Die Gesamtansicht des Aachener Doms macht sichtbar, dass diese Kirche über Jahrhunderte in mehreren Etappen entstanden ist. Ältester Teil ist die achteckige Pfalzkapelle, um das Jahr 800 von Kaiser Karl dem Großen in Auftrag gegeben, nachdem er die Stadt Aachen als Zentrum des Frankenreiches ausgewählt hatte. Diese politische Funktion des Kirchengebäudes wird auch daran sichtbar, dass dort bis 1531 die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurden.
Gleichzeitig ist der Aachener Dom aber auch eine der Maria geweihte Wallfahrtskirche. Um die in der Kirche aufbewahrten Reliquien (das Kleid Mariens, die Windeln Jesu, das Lendentuch Jesu und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers) angemessen präsentieren zu können, wurde am Beginn des 15. Jahrhunderts ein gotisches Chorhaus an die Pfalzkapelle angebaut.
1884 schließlich wurde noch der neugotische Glockenturm errichtet, nachdem ein Vorgängerturm bereits 1624 durch Blitzschlag beschädigt und beim Aachener Stadtbrand 1656 vollständig zerstört worden war. Zum Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der Aachener Dom dann auch zunächst kurzzeitig, und seit 1930 dauerhaft eine Bischofskirche.
Typisch für das Gesamtbild des Domes sind schließlich noch die Kapellen aus verschiedenen Bauepochen (Gotik, Barock), die rund um die Pfalzkapelle angebaut wurden.