Zu doof für Tintenstrahl-Modelle?

  • Freunde!
    Helft mir!


    Ick verzweifel' hier!


    Ok, ich sitze hier an meinem ersten "Nicht-Offset"-Modell und angle mich von Anfall zu Anfall. (Das ist kein schönes Bild, glaubt mir...)


    Eine unbequeme Wahrheit, die ich über mich hier in Erfahrung bringe, ist: Ich bin ein elender Kleckser, ein Kleckerer, ein Drip-Dropper, eine Tropfenschleuder, ein Sabberer, ein wandelnder Feuchtigkeitsspender, ein wahrer Springbrunnen. Die nächste Stufe ist Unter-Wasser-Modellbau...
    Ich arbeite ja mit verdünntem Weissleim, habe ständig einen feuchten Pinsel, Wasser ist also ein grundlegendes Element meiner Bastelei.


    Das war bisher auch kein Problem, denn ein Dröppschen auf einer Offset-Oberfläche ist, schnell entdeckt, KEIN Problem. Kaum aber kleckst mir dieses verflixte H2O auf eine Tintenstrahl-Oberfläche, kann ich nur noch Zeuge werden, wie sich die Sauerei vor meinem entsetzten Auge manifestiert, und ich verfluche mich, meine Schussligkeit, mein feuchtes Wesen und meine wasserbasierte Biologie.
    Natürlich habe ich das Papier vorbehandelt; mittlerweile liegen schon etwa 18 Schichten eines UV-Firnisses darüber, von dem ich überzeugt war, dass er auch einen gewissen Nässeschutz bietet, aber ich habe mich geirrt.
    Und nun meine von Verzweiflung getragene Bitte an euch: Wer weiss Rat? Wer lindert meine mittlerweile paranoiden Bastelstunden, in denen ich zur Überzeugung gelange, dass Wasser mein grösster Feind ist und, sich in jeder Ritze verbergend, nur darauf lauert, im unpassendsten Moment seinen Akt der Zerstörung zu vollbringen?
    HELP!

  • Bei Tintenstrahldrucken kann ich Dir nur dazu raten, Deine Klebetechnik zu ändern. Es gibt zwar wasserunempfindliche Tintenstrahldrucke, aber die meisten reagieren extrem empfindlich. Da hilft nur lösemittelhaltiger Klebstoff a la UHU (Flinke Flasche). Wenn Dir dieser zu dick ist kann er mit Aceton verdünnt werden.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

  • Servus Thom,
    Ich verwende verschiedene Kleber. Begonnen habe ich mit UHU Alleskleber und auch mit der Flinken Flasche.
    Der Kleber der flinken Flasche ist etwas träger in der Verarbeitungszeit.
    Mehr und mehr gewöhne ich mich aber an leicht verdünnten Weißleim. Der hat den Vorteil, dass er im Lauf der zeit nicht so hart wird wie der Uhu und Kleinstteile dann nicht so leicht bei der geringsten Berührung abspringen.
    Als Dosiergerät verwende ich eine umgebaute "Flinke Flasche" von UHU


    hier wird das Thema genau behandelt.


    Ich weiß, dein bevorzugter Maßstab sind Modelle, die man in eine Briefmarke einwickeln kann :D , aber hier kannst du mit verschiedenen Nadelgrößen experimentieren.
    Ich glaube sogar, dass man mit der Kanüle besser dosieren kann, als mit dem Pinsel oder Zahnstocher.
    Im Ärzebedarfsgeschäft bekommst du Injektionsnadeln in allen Größen.


    und ja... Hans Joachims Vorschlag "mit Lack vorbehandeln" ist auch sehr gut. Mir hat das sehr geholfen, weil der UHU den Toner von Laserdruckern angreift. Ich habe aber Schnelltrocknenden Lack auf Acrylbasis (Duplicolor Aerosol Art) dafür genommen. Das Papier säuft den Lack ganz schön rein, also sparsam dosieren. Ansonsten wird das Papier transperent.
    Trocknen tut das Zeug auch sehr schnell. In 10 Minuten kann es weiterverarbeitet werden.


    Hier ein Bild davon


    Den Lack gibt es in glänzend und Seidenmatt


    Lieben Gruß
    Heinz

    Der Ausdruck >gute Freunde< sagt alles: dass es auch schlechte gibt.
    (Gerhard Uhlenbruck)

    Edited 2 times, last by alf03 ().

  • Hallo,
    mir geht es wie Joachim. Ich klebe fast alles mit Uhu. Innenteile, die man nicht sieht wie Verdoppelungen usw. kriegen Flinke oder Tropffrei. Nur sichtbare, kleinste Teile bekommen etwas Weißleim.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Tom


    Es ist alles eine Frage der Druckqualität! Fotodrucker mit Wasserbeständiger Farbe und gutes Papier. Dann kannst du kleckern. Das kostet keine Nerven, nur Fränkli. wirt reden demnächst darüber.


    Grüsse Nik

    Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind (Albert Einstein)

    N.K.


    Derzeit im Bau: IJN Nagato 1:200 von Dom Bumagi, HMCS Waskesiu Card Fleet 1:200, MiG 21MF Answer-Angraf 1:33
    Fertig: Mellum, Indianapolis,TAKAO Digital Navy 1:250,Korvette Agassiz 1:250, NJL TOGO CFM 1:250 .
    Petrojarl Cidade de Rio das Ostras JSC skaliert auf 1:250
    Hellcat, Halinski

  • Moin,


    ich habe einen HP 8100 der mit wasserbeständiger und angeblich auch lichtechter Tinte druckt. Klebe auch fast nur mit Weißleim (außer Spantengerüst/Bordwand) und hatte damit bisher keine Probleme. Von Epson gibt es auch wasser- und lichtechte Tinte, damit werden z.B. die Modelle von David Hathaway gedruckt. Auch damit gibt's keine Probleme.


    Lösung: anderer Drucker, andere (Marken-)Tinte. Seine über Jahre entwickelte Klebetechnik sollte man nicht wechseln, finde ich.


    Viele Grüße


    Mathias

    :cool: Alles hinterfragen und niemals aufgeben! (James Dyson)

  • Ich versiegele die Tintenstrahlerausdrucke (noch vor dem ausschneiden der Teile) mit einem „handelsüblichen“ farblosen Lack aus der Spraydose (und aus dem Baumarkt :) ), meistens mit einem Kunstharzlack. Es reich in der Regel eine Lackschicht, es sei denn, man will auch einen bestimmten Effekt (z.B. glänzend) erreichen, dann muss man schon 2 – 3 Mal lackieren. Danach kann ich mit dem Karton „alles machen“...

  • Hallo Thom


    Wenn du in Zukunft öfters selbst ausgedruckte Modelle bauen willst bin auch ich der Meinung, dass die Investition in einen entsprechenden Drucker die beste Lösung ist. Ich habe mir dafür den Canon-Drucker mit der (leider nicht mehr erhältlichen) Technologie gekauft, bei der das Papier im Drucker zuerst farblos beschichtet wird. Einen solchen Druck habe ich 5 Minuten lang unter den laufenden Wasserhahn gehalten, ohne irgendwelche Schäden. Entsprechend kann ich kleben, womit mein Herz auch immer begehrt.


    Falls du nur hie und da solche Modelle bauen willst, kenne ich einen Kollegen in Gebenstorf, der dir die Bögen ausdrucken würde ;), z.B. auch die aktuellen.


    Gruss
    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hoi Thom,
    von Epson gibt es Drucker die mit wasserfester Tinte drucken.


    Vielleicht hilft dir das weiter.
    Liebe Grüße
    Wiwo

    "Es gibt viel zu viele Lautsprecher und viel zuwenig Kopfhörer!"

    Fritz Grünbaum, 1934

  • Hallo Zusammen


    ich kann dem Andi nur beipflichten. Wir verwenden für unsere Drucke des MM Verlages den Cannon Pixma Pro 1 und der hat eine Patrone, die nennt sich Chroma Optimizer. Sie überzieht das Blatt Papier mit einer Schicht, sodass die Unebenheiten der Papieroberfäche geglättet werden. Wenn dann die Farbe daraufkommt hat sie schon mal ne "Grundlage"


    Aber irgendwie müssen ja die 12 Farbpatronen des Tintenpissers seine Berechtigung haben. :D :D :thumbup:


    Schaut doch mal unter Chroma Optimizer im web nach...
    Gruß Werner

  • Hallo Thom,
    einen Großteil meiner Modelle sind Tintenstrahl-Ausdrucke. Ich habe noch nie Probleme mit dem Kleben mit Weissleim gehabt.
    Alle Ausdrucke sprühe ich zunächst mit Marabu UV-Schutz matt ein.
    Bei „normaler“ Klebermenge gibt es keinen Stress mit der Farbe.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Tausend Dank fürs Zuhilfeeilen!!!
    Ich merke zwar, dass ich hätte präzisieren müssen: Es handelt sich um einen gekauften, fertig gedruckten Bogen.
    Eure Anmerkungen zum Selberdrucken sind mir trotzdem von grossem Wert, schliesslich hat man ja einen Haufen Downloads auf dem Rechner...
    Die Tips mit Versiegelung und Leimmenge werde ich abwägen und ausprobieren, Thanks!
    Die Klebe-Dosierung werde ich wohl hinbekommen.
    Schussligkeit wird aber weiterhin ein Thema bleiben. So zum Beispiel mein kühles Bier in Reichweite, in dessen herabfliessendes Kondenswasser ich meinen Schneide-Massstab gelegt hatte, worauf ich diesen mit der feuchten Unterseite auf dem Bogen plazierte... AUTSCH!!!
    Naja, hätte ich ein leidbefreites Leben haben wollen, hätte ich mit dem Modellbau nicht begonnen. Stimmts, Kinners?

  • Hallo,
    so ganz einfach mit der Menge des Weißleimes ist es doch nicht. Ich benutze grundsätzlich originale Patronen von HP. Selbst bei sehr kleinen Mengen Weißleimes auf den tintstrahlgedruckten Farben ( hauptsächlich bei grauen Farben) neigen diese zum Verfärben.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Ulrich,
    die ganze Fregatte habe ich bis auf die Bordwände mit Weissleim geklebt.
    Und das ist ein Tintenstrahlausdruck mit nicht wasserfester Tinte von HP.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...