Dieses Forum ist das einzige, in dem ich einen Bericht über die Lokomotive S3 fand, daher erstelle ich hier sozusagen einen Nachfolgethread und hoffe, dass Interessenten an diesem Modell auch hier landen.
Bislang habe ich historischen Schiffsmodellbau betrieben und wollte einfach mal fremd gehen. Das dazu ausgewählte Modell der Lokomotive S3 schien mir interessant.
Bei der Wahl ob Kantenfärben oder Bemalen entschied ich mich für Bemalen und Scratch und verstoße damit sicher gegen ungeschriebene Kartonmodellbauregeln.
Vielleicht stoße ich aber auch auf Interesse.
Der Modellbogen ließ erkennen, das es schwierig werden würde. Keine Baubeschreibung nur Hinweise zu offenbar eingegangenen Rückfragen.Kein Hinweis zu Verstärkungen, man muss also entweder selbst verstärken oder den Karton so wie vorgesehen hinterkleben. Ich habe daher erst einmal vorher alles eingescannt und das war gut so weil ich einige Teile mehrfach fertigen musste da die Bauzeichnung einfach zu grob ist. Der Bauplan bzw. die Zeichnung ist einfach ungenau bzw. zu wenig detailliert. Auf meiner Website ist der Bauplan einsehbar. Zusätzliche Erläuterungen sind mitgegeben aber nur auf ganz wenige Unklarheiten ausgerichtet. Keine Fotos. Keine Beschreibung der Teile. Kein Hinweis zu Verstärkungen.Keine aufgedruckten Hinweise welche Teile an Verbindungsstellen hinkommen. Obendrein ist der Druck offenbar verzogen, runde Teile sind immer oval, möglicherweise gibt es dadurch auch generelle Verzerrungen, die ich durch neu Ausdrucken bzw. bearbeiten ausgleichen konnte. Klebungen Teil auf Teil sind oft nur zu erahnen oder eben durch Überlegung im Zusammenhang mit anderen Teilen durch vorauszudenken erkennbar. Der Maßstab entspricht eigentlich Spur 0. Die Modell-Spur ist aber etwa 3mm größer, so dass ich die gekauften Gleise neu zusammensetzen musste.
Benutzt habe ich scharfe Klingen oder Skalpell - selten Schere, Locheisen 2; 3; 4; 5; 8; 9; 10mm. Rundstäbe 1; 2 : 3 ; 4 ; 5mm. Farbe, Pinsel, Klebstoff speziell für Karton und Sekundenkleber. Karton in verschiedenen Stärken und Härten. Um die Problematik keine Klebereste und Kanten färben habe ich mich durch das Bemalen gedrückt.
Schneiden und Anritzen erfolgte immer mit Metalllineal - immer auch Stahllineal für grade Schnitte und Knickkanten.
Durch das Bemalen musste ich alle aufgedruckten Teile zusätzlich erhaben abbilden und z.B. Nieten nachbilden.
Generell wurden komplizierte und ALLE Kleinteile zusätzlich verstärkt mit verdünntem Sekundenkleber (50% Azeton)und danach die Teile kurz direkt in Aceton gelegt damit sich die Plastinierung vergleichmäßigt. Die Räder habe ich nicht aus den (ohnehin ovalen) Teilen gebildet, neu gedruckt, geklebt und mit Spachtel gefüllt und die Spur mit Silberfolie beklebt. Ebenso habe ich Silberfolie für die Lampen eingesetzt. Gleisbett und Kohle ist durch Modellbaumaterial mit Lack vermischt gehärtet.
Kein Modellbogen ist fehlerfrei. Auch dieser nicht. Die Fehler habe ich für Leidensgenossen hier in einer Anlage Notizen aufgelistet.
Hier im Thread stelle ich nur einige wenige Fotos ein. Wer mehr sehen will kann diese auf meiner Website (http://www.lreinhold.de/resume/resume.htm) nachschlagen. Die Farbgebung des Originals konnte ich nicht zweifelsfrei ermitteln und habe daher einen Kompromiss versucht. [Blocked Image: http://www.lreinhold.de/Lok/Bilder/018_505-8_3.jpg]