Book Folding - mal etwas ganz Anderes

  • Mein erstes gefaltetes Buch...

    soll ein Geschenk für meine Freundin werden. Wobei mich das Thema Book Folding schon seit längerer Zeit fasziniert.

    Auf irgendeiner Ausstellung bin ich mal aus Zufall darauf gestoßen und seit dem frage ich mich, wie das wohl geht.

    Jetzt, wo das Star Wars Geburtstags-Geschenk fertig ist, war es an der Zeit das mal auszuprobieren.

    Ich wählte also ein Motiv (Seiten dazu gibt es im Netz genug), schrieb die Frau an und bestellte das Muster.

    Das waren dann zwei beidseitig bedruckte DIN A4 Seiten mit Koordinaten und eine Kurzanleitung als PDF Datei.

    Daraus ging hervor, dass das Buch 22 cm hoch und mindestens 306 Seiten umfassen muß.

    Ein entsprechendes Buch war bald gefunden und als Werkzeug sollten Lineal, Bleistift, Radiergummi und ein Falzbein reichen.

    Ich erweiterte den Umfang um ein 0,2 dickes Stahllineal und meinem Allroundwerkzeug für den Kartonbau.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Als Erstes mußten nun die Koordinaten, Seite für Seite in dem Buch markiert werden.

    Und weil mein Buch über 380 Seiten (tatsächlich also 190 S.) verfügt begann ich damit auf der gegenüber liegenden von Seite 36.

    Von der oberen Seitenkante gemessen, waren das jeweils ein Marker auf 6,3 cm und 8,2 cm.

    Das zog sich nun über die nächsten 153 Seiten hin und ich erspare mir jede einzelne Seite zu dokumentieren.

    Die letzte Seite (bei mir 342) hatte die natürlich gleichen Maße, weil das Herz symmetrisch angelegt ist.

    Von dort aus begann ich ohne viel zu überlegen, die Seiten zu rillen und zu falten.

    Das klappte zunächst auch recht gut, wurde aber zunehmend schwieriger. Es fehlte, mit den bereits gefalteten Seiten, der feste Untergrund.

    So sann ich auf Abhilfe und legte zunächst ein Stück Pappe, später dann eine dünne Plastikfläche darunter.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Schließlich, bei Seite 147 angekommen, kam die Erleuchtung. Ich hätte besser von vorne nach hinten gearbeitet.

    Diese Vorgehensweise hatte ich Anfangs verworfen, weil durch das Rillen ein Abdruck auf der darunter liegenden Seite entstand.

    Aber wenn man etwas unterlegt, ist auch diese Gefahr gebannt.

    Fortan schaltete ich ich um und faltete den verbliebenen Rest in der richtigen Reihenfolge, von vorn nach hinten.


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!

  • Von nun an war's nicht nur richtiger, nein es ging auch viel besser und zügiger voran.

    Bald war auch die letzte verbliebene Seite gefaltet und ich konnte mein Werk betrachten.

    Sicher, es sind noch einige Ungenauigkeiten vorhanden, dennoch bin ich mit meinem ersten gefalteten Buch recht zufrieden.

    Zumindest hat es mir Freude bereitet und es wird vermutlich auch nicht das letzte sein.

    Soweit mal der Ausflug in eine weitere Welt des Papiermodellbaus.

    Bleibt alle gesund, Euer Renee


    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!