Ondrej Hejl hat in wenigen Jahren für seinen Verlag bereits zahlreiche reizvolle Architekturmodelle konstruiert. Mit der Burg Maruoka, genauer mit dem Burgfried der Burg Maruoka, legt er ein erstes Modell traditioneller japanischer Architektur vor. Drei weitere sind gerade erschienen und bei Slawomir Wojcik bereits im Sortiment.
Über das Original findet man leicht alle wichtigen Informationen im Netz, es lohnt sich insbesondere für Superungen Fotos und Filme genauer zu betrachten als ich dies getan habe.
Das Modell ist mit 135 Teilen überschaubar, hinzu kamen 119 Teile zur Superung bzw. Erhöhung der Stabilität. Nach einem schwerwiegenden Fehler beim Bau benötigte ich einen zweiten Bogen, dessen Teile bei der Konstruktion des Geländers im obersten Stock sehr willkommen waren. Mit 6 EUR liegt der Preis m.E. günstig.
Allgemeine Anmerkungen
· Der Karton ist recht weich. Er lässt sich gut verarbeiten, bricht aber dennoch an den Knicklinien leicht auf
· Nicht nur alle Kanten färben, sondern auch alle weißen Flächen ca. 2mm von der Begrenzungslinie an. Diese Linien sind wiederholt sehr exakt, bei 24 m.E. zu knapp bemessen, die Gefahr höchst unschöner Blitzer ist hoch.
Fotos und Filme vom Original zeigen einige z.T. signifikante Abweichungen
1. Die Treppe hat alle 4-5 Stufen einen kleinen Absatz (Tiefe von zwei Treppenstufen)
2. Alle Fensterläden haben Stützen aus Holz. Diese stützen im 1. und 2. Stock von unten, im 3. Stock halten sie von oben
3. Die großen Fensterläden im 1. Stock sind in Wirklichkeit zwei kleine Fensterläden, die dicht beieinander angebracht sind
4. Die beiden Fische auf dem obersten Dach sind bedeutend größer
5. Das Geländer um den 3. Stock hat eine erhebliche Tiefe, die mit schlichter doppelter Kartonstärke nicht annährend erreicht wird
6. Die Teile 48 sind Gesichter, keine Ornamente
7. Die acht auf den (Teile 44 und 45) Kanten der Dächer verlaufenden Teile müssen U-förmig gebogen werden
Anleitung
Die Anleitung besteht aus tschechischem Text und einer Explosionszeichnung. Letztere ist nicht ausreichend, um das Modell bauen zu können, aber der Reihe nach:
Teile 1-10 (Grundplatte und Sockel) (10+1 = 11 Teile)
Mit der langen Treppe (Teil 5) ist hier auch schon das zeitaufwändigste Teil gegeben. Knapp 40 Stufen müssen Stück für Stück an ihre Wangen geklebt werden. Ich empfehle hier unbedingt Weißleim.
Es ist leichter, erst eine Wange und dann die andere zu verarbeiten. Hierbei ergab sich bei der ersten Wange eine starke Biegung, die aber bei der Montage der zweiten nach und nach verschwand. (Bilder 1-3)
Baureihenfolge
Teil 2 war mir zu weich als Basis für den ganzen Rest des Gebäudes. Daher wurde es mit einer 2mm Kartonplatte unterfüttert. Da aber auch die Grundplatte 1 mit einer 2mm Kartonplatte verstärkt worden war, hätte der Sockel nunmehr eine geschlossene Teilgruppe gebildet. Das erschien mir ungünstig, weil bei der Montage der Teile 3-10 an 2 nun kein Gegendruck von innen ausgeübt werden konnte. Die obere Kartonplatte erhielt also vor der Montage einen großen Ausschnitt und die Teile 3-10 wurden an den Korpus 2 geklebt, bevor dieser auf die Grundplatte kam
Bild 4: Die eingeklebte Verstärkung der Grundplatte. Der Einschnitt ist ist erforderlich, um eine glatte Montage der Tür zu gewährleisten. Es wäre sinnvoll gewesen, auch die vier Wänder entsprechend zu verstärken.
Bilder 5-6: Neben der Treppe befinden sich verschiedene Plateaus. Hier wird auch sichtbar, dass ich mich entschlossen habe, zuerst den Sockel fertig zu stellen und dann als Ganzes auf die Grundplatte zu kleben. Dies hat im Wesentlichen gut funktioniert.
Zum Abschluss eine Nahaufnahe der Treppe -sie ist etwas ungleichmäßig geraten, das kommt dem Original aber eher näher- und des ganzen Sockels.