Hallo Freunde der Frachtschifffahrt,
bekannt bei den Modellbauern sind Schiffe wie die Cap San Diego, Santa Ines/Teresa, Hamburg/Schwabenstein, Iserlohn und noch einige andere, die u.a. aus der Ecke Wilhelmshaven kommen.
Ein Schiff, das in den 50er Jahren mit für den Aufschwung sorgte und bisher bei den Modellbauenr nicht so ganz oben auf der Bauliste steht, ist die MS Ravenstein vom NDL. Dankenswerterweise hat Walter Otten mit seinen 15 DIN A 4 Bogen dieses Schiff aus der Versenkung geholt.
Die Ravenstein besaß noch zwei Schwestern, die Reifenstein und die Rothenstein. Alle drei Schiffe haben eine interessante Geschichte hinter sich. Die Ravenstein wurde 1941 als Regensburg in Belgien bei Cockerill, Hoboken für den NDL bestellt und sollte zuerst Regensburg heißen. Wegen der Fertigstellung des Schwesterschiffes Coburg unterbrach man den Bau im August 1943. Im Sept. 1944 wurde der Rohbau von Belgien beschlagnahmt und im Februar 1945 ohne Namen fertiggestellt. Unter der Cie. Maritime Belge fuhr sie als Bastogne bis ins Frühjahr 1955. Der NDL kaufte das Schiff und stellte es im April 1955 in Dienst.
Der Lloyd hatte entscheiden, dass fast alle Schiffe, die nach dem Krieg zur Reederei stießen mit der Endsilbe -stein benannt werden sollten. So kam man zum Namen Ravenstein.
Eine technische Besonderheit war die Antriebsanlage. Weil es keine großen Diesel für Einschraubenbetrieb während des Krieges für die Frachter gab, bekam das Schiff drei kleinere Diesel. Die Schiffe der Ravensteinkalsse dürften die einzigen Frachter mit drei Schrauben gewesen sein. 1961 gab es beim Vulkan in Bremen drei neue Diesel. Die Ravenstein erhielt dazu einen höheren Schornstein. 12 00 PS trieben das Schiff mit 17,5kn hauptsächlich für den Ostasiendienst an. 1971 verkaufte man die Ravenstein nach Zypern. Sie hieß dort Ravens. 1978 wurde sie in Gadani, Pakistan verschrottet.
Vermessen war sie mit 8065 BRT. Die Länge betrug 166,50m, die Breite19,66m.
Sie damit in der Länge etwas größer als die 1955 in Dienst gestellten Schiffe der Schwabensteinklasse des NDL. Das Aussehen der beiden Schiffklassen ähnelt sich, nur dass bei der Schwabensteinklasse achtern der Brücke noch etwas mehr Platz für Passagiere eingerichtet wurde.
Die Ravenstein zeigt die typische Silhouette von Frachtern, die so zwischen mitte der 30er Jahre und so Mitte der 60 Jahre fuhren. Mittschiffs befanden ich alle wichtige Räume. Davpor und Dahinter hab es die Luken für das Stückgut, das mit bordeignen Mitteln an Bord genommen oder gelöscht werden konnten.
Bei einem klassischen Frachter bietet es sich an, die einen oder andere Luke geöffnet darzustellen.
Die Modelle von Walter Otten sind handgezeichnet und bieten Möglichkeit zum Verfeinern. Im Laufe des Bauberichtes werde ich darüber schreiben.
Doch zuerst das Spantengerüst.
Zuerst habe ich die Grundplatte angefertigt und dann den Längsspanten. Voher hatte ich das vordere und hintere Hauptdeck und die gerade erwähnten Stellen für die Ladeluken ausgeschnitten. So konnte ich ermitteln, wo dann endgültig der Längsspant abgeschnitten werden musste, damit die Luken Platz finden. Idealerweise bieten sich die Querspanten vor und hinter den Luken als querschiffgehende Schotts an. Dann baute ich vor vornen und hinten je einen Kasten, der mit grauen Tonkarton ausgechlagen ist. Anstelle des Längsspantes kommen zwei in der Lukenlänge, die zur Bordwand hin versetzt sind. Den Längsdecksprung kann man vom originalen Mittelspant abnehmen.
Links sieht man den schon gestückelten Längsspant. Rechts erkennt man die Markierungen für die neuen Längsspanten und die Höhe eines Decks für den Laderaum.