Posts by haduwolff

    Moin zusammen,


    ja René, ich finde es herrlich, für ein Modell ordentlich zu recherchieren.


    Selbst, wenns hinterher ein fiktives Vorbild hat, sollte das Objekt selbst stimmen. Das macht einfach Freude, und

    macht den Bau selbst viel netter.


    So bin ich inzwischen bei der Ju immer mehr am Zweifeln, obs eine deutsche Afrika-Ju werden KANN, denn zuviel Umbau an der

    Aussenhaut deutet sich an.

    Da jede Kleinigkeit auf der silbernen Haut sichtbar ist, glaube ich nicht, daß ich das ohne "Narben" schaffe.


    Also kommt die portugiesische Afrika-Ju weiter oben auf die Liste.

    Hier ist es immer wahrscheinlicher, daß die Details zur g3E-Version (Bomber, Transporter) bzw. einer aufgewerteten g4E passen,

    die von der portugiesischen Luftwaffe übernommen wurde.


    Die früher schon erwähnte schwarzbäuchige Nachrichten-Ju bleibt im Spiel.


    In die engere Wahl ist eine der "zwangsrekrutierten" Jus für die Landung auf Kreta mit dreifarb-Tarnung, knallgelben Rudern, Flügelspitzen und Cowlings.

    Ebenso eine der im Westen geflogenen Stabs-Jus und eine der seltenen in Nordnorwegen geflogenen in grau-grünem Kleid.


    Wirklich nett finde ich auch eine der Rot-Kreuz-Jus, die im Lauf der Luftschlacht um England notgewasserten Fliegern BEIDER Seiten halfen, in dem sie im Tiefflug Schlauchboote und Rettungsmittel abwarfen und blieben, bis Flugboote oder Rettungsschiffe kamen,

    um die Herrschaften Badegäste einzusammeln.


    Die Jus waren schneeweiss, bis auf die schwarzen Puschen, Cowlings und Nase bzw. Streifen über die Flächen. Dazu kommen schwarze, zivile Kennungen und grosse rote Kreuze, (hat übrigens nicht davor geholfen, von den Briten angegriffen zu werden, die sich einen Dreck um die Seenot-Konventionen scherten).


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    wer kennt sie? Townend-Ring oder NACA-Haube?


    Bei den Sternmotor-Zerknalltreiblingen erfolgt die Kühlung zumeist dadurch, daß die Zylinder frei im Luftstrom umfächelt werden.

    Dazu dienen auch diese feinen Kühlrippen an den Gehäusen. Gummikuh-Fahrer wissen, um was es geht.


    Die Ju (und viele andere Flieger der Epoche) haben den Pratt&Whitney Hornet-Motor, sehr zuverlässig und langlebig benutzt.

    Dieser Motor wurde weltweit in Lizenz in grosser Zahl nachgebaut.

    Der Lizenzbau hiess dann in Deutschland BMW 132, und war auf metrische Masse und Werkzeug umgeändert, "metrisiert" nannte man das.


    Die im Fahrtwind liegenden Zylinder wurden zwar gekühlt, aber bildeten auch ein gewaltiges Hindernis und erhöhten den Luftwiderstand immens!

    Als noch heute geniale Lösung wurden zwei Variationen eines Rings um die Zylinder gefunden. Der schmale und unkomplizierte Townend-Ring fand seinen Platz am Mittelmotor, die Seitenmotoren bekamen die NACA-Haube, die den Motor ganz umschloss. Bei der Ju blieb der nach hinten offen (bei anderen Maschinen gabs regelbare Spaltklappen).

    Diese damals revolutionären Neuheiten brachten bis zu 20% Spritersparnis, bzw. Geschwindigkeitszuwachs!


    "Ich hab da mal was vorbereitet!"


    ...na, bekannt, oder? Beim Vacu-Modell waren die Motoren als Weissmetallgüsse dabei, aber waren doch grobe Klötze. Also habe ich die schon vor Jahren neugemacht, und eingelagert. Das kommt mir jetzt zu nutze, und ich hab die Motoren nochmal aufgewertet und

    entsprechend bearbeitet.


    Als Antrieb habe ich schwere Mabuchi-Motoren ausgesucht, denn die Propeller sind sehr schwer - ebenfalls aus Weissmetall.


    Die Props sind auch eine Besonderheit der Ju, denn die inneren Enden der Props sind steiler und verbreiteter, um den Zylindern kraftvoll Kühlung zuzufächeln.

    Jetzt noch verkabeln und in die neugemachten Ringe setzen.


    Die Räder noch...


    Es gab zweierlei Pneus auf der Ju. Die einen waren normal schmale Conti-Reifen mit Längsprofil für befestigte Plätze, die anderen Ballonreifen ohne Profil für Gras- und Sandpisten. Letztere wurden es natürlich.

    Die Felgen waren mit Blechscheiben als Staubschutz verkleidet.

    Die schönen Stromlinienhauben kommen noch.


    Das Spornrad löste schnell den bei kleineren Maschinen üblichen Schleifsporn -ab 36 serienmässig- ab, doch der wurde von den meisten Kunden gleich abbestellt und Spornrad gewählt.



    Gruß

    Hadu

    Moinzusammen,


    tja, das Cockpit wird so langsam.


    Irgendwie nett finde ich das Kopfweh-Kissen am Durchgang zur Kabine. Dabei ist es schwierig, hier Anhand

    von Originalfotos Vergleichsmaterial zu finden.

    Es gibt auch einige Darstellungen mit einem kleinen Behälter oder Tank noch drüber, aber hier finde ich keinerlei

    Material.


    Eigentlich ist es erschreckend, daß es bei so einem völlig präsenten und tausendfach abgelichteten Muster so wenig

    vom Innenleben gibt.


    Ich fand allein von der Instrumententafel 8 verschiedene Ausführungen, weder bei Farbe noch Ausstattung ist hier

    irgendwas "Serienmässig", dazu hat jeder Nutzer wohl noch selbst rumgebaut.

    Daher bleibe ich hier bei der halbwegs nachvollziehbaren Grundausstattung. GPM hat da wirklich gut recherchiert.


    Aber jetzt zu den ersten Stellproben. Die Kiste wird immer mehr "kartonhaltig"...und es passt wirklich gut zusammen.


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    naja, ein bisserl hab ich doch gemacht. Die Sitze, die Instrumententafel und ein wenig mehr Cockpit.


    Bei den Sitzen kam das weltberühmte und einzigartige Bonbonpapier von den dunklen Storck-Riesen zum Einsatz.

    Besser kann man gebrauchtes Leder nicht darstellen.


    Bei den Instrumenten hab ich einfach das Ganze komplett von GPM übernommen, gelocht, mit Klarsichtfolie hinterlegt

    und auf das Doppel geklebt.

    Tatsächlich sieht man das Ding nachher kaum, denn -fehlt bei GPM- über das Ganze ist beim Original eine Art Ablage drüber, die als Blendschutz dient.

    Und da die Tafel senkrecht steht, kann man sie beim fertigen Flieger kaum sehen.


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, oder ne Ju 52 ist ein hartes Brot.


    Zunächst gab es wenige Baufortschritte. Ich habe erst mal den Bereich der Kanzel nach GPM bearbeitet.


    Man sieht ja arg viel durch das schöne Gewächshaus als Kanzeldach, also Fotos vergleichen und feststellen, daß

    die Zivil-Ju schon etwas netter ausgestattet war als die militärische.

    Zumindest hatten die Sitze wenigstens Polster, der Militär-Piloteur saß ja auf dem Fallschirm oder blankem Blech. AUA.


    Teilweise war der Boden auch gewellblecht. Zwischen dem Cockpit und dem Fracht-/Passagierraum war so eine Art doppeltes Schott

    mit einer engen zweiflügligen Tür. Die lass ich schonmal zu.


    Das Navi- und Funkschapp dahinter lag sozusagen in der "Öffentlichkeit".


    Vor dem weiteren Bau steht erst mal die Recherche...


    Welche Jus flogen nach Afrika? Viele.


    Bekannt sind mit "Wind-Namen" (später auf Do-Wale übertragen) eben die


    -Zephyr mit Kennung D-AGAV

    -Mistral mit D-APOK


    Und damit gehts mit den Details los. Welche Version waren das? Eine g3e oder g4e? Eine umgebaute frühe ge?

    Wäre einfach. Es ist bekannt, daß die Afrika/Südamerika-Jus individuell umgestrickt wurden, so

    bekamen sie eine weitere Tür Steuerbords auf Höhe des Hauptholms der Tragfläche.

    Keine Frachtklappe. Oder doch?


    - Auspuff Mittelmotor

    Bei den früheren Jus waren die Auspuffsammler INNEN im Rumpf geführt, und kamen weiter hinten unterm Cockpit wieder raus.

    Doch die Afrika-Jus zeigen offen aussen liegende Rohre, die sogar verlängert waren und über die Fläche zielten.


    -Frachtklappe

    Eigentlich nur ein Feature der Luftwaffe, aber einige Fotos zeigen zivile Jus mit Frachtklappe + Fenster.

    Dazu kommt die Frage nach der Dachladeluke, die bei der einmotrigen Ju ja serienmässig war.


    -Spornrad oder Schleifsporn

    Die frühen Jus hatten einen Schleifsporn, was an sich nicht ungewöhnlich war. Serienmässig kam das doch leisere

    Spornrad ab 1936, aber wurde als Export-/Luxusteil auch früher verbaut oder nachgerüstet.


    -Antenne, Peilrahmen und Windgenerator

    Frühe Jus hatten keinen Peilrahmen, wurde aber für Langstrecke gefordert. Ebenso war der Antennenmast in der Mitte hinter dem

    Cockpit.

    Der Windgenerator kam erst bei der LuWa. Aber bei diversen Zivilen war er auch dran.


    -Fenster

    Bei diesen speziellen Jus waren einige Fenster abgedeckt. Mal an BBord das hinterm Cockpit (um den Navi nicht zu blenden?),

    dann in den Fensterreihen mittig.
    Es gibt zwei Fotos, die zeigen Angestellte, die bei der Betankung auf dem Dach der Ju rumklettern und einen Tankschlauch reinhalten.

    Also muss da ein Zusatztank sitzen, bei den geflogenen Strecken über See und Dschungel absolut nowendig.

    Wohl deshalb waren mittig auch zwei Fenster geschlossen.

    Aber in der Literatur gibts keine Hinweise, ausser bei anderen Typen (Condor z.B.) .


    Boah, wat komplifiziert!


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    so, heute war der Tag der Wahrheit, ich hab sozusagen "Maß genommen".


    Als Grundlage nehme ich die sehr gute GPM-Ju in 1/33.


    Die Literatur zur Ju ist reichlich vorhanden, aber nicht wirklich befriedigend.

    Letztendlich hab ich auf die Pläne aus der Reihe "Vom Original zum Modell" genommen, da sich die Bemassungen fein

    ablesen lassen.


    Der Vergleich zur 1/32er Vacu-Ju ist sehr spannend.

    Grob gesagt, die GPM ist in 1/32 bis 1/33, der Vacu ist 1/32, aber einige Punkte stimmen nicht gaz, aber das ist machbar.


    Der Vergleich der Fenster und die -ich staune immernoch- völlig passenden Spanten der GPM machen mir also das Innenleben

    des Rumpfes leicht. Die Genauigkeiten hier sind schon bemerkenswert - die Ju von GELI hab ich auch danebengelegt - passt ebenfalls

    ziemlich gut.


    Die Höhen- und Seitenruder stimmen hier nicht überein, aber passen beim Vacu auch nicht.

    Ich hab vom Seitenruder einen Abguss gemacht, der angepasst jetzt stimmig ist., da beim Vacu die Teile sehr spröde sind.


    Also kann da was draus werden...


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    aaaalso,


    die portugiesische Ju hab ich als Farbfoto von 1954 gefunden.


    Nur scheint da der Mittelmotor eine andere Cowling zu haben, ebenso wie die wunderschöne Dänin, die hat dazu auch Dreiblattprops.


    Die ungarische Ju sehe ich nur von der Einstiegsseite, d.h. wie und ob die Frachttüren hatte - keine Ahnung.


    Die Nachrichten-Ju in dreifarb ist schon schwer schick. Der Innenraum vollgestopft mit Funktechnik. Übrigens genauso wie die Übungsmaschinen für BoFu und die Blindfunktrainer, die kurzzeitig in den NL und Russland "aushelfen" mussten.

    Nach Kreta waren ja viele Jus Schrott. Dann die dauernden Einsätze als Luftversorgung. Beim Kessel von Demjansk klappte das sogar, wie es in Stalingrad ausging, ist ja bekannt.


    Die "Böblinger" Post-Jus hatten ähnlich einiger VIP-Vögel eine Frachtluke, die entweder hinter der Luke noch ein Fenster hatte, oder wie die D-AHIT Fenster in der Luke. Immerhin konnte die Ju 3,5 Tonnen schleppen.

    Wobei die abgedeckten mittleren Fenster darauf hinweisen, daß da noch ein zusätzlicher Tank eingebaut wurde, die Strecken im Afrikabetrieb waren ja sehr lang ohne jegliche Infrastruktur.


    Gruß

    Hadu


    P.S. ..so als Gag am Rande. Die zivilen deutschen Jus hatten schon arg schräge Kennungen. Es gab WIRKLICH eine D-ANAL, eine D-ABBA (später auch bei Airberlin) und auch eine D-AHIT (würg) ....

    Moin zusammen,


    bevor es ans Vermessen und Schneiden geht, steht erst mal die Frage:


    "Was für ne Ju solls denn werden???"


    Gute Frage, bei sovielen Bauten von Junkers und den Lizenznehmern.


    Also mal ein paar Grundbedingungen zusammenfassen:


    - Die Ju muss diese herrlichen tropfenförmigen Radverkleidungen haben!


    Damit fallen fast alle militärischen Versionen und die Schwimmer-Ju weg. Die "Haut" allerdings ist eine g7e mit Frachtklappe.


    - Die Ju darf keine D-AQUI sein!


    Mal abgesehen davon, daß ich die Lufthansa seit der Connie-Pleite und der geizigen Ausmusterung der Parade-Ju aus meinem modellbauerischen Vokabular gestrichen habe, will ich die üblichen Klischee-Vögel nicht bauen.


    -Die Ju soll schwarze Nase und Seitenmotoren haben!


    Damit ist nur ein Teil der zivilen Vögel, frühe WL-Kisten und diverse Nachkriegsmaschinen drin.

    Französische Militärversionen fallen damit auch weg.


    -Die Ju soll das übliche Motorenschema beibehalten!


    Also, das ist interessant. Schwedische Jus waren in der Auswahl, aber die Schweden haben ihre Ju damals regelrecht

    nach Kundenwunsch umbauen lassen.

    Die Seitenmotoren waren ja üblicherweise um 6Grad nach aussen gedreht. Die Schweden wollten sie aber grade in Flugrichtung haben.

    Dazu andere Motoren in voller Naca-Verkleidung mit Verstellprops und Spreizklappen.

    War wirkungsvoll, das machte die Ju um 60 km schneller und sparsamer!

    Aber das macht den Charme des Erscheinungsbildes kaputt.


    Ebenso die anderen Motor-Versionen für Südafrika, die British Airways und die Italiener usw. Nö.


    Blätter... Such... Surf... AHA!


    Folgende Versionen kommen in Frage:


    1. Postflugzeug (jaja, ist DLH) auf der Südamerika-Linie.

    Wie bitte?

    Es gab speziell umgebaute Jus, die von Böblingen aus nach Spanien und von dort aus nach Bathurst in Westafrika, genauer Gambia

    mit Post flogen.

    Die Post wurde dort auf Dornier-Wale umgeladen und mit den Katapultschiffen über den Südatlantik gekarrt.

    Daß der Afrikaflug -teils übers Meer, teils über den Dschungel ein hartes Brot war, braucht man wohl nicht erwähnen.

    Es gab Notlandungen, Abstürze und Verluste, so hats da auch ne Ju 90 zerlegt!


    Bemalung? Ja fein, passt! Die protzigen Namen diverser WK1-Fliegerhelden in dicken Lettern auf der Seite entfallen.

    Die passende Afrika-Ju hatte den liebenswerten Namen "Zephyr" klein an der Nase stehen, die Kennung war D-2526, später dann D-AGAV.

    Eine schöne Arbeitstante.


    2. Eine portugisische Post/Fracht-JU auf der Afrikalinie nach Mozambique.


    In voller schwarz-silberner Schönheit mit Puschen an den Füssen, Frachttür und der sehr schönen Landesfahne auf den Rudern.

    Dazu waren die noch bis in die späten 50er Jahre in Betrieb, liebevoll gepflegt und sehr schick.

    Standen sogar ab und zu in Madrid und Le Bourget.

    Ob das Lizenzbauten waren, weiss ich noch nicht.


    3. Eine südmerikanische Ju


    Hier stehen die Maschinen der brasilianischen Condor, der Chilenen und Argentinier auf dem Zettel.

    Alle waren deutsche Bauten und glänzten im schwarz-silbernen Kleid, es gab welche mit Puschen und sie flogen noch lange

    in die 50er hinein.


    4. Transporter/Bomber der Legion Condor


    Sehr aufwendige und attraktive "Tarn"bemalung in 3 Farben und weithin leuchtenden Kennungen. Dazu Puschen und schwarze Nase.

    Optisch sehr ansprechend, aber dann muss da der Topf unterm Bauch und die Bombenschächte nachgerüstet werden.

    Und ich mag Franco nicht.


    5. Weitere Kandidaten


    Nachrichten-Ju der Luftwaffe mit Pushen, schwarzen Nasen und schwarzer Unterseite.


    Vorkriegs-Ju in dreifarb-Tarnung als Bomber


    Frühe Sanitäts-Ju Westfeldzug


    Finnische Passagier-Ju


    Chinesische Bomber-Ju


    Spanische Passagier-Ju (sehr schön mit breiten rot-gelb-roten Streifen).


    Görings knallrote Ju (siehe Schreiber-Metallfolienmodell) - sieht schön aus, aber Herrn Meiers Kiste? Nö.


    ...och nöö...



    Soweit mal die Überlegungen.


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,



    eigentlich ist die "Spirit of St.Louis" schuld, genauer gesagt, der dortige Stern-Zerknalltreibling.


    Bei der Suche nach den Feinheiten dieses Triebwerkes fiel mir ne Schachtel mit der Aufschrift "BMW 132 - Ju 52 mit Teilen" in die Hand.


    Aufräumen hilft, dachte ich, und so machte ich die Schachtel auf und -"oh echt jetzt?".


    Bei einer Tasse Tee beschloss ich, weiterzusuchen, und im Lager dann die Überraschung - es fanden sich reichlich zugeschnittene Teile eines

    lange aufgegebenen Projektes, die Tante Ju in Wellkarton zu bauen. Das ist mir ja einmal gelungen auf der Basis der GELI-Ju, und den Vogel hab ich dann auch nach einer langen Karriere an einen alten Ju-Flieger weitergegeben.

    Später dann hab ichs nochmal angegangen, und Motoren, Räder und viele Kleinteile schon mal neu aufgebaut.


    Übrigens war die GELI-Ju ziemlich gut, der alte Meister Wittrich hat da ordentlich abgeliefert. Inzwischen hab ich die GPM-Ju erworben, und wollte mit Hilfe dieses gigantischen Bogens was Neues machen.


    Das ist dann im Lauf der Zeit liegengeblieben. Rümpfe hab ich gebaut, zwei sind noch besschädigt erhalten, aber inzwischen sind die Ansprüche halt gestiegen.


    Von einem Kollegen bekam ich irgendwann dann eine uralte Vacu-Ju in 1/32 vermacht, die ziemlich rott war, aber bis auf

    kleine Detailfehler das richtige "Muster" des heiligen Wellblechs aufwies.


    Und ebenfalls ruhte dieses Wrack so runde 12 Jahre....


    Also, was tun?

    Lust an dem Gefliege hab ich schon. Das Vacu-Monstrum ist unbrauchbar, die Innereien eine Katastrophe.

    Der uralte Tiefzieh-Kunststoff ist mindestens 20 Jahre alt und spröde, ja regelrecht bröselig.


    Die Kartonbauten sind zu grob, also folgende Idee:


    Warum nicht mal probieren, die fragile Vacu-Haut auf eine Karton-Ju zu ziehen?


    Also mal sehen...


    Gruß

    Hadu

    ..also weiter in kleinen Schritten.


    Heute gabs Kartoffelpüree!


    Wer über den Teich fliegeln will, braucht Kohlehydrate, und die Umverpackung wird von mir gerne verbaut.


    Somit wird das Gerät doch recht stabil, und -wie immer- doch etwas verändert.

    Im Bauch ist Platz für den obligatorischen Batteriesatz zwecks Propellerantrieb.


    Eigentlich wollte ich garnichts an Inneneinrichtung einbauen, doch eine Probe hat ergeben, daß man ein wenig Sicht aufs Innere hat.


    Man sieht den kühnen Flieger im Bereich Kopf/Schultern, und das soll er auch bekommen, also hab ich eine der

    Pilotenfiguren hergerichtet und auf eine Abdeckung platziert. Auch ein kleines Instrumenten brett wird die Ryan bekommen.


    Mehr sieht man eh nicht, und so ist auch der Platz drunter gut nutzbar...


    Gruß

    Hadu

    Lieber Suchtmeister Wanni,



    das Rekordgefliege ist mir schon wichtig, doch es bleibt beim "kleinen" Vogel, denn da sind

    noch sooooo viele Sächelchen, die dreidimensioniert werden wollen.


    Die Kennung als schuftiger - oder besser schuldiger Schuft ist verdächtig, ob die Stadtwache bzw. Kommandant Mumm oder Feldwebel Karotte da intersiert wären?


    Das bringt mich auf Ideen.... Schildkröte? Vier Elefanten? Eine flache Welt...?


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    nun weiter. Dieser recht schräge Vogel (ich mein den Flieger, und noch nicht den auch sehr schrägen Piloteur) machts mir nicht leicht.


    Räder! Ja klar, kein Ding, Räder. Einfach Räder mit aussen und innen ein flacher Kegel, so wie zu altväterlichen Doppeldeckertagen.


    Weit gefehlt! Die Original-Spirit im Smithsonian ist schon lange nicht mehr die Spirit, die den Atlantik so bravourös überbrummelt hat.

    Der Meister Lindbergh ist ja mit der Kiste nach seiner Grosstat zig Jahre durch die Welt getingelt und hat mit Schauflügen und Vorträgen Kohle gemacht.


    Dabei wurde der Kahn mehrfach beschädigt und umgebaut, so auch das Fahrwerk und die Nase. An der Nase wurden nachträglich ziemlich grob und schief reichlich Luftschlitze reingehämmert -eine zeitlang wurde sogar ein Teil der Verkleidung abgemacht, weil das Triebwerk in wärmeren Regionen arg heiss wurde.

    Und die Räder - nun, das waren schmale Speichenräder, die mit sehr weiten Scheiben FLACH abgedeckt wurden. Um die Reifen wurden eine Art Manschette an den Abdeckungen angenäht. Und über die Nabe kam eine windschnittige Verkleidung. Der Zugang zum Ventil war auf der Innenseite ein einfaches Loch.


    Ich hab in der Grabbelkiste noch uralte Holzräder einer Po2 gefunden, die habe ich abgeschliffen, damit das Profil verschwindet, die Spirit hatte immer glatte Reifen.

    Der Rest war etwas Kartonschnitzerei. Nix grossartiges.


    Achja, beim Foto sieht man, auf was für einem Sturzacker die Testflüge stattfanden, eine schlammige, hubbelige Wiese...tststs... Kein Wunder, daß Räder und Propellerhaube sowie mehrmals die Flächenenden ramponiert wurden.


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    ...danke, Ropi. :D


    Der propellernde Zerknalltreibling ist ein 9-zylindriger Sternmotor, und in der Grabbelkiste fand ich eine genau passende

    Gerätschaft aus Zinnguss. Das Ding muss superalt sein, so aus den 70ern...


    Passt ja zu dem blinden Gefliege ohne Sicht nach vorne, und so habe ich mit der Säge Zylinder für Zylinder vom Block abgesägt und dann an die Kartonschnute geklebt. Stösselstangen aus dünnem Kupferdraht dran, Zündkabel und dann noch die Auspuffstutzen.

    Sieht halt in Metal immer gut aus.


    BlackBOx

    ...kleine Rätsel des Lebens....grins.


    Gruß

    Hadu



    ....der aufm Ausweis halt Rainer Hildebrand heisst.

    Spirit die Erste...


    Moin zusammen,


    spät aber dennoch versuch ichs. Was bei der Ryan NYP so auffällig ist -ausser der fehlenden Sicht nach vorne- ist die polierte Alu-Nase im

    Silberling-Muster.

    Das hat mich doch umgetrieben. Der Druck ist sinnfrei, und wie sonst?


    Bei der DC-3 haben ich ja mit selbstklebendem Aluband gearbeitet, das hat auch bis auf ein Fitzelchen von 14 cm gereicht!

    Doch diese schicke Politur?


    Da musste ich lange rumprobieren und habs mit Metallfasern, mit Stahlwolle und mit Borstenpinseln getestet - Fehlanzeige!


    Zuletzt hab ich einen Glasfaserradierer gefunden, und -es hat geklapppt!

    Eine Führung braucht man -siehe Bild- und dann das Ganze in einer Richtung drehen, dann entsteht dieser runde Polierabdruck.


    Dann halt mal so Fischschuppenartig aufbringen. Und jetzt kommts!


    UNBEDINGT HANDSCHUHE UND SCHUTZBRILLE TRAGEN! Und danach den Arbeitsplatz absaugen oder feucht abwischen.


    Bei der Arbeit platzen winzige Glasfasern ab, die höllisch pieken und jucken, und in den Augen hochgefährlich sind.

    Wenn man etwas aufpasst, ist das Ergebnis doch ganz akzeptabel, doch einen ganzen Silberling-Wagggon zu machen....aua.


    Der zweite Haken ist, daß ich zumindest hier durch Spiegelungen nicht ganz exakt vorgegangen bin, aber egal -schaut gut aus!


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    prima, danke!!! Window Colour - das wars.

    So langsam glaube ich, daß meine Gedächtnisleistung nachlässt...


    Da hab ich mir doch gleich den Baubericht der Schebecke von Renée wie ein leckeres Praliné nochmal reingezogen.

    Gaaaanz grosses Modellbau-Kino!


    Hier wurde der Porzellan-Liner verwendet. Hmmm, welcher ist nun besser???


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    es gibt wohl ein besonderes Mittel, um Verzierungen und Ranken zB. an historischen Schiffen (Heckspiegel, Galion usw) zu machen, aber das ist bei mir etwas aus dem Blickfeld geraten.


    Wie ging das nochmal...? Auweia, das Alter...


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    das mit der Buchfolie klingt sehr spannend.


    Einzig bin ich wegen der klebrigen Fensterinnenseiten etwas verwirrt - da bleibt doch jedes Stäubchen und Fusselchen kleben, oder

    hab ich da was falsch vertanden...?

    Und das mit dem Kantenmalen ist auch so ne Sache, aber das Ergebnis schaut bei der Bahn supertoll aus...


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    lang ist es her... 2006 habe ich hier als eines meiner ersten Modelle die NAUTILUS von Jules Verne vor Euren Augen gebaut und vorgestellt:



    Das gute Stück wurde von Kapitän Nemo in Bremerhafen gesteuert und hatte Platz auf vielen Treffen und Ausstellungen. DOch im Laufe der Jahre wurde sie -fein säuberlich eingelagert- etwas vergessen.

    Nicht schlimm, dachte ich, ABER ich kompletter Vollpfosten habe die Batterie im Schiff vergessen!!!


    Was dann passierte, ist klar, das Ding hat gesabbert und einigen Flurschaden hinterlassen.


    Drähte, Halterung und so waren durch, und an einigen Stellen war die innere Struktur ziemlich eklig. Also ab nach Lincoln-Island bzw. auf den Arbeitstisch.


    Jetzt ist die NAUTILUS wieder einsatzbereit und hat im neu eingerichteten Lesezimmer einen schönen Platz gefunden.


    Und dann hab ich noch den Prachtband der "20.000 Meilen unter dem Meer" aufgetan und das Ergebnis ist hier in einem kleinen Filmchen zusammengefasst...:




    Gruß

    Hadu



    MOBILIS IN MOBILI

    Der Bogen...


    Der Druck ist sehr sauber gedruckt, die Oberfläche ist in schönem silbergrau gehalten.


    So klein auch der Vogel ist, es ist ein solider Spantenbau im Entwurf.


    Viele Details sind sehr komplex, so die Zylinder des Sternmotors, die Tragflächenenden und das doch recht heftige

    Tragwerk.

    So ganz "ohne" ist die Ryan nicht.


    Der bisherige Minuspunkt sind die Kennungen und vor allem die Schrift "Spirit of St.Louis". Da stimmt manches nicht, allein

    der Schriftzug ist zu dick und schaut nicht gut aus.


    Es gibt ein recht mageres Cockpit, das allerdings praktisch nicht sichtbar ist, da der arme Charles im dunkeln sass und vor allem keine Sicht nach vorne hatte.


    Irgendeine Beleuchtung, Positionslampen, Landescheinwerfer - Fehlanzeige! Alles Unnötige musste weg, jedes Quentchen Gewicht wurde zugunste der Spritzuladung gespart!


    Ich werde versuchen, die Ryan so zu bauen, wie sie den Atlantik überquert hat.


    Ein Teil ist sind die Kennungen, ein anderer wird als Experiment das gebürstete Aluminium der Bugverkleidung sein.

    Da kommt schon Nr. 1 - die Propellerhaube. Allenthalben wird sie auch mit dem Silberlinge-Schliff gezeigt.

    Doch Wochen vor dem historischen Flug gabs eine Havarie -mehrere sogar- bei der das Teil so beschädigt wurde, daß Ryan ein

    ungebürstetes Ersatzteil lieferte.

    Das mit dem rundgebürsteten Aluminium dürfte auch der schwierigste Teil werden, aber bis dahin ist noch Zeit...


    Kurzum - bis auf den elektrisch betriebenen Motör bleibt das Modell unbeleuchtet.


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    ja Michael, Volltreffer! Es ist die Ryan NYP des Herrn Lindbergh - und das Fliegerchen ist mir tatsächlich eine Herzensangelegenheit, wie Wanni

    es vorgesehen hat.


    Herzensangelegenheit, weil ich als hoffnungsfroher Jung-Modellbauer damals das ur-ur-uralte Fallermodell hatte.

    Und Faller hatte auch so ganz abstruse winzige E-Motoren und fadendünne Kabel dazu.

    Was machte der kleine Bastler damals? Er strickte das Fliegerle zusammen, hing es an den Kabeln auf, klemmte die Batterie in die Hand und ging auf

    abenteuerliche Flüge durch Wald und Wiesen...


    Die Basis meines Baus ist die Maschine des WAK-Bogens in 1:33.


    Und jetzt geht die Recherche und Kontrolle des Bogens los...


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    ich kann nichts versprechen, aber ich versuchsamal.


    Der Vogel war ein echter Kuherschrecker, und der Piloteur hat beim Start zu seinem denkwürdigen Flug erst mal nen Weidezaun abgeräumt und wäre fast noch in die Telegrafenleitung

    der naheliegenden Bahnlinie reingezimmert :D .

    Schlammtriefend kletterte die überladene Mühle trotzdem hoch und der Rest ist Geschichte...


    Na, wer weiss es?


    Gruß

    Hadu

    Moin zusammen,


    das ist absolut grosses Tennis!


    Zum Fahren der grossen Lateinersegel noch was... Bei der Beschäftigung mit Ghanjas, Schebecken und Galeeren hab ich festgestellt, daß alle Schoten und Wanten auf Knebeln standen, so daß ein schnelles Lösen der jeweiligen Parten recht fix ging, und das shiften der Rah mit Hilfe der oft zahlreichen Hände kein so grosser Aufwand war, wobei die genannten Schiffe als Kriegsschiffe wohlbemannt waren.



    Ob bei solchen Brocken wie den Realen und Galeassen oft geshiftet wurde, ist nicht sicher. Alle Abbildungen zeigen immer den optimalen Segelstand, wie es in Wirklichkeit aussah, mag dahingestellt sein bei Rahen, die mal locker 4/5 Länge des Rumpfes hatten. Sehr oft über den Wanten stehend, wobei auch einige Abbildungen von Schebecken zeigen, daß die Lee-Wanten einfach komplett lose gesetzt waren. Hals- und Oberbrassen hatten wohl alle.


    Die Racks waren sehr einfach eine Schlinge mit Korallen ohne Schlieten und wurden über einen Block je nach Segelstellung locker oder stramm gesetzt.



    Gruß

    Hadu