Moin zusammen,
bevor es ans Vermessen und Schneiden geht, steht erst mal die Frage:
"Was für ne Ju solls denn werden???"
Gute Frage, bei sovielen Bauten von Junkers und den Lizenznehmern.
Also mal ein paar Grundbedingungen zusammenfassen:
- Die Ju muss diese herrlichen tropfenförmigen Radverkleidungen haben!
Damit fallen fast alle militärischen Versionen und die Schwimmer-Ju weg. Die "Haut" allerdings ist eine g7e mit Frachtklappe.
- Die Ju darf keine D-AQUI sein!
Mal abgesehen davon, daß ich die Lufthansa seit der Connie-Pleite und der geizigen Ausmusterung der Parade-Ju aus meinem modellbauerischen Vokabular gestrichen habe, will ich die üblichen Klischee-Vögel nicht bauen.
-Die Ju soll schwarze Nase und Seitenmotoren haben!
Damit ist nur ein Teil der zivilen Vögel, frühe WL-Kisten und diverse Nachkriegsmaschinen drin.
Französische Militärversionen fallen damit auch weg.
-Die Ju soll das übliche Motorenschema beibehalten!
Also, das ist interessant. Schwedische Jus waren in der Auswahl, aber die Schweden haben ihre Ju damals regelrecht
nach Kundenwunsch umbauen lassen.
Die Seitenmotoren waren ja üblicherweise um 6Grad nach aussen gedreht. Die Schweden wollten sie aber grade in Flugrichtung haben.
Dazu andere Motoren in voller Naca-Verkleidung mit Verstellprops und Spreizklappen.
War wirkungsvoll, das machte die Ju um 60 km schneller und sparsamer!
Aber das macht den Charme des Erscheinungsbildes kaputt.
Ebenso die anderen Motor-Versionen für Südafrika, die British Airways und die Italiener usw. Nö.
Blätter... Such... Surf... AHA!
Folgende Versionen kommen in Frage:
1. Postflugzeug (jaja, ist DLH) auf der Südamerika-Linie.
Wie bitte?
Es gab speziell umgebaute Jus, die von Böblingen aus nach Spanien und von dort aus nach Bathurst in Westafrika, genauer Gambia
mit Post flogen.
Die Post wurde dort auf Dornier-Wale umgeladen und mit den Katapultschiffen über den Südatlantik gekarrt.
Daß der Afrikaflug -teils übers Meer, teils über den Dschungel ein hartes Brot war, braucht man wohl nicht erwähnen.
Es gab Notlandungen, Abstürze und Verluste, so hats da auch ne Ju 90 zerlegt!
Bemalung? Ja fein, passt! Die protzigen Namen diverser WK1-Fliegerhelden in dicken Lettern auf der Seite entfallen.
Die passende Afrika-Ju hatte den liebenswerten Namen "Zephyr" klein an der Nase stehen, die Kennung war D-2526, später dann D-AGAV.
Eine schöne Arbeitstante.
2. Eine portugisische Post/Fracht-JU auf der Afrikalinie nach Mozambique.
In voller schwarz-silberner Schönheit mit Puschen an den Füssen, Frachttür und der sehr schönen Landesfahne auf den Rudern.
Dazu waren die noch bis in die späten 50er Jahre in Betrieb, liebevoll gepflegt und sehr schick.
Standen sogar ab und zu in Madrid und Le Bourget.
Ob das Lizenzbauten waren, weiss ich noch nicht.
3. Eine südmerikanische Ju
Hier stehen die Maschinen der brasilianischen Condor, der Chilenen und Argentinier auf dem Zettel.
Alle waren deutsche Bauten und glänzten im schwarz-silbernen Kleid, es gab welche mit Puschen und sie flogen noch lange
in die 50er hinein.
4. Transporter/Bomber der Legion Condor
Sehr aufwendige und attraktive "Tarn"bemalung in 3 Farben und weithin leuchtenden Kennungen. Dazu Puschen und schwarze Nase.
Optisch sehr ansprechend, aber dann muss da der Topf unterm Bauch und die Bombenschächte nachgerüstet werden.
Und ich mag Franco nicht.
5. Weitere Kandidaten
Nachrichten-Ju der Luftwaffe mit Pushen, schwarzen Nasen und schwarzer Unterseite.
Vorkriegs-Ju in dreifarb-Tarnung als Bomber
Frühe Sanitäts-Ju Westfeldzug
Finnische Passagier-Ju
Chinesische Bomber-Ju
Spanische Passagier-Ju (sehr schön mit breiten rot-gelb-roten Streifen).
Görings knallrote Ju (siehe Schreiber-Metallfolienmodell) - sieht schön aus, aber Herrn Meiers Kiste? Nö.
...och nöö...
Soweit mal die Überlegungen.
Gruß
Hadu