5. KBW: Zámek Pardubice, Erkotyp 1:165 [FERTIG]

  • Tja, Leute...


    ich schaff' es nicht, fertig zu werden mit meinem Pardubice. So ca. 97% sind fertig und es bleibt nur noch eine Handvoll Kleinkram, wie etwa Zierleisten, Schornsteine und die vordere Brücke. Aber bis morgen werde ich einfach nicht fertig.
    Macht aber nichts.
    Ich baue das Modell fertig und führe auch noch den Bericht weiter zu Ende und mache dann in aller Ruhe eine gehörige Menge an tollen Fotos.
    Wäre der Wettbewerb am 31. zu Ende, könnte ich das vielleicht noch schaffen, aber wozu die Hetze?... Auch so habe ich ein unvergleichlich schönes und detailreiches Modell geschaffen, das jetzt nicht durch Hektik in letzter Minute zusammengekloppt werden muss.
    Also weiterlesen und dranbleiben!


    :usenglish:
    Sorry, but I do not manage to finish my Pardubice castle. So far 97% is finished and there is only a handful of small stuff remaining, for instance frets, chimneys and the front bridge. But until tomorrow I will simply not get it completed.
    But never mind.
    I will finish the model and continue to write the report and then take a due quantity of fine photos. If the competition would end on Dec. 31st., I may would get it completed, but why the hurry?... By now I have created an incomparably beautiful and highly detailed model, which does not have to be bustled together by hecticness in the last minutes. So read on!


    Beste Grüße von
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    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

  • Nachdem ich also einerseits meine grippalen Infekte mit Magen-Darm auskuriert und andererseits dadurch den Wettbewerb verpasst habe, möchte ich trotzdem nicht einfach den Baubericht abbrechen, sondern kurz vor Bauschluss weiter über die Entwicklungen berichten. Wir sind ja beim Schließen des Innenhofes stehen geblieben. Ich habe bedingt durch die Weihnachtsferien gerade auch nicht die Bauskizzen dabei, um Bauteile zu benennen.


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    Mit dem langen Wandteil 14 geht es nun weiter. Wie üblich verstärke ich solche Lappen mit Graupappe, nur muss man hier vorher Stoßlinien für anschließende innere Verstärkungen anzeichnen und auf die vielen Fensteröffnungen Rücksicht nehmen. Das Ding sieht aus wie ein Schweizer Käse... Trotzdem ist, nachdem unzählige Fenster und Vertiefungen angebracht wurden (wie immer viele Kleinteile, die wir schon kennen), dieses Ensemble fix an die restlichen anschließenden Wände montiert. Die Hilfsstützen richten die Wand mit und damit schließt man eigentlich den Schlosskomplex ab. Das große Dach klebt man genau auf den Wandstoß, wie immer muss man die den Bodenfalz oder die Grundplatte dabei beschweren (um die Wand exakt zu richten) und das verstärkte Dach mit Maulklammern beim Kleben festhalten und richten (die kleinen Helfer sieht man später bei der Kuppel).


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    Mittlerweile widmete ich mich dann der hinteren Brücke. Zuerst kommt ein halbrunder Anbau, der nahtlos in die Bogenbrücke übergeht. Das Halbrund ist etwas fummelig zu bauen, drei zurückgesetzte Fenster benehmen sich störrisch, erst mit einer zusätzlichen Versteifung und einer sowieso innen angebrachten Schablone ist dieser Bau zu bändigen. Wie immer gibt die Grundplatte zusätzlich Halt und Form.


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    Dann werden die Brückenbögen gebaut. Die zwei Seitenteile werden vorbereitet, bekommen ihre Fenster und dann auf einer Seite die Bögenteile. Zuerst sollte man eine Längseite ankleben, dann die andere und die Bögen zuletzt innen bekleben und mit einem dicken Edding genau an die Bögenkanten ausrichten. So gibt es saubere Bögen ohne Stress. Die andere Seite kommt genau so daran und fertig ist schon die halbe Brücke. Das Gelände wird in Form von Schächtelchen zusammengesetzt und an die Seiten geklebt. Nachteil: man sieht die Stoßkanten auf der "Wiese", Vorteil: es ist leicht zu bauen. Die Grundplatte bildet eine Graupappe, die diesen Block rechteckig richtet und stärkt. Das Dach ist nur noch reine Formsache, dann kommen noch die Bordüren und Rahmen dran. Schließlich schiebt man das Ganze etwas in den Rundbau, wo dessen Stoßkante mit einer Bogenkante exakt zusammenkommt. Sieht kompliziert aus am Anfang, ist aber leicht zu bewerkstelligen, man kommt noch überall rein und ran.


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    Die Brücke und der Anbau werden dann an den kleinen Anbau am Hauptgebäude angebracht (der vorher wie immer viele Fenster zum Basteln braucht). Sorgfältig ausgerichtet gelingt das gut, man muss sich nur Zeit nehmen und immer auf eine gerade Unterlage achten. Ist das getan, bleibt nur noch die Dachfläche in Form einer zweiten Kuppel.
    Sie wird wie die erste aus 10 Segmenten gebaut, die drei Dachfenster beinhalten. Nach Aushärtung habe ich die Kuppelgrundplatte erst in die Lücke auf den Halbrundbau (auf meine Schablone) gesetzt, dann die Kuppel darauf. Dort sind die Stoßkanten eingezeichnet, und eigentlich sollten diese Kanten auch eine exakte Richtung haben...
    Hmmmm. Zu spät bemerkte ich, dass ich die Kuppel nicht ganz richtig "eingedreht" hatte. Sie klebte schon fest darauf, als ich es bemerkte. Es fehlen ca. 3 bis 5 Grad zur eigentlichen Rechtwinkligkeit zweier Stoßkanten mit dem Brückendach. Auch bei selbigem sieht man es dann: die Ausschnitte sollten eigentlich passen, tun sie aber nicht ganz... Egal: das Dach wird angepasst, hier und da beschnitten, später noch leicht kaschiert und ein Isograph 0,25mm (der überall gute Dienste tut am Modell) zeichnet fehlende Linien nach. Kurios: durch den Dreher steht das mittlere Dachfenster genau über dem darunter. Habe ich etwa darauf geachtet beim Kleben? Na, schaut aber trotzdem OK aus. Man muss ja nicht exakt von senkrecht darauf sehen, um zu bemerken, dass die Stoßkanten nicht ganz richtig zur Brückenlinie stehen... Übrigens: wer meint, die Kuppel erst auf diese runde Grundplatte kleben zu können, um das Ganze dann einzusetzen, wird enttäuscht werden das funktioniert so nicht. Erst die Platte und dann im "Blindflug" (so wie ich) oder exakt in die Lücken (wie's sein sollte) die Kuppel darauf.


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    Nachdem das also angebracht wurde und Uhu innen versteift und Lücken schließt, kommen noch kleinere Dachflächen zur Kuppel. Nun wird die lange Wand komplettiert: Stützen unterschiedlicher Form und Höhen werden erst zusammengebaut (abenteuerlich, aber gut abgewickelt), dann an einer Seite an die Wand angeklebt und eingeklappt ganz an die Wand angebracht. Ein Vorbau, eine schließende vorstehende Wand und dann ist das auch schon fertig. Nebenan ist eine Hofmauer mit einer winzigen Tür. Solche Details bleiben jetzt noch übrig, viele Bordüren, Schornsteine, Kuppelaufbauten und Verzierungen sind noch anzubringen. Die Eingangsbrücke bleibt das letzte größere Teil und dann sind wir fertig.
    Noch ein, zwei Baubilder vielleicht und im Januar gibt es dann endlich massig die Galeriebilder, die eigentlich für den Wettbewerb vorgesehen waren. Schade, wie gesagt, aber auch so habe ich ein tolles Modell (fast) fertiggestellt.


    Beste Grüße von
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    Edited 3 times, last by Jens ().

  • Sieht richtig klasse aus!!
    Werde ich mir in Zukunft auch mal zunehmen.
    Würdest du dem Modell den die Schwierigkietsstufe 5 geben?
    Gruß Chrissi

  • Quote

    Original von Christian Biskup
    Würdest du dem Modell den die Schwierigkietsstufe 5 geben?


    Wenn 5 "allerschwerst" sein soll... Eher nicht, es gibt zwar viele Details, aber nach etlichen verdoppelten Rahmen, Fensterschächtelchen und Bordüren geht das flott von der Hand, und wenn man intuitiv so wie ich einen eigenen Baurhythmus einlegt, passt alles 100% zusammen. Die Passgenauigkeit ist sensationell, und der Kunstgriff bei dem einen Wandzusammenschluss (den ich ignorierte) ist schon genial und hilfreich. Es sind halt nur viele Details, die ansonsten in vielen Wandflächen untergebracht sind. Eine 4 wäre da glaube ich ausreichend.
    Unter 5 stelle ich mir ein Monster mit hunderten von noch kleineren Teilen vor. Na, sagen wir mal, Pardubice ist 45...


    Beste Grüße von
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  • Nun, auch wenn der Wettbewerb entschieden ist, heißt das nicht, dass ich mein Pardubice nicht fertig bauen würde. Im Gegenteil, so kurz vor der Zielgeraden.
    Da nun alles, was von unten erreichbar sein sollte, verklebt ist (kleinere Stützpfeiler, die unter das "Gras" geklebt werden müssen im Bereich der Brücke, Dachlücke etc.), ist es an der Zeit, das Gebäude auf eine Grundplatte zu kleben. Wie immer, auch wenn das Ding noch so groß ist, nehme ich dafür einen 4G-Karton, der lässt sich gut noch schneiden und ist trotzdem stabil. Ich halte nichts von Holzböden, vielleicht dann noch extra hier drunter, aber erst mal kommt Pardubice auf einen dicken Karton.


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    Wie bin ich also vorgegangen? Ich habe, als das Schloss kürzlich mal Kopf stand (Versteifung mit Uhu einer Dachklebestelle), ein Foto gemacht und dieses gespiegelt. Anhand des 1:1 vergrößerten Grundrisses habe ich die wichtigsten Standlinien der Wände auf den Boden übertragen, dann anhand des Fotos anskizziert, wohin die Lasche der Wände stehen und so meine Klebestellen markiert. Als nächstes wird der Boden erst mal fixiert, damit er sich nicht schon jetzt nach oben biegen könnte. Alle verfügbaren Beschwerer und Lineale stehen parat. Neuralgische Punkte, die sich nach oben ziehen könnten, werden markiert, hier muss besonders beschwert werden. Dank der verstärkten Dächer und der langen Hauptwand kann man auch aufs Dach einige Beschwerer stellen.
    Mit viel Uhu streiche ich die gezeichneten Standlinien ein, schnell muss das gehen, sind ja nicht viele. Uhu fließen lassen, nicht zu knapp und schnell, richtige Bäche müssen das sein! Schloss gegriffen und an der langen Anlegelinie angesetzt und die inneren Wände somit ins teils noch schwimmende Uhu gesetzt. Beschwerer flugs angelegt, mit einigen Linealen die Flächen nach unten gezogen und das Dach mit beschwert nun heißt es warten und härten lassen... Später müssen dann die noch losen Grasflächen und die Brücke von unten mit Uhu angefüttert und angeklebt werden, dann kann man die Kanten sauber zuschneiden.


    Beste Grüße von
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  • So, es gibt jetzt nur noch sechs Teile anzubringen, dann ist Pardubice fertig!
    Ein Wandfries über den gestern angebrachten Säulen an der Stirnfront und ein paar Giebelteile, dann war's das.
    Mann, das hat von Juni bis jetzt gedauert, ich bin eigentlich froh, dass es jetzt fertig ist. Aber das Schloss sieht fantastisch gut aus, alles ist gerade, richtig am Platz und nirgendwo klafft eine Lücke. Ich kann mir also getrost selber auf die Schulter klopfen.
    Fassen wir doch mal zusammen, was für den Bau wichtig ist:

    • So nett und wuchtig die geschriebene Anleitung auch ist nach wenigen Absätzen habe ich sie links liegen gelassen und mich nur noch an die Teilezeichnungen gehalten. Verbaute Teile habe ich mit einem Strich auf den Hinweislinien und einem Kringel auf dem Teile-Kreis quasi abgestrichen, damit ich wusste, was schon weg ist. Die dünnen originalen Striche weisen dann noch auf zu bauende Teile, so behält man den Überblick.
    • Fensterrahmen und andere zu doppelnde Teile klebt man direkt auf einen extra Karton. Das ergibt beim Ausschneiden saubere Kanten und man erspart sich das fummelige überflüssige Falzen. Achtung: bei Rahmen mit Mittelsäule geht das nicht, hier werden die Mauerstärken innen eingefalzt, da muss wie vorgesehen der Rahmen gebaut werden (aber das betrifft nur wenige Fenster). Zu knickende Bänder etc. brauchen nicht unbedingt den kleinen Schlitz der Rückseite, einfach auf Karton verstärken und dann einen kleinen Grat mit dem Messer bei der Falzstelle von hinten einkerbeln und knicken, dann geht das auch. Das Einfärben aller Teile versteht sich bei diesen dickeren Teilen ja von selber.
    • Das Bauen von Abschnitten und das vorgesehene Zusammenbauen derselben ist nicht praktikabel, man kommt einfach nicht mehr von innen an solche Nahtstellen heran. Wer den Baubericht verfolgt hat, erkennt, dass ein Zusammenbau von Wänden und Dächern von Innenhof heraus gegen den Uhrzeigersinn nach außen mehr Sinn macht: man kann das Modell auch später noch prima halten, wenden und es wird trotzdem immer stabiler. Die Klebe- und Stoßkanten bleiben sauber und man kann viel besser den Sitz von allem kontrollieren, als wenn man eine große fertige Gruppe ankleben muss.
    • Verstärkung von Dach- und auch von großen Wandteilen ist ein Muss: alles, was größer als 4 cm in der Fläche ist, wird mit starker Graupappe hinterklebt. Das ergibt einen mordsstabilen Bau. Ganz wichtig: die lange Wand B14 muss trotz der vielen Fensterlücken unbedingt stabilisiert werden.
    • Der Innenhof-Anschluss von Abschnitt B nach C mit der "Hinterkrallung" der Wände ist zu beachten. Einfach genial, denn Wand B52 mit den Arkaden zieht Wand C19 zu sich heran und richtet sie, man sieht dann auch keine Klebekante wie sonst.
    • Beim Ankleben von großen fertigen Wandteilen helfen die Bodenteile mit: einfach an die Wand ankleben und beim Ansetzen mit Lineal und Beschwerer auf einer planen Unterlage die Wand somit genau auf die Basis ziehen und richten.
    • Man muss auf einige Teile aufpassen, die ein Sternchen haben, weil sie entweder von der Form oder der Farbe anders sind als seine "Brüder". Auch bei der Platzierung derselben heißt es Augen auf.
    • Das Ankleben von Kleinteilen sollte bei frei zugänglichen Stellen erst am Schluss erfolgen, damit man nirgendwo hängenbleibt oder etwa die Dachflächen frei bleiben, um Beschwerer von Zeit zu Zeit auflegen zu können.
    • Dies wird spätestens erforderlich beim Aufkleben des Baus auf eine Grundplatte. Der Grundriss kann gescannt und mit einem Faktor von 336,4% mittels Photoshop o. ä. sehr passgenau ausgedruckt werden. Die wichtigsten Standlinien wurden dann auf die Grundplatte übertragen, mit Uhu eingeklebt und das Schloss aufgesetzt. Die Bodenplatten wurden dann später mit Kleber unterfüttert und am Rand exakt zugeschnitten.
    • Und wie sagte schon Richard Vyskovsky: "Nur keine Hetze"... Langsam arbeiten, viiieeel Zeit lassen, dann wird alles nochmal so schön und passgenau. Über selbige brauchen wir nicht zu reden, die Passgenauigkeit ist phänomenal gut, ich habe nur zwei kleine Lücken <1mm kaschieren müssen, ansonsten ein paar Fehler, die ich selber gemacht habe (und der Beschwerer-Unfall).


    Fazit: ein wunderschönes Modell, das sehr detailliert ist und überall zum Gucken einlädt. Nicht superschwer, aber schon ein großes Puzzle mit viel, viel Detailarbeit. Wer diese scheut, braucht nicht anzufangen (auch ich habe spätestens am Turm die gedoppelten Fensterrahmen verflucht, aber tapfer durchgehalten). Wer akribisch an dem Modell weiterarbeitet, wird mit einem tollen Modell belohnt.
    Demnächst gibt es also viele Fotos von Pardubice.


    Beste Grüße von
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  • Servus Jens,


    Gratuliere zur Fertigstellung deines hübschen Schlosses =D> =D> =D>


    Das ist ein ansprechendes Modell mit sehr schöner Farbgebung, gefällt mir außerordentlich! Da kriege ich Lust, auch wieder mal eine Burg zu versuchen, meine letzte (Burg Eltz von Schreiber) ist schließlich schon über 20 Jahre her....


    Herzliche Grüße
    Robert