begeisterung


    bei Deinem Bau anwesend.



    Du solltest so ein Modell ruhig einmal wagen. So wie die Scheksna bei Dir aussieht, ist kein Üben mehr nötig. Und in 1:200 ist die Auswahl erheblich größer.

    Na na, ein solcher Pott ist aber ein völlig anderes Kaliber als so ein kleiner Tanker. Ich fange mal lieber ein bisschen Überschaubarer an mit dem Schiffbau.....obwohl hier schon ein


    Schiff aus der Epoche liegt ( incl. Lasercut )....wenn auch ein Französisches :rolleyes: .


    Nun aber wünsche ich Dir erst einmal zwei schöne Wochen auf Island!!!


    Bis die Tage und


    Viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin allerseits,
    nach einer reisebedingten Pause geht es jetzt in die Endphase. Diese beginnt mit zwei Walbooten für 6 Paar Riemen. Der Rumpf dieser Boote besteht aus einem Teil, das in der Mitte geknickt und dann geformt wird. Wegerung, Heckbank, Kiel, Steven, Ruder und
    die Beplankung erfolgt wie bei den Schaluppen, ebenso die Farbgebung.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,
    der Rumpf dieser Boote besteht ebenfalls aus einem Teil, das in der Mitte geknickt und dann geformt wird. Wegerung, Heckbank, Kiel, Steven, Ruder, Beplankung und Farbgebung erfolgt wie bei den Schaluppen und Walbooten. Die im Bauplan angegebene Bootsform habe ich allerdings nicht erzielt, der Bug kommt ein gutes Stück höher als im Plan gezeichnet. Wenn er gekürzt wird, dürfte das Teil mit den Ruderbänken aber auch noch passen. Falls nicht, sollte ein Anpassen aber nicht schwer sein. Mir ist dieser Einfall leider erst nach dem Zusammenbau der Boote gekommen, da wollte ich dann nicht mehr daran herumschneiden.
    Das im Beitrag über die Schaluppen vorgestellte Heft über die Wariag enthält über die Beiboote andere Angaben als der Bauplan und die Bögen vorsehen. Die Bögen liefern zwei Dampfboote, vier Schaluppen für acht Paar Skulls, zwei Walboote für sechs Paar Skulls und zwei Jollen für vier Paar Skulls. Das Heft von Stefan Draminski führt zwei Schaluppen für acht Paar Skulls, zwei Schaluppen für sieben Paat Skulls, zwei Walboote für sechs Paar Skulls, zwei Kutter für sechs Paar Skulls und zwei Jollen für vier Paar Skulls auf. Davon stehen die Kutter auf der Back in Klampen unter den Davits, die Jollen binnenbords neben den vorderen Schaluppen. Die Bögen enthalten keine Kutter, der Bauplan zeigt die Jollen in den Davits hängend außenbords der Back. Da meine Bilder vom Originalschiff ebenfalls diese Anbringung zeigen, habe ich die Jollen in den Davits hängend angebaut und zusätzlich mit kreuzweise gespannten Haltebändern " verzurrt". Auf Fenderstäbe zwischen Boot und Davits habe ich verzichtet.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,
    die Bugzier besteht aus zwei Teilen, dem symmetrisch den Bug umfassenden Hauptteil und dem vorn zentral aufgesetzten Zarenwappen. Da beides goldfarben ist, fällt das Wappen kaum auf. Um es besser sichtbar zu machen, hatte ich in Erwägung gezogen, es schwarz zu pönen. Da aber alle Bilder die Bugzier komplett in Gold zeigen, habe ich diese Farbgebung so übernommen.
    Beim Wappen ist es mir leider nicht gelungen, Krone, Zepter und Apfel brauchbar aus dem Bogen heraus zu lösen. Sie sind auch mehr zu erahnen als tatsächlich greifbar. Ganz mittig habe ich das Wappen auch nicht an den Bug bekommen, was aber nicht weiter auffällt. Mit dem bloßen Auge ist es sowieso kaum zu sehen (leider).


    Gruß Gustav

  • Moin Gustav,


    welcome back :) . Du legst ja direkt wieder los mit dem alten Russen, recht so! Also, diese Bugzier ist jawohl vom Feinsten......sowas filigranes, wow.


    Kleines Teil, große Wirkung kann man da nur sagen. Wenn Dir das Teil zu wenig Kontrast hat, kannst Du ja versuchen es mit stark verdünnter schwarzer Ölfarbe


    zu akzentuieren. Wenns mal etwas zu viel geworden ist, lässt sich die Ölfarbe problemlos ( normalerweise jedenfalls ) wieder vom Rumpf wischen. Diese feine


    schwarze Umrandung kann einen enormen Effekt haben ( auch an anderen Stellen des Schiffes ).


    Viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin Jens,


    vielen Dank für die freundliche Berüßung :) .



    Das Hervorheben von Details und damit das Erzeugen von mehr Kontrasten hat mich bereits beim Baubeginn der Wariag zum Nachdenken gebracht. Diese Sache ist schon erwähneswert und hat einige Zeilen verdient.


    Die Bögen bieten sehr viel LC-Teile, auch sehr kleine, deren Umrisse bei herkömmlichen Bögen nur aufgedruckt sind und außerdem sehr viele mit dem Laser eingravierte Details wie Griffe, Scharniere usw., die sonst auch nur aufgedruckt sind. Ich fand es bedauerlich, dass das alles unter der Farbe verschwinden sollte und um diese Details zu erhalten hatte ich in Erwägung gezogen, das Modell nicht zu pönen sondern als Weissmodell zu belassen. So weit wie dein Vorschlag, die Konturen der Teile und die Gravuren mit schwarzer Farbe zu betonen, bin ich allerdings nicht gekommen. Mir gefiel das Weiss des Kartons aber nicht und die ungefärbten Schnittkanten hatten mich auch nicht begeistert. Zudem waren diese Kanten und die Gravuren auch nur aus der Nähe und mit entsprechender Aufmerksamkeit zu sehen, sie fielen nicht stark ins Auge. Am meisten hat mich von dieser Möglichkeit aber abgehalten, dass ich damit nicht meiner Ursprungsabsicht gefolgt wäre, ein Schiff zu bauen, das möglichst wie aus einem Guss wirken sollte. Das war einer der Gründe, die mich zu diesem Modell gebracht hatten. Von dem Pönen hatte ich mir erhofft, das es Klebekanten, Nähte und sonstige auffallenden Ansätze überdeckt und das Modell geschlossener, eben mehr wie aus einem Guss, erscheinen lässt und damit auch dem Originalschiff ähnlicher wird (Kantenfärben ist für mich ein erster Schritt in diese Richtung). Diese Wirkung ist auch eingetreten und Details (aufgeklebte Teile) sind nach dem Pönen auch noch zu erkennen, allerdings nur, wie auch bei einem richtigen Schiff, erst aus der Nähe (die Nähe ist dabei massstäblich zu sehen). Die Gravuren gehen allerdings leicht in der Farbe unter (leider).


    Das Hervorheben der Konturen und Gravuren ist ein interessanter Ansatz, vielleicht baut ja einmal jemand die Wariag in dieser Weise. Der Arbeitsaufwand ist allerdings recht hoch, allein an den Bordwänden sind ca. 200 Teile. Konsequenterweise sollte an den Aufbauten das gleiche geschehen, das Gesamtbild wirkt sonst nicht einheitlich, vielleicht sogar unvollendet. Es sieht bestimmt gut aus, geht für mich in Richtung Kunstwerk. Was bei einem herkömmlichen Bogen aufgedruckt ist, ist hier dann handgemalt.
    Um so ein Modell anzusehen, würde ich auch eine größere Reise in Kauf nehmen.


    Viele Grüße


    Gustav

  • Moin allerseits,
    die Galerie selbst lässt sich problemlos bauen, für das Gestell des Sonnensegels habe ich dann aber drei Anläufe machen müssen.


    Die Gräting des Balkons, deren Unterkonstruktion und die Reling passen gut zusammen. Dass die Balkonstützen im Lageplan eine andere Bezeichnung als im Bauplan haben ist nicht störend, sie lassen sich auch anhand ihrer Größe gut zuordnen.
    Beim Bau das Gestells für das Sonnensegel hat mich dann leider mein Erinnerungsvermögen etwas in Stich gelassen. Ich hatte vergessen, dass es zwei unterschiedliche Schablonen, beide mit Massstab 1:1 bezeichnet, gibt und den Draht (0,4 mm Kuferdraht) nach der größeren Schablone gebogen. Als Stützen und Dachkante dann nicht passten, fiel mir die zweite Schablone wieder ein. Auf beiden Schablonen wird als Drahtstärke 0,3-0,4 mm genannt, da ist bei unterschiedlichen Größen also etwas faul. Ich vermute, dass die größere Schablone aus den Planunterlagen des 1:200er Modells stammt, für 1:250 der Durchmesser des Drahtes ruhig kleiner sein kann und auf der kleineren Schablone nur vergessen wurde, die Angabe des Drahtdurchmessers zu ändern. Für das Gestell habe ich dann im zweiten Anlauf einen Messingdraht mit 0,2 mm Durchmesser genommen und jetzt auch eine schwache Ahnung davon, warum für die Schraubenwellen ein nicht passender Durchmesser von 2 mm angegeben ist. Da die kleinere Schablone nun die richtige sein musste, habe ich die Stützen gleich auf den Balkon geklebt um dann beim Anpassen an des Heck festzustellen, dass sie zu klein sind. Teilweise konnte ich die Stützen wieder losnehmen, bei einigen hatte der Kleber schon angezogen. Diese habe ich dann abgeschnitten, den Balkon erst einmal ohne Gestell angeklebt und die Stützen und die Dachkante am Modell angepasst. Manche naheliegende Ideen habe ich leider etwas spät, ich kam mir vor wie bei der Entdeckung der Langsamkeit. Zum Abschluss kam noch der goldfarbene Zarenadler hinten an die Reling.
    Trotz der Umstände mit den zwei Schablonen hat mich der Bau des Balkons sehr zufriedengestellt und Spass gemacht.


    Unter das Heckwappen gehört noch ein golfarbener Balken, den ich leider übersehen und nachträglich angeklebt habe. Ein Bild mit der vollständigen Heckzier hänge ich noch an.


    Gruß Gustav

  • Moin Gustav,


    diese feine Heckgalerie sieht ja großartig aus. Sicher nicht leicht zu bauen, sind diese feinen Details wie die Bugzier und auch diese Galerie das Tüpfelchen auf


    dem i und alle Mühe wert.


    Mein Hinweis zur Hervorhebung feiner Details mittels Ölfarbe etc., stammt aus meiner Plastikmodellbauer-Zeit. Beim Bau von Flugzeug-, vor allem aber Militärmodellen,


    ist dieser Arbeitsgang völlig normaler Standart gewesen ( neben vielen weiteren Maltechniken ). Beim Kartonbau ist mir dieses noch nicht groß aufgefallen, könnte aber


    durchaus hier und da (speziell bei diesen "Feinstteilen" ) hilfreich sein. Natürlich ist dieser Arbeitsgang ( wie Du ja auch schreibst ) auch am ganzen Modell möglich, um


    es zu vereinheitlichen. Bis dato habe ich auch nur einen Teil davon (bei den Flugzeugen ) benutzt um zu altern. Vielleicht komme ich ja selbst mal in die " Verlegenheit " ein


    kpl. Modell so zu bearbeiten, man wird sehen.


    Ich kann nur sagen: weiter so, die Wariag wird toll !!!


    Viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin allerseits,


    bei den Teilen für den Kran ist kein Haken vorhanden, ich habe eine Eigenkreation aus einem schmalen Kartonstreifen angehängt. Da mir ein freischwebender Haken sehr unsympathisch ist, habe ich die Talje verlängert und den Haken am Kranfuss festgesetzt. Die Taljenkonstruktion ist jetzt sicher nicht mehr vorbildgerecht, ein freischwingender Haken hätte mich aber mehr gestört.



    @ Jens: Vielen Dank für dein Lob und die Ermunterung :) , ich hoffe es wird so und der Dampfer entspricht nach der Fertigstellung nicht nur meinen Ansprüchen.



    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    die Wariag führte am Steuerbord- und Backbordbug jeweils einen 4,77 t Hallanker. In dem Heft von Draminski sind noch zwei Reserveanker in gleicher Größe aufgeführt, einer Steuerbord gleich hinter der ersten Kasematte und einer vor dem Panzerstand auf der Back. Der Bauplan gibt nur den Reserveanker auf Steuerbord vor, die Bögen enthalten auch nur drei Anker. Ich belasse es dabei. Einen Anker in der Größe selbst zu stricken dürfte bei mir kein sehr ansehnliches Ergebnis bringen. Lt. Draminski gab es dann noch drei kleinere Reseveanker, einer Backbord hinter der ersten Kasematte und je einer außenbords unter den Walbooten. Die Baubögen enthalten diese ebenfalls nicht, ich verzichte darauf aus dem vorgenannten Grund.


    Anker und Ankerketten sollten normalerweise immer schwarz sein, die den Bögen beigefügten Modellbilder zeigen das auch so. Auf meinen Originalbildern der Wariag sind Ketten und Anker allerdings weiss, in dem Heft von Draminski ebenfalls. Ich lasse die Anker daher auch weiss. Allerdings ist der Hinweis von Jens bezgl. der Konturen nicht ganz spurlos an mir vorbeigegangen. Ich habe deshalb die Anker nicht weiss gepönt, sondern in Kartonweiss gelassen und die Ketten und Ankerschäkel in Naturmessing. Ist zwar nicht originalgetreu, aber lässt ein wenig mehr von Anker und Ketten erkennen. Ansonsten wären sie vor dem weissen Hintergrund dert Bordwand ziemlich untergegangen. Wenn ich es irgendwann doch originalgetreu haben möchte, kann ich die Teile immer noch weiss pönen.


    Beim Bau der Anker bin ich etwas von der Bauskizze abgewichen und habe das Teil H mit dem Loch für den Schäkelsteg quer auf den Ankerschaft gesetzt, um den Ankerring bzw. Ankerschäkel parallel zu den Ankerarmen setzen zu können, wie es bei Hallankern üblich ist. Außerdem habe ich die Anker an der Bordwand mit je zwei Laschen um den Schaft versehen, so wie es auch die Bilder von Draminski zeigen.


    Die Schäkel und die Laschen sind aus 0,2 mm Messingdraht, die Ankerkette aus einer Messingkette von 2 mm Gliederbreite. Bei der Auswahl der Ankerkette habe ich die Angaben von zu Mondfeld berücksichtigt. Nach seinen Formeln bin ich auf 2,7 mm gekommen. Da ich aber nur 2 mm und 4 mm vorrätig habe, habe ich 2 mm genommen in der Hoffnung, dass es keiner merkt :rolleyes: . 4 mm sah mir zu groß aus. Zum Abschluss werden dann die Klüsendeckel angebracht.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,


    die Flaggenstöcke sollen nach Schablonen gefertigt werden. Die Pläne zeigen aber nur eine Schablone für für den Bugstock, diese dafür gleich zweimal und in unterschiedlicher Größe. Vor der Auswahl einer Schablone habe ich Maß am Modell genommen, danach passt die größere Schablone. Für den Heckstock habe ich die Maße aus dem Bauplan umgerechnet, es ergeben sich 49 mm für den Stock und 15mm für die Längsstützen. Die Länge der senkrechten Stütze ist vom Neigungswinkel des Stocks abhängig und wird am Besten am Modell gemessen. Der Bauplan sieht diese senkrechte Stütze nicht vor, dafür eine Gangway. Da die Bilder des Originalschiffs und das Heft von Draminski aber die senkrechte Stütze und keine Gangway zeigen, habe ich auf die Gangway verzichtet und die Stütze angebaut. Angaben zum Draht für die Flaggenstöcke fehlen, ich habe für den Bugstock Stecknadeln mit 0,6 mm Durchmesser genommen, ebenso für die Stützen des Heckstocks. Der Heckstock selbst ist aus 1 mm Messingdraht.


    Die Flaggenleine am Bugstock ist aus grauer Nähseide, die ich auch am Heckstock verwenden werde. Hier muss ich aber noch auf die Fertigstellung der russischen Seekriegslagge durch meine Frau warten. Die Modellbilder von GPM zeigen das Schiff zwar mit der Flagge, diese ist im Bausatz aber nicht enthalten und wird von GPM auch nur im Maßstab 1:200 angeboten. Also wird sie selbst gemacht und Fotos später nachgeliefert.


    Von den Positionslampen fehlen noch das Buglicht und das Hecklicht. Den Bildern von Draminski entsprechend kommt das Buglicht an die Unterkante der Scheinwerferplattform des Bugmastes, das Hecklicht an die senkrechte Stütze des Heckstocks.


    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin allerseits,


    von den Kasemattgeschützen habe ich nur die Rohre gebaut und von außen in die Öffnungen der Abdeckungen geschoben. Die Rohre passten gut, Nacharbeiten waren nicht erforderlich.


    Von den Relingteilen war die Reling R1 etwas zu lang. Das ist nichts Schlimmes und auf jeden Fall besser als zu kurz. Ich hatte nur der Einfachheit halber die Reling von den beiden Außenseiten angepasst und gedacht, am kommt es schon hin. War leider nix, also besser schön von einer Seite zur anderen anpassen. Die anderen Relinge passten. Die in Baubogen enthaltene Reling R4 konnte ich auf den Plänen nicht finden, wüsste auch keine Verwendung dafür. Von den Abmessungen her könnte sie auf das Peildeck passen, dessen Reling 104g ich nicht finden konnte. Da ist bei meiner Wariag aber inzwischen eine Zubehörreling angebracht.


    Die Flagge ist aus Kunstseide im Verhältnis Höhe zur Länge von 2:3. Das blaue Andreaskreuz auf weißem Grund war die zaristische Marineflagge (es gibt auch die Angaben Staatsflagge und Kriegsflagge, halte ich aber nicht für zutreffend). Das etwas hängende Aussehehen ist dem Einfluss von verdünntem Weissleim zu verdanken, von allein wäre sie nicht so gefallen.


    Die Ankerketten und Ankeraugen habe ich zwischenzeitlich weiss gepönt, Messing natur gefiel mir dann doch nicht.


    Gruß Gustav

  • Moin allerseits,



    der Bauplan enthält noch eine Skizze zum Zusammenbau eines Ständers, dessen Teile allerdings nicht in den Bögen enthalten sind. In Anlehnung an diese Skizze ist dann aus Pappresten und einer Teakholzleiste eine Eigenkreation entstanden. Die Platte am Ständer soll Euch nur einmal den Schiffsnamen in der Originalschrift zeigen, sie ist nicht fest angebracht. Als endgültige Lösung kommt eine kleine Messingplatte mit eingraviertem Namen an die Qerstrebe.


    Die Baubögen sind jetzt sehr übersichtlich geworden. Eine Durchsicht ergab noch folgende Teile:


    3 Rettungsringe (überzählig), je 4 Lafetten für die 152 mm- und 75 mm-Geschütze (nicht benötigt für die Kasemattgeschütze), eine Gangway (habe ich drauf verzichtet), 9 Planenabdeckungen für die Niedergänge (nicht benötigt wegen der Verwendung der offenen Gestelle), 2 Schutzschilde für die Maxim-MG (für mich überzählig), 2 Läufe und Schulterstützen für 1pdr-Geschütze (hätte ich gut an Stelle der 3pdr auf der Poop gebrauchen können), 4 Teile 59 (Leisten an den Bordseiten, überzählig oder übersehen?), 2 Teile 134 b (Klebelaschen für dier Masten, brauchte ich nicht)), je 3 Teile 143 und 144, div. schmale Streifen mit den Nr. 142b, c und d (Verwendung war und ist mir nicht klar), 8 Lukendeckel Nr. 101B (habe ich nachträglich auf freien, nicht genau passenden etwas kleineren Lukenmarkierungen auf dem Oberdeck angebracht), die Reling R 4 (wahrscheinlich für das Peildeck), 6 Frontdeckel für die Scheinwerfer (wg. transparenter Deckel überzählig) und nochmals 4 Teile 159 f und 2 Teile 160 d für die Boote, diesmal allerdings aus 1 mm Pappe (Dollborde, tauchten in der Bauanleitung nur einmal auf, erleichtern den Bau der Boote wahrscheinlich auch nicht). Außerdem die im Baubericht als dopppelt bezeichneten Teile.


    Die von mir im Baubericht als nicht vorhanden bezeichneten Teile sind also (Ausnahme Reling R 4) tatsächlich nicht vorhanden. Zusätzlich habe ich, um ein einheitliches Aussehen im Zusammenhang mit den Lukendeckeln Nr. 101B zu erzielen, auf dem Oberdeck noch die kleineren Lukenmarkierungen mit runden Stücken aus Abfallkarton beklebt.


    Der Bauplan und die Modellfotos zeigen noch Trossen und Taue zum Ausbringen der Torpedoschutznetze. Auf den Originalfotos der Wariag konnte ich diese allerdings nicht sehen, vielleicht waren sie nur bei Bedarf angebracht. Mir gefällt das Modell ohne diesen Tüdelkram auch besser, ich habe sie nicht angebaut.


    Um den von Jens angesprochene Kontrastmangel der bisherigen Fotos bzw. des Schiffes etwas zu beheben, hänge ich noch ein paar Schiffsfotos an, die mit Kunstlicht gemacht wurden. Durch die Schattenwirkung ist auch etwas mehr Kontrast vorhanden.


    Die Wariag ist damit fertig. Ich möchte aber gern noch ein Fazit ziehen und dazu das Baugeschehen noch zwei oder drei Tage sacken lassen. Bis dahin


    Viele Grüße
    Gustav

  • Moin allerseits,


    es ist für mich etwas betrüblich, dass die Wariag jetzt fertig ist. Ich habe gern an ihr gebaut und viel Freude daran gehabt, aber das nächste Modell gibt mir ja vielleicht genauso viel.


    Abschließend kann ich sagen


    1. zu meinen Baumotiven:


    Der Bau des Unterwasserschiffs war nicht einfach, das Ergebnis finde ich aber ausgezeichnet. Der Schiffseindruck ist für mich komplett, abgerundet und ansprechend. Zukünftig werde ich mich öfter mit derart "kompletten" Modellen beschäftigen.


    Das Pönen war anfangs etwas lästig und die Ergebnisse mit dem Pinsel nicht zu meiner Zufriedenheit ausgefallen. Mit fortschreitendem Bau hat mich das aber nicht mehr gestört, das Endergebnis stellt mich jetzt zufrieden. Zukünftig würde ich auch wieder zum Pinsel greifen, allerdings nur dort, wo sprayen für mich nicht möglich ist.


    Das LC-Teile so klein sein können, wie ich sie in großer Zahl bei der Wariag gefunden habe, war mit beim Kauf des Modells nicht klar. Ich hatte bis dahin noch nie mit LC-Teilen gearbeitet. Wenn ich es gewusst hätte, hätte ich die Wariag nicht gekauft. Inzwischen schrecken sie mich nicht mehr und können mich auch nicht mehr von einem Kauf abhalten.


    2. zum Modell


    Das Suchen der Teile war sehr aufwändig und für mich lästig. Eine Teileliste könnte da gut Abhife schaffen. Das Fehlen einiger Teile empfand ich nicht schlimm, da konnte ich mir selbst helfen. Lästig war nur das elende Suchen und die Unsichersicheit, ob ich die Teile nur übersehen hatte oder ob sie tatsächlich fehlten. Die doppelten Teile verwirrten auch teilweise, das war aber erträglich. Baubeschreibung und Bauplan waren nicht umfassend, aber für mich ausreichend. Anfängern würde ich dieses Modell allerdings nicht empfehlen. Selbst würde ich es jederzeit wieder bauen, auch gern ein ähnliches. LC muss dabei nicht sein, Unterwasserschiff und selbst pönen aber schon. Allerdings bin ich da noch nicht fündig geworden. Über einen Tipp in der Richtung wäre ich sehr dankbar.


    3. zum Baubericht


    Den Baubericht habe ich gern geschrieben, motivierend waren dabei besonders die Kommentare und Tipps, aber auch die steigende Zahl der Zugriffe. Ich möchte mich deshalb bei allen, die den Bau der Wariag begleitet haben, bedanken. Ich werde auf die Fertigstellung der Wariag einen besonderen Malt trinken (siehe letztes Bild) und einen weiteren auf Euch.



    Gruß Gustav

  • Hallo Gustav,


    da bin ich doch gerne der erste Gratulant nach dem - auch für mich betrüblichen - Abschluß Deines Bauberichtes. Da wird etwas fehlen die nächste Zeit,


    es sei denn, Du findest schnell einen würdigen Nachfolger ( also Modell meine ich natürlich ). Du hast hier ein echt grandioses Schiffsmodell geschaffen, welches


    mich ja schon von Anfang an in seinen Bann gezogen hatte ( auch wenn ich nicht von Anfang an geschrieben habe ). Eigentlich bin ich der Meinung gewesen, man sollte


    ein Schiff so bauen, wie es auch auf dem Wasser zu sehen ist, also Wasserlinie. Die "Wariag" zeigt mir, das ich diesen Gedanken noch einmal überdenken sollte, denn so


    wie Du sie gebaut hast macht sie einen richtig "gewaltigen" Eindruck, der zu dem Schiff sehr gut passt.


    Mir gefällt das Foto Nr. 109 übrigens sehr gut, weil dort die vielen Rumpfdetails sehr gut rüber kommen.


    Ich, für meinen Teil bin sehr sehr gespannt, mit welchem Modell Du demnächst um die Ecke kommst, das versichere ich Dir !!


    Viele Grüße


    Jens

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin Gustav,
    herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Modell! Zum Thema LC- , bzw. Ätzteile kann ich nur sagen, dass ich diese nicht mehr missen möchte! (Tja, so wird man vom Saulus zum Paulus :D )
    Gruß von der dänischen Nordseeküste
    Jochen

  • Moin Jens,


    vielen Dank für deine anerkennenden Worte. Die Wariag hat sie wirklich verdient und ich hoffe, dass sie mir ihre besondere Rolle als Übungsobjekt nicht übel nimmt. Aber so, wie sie sich entwickelt hat, war sie wohl mit mir zufrieden.


    Einen würdigen Nachfolger habe ich leider noch nicht. Als nächstes möchte ich gern ein Modell mit nicht ganz so viel Teilen bauen, da habe ich z. B. noch ein paar Torpedoboote liegen. Zu allen Schiffen existieren allerdings bereits Bauberichte, ich möchte nicht gern in Konkurrenz dazu treten. Von diesen Torpedobooten hatte ich vor einiger Zeit schon die SMS V108 angefangen, die werde ich wohl erst einmal zu Ende bauen. Anschließend könnte aber wieder ein größerer Dampfer dran sein, ich bin schon am suchen (ist auch eine schöne Beschäftigung ^^ ).


    Moin Jochen,


    auch Dir vielen Dank für deine Glückwünsche. Das mit den LC-Teile verstehe ich, sie haben einige Vorteile, die ich auch zu schätzen gelernt habe. Hätte ich vorher nicht gedacht, aber Leben ist nun einmal Veränderung, auch beim Kartonmodellbau.
    Mit Ätzteilen kenne ich mich noch nicht aus, habe aber bereits ein Modell mit diesen Teilen auf Vorrat liegen. Mal sehen, wie ich dann damit zurecht komme.


    Ich hoffe, Du hast Dich gut erholt und wünsche Dir noch schöne Tage mit hoffentlich nur raumen Wind.




    Herzliche Grüße


    Gustav

  • Hallo Gustav,


    auch von mir herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für Deinen ausführlichen Baubericht !
    Deine fertige Warjag ist sehr schön anzusehen, ich bewundere die vielen von Dir selbst geschaffenen Details.


    Ein Torpedoboot halte ich für eine gute Idee, das könnte ja auch ein russisches sein, sowohl ORiel als auch Dom Bumagi haben welche im Sortiment.


    Zaphod