Hallo,
Eines der interessantesten Projekte der deutschen Luftwaffe gegen Ende des 2. Weltkrieges war die Dornier Do-335; ein Flugzeug, dass mich schon in jungen Jahren fasziniert hat, als ich es das erste Mal als Plastikmodell gebaut hatte.
Claudius Dornier hatte schon nach dem 1. Weltkrieg an einer neuartigen Antriebsgeneration gearbeitet, welches auf dem Prinzip eines kombinierten Zug- und Schubantriebes basierte. Da beide Motoren auf der Längsachse des Flugzeuges lagen, sollte das Konzept den Bau von wendigen und schnellen Flugzeugen erlauben. Dornier konnte mit diesem Konzept schon erste Erwahrungen sammeln, nachdem viele seiner Flugboote mit solchen Doppelmotoren ausgestattet waren. Allerdings waren für den Einbau in ein kompaktes Jagflugzeug neue Lösungen notwendig, um die Kraft des hinteren Motors über eine Antriebwelle auf den hinteren Propeller zuübertragen. Daher baute Ulrich Hütter mit der Göppingen Gö 9 (Link entfernt wegen NS-Rotz, Old Rutz) einen Versuchsträger, um Erkenntnisse über einen heckinstallierten Druckpropeller und seinen Antrieb zu sammeln. Diese Daten ermöglichten es Dornier seine Arbeit an einem Hochgeschwindigkeitsjäger mit kombiniertem Zug- und Schubantrieb fortzusetzen, und sie legten 1942 dem RLM einen Entwurf für einen Hochgeschwindigkeitsjäger vor (Projekt 231). Obwohl das RLM das Projekt annahm, wurde Dornier beauftragt seinen Entwurf dahingehend zu überarbeiten, dass die Maschine auch als Mehrzweck-Tagjäger, Nachtjäger, Kampfbomber, Zerstörer und Aufklärer eingesetzt werden konnte. Die neuen Anforderungen verzögerten das Projekt derart, das erst im Herbst 1943 der erste Prototype fertiggestellt wurde. Die neue Do 335 wurde von zwei Daimler-Benz DB 603 A-Serie Motoren angetrieben, welche im Bug und hinter den Tragflächen in den Rumpf eingebaut waren. Zusammen mit dem Kreuzleitwerk geben sie dem Flugzeug ein einzigartiges Erscheinungsbild, welches ganz erheblich zu der Faszination dieses Flugzeug beiträgt. Seine weit hinten ansetzenden Flügel haben der Do-335 auch ihren Beinamen "Ameisenbär" oder "Pfeil" gegeben. Durch ständige Änderungen und neue Anforderungen wurde auch die weitere Entwicklung der Do-335 verzögert, so dass die Maschine trotz ihres enormen Potentials nie zum Einsatz kam. Insgesamt wurden nur 37 Do-335 gebaut, von denen heute noch ein Exemplar erhalten ist.
Weiter Informationen zur Do-335 finden sich unter:
Link entfernt wegen NS-Rotz, Old Rutz
Fotos von der letzten verbliebenen Do-335 finden sich hier:
Link entfernt wegen NS-Rotz, Old Rutz
Bleibt noch die Frage, ob rund 30 Jahre nach dem Bau des Plastikmodells auch ein Papiermodell der Dornier Do-335 verfügbar ist?
Die Antwort kommt selbstredend: Ich wüsste von zwei Papiermodellen der Do-335 auf dem Markt, und damit steht dann meinen nächsten Projekt nichts mehr im Wege!
Bis dahin,
Matthias