Inzwischen ist durch Fotos bewiesen, dass dieses achtere Deckshaus die Offiziers- (Steuerbordseite) und Deckoffiziersmesse (Backbordseite) ist.
Da muss ich mich korrigieren. Auf dem Foto (bei kleiner-kreuzer-dresden.de) habe ich mich von der schrägen Decke mit großem Oberlicht in die Irre führen lassen und verkannt, dass es auch unter Deck Räume mit schräger Decke (damit vom Deck Wasser besser abläuft) und großem Oberlicht geben kann. Ah ja, und in den großen rechteckigen "Fensteröffnungen" sind Bullaugen drin. Bei wunderwaffe.narod.ru ansehbare Risszeichnungen von Emden (I) - Dresden dürfte im Folgenden keine Unterschiede gehabt haben - zeigen, dass die Offiziersmesse unter dem 2 x 5 Scheiben großen Oberlicht der Schanz lag. Die Deckoffiziersmesse dahinter und 1 Deck tiefer. Dabei wird mir wieder aufs Auge gedrückt, dass auf meinem Modell der Abstand zwischen Notsteuer und achterem Kompass um gut das Doppelte zu groß ist. (Daher dann das Gedränge bei mir weiter achtern auf der Schanz.) Im folgenden Bild habe ich diesen Abstand etwas retuschiert, damit die Proportionen der Vorderwand der Offiziersmesse bezüglich Großmast und 10,5er-Kasematte nicht zu falsch geraten. Die zugehörigen Küchen liegen recht weit entfernt - m.E. unpraktisch.
Wozu nun aber das achtere Deckshaus auf dem Mitteldeck (amtlich Oberdeck) mit den vielen schönen Fenstern und luxuriösem Oberlicht diente, bleibt mir unklar. Admiralsräume brauchte man auf einem Kleinen Kreuzer ja nicht vorzuhalten. Und für Maschinenoberlichter hätte man kein Deckshaus mit Türen und Seitenfenstern gebraucht - die hätte man direkt aufs Deck bauen können.
Witzig ist übrigens der Ort der Kommandentenkajüte: Um die achteren 5,2er-Kasematten herum, die Kanonen mitten drin. Da die Kasemattblenden wohl nie ganz dicht schlossen, dürfte es da drin ganz schön zugig und frisch gewesen sein, zumindest im Nordwinter. Und dann die Schmauchspuren auf dem Foto der Kommandantenfrau!
Lage der Kommandantenkajüte. Natürlich ohne meine Stabilisierungsspanten zu denken.
Ach ja, doch noch eine kleine Änderung am Modell aufgrund der genannten Risszeichnung: Der Lukendeckel des Munitionsaufzugs für die Backdecks-5,2er zwischen Fockmast und Brückenaufbau. Allerdings muss ich ihn auf die falsche Bordseite verlegen, weil bei meiner Dresden am "Emden-Platz" - zu recht oder zu unrecht - die Treppe zur Decke des Landungstrupphauses steht.
Grüße
Eugen