Rohrbach "Romar", M 1:60, Schreiber Verlag ca. 1930

  • Hallo liebe Bastelfreunde,


    Vor vielen Jahren habe ich einmal von einem Bastelfreund die Bögen eines Rohrbach "Romar" Flugbotes aus dem Hause Schreiber geschenkt bekommen. Das Original muss so aus den 1930er Jahren stammen. Eine genaue Jahreszahl wann die Bögen gedruckt wurden findet sich nirgends. Um einmal zu sehen, wie sich solch ein altes Modell bauen läst, habe ich Kopien anfertigen lassen (A3) und das Modell gebaut. Die Tragflächen kommen ohne Holme aus, lediglich je eine Rippe ist in jede Tragflächenhälfte einzubauen. Das Modell hat mich mit einer hohen Passgenauigkeit verblüfft. Das hatte ich nicht erwartet zumal ja alle Teile damals noch schön von Hand gezeichnet wurden. Damals gab es eben noch keine CAD-Zeichenprogramme.
    Nun etwas zu den Daten des Modells:
    Die Länge beträgt 38 cm und die Spannweite 66 cm. Größer konnte ich nicht bauen, sonst passt das Teil nicht mehr in meinen Modellschrank.
    Zum Original (gebaut 1928):
    Ich zitiere aus den Informationen des Schreiber-Verlags die dem Modell beilagen:
    "Der Hochdecker "Romar", das größte Flugzeug der ehemaligen Rohrbach Metallflugzeugbau GmbH, ist ein hochseefähiges Flugboot mit freitragenden Flügeln und 3 auf Druckschrauben arbeitenden Motoren. Er ist für den Transport von 12 Fluggästen, Gepäck und 4 Mann Besatzung über lange Strecken ausgerichtet.
    Der Rumpf hat schiffsähnliche Form mit Kreuzerbug und scharf gekieltem Boden. Monteurraum, Fluggastraum, Waschraum, Vorraum und Gepäckraum.
    Der völlig freitragende Flügel ist an der Rumpfoberkante abnehmbar. Er besteht aus einem Träger, an den die Nasen- und Endkästen anghängt sind (Rohrbach-Bauweise).
    Zur Erhaltung der Querlage auf dem Wasser hat das Flugboot zwei Schwimmer, die nach dem Flügel abgestützt sind.
    Die 3 Motoren stehen auf hohen Stützgestellen in windschnittigen Kabinen auf dem Flügel. Es wurden BMW VI U Motore verwendet."
    Das Fluggewicht betrug 19000 kg, die Reichweite 4100 km, Spannweite 39,9 m und die Länge 22 m.
    Die Firma Rohrbach wurde 1934 aufgelöst und von der Firma Weserflug übernommen. Rohrbach wurde dort Technischer Direktor.

  • Hey, Horst,


    das ist ja mal wieder was Außergewöhnliches!!! wahnsinn. Und schön gebaut.


    Aber hör mal..... "windschnittige Kabinen" für die Motoren??? Mannomann, da hat ja meine Scheune einen besseren Cw-Wert. Aber hallo.
    Aber was für ein Riesenteil im Original!
    Danke für die Vorstellung des Modells.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Steffen & Till,


    Ja ja die windschnittigen Motoren! Darüber mußte ich auch schmunzeln :D :D :D

    Schöne Grüße aus dem Dümmerland!


    Horst

  • Moin zusammen,


    was für ein seltener Schatz (NEID!) .


    Was diese fliegenden Schrankwände angeht, so ist das Modell hier sehr schwach detailliert, den die Stirnflächen der Motorgehäuse halten natürlich die Kühler in den Flugwind. Dazu sind auch die Kanten vorne rund, und es fehlen einfach alle Details vom Auspuff über die Ölkühler. Und die Motorgondeln sind wesentlich schmaler und nach unten enger werdend gewesen.
    Ein paar Kleinigkeiten, und der Vogel wäre perfekt.


    Hachseufz, wo findet man solche Schätze nur!


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Heya, Aeromarine,


    danke für die tollen Bilder.
    So sieht das in der Tat nach windschnittigen Kabinen aus.
    Warum macht sich bloß keiner der Highflyer mal an so etwas?
    Gestern mal wieder bei Haliski und GPM gestöbert.... ach herrjeh, wie viele Mustangs, Zeros, Spitfires und Bf109 mittlerweile zu bekommen sind....wie öööööde. Aber die Schnuckelchen der (zivil) Luftfahrt?
    Ach, die Welt ist schlecht.... Schnief


    VIele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • @Till & Aeromarine,


    Wunderschöne alte Fotos und ein Anstoss wert beim Schreiber/Aue Verlag, mal in den Archiven zu stöbern und über einen Nachdruck des einen oder anderen Modells nachzudenken. Diese Nachdrucke würden bestimmt weggehen wie warme Semmeln. Da bin ich mir ganz sicher. Möchte nicht wissen (oder doch...?) was für Schätze im Schreiber Archiv schlummern.

    Schöne Grüße aus dem Dümmerland!


    Horst