Takelage

  • Immer das gleiche Problem: Mühsam hat man aus oft nicht ausreichenden Unterlagen herausgefunden, von wo nach wo ein Tau, Draht oder was auch immer zu laufen hat, schon taucht die Frage auf: Wie mache ich das?


    Meine Lösung: Mit Nähgarn!!


    Nähgarn aber kein synthetisches!!! gibt es in einer Vielzahl von Farben und bei Schwarz und Weiß auch in verschiedenen Stärken. Ich bevorzuge Schwarz, weil auch bei Originalen aus der Entfernung kaum noch Farbe erkennbar ist. Künftig werde ich auch mit verschiedenen Stärken arbeiten.


    Das Nähgarn wird mit etwas Übermaß angeschnitten und dann an einer Seite mit UHU-Alleskleber getränkt, so dass sich ein KLEINER Klebertropfen bildet. Dann wird es (ggf. mit Pinzette) an den Klebepunkt gebracht und schon in die richtige Richtung ausgerichtet. Ist die Klebestelle fest (vorsichtig zupfen!), geht es ans andere Ende.


    Zunächst wird der Faden abgelängt, damit er so straff wie möglich zum zweiten Endpunkt führt. Dann wird auch das Ende mit UHU getränkt und am Klebepunkt befestigt (ich helfe oft mit einer Nadel nach).


    Oh Graus, das sieht normalerweise nicht nach einem gespannten Seil oder so aus. Jetzt kommt der Trick: Etwas Spucke auf eine Fingerspitze geben und damit gaaanz vorsichtig den Faden imprägnieren! Man kann zusehen, wie sich der Faden strafft (= einläuft)! Geht natürlich nur einmal und nur mit Garn auf Baumwollbasis, nicht mit Synthetikgarnen! Falls es daneben geht, neuen Versuch starten.


    Der Vorteil der Methode ist, dass das Garn nur geringen Zug ausübt und nur bei sehr dünnen Rahen die Gefahr des Verbiegens besteht (aber: Je länger der Faden, desto stärker der Zug! Dann vielleicht nur an einem Teil ausprobieren!). Zum anderen legen sich die Fasern des Garns an und stehen dauerhaft kaum noch ab. Bei sehr kurzen Stücken, etwa bis 1,5 cm Länge, klappt die Methode leider kaum (zu wenig Stoff).


    Ein Muster dieser Methode ist das Schiff SMS Panther vom HMV-Verlag, jetzt gut 3 Jahre alt (siehe Galerie).


    Mit etwas Geschick kann man mit Leimtropfen auch noch Verdickungen (Isolatoren, Blöcke usw.) anbringen und diese einfärben.


    Was auch geht und ich schon bei Plastikmodellen ausprobiert habe: Angelschnur und unsichtbares Garn, also reine Synthetik. Im Prinzip läuft es gleich, nur statt Spucke nimmt man zum Straffen die Glut einer Zigarette, die man VORSICHTIG mit wedelnden Bewegungen immer näher bringt, bis durch den Thermoeffekt die Straffung einsetzt.


    Und nun los, probieren geht über studieren.


    Papier-Tiger

    Fülle Deine Tage mit Leben und nicht Dein Leben mit Tagen.

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