Baywa Lagerhaus - ein Eigenbau für die Spur N

  • Hi in die Runde,


    ich hab's in einem anderen Thread schon angesprochen und in Aussicht gestellt, nun nutze ich mal den ausklingenden Sonntag. Vorab, das Lagerhaus entstand schon vor ziemlich genau 9 Jahren; die eine oder andere "Improvisation" hätte sich heute erledigt, weil es inzwischen doch den einen oder anderen rührigen Zulieferer für die Spur N gibt, der einem eine Menge Arbeit bei manchen Teilen erspart...


    Ein Baywa-Lagerhaus sollte es werden für die im Entstehen begriffene N-Anlage. Da sich manch einer fragen wird "hä, wieso gibt es doch schon", ein paar klärende Vorworte dazu. Es gibt das sicher ganz hervorragende Pola-"Monster", inzwischen bei Faller gelandet. Gut maßstäblich, ich habe den Bausatz sogar hier im Regal liegen, man kauft ja immer auf Vorrat und weiß erst hinterher, daß man es eigentlich nicht braucht;-). Schönes Teil, aber es soll nur eine Kleinanlage 110x70 cm mit ländlichem Charakter werden. Und da ist der Bausatz einfach "overkill". Was sonst so an möglichen Bausätzen durch die Herstellerlisten geistert, ist entweder landschaftsbezogen nicht geeignet, aus "Urzeiten" mit wenig maßstabsgerechter Umsetzung, halt eben irgendwie alles nix. Halt, doch... - MBZ, Thomas Oswald, hat da doch ein hervorragend geeignetes Modell? Jo, aber... - Verwaltung und Lagerhaus fast 90 Euro, Lieferfähigkeit steht in den Sternen und im Endeffekt muss man vieles selbst nacharbeiten am Lasercut-Bausatz, was man bei Eigenbau dann eben sowieso macht.


    Also gleich Eigenbau, nur woher Vorbild nehmen? Die Anlage soll grobumrissen Franken in den 60ern darstellen und jetzt "mal eben" für Recherche vom Ruhrpott nach Franken, das ist bäh. Aber da war doch was, Miba vergangener Zeiten, hier 07/74, Baywa Lagerhaus Fachwerk "Bruck am Forst", das ist es, was ich will;-)... - Also frisch ans Werk, Zeichnungen rauskopiert, auf 1:160 gebracht, die Originale waren halbe H0-Grösse, also 1:174. Dann rein ins Vektor-Zeichenprogramm, Pläne für die Wände, das Fachwerk erstellt... - und schon mal Material verschiedenster Coleur zusammengetragen.


    Ein erster Blick auf den "Arbeitsplatz" mit Material und Werkzeug, im Anfangsstadium wohlgemerkt, während des Baues ist sowohl Werkzeug, wie Arbeitsmaterial erheblich angewachsen:



    Man kann schon mal einen Blick auf die Zeichnung des, wenn es werden wird, Endproduktes werfen;-). Die Kopie aus der Miba wollte ich aus Urheberrechtsgründen dann doch lieber nicht reinsetzen...


    Die erstellten Vorlagen für die Seitenteile habe ich dann auf 190er Brunnen Zeichenkarton, erhältlich als Block, ausgedruckt, macht der Drucker noch gut mit, ist mit Skalpell und Abbrechklingenmesser gut zu schneiden und es ist schon einigermaßen stabil für einen ersten Überblick.



    Die ersten Seitenteile entstehen, die Kartonseitenteile werden ausgeschnitten und verstärkt mit dickem Karton, wie er zum Beispiel an den Rückseiten eben jener Blocks oder auch beliebiger Zeichenblöcke zu finden ist. Btw ein Tip dazu, dieser Karton hat zwei verschiedene Seiten, eine rauhere und eine glattere. Die rauhe Seite ist gut dazu geeignet, nach Behandlung mit Farbe in Spur N optisch einwandfreien Putz abzugeben.


    Natürlich gibt es schon die ersten Flüche "worauf hab' ich mich nur eingelassen", Fachwerk in dieser Bauweise ist eigentlich eher was, für jemanden, der Vaddern und Muttern erschlagen hat *g*. Aber ich denke, der Eindruck auf späteren Bildern unterstreicht den Lohn der Mühe. Entgegen vieler Fertigbausätze ist hier tatsächlich der Putz höher als das Fachwerk! Es gibt da auch ein gutes Standardwerk in Buchform "Bedal - Fachwerk in Franken", das ich mir natürlich vorher besorgt hatte.


    Nun also erst mal zum "Grundstock" des Bauwerkes, dem Erdgeschoß:



    Man kann schon sehr gut auch die stumpf verklebten Kanten erkennen, sie werden verspachtelt, verschliffen und eventuelle noch vorhandene kleinere Unebenheiten verdecken später die Fallrohre. Alles noch "reine Pappe", ein Werkstoff, mit dem ich gerade in Spur N schon seit Jahren gute Erfahrungen mache.


    Nachdem das Erdgeschoß grob fertig ist, es fehlen natürlich noch Feinheiten, wie der Mauersockel, der erst später angebracht wird, geht es in die Höhe:



    Hier an den beiden Bildern erkennt man auch sehr schön, wie das Fachwerk eigentlich entsteht. Die "Holzbalken" entstehen aus Evergreen-Profilen, in mühsamer Kleinarbeit auf den zuvor ausgeschnittenen Grundkarton aufgeklebt. Die Farbgebung erfolgt mit entsprechender Acrylfarbe. Das "Inlet" entsteht dabei in praktisch umgekehrter Bauweise, die Zeichnungen mit dem Fachwerk werden ein zweites Mal ausgedruckt, auf stärkeren Karton geklebt, die Sichtseite schon mal mit entsprechender Farbe eingefärbt, hier Plaka-Weiß. Nach dem Trocknen ist jetzt das Fachwerk auf der Rückseite aufgezweichnet und mittels Ausschneiden an den entsprechenden Linien und dem Einfärben der Kanten, ebenfalls mit dieser Farbe müssten bei genauem Arbeiten die Teile "seitenverkehrt" genau ins Fachwerk passen;-). Dass da so manche Nacharbeit oder auch mal eine Zweitfertigung des einen oder anderen Putzteiles nötig war, kann sich so mancher denken...



    Nachdem auch die Giebelwände in entsprechender Weise gebaut wurden, geht es so langsam an die "Vereinigung" der diversen Bauschritte. Der Siloturm muss entsprechend ins Gebäude, natürlich darf auch der erhöhte Güterboden nicht fehlen, die Möglichkeit der Inneneinrichtung, sowie die später vorgesehene Beleuchtung erforden einen entsprechenden Unterbau.



    Fortsetzung folgt...

  • Teil 2...


    Was noch fehlt, ist der Frontgiebel, auch hier habe ich so gearbeitet, dass ich entsprechend später auch das Dach abnehmbar machen kann, wie man noch sehen wird.



    Nebenbei stellte sich natürlich schon seit längerem die Frage, was tun mit den Fenstern. Die Fenstergröße entsprang natürlich dem ursprünglichen Plan und "clever" wie ich war, hatte ich natürlich nicht berücksichtigt, dass man bei der Grösse auf eventuell vorhandene Spritzlinge aus Industriebeständen Rücksicht nehmen könnte;-). So passte natürlich kein

    Fenster aus dem Fundus, also frisch an die Selbstentwicklung. Zuerst dachte ich an die Möglichkeit, die Fenster auf Papier/Karton zu drucken:



    Was zwar optisch durchaus zufriedenstellend schien... - bis mir einfiel, ich wollte ja beleuchten! Da wird das aber mit den Fenstern nichts. Aber man hat ja entsprechende Overhead-Folie:



    Und nachdem ich die Folie dreimal durch den Drucker gejagt hatte, war der Druck sogar deckend;-)...



    Die ersten Fenster haben auch schon versuchsweise ihren Platz gefunden.


    Nun geht es daran, sich vor allem mal ans Dach zu wagen. Busch liefert hier hervorragendes Basismaterial in Form einer Packung diverser Bastelplatten. Der Unterbau des Daches wurde dabei in "Sandwich"-Bauweise gefertigt, was den Effekt der Passgenauigkeit für ein abnehmbares Dach hat und zugleich eine Lichtbarriere für die spätere Beleuchtung darstellt. Die Fensterbänke im Erdgeschoß wurden dabei auch gleich mit angebracht, auch was für Leute ohne Nerven, mittel 0,3 mm - Evergreen-Profilen.



    Fortsetzung folgt...

  • Teil 3...


    Vorbereitend für die weiteren Schritte (aufbringen der "Ziegel", Mauersims, Fertigstellung, etc.) ging es weiter mit dem Dach, die Dachfirste wollten angepasst werden, farblich tat sich wieder einiges. Gleichzeitig wurden die Aufgänge fertiggestellt, diese aus Evergreen-Profilen (Treppe, Stufe für Stufe einzeln verklebt *grrr*), Busch-Platten und letztendlich weiterer Pappe, sowie natürlich Acrylfarbe.



    Ein erster Dachvorsprung liegt auch schon zur Weiterverarbeitung bereit, die letzten drei Bilder zeigen den Bau-Zustand analog zum Bericht.


    Zwischendurch mal so ein kleiner Zeitabriss, für diejenigen die sich an sowas auch gerne versuchen möchten:

    Vom ersten Gedanken bis zum Beginn des Baus verging ca. ein halbes Jahr mit Recherche, Besorgen diversen Materiales, Erstellen der Pläne, usw.. Seit Beginn des Baues bis zum obigen Zustand sind ca. vier Wochen mit Bauzeit 5x die Woche je ca. 4 Std. vergangen! Wenn man also diese Zeit nicht bereit ist, zu investieren, ist man mit einem fertigen Bausatz tatsächlich weit besser bedient. Ebenso gibt es keinerlei Ersparnis, was die Kosten betrifft. Sicher, Pappe kostet nichts *g*, aber es fängt schon beim Zeichenkarton an, die Profile von Evergreen, Busch, etc., die im zweiten Teil noch zu sehenden 3D-Folien von Noch, die zwar sündteuer sind, aber eben toll aussehen. Das alles bringt die Kosten von der Zeit ganz abgesehen auch in den Bereich hoher zweistelliger Ausgaben. Aber man hat eben das Merkmal der Individualität.


    Es ist noch immer gelb, das Dach, aber die Abschlüsse wollen schon mal angebracht und angemalt werden. Bei der Gelegenheit habe ich gleich noch einen Planungsfehler "ausgemerzt". Wir haben auf beiden Seiten Vordächer, aber unterschiedlicher Bauart. Während es auf der einen Seite, wie schon mal angerissen, ein Wellblechvordach ist, angesetzt unterhalb des eigentlichen Daches, ist es auf der anderen Seite ein Vordach im eigentlichen Dach eingesetzt. Also da Skalpell angesetzt, vorsichtig eingeritzt, damit nur die gelbe Kunststoffplatte eingeschnitten wird. Anschließend vosichtig zwischen die beiden Platten und den entsprechenden Ausschnitt wieder entfernt *grummel*. Da die Geduld und die Nerven fast grenzenlos sind *g*, wird das Gebälk mittels Evergreen Profilen entsprechend dem Plan nachgebaut. Obwohl man das am Ende so gut wie nicht sieht, wie ich feststellen musste:-(.



    Ein entsprechendes Stück Kunststoffplatte angepasst, eingesetzt, die seitlichen Dachabschlüsse angebracht, die Stoßkanten entsprechend mit Farbe versehen, ebenso, wie das Gebälk. Es ist auf jeden Fall schneller beschrieben, als gebaut;-), die Ausrichtung der Dachbalken hat mich letztendlich doch ganz schön Nerven gekostet. Sollte das Dach doch abnehmbar bleiben, zumindest bis zur Fertigstellung des Innenraumes. Also musste sowohl auf die Parallelität zum Dach hin, als auch auf genauen Paßsitz zur Wand hin geachtet werden. Der von mir verwendete Uhu Plast ist zwar gut (*Modus Schleichwerbung*), aber irgendwie bindet wohl jeder Kleber immer zu langsam ab, wenn man wartet...


    Auch der Mauersims will in der Phase angebracht werden, "Noch 3D-Folie", ich schreibe zu den Folien etwas weiter noch einige Worte dazu.

    Auch auf der anderen Seite mussten natürlich die Dachabschlüsse angebracht werden, gleichzeitig Zeit, im Obergeschoß schon mal die Fenster anzubringen. Zur Herstellung hatte ich ja schon etwas geschrieben. Leider musste ich auch feststellen, dass sie im Bild stets dunkler wirken, als "in echt".


    Auch mal ein Bild "von unten", was man gut sieht, dass der Maler geschlampt hat;-), ab und an doch ein Vorteil, wenn man so etwas mittels Fotos dokumentiert. Inzwischen wurden die "Balken" natürlich entsprechend "nachgebräunt".



    Es folgte nun natürlich das "Dachdecken", ich hatte mich für Schindeln aus dem Noch-Programm entschieden, nicht vergleichbar mit den altbekannten Papp-Platten früherer Coleur. Und gerade von der Form und Farbgebung her auch jeder Kunststoffplatte der "üblichen Verdächtigen" vorzuziehen! Aber sündteuer, auch wenn sie jeden Euro wert sind. Die UVP habe ich nicht ganz gezahlt;-), aber 9,-- Euro pro Folie ist doch noch eine ganz gute Hausnummer. Da war ich direkt glücklich darüber, "nur" in N zu bauen, ich habe mir beim Zuschneiden mal vorgestellt, was der qm-Preis für ein vergleichbares H0-Projekt gewesen wäre...


    Vielleicht noch eine kurze Anmerkung dazu, was die 3D-Folien betrifft: nachdem alle Hersteller in D diese mehr oder weniger aus dem Programm gekickt haben oder inzwischen schon fast unverschämt teuer wurden, beziehe ich genau diese Folien inzwischen seit einiger Zeit direkt vom Hersteller! Des ist "Redutex" in Spanien, Redutex, Bezug ist vollkommen problemlos und dort hat man sich so auf deutsche Kunden eingestellt, daß sie sogar ihre Webseite eingedeutscht haben... - daß die Preise um einiges "sozialer" sind, als bei den "Hersteller-Importeuren" nur am Rande vermerkt...


    Der Effekt der Dachschindeln ist, finde ich, hervorragend. Ich habe jetzt mit dem Meßschieber nicht nachgerechnet;-), aber vom optischen Eindruck her sind die Folien sehr maßstäblich gehalten. Zudem sehr leicht zu verarbeiten, sie sind selbstklebend, auch noch in Grenzen korregierbar beim Aufbringen. Die letzten Fenster im Erdgeschoß

    eingesetzt, auf dem Dach schon mal den Platz für Schlot und Abzug freigehalten, so langsam bekommt der Bau schon ein "Gesicht".


    Fortsetzung folgt...

  • Teil 4...


    Nun geht's so langsam "ans Eingemachte", in diesem Fall die Türen, die Inneneinrichtung, zumindest in Teilen, soweit sichtbar und natürlich die Beleuchtung.




    Natürlich auch hier ein paar Worte und Erklärungen dazu: die ganze Zeit, schon während der Planung und auch während des Baues plagte mich die Frage, wie und aus was die Türen. Der Fluch der bösen Taten aus der Planungsphase führte natürlich dazu, dass sämtliche, aus der Restekiste in Frage kommenden Türen nicht passten *grrr*. Hätte ich man am Anfang daran gedacht, hätte ich den Plan entsprechend umändern können. Aber dann wäre ja das Bastlerleben zu leicht...


    Also begab ich mich wieder an den PC, durchforstete einen Großteil der rund 600 gespeicherten Kartonbausatz-Gebäude... - und wurde tatsächlich fündig. Mit der Bildbearbeitung noch ein wenig "in Form gebracht", damit die Maße zu den vorgegebenen Eigenheiten passten, in 300 dpi ausgedruckt und weiterverarbeitet. Da ich die Tür und die Tore nicht nur "hinterkleben" wollte, zudem ein Tor offenstehen sollte, war es noch einiges an Anpassung und Hinterkleben, bis alles so saß, wie ich es mit dachte. Aber ich denke, der Eindruck ist für "Selbstgedrucktes" nicht so schlecht:-).


    Die Innenbeleuchtung in Verbund mit den Außenleuchten, die ich auf jeden Fall haben wollte, machte mir noch ein wenig "Bauchweh", bis sich eine Lösung ergab. Ursprünglich wollte ich SMD-LEDs mit angelötetem Kabel, 0603 oder so, verwenden. Aber da der Teufel ein Eichhörnchen ist, waren die diese nicht kurzfristig beziehbar und warten und Baustopp einlegen wollte ich nicht. "Auf Lager" hat man natürlich immer alles... - bis auf das, was man gerade braucht! Nun hatte ich aber Waggon-Innenbeleuchtungen massig im Teilefundus, Grundmodul mit Spannungsregler drei LEDs, beliebig mittels Einzelmodulen erweiterbar. Ha... - genau das, was ich brauchte. Das Ergebnis nach einigen Lötarbeiten (ich wollte doch eigentlich nie SMD löten *grmbl*) sieht man auf den Bildern ganz gut, denke ich. Die beiden "Außenlampen" sind zwei von der Platine

    abgelötete und mittels Drähten "verlängerte" SMD-LEDs, grau angemalt. Den berechtigten Einwänden, "die seien aber nicht so wirklich vorbildgetreu", möchte ich dabei zuvorkommen: aufgrund der beiden Vordächer sieht man von den Lampen eigentlich nichts, ausser eben dem Leuchten. Beide sind so angebracht, dass sie unterhalb der Dachkanten hängen.


    Nachdem ein Tor auch offen stehen sollte, mußte im einsehbaren Bereich natürlich auch etwas Inneneinrichtung her, die Bastelkiste hatte entsprechendes vorrätig. Und ein Preiserlein fristet auch sein Dasein in der Hütte;-)...



    Der Schlot und der Abzug sind bereits angebracht, auch schon dezent gealtert. Im Gegensatz zum Gebäude selbst einfach aus dem Grund, weil ich an die Schindeln farblich nicht unbedingt mehr "Hand anlegen" möchte. Also fällt in diesem Bereich eine großflächige Alterung aus. Das Dach des Turmes hat schon mal Regenrinnen erhalten. Aber es bleibt noch einiges zu tun, es sind noch überall Dachrinnen anzubringen, die Fallrohre müssen "geschnitzt" und gebogen werden, denn mit diesen verschwinden auch die letzten Kanten z. B. an den Ecken des Mauersims. In den Dachkehlen müssen natürlich noch die Abdichtungen angebracht werden, aber die bekam ich erst mit Verzögerung in Form von Kupferfolie "von der Rolle". Entsprechend zurechtgeschnitten und mittels "bayerisch-grün" und etwas schwarz mit nicht ganz deckendem Überzug versehen ergibt sich ein sehr vorbildnaher Eindruck von altem Kupfer.


    Es ist immer noch einiges zu tun, bis der Bau komplett fertig gestellt ist; ein erstes Resümee nach meiner Rückkehr zur Spur N nach fast 20 Jahren konnte ich auf jeden Fall ziehen: es gibt immer noch wesentlich weniger Zubehör, als in H0, das ist klar. Schon aufgrund der kleineren Fan-Gemeinde und einem wahrscheinlich noch geringerem Anteil an "Eigenbauern" als vergleichbar in H0. Aber es ist natürlich auch einiges besser geworden, gerade diese Folien, davon hätte ich vor 20 Jahren nur träumen können. Bedingt durch die geringere Größe ist einiges auch einfach leichter darstellbar mit einfachen Mitteln, als jetzt beispielsweise in H0. Aber gleichzeitig kann man natürlich eine gewisse Detaillierung nicht einfach "wegzaubern" und die Kleinheit der Teile kostet einem schon so manche Nerven.


    Was mir auch auffiel, als ich anfing, mich wieder mit Eigenbauten zu beschäftigen: in 1,2,3... und Co. gibt es vergleichsweise wenige Bausatzreste und Teile zum Ausschlachten

    in N und wenn, werden diese vergleichsweise teuer gehandelt. Gerade so die üblichen Teile, die man immer braucht, Fenster aller Coleur, Türen, Treppen, Dachrinnen, Fallrohre, etc., in H0 hatte ich wenige Probleme, angefangene Bausätze oder eben Restekisten aus Sammlungsauflösungen "zusammenzutragen", in N ist es vergleichsweise schwierig. Und für teuer Geld Bausätze zu kaufen, nur um sie dann "zu schlachten", widerstrebt mir doch etwas;-).


    Bereut habe ich es bisher aber trotzdem nicht, wieder gewechselt zu haben; gerade die letzten Fortschritte und Kleinigkeiten ließen anfangs länger auf sich warten, als gedacht, so kommt es, wenn einem die Arbeit einen Strich durch die Rechnung macht;-).


    Nach den letzten Bildern wollte natürlich der zweite Dachvorsprung noch seinen Platz finden, zudem experimentierte ich einiges herum, was die Dachgauben und deren Kehlen betraf. Ich hatte vor -zig Jahren schon mal Gebäude in N selbst gebaut, bevor mein H0-Intermezzo begann. Damals nahm ich ganz normale Alufolie "von der Rolle", schnitt davon dünne Streifen ab, klebte sie anpassend in den Kehlen an und behandelte sie anschließend farblich nach. Nun wollte ich es "irgendwie professioneller" gestalten, kaufte mir extra-dünne, selbstklebende Kupferfolie aus dem Conrad-Programm... - und hätte mich danach ohrfeigen können ob der Ausgabe für das sündteuere Zeugs:-(. Nach zahlreichen Anpassungsversuchen, einer weiteren Alternativmethede mit dünnem Taschentuchpapier, etc., griff ich letztendlich doch wieder zur Alufolie von der Rolle!


    Dachrinnen wurden aus Altbausätzen entsprechend gestückelt, gebogen und angepasst, vorab mit diversen Farben behandelt und dann angebracht.



    Fortsetzung folgt...

  • Letzter Teil...


    Der Sockel würde mit Pulverfarben nachbehandelt, ebenso die beiden Aufgänge. Das schreibt sich jetzt alles wesentlich flotter, als es hier von der Hand ging;-). Da ich zu der Zeit relativ viel "um die Ohren hatte", arbeitsmäßig, mußte ich mich teilweise abends schon mal "aufraffen", wenigstens ein bisschen weiterzumachen. Das nächste Projekt für den

    kommenden Urlaub stand ja schon an *g* und ich wollte keine "Altlasten" in den Urlaub mitschleppen...


    Ich habe abschliessend noch versucht, ein paar "Nachtaufnahmen" auf die Schnelle hinzuzaubern, aber merkte doch ganz schnell, daß da meine antiquierte Ricoh doch an ihre Grenzen gelangt ist, trotz Stativ. Vorenthalten wollte ich sie euch trotzdem nicht, vermitteln sie wenigstens einen Eindruck, wie es irgendwann auf der Anlage aussehen wird...



    Abschließend noch eine kleine Detailaufnahme von der Ladefläche mit dem offenen Ladetor. Man bedenke bitte auch, daß das Original ungefähr die Hälfte der Aufnahmegröße umfaßt.



    mal auf die Schnelle arangiert:



    ...und keine extra für die Aufnahme geschnitzten N-Kupplungen im Format H0 *lol*


    damit endet mein doch etwas umfangreicherer Baubericht, einer der ersten Eigenbauten nach der Rückkehr zur Spur N. Inzwischen ist noch einiges "in der Baseline", ein paar kleinere Projekte sind auch fertig gestellt, aber das nächste, schon damals geplante Projekt, die Brauerei, ist noch immer im Planungsstadium. Etliches, was trotz manchmal etwas knapper Zeit oder auch schon mal "knapper Resourcen", inzwischen am Bau der Anlage anfiel, bremst mich dahingehend immer aus...


    LG

    Roland

  • Guten Morgen Roland!

    Sehr, sehr schön gebaut! Klasse! Und Dein Bericht hat mir gut gefallen!

    Mit besten Grüßen aus Hagen

    Christoph



    "Der Mensch ist nur da in der vollen Bedeutung des Wortes Mensch wo er spielt und er spielt nur da, wo er Mensch ist."
    Friederich Schiller

  • Hallo Roland,


    schönes Modell und interessanter Baubericht! Und alles in einem Rutsch gepostet,

    damit keiner dazwischenloben kann. :)


    Immer wieder spannend wie verschieden die Methoden sind.


    Gruß Joachim

  • Hi Roland...

    Das ist ja ein ganz tolles Lagerhaus geworden. Allein schon die vielen Details.

    Und dann noch der exelente Baubericht. :thumbsup: Hut ab und

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Hallo @all,


    vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen und Bewertungen, das liest man gerne ;-)...


    ich werde auch versuchen, mir bis zum nächsten Bericht in der Form mir nicht wieder ein paar Jahre Zeit zu lassen *g*.


    LG

    Roland