Heute möchte ich mit meinem Baubericht
zum Luftschiff Hindenburg beginnen.
Den Baubogen habe ich hier schon vorgestellt: Luftfahrt - Frisch Ausgepackt
Heute möchte ich mit meinem Baubericht
zum Luftschiff Hindenburg beginnen.
Den Baubogen habe ich hier schon vorgestellt: Luftfahrt - Frisch Ausgepackt
Ich verbaue den Originalbogen
Zuvor einige Vorbemerkungen:
Alan Rose leistete sehr gute Arbeit in der Konstruktion seiner Modelle und war in vielem
seiner Zeit voraus. Passungenauigkeiten habe ich beim Bau mehrerer Modelle nicht bemerkt.
Viele Arbeits- und Drucktechniken, die heute bei den modernen Modellen
gewünscht und manchmal auch vorhanden sind, hat er schon vor mehr als 25 Jahren verwirklicht.
Beispiele:
Ein klarer Liniencode, der an vielen Stellen im Modell wiederholt wird
Bei Teilen., bei denen die Faltlinie nicht zu sehen sein soll, sind nur Anfang und Ende der Faltlinie gekennzeichnet
Scor- Linien auf Rückseiten von Bauteilen
Farben in den Flächen reichen über die Faltlinien hinaus
Klare Markierungen für den Zusammenbau der Teile,
teilweise auch durch Buchstaben gekennzeichnete Reihenfolge des Aneinanderklebens
Joiner points
Einfärben der Rückseiten von Teilen, bei denen diese Seiten am Modell zu sehen sind
Ersatzteile
Explosionszeichnungen
Step by step Wortanleitungen mit Skizzen oder Fotos,
Ausführliche Informationen zum Original des Modells mit Text und Fotos
Nun zum Baubeginn:
Nur für die Rumpfspanten C 4 und L 4 habe ich Kopien erstellt,
weil ich die Seiten des Einbandes des Originals nicht beschädigen wollte.
Außerdem habe ich alle anderen Rumpfspanten einmal kopiert, auf
Wellpappe aufgeklebt und ohne Übergangslaschen in etwas kleinerer Form
ausgeschnitten und hinter die originalen Rumpfspanten geklebt.
Durch dieses Hinterkleben mit Wellpappe erhalten sie eine wesentlich
bessere Stabilität.
Wellpappe habe ich gewählt, weil sie wesentlich leichter als normale Pappe ist
und außerdem auch noch in sich stabiler ist. So erhalten die Ringe eine viele größere Festigkeit.
Den Übergang von einem Rumpfring zum nächsten gestaltet Alan Rose bei der Hindenburg wie bei
seiner Saturn V:
Am Spant sind Klebelaschen, die abgewinkelt werden.
Danach wird der Spant so in den Rumpfring eingeschoben und verklebt,
dass eine der beiden Hälften der Klebelaschen über den Ring hinausragt
Auf ihnen wird dann der nächste Ring befestigt.
(Die Skizzen stammen von Alan Rose)
Die Rumpfteile A1, A 2 und A3 sind auf der Rückseite zu rillen.
Dafür sind die Rückseiten mit Scor-Linien bedruckt.
Erst dann wird das Teil exakt ausgeschnitten, und zwar so, dass
möglichst viel von der schwarzen Schnittlinie entfernt wird.
So fordert es Alan Rose in seinen allgemeinen Hinweisen zum Bau des Modells.
Die Schnittlkanten habe ich mit Silberfarbe eingefärbt.
Die drei Teile A 1, A 2 und A 3 sind miteinander verbunden.
Einer der Spanten A 4 ist an der Vorderseite des Bauteils
eingefügt und verklebt.
Durchmesser des Bauteils:20,5 cm
Länge des Bauteils: 19 cm
Der zweite Spant A 4 wird erst später eingesetzt, wenn
die hinteren Bauteile an der Reihe sind.
Alle Rumpfringe sind geritzt, ausgeschnitten und mit Wellpappe verstärkt
Bild 1 sind die vorderen Rumpfringe,
Bild 2 die hinteren Rumpfringe
und Bild 3 alle Ringe zusammen.
Die unterschiedlichen Farben haben keine Bedeutung.
Ich konnte Restbestände von Wellpappe eines Papiergeschäfts aufkaufen.
Hallo Adolf,
vor einiger Zeit habe die Hindeburg von Schreiber gebaut. Da musste ich sehr genau arbeiten, obwohl oder gerade weil das ding so groß ist. Ich wünsche Dir viel Erfolg.
mit freundlichen Grüßen
modellschiff
Hallo Modellschiff!
Den riesigen Rumpf des Zeppelins zusammen zu bauen, erscheint mehr als einfach.
Wiederholen sich doch die Arbeitsschritte immer wieder.
Aber man muss wirklich extrem gut aufpassen, dass alles richtig zusammenpasst
und im Lot ist.
Alan Rose schreibt in seiner immer sehr witzigen und lockeren Art:
Because of the complex shape of the airship, tiny mistakes will occur.
Don't pass over them because they'll compound themthelves until your Zeppelin model looks like a banana from Hell.
So weit soll es bei mir nicht kommen.
Damit die Übergänge von einem Rumpfring zum anderen ohne weiße/graue Blitzer gelingen, habe ich die Mitte der Klebelaschen silbergrau eingefärbt.
In seiner Step bv Step Bauanleitung schlägt Alan Rose mehrere Verfahren vor,
die Rumpfringe aneinander zu befestigen. Nach seiner Meinung
sollte man das Verfahren wählen, mit dem man am besten umgehen kann.
Die Skizzen stammen wieder von Alan Rose.
Zwei davon habe ich ausprobiert.
A Zuerst habe ich wie beim Bau von Flugzeugringen die Ringe
zusammengeklebt, mit Spanten versehen und dann Ring auf Ring gesetzt.
B Im zweiten Verfahren habe ich an einen fertigen Ring
zuerst die zusammengefügten Teile des nächsten Rings befestigt.
Erst als alles gut saß, habe ich den nächsten Spant eingezogen.
Im Verfahren A ist es bei vielen Klebelaschen nicht ganz leicht,
alle Laschen korrekt unter einen Hut zu bringen.
Bei Ringen mit wenigen Laschen geht das recht einfach.
Die folgenden beiden Bilder zeigen die Verfahren am Modell.
Für den weiteren Bau werde ich so vorgehen:
Bei Rumpfringen mit sehr vielen Klebelaschen werde ich Verfahren B anwenden,
bei Rumpfringen mit relativ wenigen Klebelaschen das Verfahren A.
Hallo Adolf,
Na, das geht ja vorn.
Gefällt mir sehr gut.
=D> =D> =D>
Grüße Friedulin
Bevor ich den Baufortschritt am Luftschiff Hindenburg zeige,
möchte ich auf zwei weitere Besonderheiten dieses Modells hinweisen:
1.Alle Teile der selberfarbenen Außenhaut des Luftschiffs werden nicht nur
auf der Rückseite gerillt sondern auch von dort ausgeschnitten
2.Was mich bei vielen Modellen, besonders bei Architekturbauten,
gestört hat, passiert hier nicht.
Dort wird die Spitze eines Kegels nicht frei gelassen.
Klebelaschen führen sogar bis in die Spitze hinein. Um eine saubere Spitze
zu erhalten, habe ich immer die Klebelasche an der Spitze gekürzt.
Das geschieht bei Alan Ros' Modellen nicht. Er lässt die Spitze frei.
Die Klebelasche ist gekürzt.
So kann man das Teil wesentlich leichter zusammenfügen.
Der Rumpf der Zigarre hat Halbzeit
Die ersten neun Bauteile sind verarbeitet und aneinander befestigt.
Nennenswerte Probleme gab es nicht.
Das lässt für den zweiten Bauabschnitt weiterhin gutes Arbeiten erwarten.
Im Innern meines Zeppelins.
Und so sah es in dem Original aus:
Bildnachweis: Luftschiffbau Zeppelin GMBH
in: Die Luftschiffe TIME-LIFE Amsterdam, S. 148
Abweichend von der Bauanleitung habe ich die Teile M Q
separat angefertigt und miteinander verbunden.
So konnte ich beim Zusammenschieben der Ringe mehr
Gegendruck aufbauen.
Hier eine schon oben beschriebenen Besonderheit
bei Modellbogen von Alan Rose:
Es gibt überall Extrateile, so z. B. bei den Teilen J2, Q12 und Q 3.
Ich hab's geschafft:
Der Rumpf ist fertig.
Völlig unterdimensioniert ist leider der Ständer für das Luftschiff
ausgefallen. Der Platz auf dem Baubogen hat wohl nicht gereicht.
Außerdem sollte das fertige Luftschiff bestimmt unter eine Decke gehängt werden.
Für die weitere Montage habe mir mir einen provisorischen hergestellt.
Die Formgeber und Ansatzstücke für die Flossen, sowie eine
Flosse sind ausgeschnitten. Ein Formgeber ist schon am Rumpf
befestigt.
Inzwischen besitze ich drei verschieden Bücher über Luftschiffe.
Auf die Auslieferung des vierten Buches warte ich schon.
Das zweite Bild zeigt den Band "Luftschiffe" aus der Reihe von TIME-LIFE
"Die Geschichte der Luftfahrt"
So als kleine Auflockerung:
Die aus Tuch angefertigten Gaszellen der Luftschiffe
wurden innen mit einer bestimmte Art von Häuten beschichtet.
Eine Gaszelle benötigte ca. 50.000 von diesen Häuten.
Ein Luftschiff hatte 15 20 solcher Gaszellen.
Welche Häute waren das?
Auflösung folgt.
Schweineblasen?
Übrigens, toller Bau. Ich würde mir auch den Platz für ein Modell dieser Größe in meiner Wohneinheit wünschen ...
Grüße,
Peter
Hallo Peter!
Schweineblasen stimmt leider nicht.
Aber, wenn man das richtige Stichwort weiß/ahnt,
kann man bei Wikipedia die Antwort finden.
Zur Größe der Räume:
Ein Zeppelin, das Luftschiff Graf Zeppelin, hängt schon in meinem Treppenhaus.
Gruß
Adolf
Hallo Adolf,
Es war Goldschlägerhaut.
Die wird aus Rinderbilddärmen hergestellt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldschl%C3%A4gerhaut
Grüße Friedulin
Hallo Friedulin!
Genau so ist es.
Die Rinderblinddärme wurden meistens von Frauen be- und verarbeitet.
Dazu habe ich im TIME-LIFE Buch vier interessante Bilder gefunden.
Bildnachweis: BBC Hulton Picture Library, London
Und bei Wikipedia sollte mann unter "Goldschlägerhaut" nachsehen.
Dort wird auch etwas über ihre Verwendung bei Zeppelinen gesagt.
Gruß
Adolf
Alle vier Flossen sind am Rumpf des Luftschiffs.
Um die Dimensionen der Luftschiffe zu verdeutlichen,
zeige ich das Bild vom Graf Zeppelin beim Einholen in die Halle.
300 bis 500 Mann waren dazu erforderlich.
Bildnachweis: Luftschiffbau Zeppelin GmbH Friedrichshafen.
Es geht wieder weiter:
Das Luftschiff Hindenburg hatte einen Durchmesser von max. 41 m
und eine Länge von 245 m.
Soweit die nackten Zahlen.
Vorstellbar ist uns die Größe heute kaum noch,
auch wenn wir wissen, dass eine Boeing 747
ca. 70 Meter lang ist.
Aber 41 Meter im Durchmesser?
Auf der Suche nach einem Flieger im selben Maßstab
bin ich auf eine Me 109 gekommen.
Sie stammt vom Bogen Flugzeugträger Graf Zeppelin
von Hubert Siegmund im Reprint von x x x x x x x
Also habe ich den kleinen Flieger gebaut und zeige
nun ein paar Bilder zum Größenvergleich.
Auch am Luftschiff wurde wieder gebaut.
Eine Halterung und eine Motorgondel sowie einen Propeller
habe ich angefertigt.
Bei Bildern vom amerikanischen Luftschiff Macon
kommt die Größe der Luftschiffe sehr gut zur Geltung.
Dieses Luftschiff hatte 8 Andockstationen für Flieger.
Sobald der Flieger am Haken hing,
wurde er in den Rumpf des Luftschiffs gehoben.
Bildnachweis:
Alle Bilder aus: Luftschiff Hindenburg Und die große Zeit der Zeppeline
Bechtermünz Verlag 1997, S. 135
Die letzten Teile wurden erstellt.
Das sind:
Die Gondel für das Führungspersonal,
das Schwanzrad, das an die untere Seitenflosse kommt,
der Andockhaken für den Bug des Luftschiffs
und zwei Rippen, die die Ausbuchtungen des A-Decks kennzeichnen
Alle Motorengondeln, die Führungsgondel und die anderen letzten Teile
sind am Rumpf des Schiffes montiert.
Nun hängt es im Treppenhaus in Gesellschaft des Schiffes Graf Zeppelin.
Zum Abschluss seiner Bauanleitung
hat Alan Rose wie auch bei anderen seiner Modelle -
eine Bemerkung schwarzen Humors losgelassen:
Now take your completed model to New Jersey. Grap a match, and....
So weit soll es natürlich bei mir nicht kommen.
Fazit:
Es hat große Freude gemacht,
diesen schon historischen Bogen zu bauen.
Probleme mit der Passgenauigkeit gab es keine.
Negativ hat sich aber bei kleinen Teilen, wie. z.B.
bei den Motorengondeln und der Führergondel,
die Stärke des Kartons bemerkbar gemacht.
Bei einer Kartonstärke von ca. 250 280 g/m² ist es schwer,
die entsprechenden Teile sauber zusammen zu kleben.
Gruß
Adolf
Hier einmal die Daten beider Luftschiffe zum Vergleich:
LZ 127 Graf Zeppelin: Länge: 237m, größter Druchmesser: 30m, Volumen: 105000m³
Lz 129 Hindenburg: Länge 245m, größter Durchmesse:r 40m, Volumen: 200000m³
In der Länge unterschieden sich die beiden Luftschiffe nur wenig,
dafür aber um so mehr im größten Durchmsser.
Gruß
Adolf
Servus Adolf,
Gratuliere herzlich zur Fertigstellung dieses seltenen Baubogens. Ist allemal ein toller Blickfang in deinem Treppenhaus! Schön auch der Vergleich zur Messerschmitt. Das waren schon Dimensionen.... @)
Liebe Grüße
Robert