Die Trägerflieger zur "Ticonderoga" von Answer, Helldiver, Corsair, Hellcat und Avenger hatte ich hier vor Kurzem vorgestellt.
Nun wollte ich auch einmal ausprobieren, wie gut man sie bauen kann. Den Anfang machte die Hellcat.
Ein näherer Blick auf den Flieger und der Bau desselben ergab folgende allgemeine Anmerkungen:
Leider weisen die Maschinen schon vom Design und vom Druck her etliche Nachteile auf. Ich beziehe mich hier zunächst auf die Hellcat, die Avenger und die Helldiver, für diese gilt:
A) Keine individuelle Kennung der Maschinen
B) Geringe Detaillierung: Keine Zusatztanks, keine Raketen, keine Bomben oder Torpedos und obwohl die Flügel von Hellcat und Avenger an den entsprechenden Stellen geteilt werden: Keine Profile, die unbedingt notwendig wären, um die Flieger mit geklappten Flügeln darzustellen
C) Die Farben schimmern leicht, das Schwarz glänzt, ein näherer Blick zeigt es: Laserdruck. Und die Verarbeitung bestätigt mir, warum ich dieses Verfahren für den Kartonmodellbau immer noch grundsätzlich ablehne: Wo eng geformt oder gar gerillt werden muss, wie an den Kanten der Flügel und des Leitwerks, da platzt die Farbe ab
D) Die Idee, Propellernabe und Fahrwerksbeine in Wickeltechnik zu erstellen, ist schlicht absurd. Würde man die vorgegebene Abwicklung akzeptieren, ergäben sich z.B. Beine von einer Dicke, die man jedem Elefanten als Prothese unterschnallen könnte.
E) Keine Laschen zum Schließen der Rumpfsegmente
Positiv anzumerken ist:
Der Karton, der beim Ausschneiden der Teile einen außerordentlich festen Eindruck machte, lässt sich tadellos formen, knickt auch in engen Bereichen nicht.
Nun zur Hellcat:
Hellcat (37 + 19 = 56 T)
Die Profilscheiben passen ganz exakt in die Rumpfsegmente, nur WD war bei mir etwas zu groß, das kann aber auch gut am Ausstechen liegen
Es ist nur eine Profilscheibe WB vorgesehen, zwischen den Rumpfsegmenten 3 und 4 sollten es zwei sein
Die Fahrwerksklappen 15 werden zu klobig, wenn man sie verdoppelt, außerdem sind sie vorne in weiß gehalten, nicht in hellgrau
Der Übergang von Flügel zu Rumpf gelang nicht exakt. Hier mussten Spalten mit Weißleim geschlossen und z.T. überstrichen werden
Das in zwei Teile zerlegte und deutlich verschlankte Fahrwerksbein ließ sich für den winzigen Durchmesser sehr gut rollen und erlaubte ohne weiteres ein gutes Ergebnis
Stabilisierung
Alle Profilscheiben verdoppeln
Markierung für Höhen- und Seitenruder passend durchnadeln und einen dünnen Draht, der die Ruder in Position hält, einkleben und nach dem Trocknen mit einer Rolle aus dünnem Papier umkleben.
Antenne 19 mit kleinem Überstand unten ausschneiden. Loch oben in den Rumpf bohren und Antenne versenkt verkleben
Zwischen innerem und äußerem Flügelsegment eine passend eingefärbte Lasche aus dünnem Papier einkleben. Verhindert Blitzer und steigert die Stabilität beträchtlich
Teil 2 ist nach dem Ausstechen der beiden Flächen sehr instabil. Mit Leim tränken. Außerdem eine Kopie von Teil 2, aus der die beiden Flächen NICHT ausgestochen wurden, in den geschlossenen Ring 1, der zuvor innen leicht angefeuchtet wurde, einstecken. Nachdem 1 wieder trocken ist, behält er seine Form und das eigentliche Teil 2 lässt sich ohne Druck einkleben.
Superung
MGs aus gezogenem Gussast in die Flügel einsetzen
Positionslichter grün bzw. rot anlegen
Fazit
Von der Passgenauigkeit eine gediegene Konstruktion, deren Qualität durch den indiskutablen Laserdruck überdeckt wird
Man wünscht sich etwas Zubehör (Reservetank)
Gar keine Kennung ist besser als nachher 10 Maschinen mit derselben Nummer zu haben. Aber befriedigend ist es nicht.
Bild 1: Teile und Anleitung
Bild 2: Verdoppelte Profilscheiben
Bild 3: Rumpfsegmente werden vorbereitet, Laschen ergänzt
Bild 4: Der Propeller mit Verwindung. Rüseitig ist er komplett schwarz, die gelbe Markierung muss aufgemalt werden
Bilder 5 und 6: Der Fluch des Laserdrucks (der gesamte helle Strich vorne am Höhenruser ist abgeplatzte Farbe)
Bild 7: Ein heikles Teil
Bilder 8 und 9: Die zu groß ausgestochene Profilscheibe im langen Rumpfsegment macht sich unliebsam bemerkbar