Hallo!
Ich möchte heute meinen nächsten Baubericht starten. Herausgesucht habe ich mir einen Kreuzer der K-Klasse (Köln, Königsberg,Karlsruhe).
Ihr werdet merken, dass es kein Echtzeitbaubericht wird. Ich hab erst
jetzt Zeit die Bilder einzustellen. In letzter Zeit musste ich froh sein, überhaupt Zeit zum Bauen zu finden. Ich hoffe, das stört nicht.
Der Baubogen stellt zwar die Königsberg dar, da ich aber in Karlsruhe geboren bin, soll mein Schiff Karlsruhe heißen.
Ich bin kein KM-Spezialist, weiß also nicht, ob die Karlsruhe jemals genau so ausgesehen hat, die grobe "Richtung" dürfte aber stimmen.
Zur Schiffsgeschichte:
Die ersten Leichten Kreuzer nach dem Ersten Weltkrieg waren drei K-Kreuzer. Nach der KÖNIGSBERG und vor der KÖLN lief am 20. August 1927 das dritte Kriegsschiff KARLSRUHE vom Stapel. Die Taufrede hielt der Karlsruher Oberbürgermeister Dr. Finter. Der eigentliche Taufakt wurde von Frau Köhler, der Witwe des am 4. November 1914 gefallenen KARLSRUHE (I)-Kommandanten Erich Köhler, vollzogen.
Mit der Überführungsfahrt von Kiel nach Wilhelmshaven (Erste Durchfahrt des Kaiser-Wilhelm-Kanal am 15. Oktober 1929) unter Werftflagge waren auch die Werftprobefahrten erfolgreich abgeschlossen. Die offizielle Indienststellung erfolgte am 6. November 1929 in Wilhelmshaven unter dem Kommando von Fregattenkapitän Lindau.Der Leichte Kreuzer KARLSRUHE (III) wurde ab Mai 1930 für die Inspektion des Bildungswesens fast ausschließlich als Schulschiff für Offiziersanwärter auf ausgedehnten Reisen durch alle Weltmeere eingesetzt und trug den Namen seiner Patenstadt auf fünf Ausbildungsreisen bis Juni 1936 weit in alle Erdteile.
Bei der 5. Ausbildungsreise 1935/36 traten bei der Überfahrt von Japan nach den USA während eines mehrtägigen Sturmes in Orkanstärke so schwere Schäden auf, daß das Schiff im April 1936 in San Diego/USA ein Reparaturdock anlaufen mußte. Mit Abschluß dieser Reise war für KARLSRUHE (III) der Dienst als Schulschiff beendet. Mit Wirkung vom 1. Juli 1936 wurde das Schiff den Aufklärungskräften zugeteilt. Während des spanischen Bürgerkrieges wurde KARLSRUHE im Jan./Febr. und Juni 1937 zu Einsätzen in spanische Gewässern befohlen.
Beide Reisen blieben ohne besondere Ereignisse.Um das schlechte Seegangsverhalten zu verbessern, wurde der Leichte Kreuzer KARLSRUHE (III) am 20.5.1938 ohne Besatzung außer Dienst gestellt und anschließend von der Marinewerft Wilhelmshaven umgebaut. Bei Kriegsausbruch waren die Umbauarbeiten noch nicht beendet. Erst am 13.11.1939 konnte die KARLSRUHE (III) wieder in Dienst gestellt werden, um zunächst Erprobungen durchzuführen.Mit einer neuen und unzureichend ausgebildeten Besatzung stand der Kreuzer dann im April 1940 dem Unternehmen Weserübung unter dem Kommando von Kapitän zur See Rieve zur Verfügung.
Am 09. April 1940 wurde das Schicksal auch dieses Schiffes besiegelt. Beim Norwegenfeldzug hatte der Kreuzer die Aufgabe, die Landung deutscher Truppen in Kristiansand zu sichern. Auf dem Rückmarsch im Skagerrak gelang es gegen 19.58 Uhr dem britischen U-Boot TRUANT auf den Zickzackkurs steuernden Kreuzer einen Torpedofächer abzuschießen. Trotz Ausweichversuchen traf ein Torpedo so unglücklich, daß beide Maschinen, die E-Anlage, das Ruder und die Lenzmittel ausfielen. KARLSRUHE zeigte bald Schlagseite und sackte langsam tiefer.
Gegen 21.00 Uhr stieg die Besatzung auf LUCHS und SEEADLER über. Als das Schiff bis zur Schanze weggesackt war, gab Kapitän zur See Rieve dem Torpedoboot GREIF den Befehl, den Kreuzer durch Torpedoschuß selbst zu versenken. Dieser Befehl wurde um 22.50 Uhr ausgeführt und die KARLSRUHE (III) ist anschließend auf 58°4N/8°4O gesunken.
Technische Daten:
Bauwerft: Deutsche Werke, KielUmbau 1938/39 Marinewerft, Wilhelmshaven
Bau-Nr.: 207
Kiellegung: 27.07.1926
Stapellauf: 20.08.1927
Indienststellung: 06.11.1929
Länge: 174,0 m
Breite: 15,3 m
nach Umbau: 16,6 m
Tiefgang: 6,3 m
Tonnage: 8130 t (voll ausgerüstet) Nach Umbau 8350 t (voll ausgerüstet)
Antrieb: 68200 PS
Geschwindigkeit: 32 kn nach Umbau: 30 kn
Bewaffnung: (Stand 13.11.1939)
9 Schnellfeuerkanonen 15 cm
6 Flugabwehrkanonen 10,5 cm
6 Flugabwehrkanonen 3,7 cm
4 Zwillings- Flack2 cm
12 Torpedorohre 53,3 cm
120 Minen
1 Katapult für
2 Bordflugzeuge
Besatzung: 514 bis 850 Mann
Quelle: http://www.mk-karlsruhe.de/html/historie.html
Gruß
Matthias