Posts by BLIMPY

    Hallo zusammen,
    anbei ein paar Bilder meiner Curtiss F9C Sparrowhawk, 1:200, Eigenbau.
    Dieses Modell habe ich passend zu meinem Goodyear Zeppelin Luftschiff "U.S.S. Akron" (ZRS-4) im gleichen Maßstab gebaut.
    Viele Grüße,
    Jens

    Hallo zusammen,
    also, nochmal ein paar Infos zu den Luftschiffen...


    Bei dem Luftschiff von Goodyear handelt es sich um ein Prallluftschiff. Es hat kein starres Gerippe im Inneren. Bei den alten Starrluftschiffen, z.B. den Zeppelin-Luftschiffen, war dies anders.Hier wurde die Form durch die starre Gerippestruktur vorgegeben.
    Bei den Prallluftschiffen, auch Blimps genannt, kommt die Form durch den Gasdruck im Inneren der Luftschiffhülle zustande. Da die Luftdicht mit der Höhe abnimmt, benötigen Prallluftschiffe die sogenannten Ballonetts. Dies sind Luftsäcke, die i.d.R. ca. 20-30% des Volumens der Hülle einnehmen. Am Boden sind diese gefüllt. Steigt das Luftschiff auf, dehnt sich das Traggas aufgrund der "dünneren" Umgebungsluft aus. Im gleichen Maße wird die Luft aus den Ballonetts herausgelassen. Somit bleibt das Gesamtvolumen des Luftschiffes konstant. Sinkt das Luftschiff müssen die Ballonetts wieder mit Luft gefüllt werden. Die geschieht über die "Rohre", die Air ducts. Der Luftstrom der Propeller versorgt über die Air ducts die Ballonetts mit Luft.


    Und noch ein kleiner Hinweis zum Dauerbrenner "fliegt oder fährt ein Luftschiff"?
    Wir "Luftschiffer" erklären das wie folgt:
    Die alten Zeppeline sind, wie Ballone auch, gefahren. Sie waren ausgewogen mit der Luft. Der Auftrieb erfolgte also (rein) statisch über das Traggas.
    Heutige Luftschiffe fliegen, da nicht nur den statischen Auftrieb des Traggases nutzen, sondern auch den dynamischen Auftrieb durch die Antriebe. Heisst auch, dass sie schwerer als Luft starten. Warum? Das Luftschiff verbraucht permanent Kraftstoff, wird also leichter. Um nicht das teure Traggas Helium bei der Landung ablassen zu müssen wird also schwerer als Luft gestartet und dynamischer Auf-, manchmal auch Abtrieb, erzeugt.


    Also eigentlich ganz einfach: mit dynamischem Auftrieb spricht man vom Fliegen, bei (rein) statischem Auftrieb vom Fahren...


    ;)


    Viele Grüße,
    Jens

    Hallo zusammen,
    hierschon mal einige Bilder vom fertigen Modell des Goodyear Blimp "Europa", Typ GZ-20A von 1972 im Maßstab 1:200.
    Länge: knapp 30cm
    Material: Bristol-Karton (250g/m²)
    Eigenbau


    Die "Luftschiffhülle" besteht aus 39 Segmenten um die Form möglichst gut abbilden zu können...

    Eigenbau
    Bristolkarton (250g/m²)
    Masßstab 1:200
    (Länge: rund 16 cm)


    ----------------------------------


    Wie auch für die anderen Modelle, die ich für die Ausstellung "Goodyear's Luftschiffe" plante, wollte ich eine große Detailtreue erreichen, allerdings keine Materialien außer Karton und Folie für die Scheiben einsetzen.
    Auch die weiße Farbe des Karton wollte ich beibehalten um den Effekt zu erreichen, wie man ihn von einem weißen Architekturmodell kennt.


    1. Schritt: die Gondel des Luftschiffes
    Begonnen hatte ich mit dem einfachsten Element, der Gondel des Luftschiffes. Dies war zum "Aufwärmen" bestens geeignet, da ich länger nicht mehr gebastelt hatte. Um es etwas interessanter zu gestalten fing ich an den Motor zu detaillieren... die Zylinder des 3-Zylinder Sternmotors haben gerade einmal eine Höhe von 1mm...


    2. Schritt: die eigentliche Luftschiffhülle
    Ziel war es, eine möglichst runde Form zu erzeugen. Also musste ich die Form in eine ausreichende Anzahl an Einzelsegmenten zu unterteilen...
    Um später die Leitwerke einfach befestigen zu können, entschloss ich mich für ein durchgängiges Flossenkreuz.


    3. Schritt: die Leitwerke
    Diese konnte ich einfach mittels Flossenkreuz befestigen


    4. Schritt: Zusammenfügen von Bug- und Heckteil
    Bei einem erneuten Bau des Modells würde ich heute wohl eher die Trennstelle zwischen Bug und Heck weiter in den Heckbereich legen, um mehr Druck auf die Klebefuge geben zu können.


    5. Schritt: Element zwischen Gondel und Hülle
    Dieses kleine Element brachte mich
    fast zur Verzweiflung, und noch immer ist es nicht ganz perfekt... Die
    Konstruktion zur Abwicklung des Zwischenelementes raubte extrem viel
    Zeit.


    6. Schritt: Befestigung der Gondel am Luftschiffrumpf


    7. Schritt: der "Air duct" zur Versorgung der Ballonetts (in der Luftschiffhülle liegende Luftsäcke für den Volumenausgleich)
    Hier war wieder einmal Feinarbeit gefragt. Der "Air duct" hat einen Durchmesser von 1,5mm... Um den Knick des "Rohres" zu ermöglichen, habe ich drei Einzelsegmente produziert, die an der dicksten Stelle 0,7mm messen...


    Fertig! :)

    Eine kleine Vorgeschichte, wie ich darauf kam dieses und noch weitere Modelle zu bauen...


    Im vergangenen Jahr (2014) hatte wir uns vom Verein für Zeppelin-Luftschiffahrt Zeppelinheim e.V., Mitträger des Zeppelin-Museums Zeppelinheim, dazu entschlossen eine Sonderausstellung zum Thema "Goodyear's Luftschiffe" zu veranstalten. Was viele Leute nicht wissen ist, dass Goodyear über die längste kontinuierliche Tradition in der Entwicklung, dem Bau und Betrieb von Luftschiffen aufweisen kann.


    Um das überaus interessante Thema in geeigneter Form präsentieren zu können, wurde mir schnell klar, dass ich auf maßstabsgetreue Modelle nicht verzichten wollte. Dabei hatte ich insbesondere auch einen Großenvergleich von neuen und alten Prallluftschiffen, sowie den Starrluftschiffen, die die Goodyear Zeppelin Corportion als fliegende Flugzeugträger für die U.S. Navy baute, im Sinn.


    Als ich mit dem Bau begann, hatte ich rund 6 Monate Zeit die Modelle fertigzustellen...


    Ursprünglich hatte ich sechs Luftschiffe angedacht:


    1) das Luftschiff "Pilgrim" der Goodyear Zeppelin Corporation vom Typ "AD" aus dem Jahr 1925: Es war das erste kommerzielle, Helium gefüllte Luftschiff der Welt


    2) das Luftschiff "U.S.S. Akron" der Goodyear Zeppelin Corporation aus dem Jahr 1931: Es war ein Starrluftschiff und als fliegender Flugzeugträger konzipiert.


    3) ein noch aktueller Blimp (Prallluftschiff) vom Typ GZ-20A: dieser Luftschifftyp ist bereits seit 1972 im Einsatz und es sind noch zwei dieser Luftschiffe in den USA aktiv.


    4) das neueste Luftschiff der Goodyear-Luftschhiffflotte: der Goodyear Zeppelin NT "Wingfoot One"


    5) ein Patrouillen-Luftschiff der U.S. Navy vom K-Typ aus der Zeit des 2. Weltkrieges


    6) ein Luftschiff der U.S. Navy vom Typ ZPG-3W: mit 123m Länge die längsten, jemals gebauten Prallluftschiffe


    Um es kurz zu machen: alle sechs Luftschiffe konnte ich innerhalb der sechs Monate nicht fertigstellen... die ersten drei hatte ich zumindest fertigstellen können...


    Da alle Luftschiffe im gleichen Maßstab sin mussten, entschloss ich mich für den Maßstab 1:200.
    Somit war das kleinste Luftschiff, die "Pilgrim", rund 16cm lang und das größte, die "Akron", stolze 120cm lang!


    Zur Erstellung der Modelle nutzte ich technische Zeichnungen und Bildmaterial der Originalluftschiffe.
    Da ich keine CAD Software zur Hand hatte, musste ich die einzelnen Segmente mit Hilfe von Excel berechnen und dann als Vektorgrafik zeichnen. Hierfür nutzte ich Adobe Illustrator...


    Als Material nutze ich Bristol Karton mit 250g/m², zum Fügen den Bastelkleber der Firma mit den drei Buchstaben.


    Nähere Infos zu den einzelnen Modellen in den separaten Beschreibungen...