Wilhelmshavener 1037 Goethe 1:250

  • Hallo liebes Forum,


    das hier ist mein erster Thread in der Rubrik der Bauberichte (und erst der zweite überhaupt ). Nachdem ich mich hier ja schon vorgestellt hatte und über meinen Bezug zum Kartonmodellbau gesporchen hatte, wollte ich nun also endlich wieder in die Materie einsteigen. Ursprünglich hatte ich mir den Schaufelraddampfer "Goethe" aus dem Möwe-Verlag als erstes Modell ausgesucht. Nach dem lesen vieler interessanter Berichte hier im Forum habe ich mich aber doch als erstes für eine etwas anspruchsloseres aber umso praktischeres Modell ausgesucht: ein Würfel (man wird ihn sicher sofort erkennen :D ). Nach dieser Herausforderung, die ich zu meiner Zufriedenheit meistern konnte fange, ich nun mit meiner Goethe an:
    Bei dem Schaufelraddampfer Goethe handelt es sich um ein Binnenschiff aus dem Jahre 1913. Seither befuhr die Goethe unter der Flagge der "Köln-Düsseldorfer" den Rhein zwischen Düsseldorf und Mainz. Nachdem sie 1945 versenkt wurde, wurde sie 1953 neu aufgebaut. So fuhr sie bis 1989, als eine Überholung notwendig und das Schiff somit stillgelegt wurde. 1996 wurde dann endlich das erforderliche Geld aufgetan und die Goethe wurde restauriert. So fährt sie heute wieder und immer noch auf dem Rhein.


    Zu dieser Zeit, als sie neu vorgestellt wurde, erblickte ich beim Durchstreifen des Kinderladens den Bogen der Goethe und nahm ihn gleich mit. Seither ist aber nicht viel passiert und ich hatte zeitweise die Bastelei völlig vergessen, bzw. war mit der Gorch Fock beschäftigt. Für meinen Wiedereinstieg liegt nun der Bogen vor mir und nimmt langsam Gestalt an. Ich erwarte allerdings nicht allzu viel von dem Bogen, da ich ihn vor langer Zeit schon komplett geritzt hatte. Und leider bin ich damals nicht allzu exakt vorgegangen :( . Trotzdem werde ich mal sehen, was sich aus dem Bogen noch machen läßt.
    Er stellt meines Erachtens den Bauzustand und vor allem die Farbegebung zum Neubau 1953 dar. Die Lackierung war damals eher schlicht, aber in meinen Augen schöner, als heute mit den großen blauen Platten auf den Radkästen.


    Angefangen, wie bei Schiffen ja üblich, habe ich mit der Grundplatte, auf der im Moment die Spanten und der Längsträger erwachsen. Als nächstes werden die Bordwände mit den Schaufelrädern folgen.



    Gruß Pat.


    Bild 1 + 2 zeigen die Goethe im Jahr 2006 in St. Goarshausen.

  • Ja es macht süchtig :D . Gestern Abend hat mich noch micht mal Star Trek vom Werkeln abhalten können ;) .


    Ich hab´ also nach und nach die beiden Bordwände aufgebracht. Der Bug- und der Heckabschluß könnten zwar schöner sein, aber ich bin damit erst mal zufrieden.
    Nachdem das mit Graupappe verstärkte Hauptdeck getrocknet war und eine Anprobe positiv ausfiel, folgte auch dessen Montage. Zuvor aber stich mir doch der grau-braune Rand der Pappe schwer ins Auge. Und, man hat ja viel Forum gelesen, ich habe etwas gemacht, worauf ich in der Kindheitszeit nie gekommwn wäre: Ich hab die Kante mit einem Filzstift einfach gefärbt und ich war begeistert, wie gut die Wirkung dadurch am Modell doch wird 8o . Sicher kann ich damit keinen alten Hasen hier hinter dem Ofen damit hervorlocken, aber ich hab´ sowas halt noch nie ausprobiert und bin begeistert ob der optischen Verbesserung durch diese Kleinigkeit.
    Mitten in der Nacht hab´ ich dann noch die Schaufelräder angeklebt. Die Schaufeln mussten erst noch gedoppelt werden und trocknen. Und da ich nicht mehr fit genug war für die Seitenwand, bin ich zu Bett gegangen...

  • Heute morgen gings dann weiter:


    Die Kanten der Schaufelräder sind auch geschwärzt worden. Hier sieht das dadurch richtig gut aus und ich bin mit den Schaufelrädern sehr zufrieden. Dann folgte die Steuerbordwand auf dem Hauptdeck und da ist mir wieder eingefallen, warum ich früher immer so Probleme hatte:
    Ich liebe die UHU Flinke Flasche, weil der Kleber recht schnell anzieht und ich nicht allzu lange die Teile fixiert halten muß.
    Ich hasse sie,

    • weil das Zeug Fäden zieht ohne Ende
    • weil immer, wenn man nur wenig braucht, sich immer gleich die halbe Flasche zu entleeren scheint
    • weil, wenn man größere Flächen einstreichen will so gut wie nicht rauskommt
    • weil nach dem Öffnen immer erst eins - zwei Blasen kommen, die schon trocken aus der Flasche steigen ?(

    Und ich benutze ihn nur, weil ich, ich bei der Betsellung meines ganzen Equipments den Wicoll vergessen habe mit zu bestellen :gaga:. Naja im Moment muß es so gehen. Nächstes Wochenende gehe ich auf die Mainzer Modellbauausstellung. Ich denke da wird sich was finden ;).
    Nichtsdestotrotz war ich weiter fleißig und hab´ den Schaufelradkasten auch noch montiert. Ich hätte ja Bedenken gehabt, aber es passt alles wunderbar. Die Seitenwand steht vorbildgerecht etwas über die Schaufelradkastendecke über, was auch im Modell optisch sehr schön herüberkommt.


    Jetzt folgt die Backbordwand, die schon am antrocknen ist. Mal sehen wie weit ich die heute noch baue. In den nächsten zwei Tagen werd´ ich dann leider nicht allzuviel zum basteln kommen. Aber Donnerstag hab´ ich wieder frei und dann geht´s spätestens weiter. Suchtbefriedigung muß sein :D.



    Gruß Pat.

  • So, wie angedroht ging es heute weiter :D .


    Nachdem ich die vordere Reling angebaut hatte nutzte ich die Zeit zum Doppeln des Ober und des Sonnendecks. Die Verdoppelung ist notwendig geworden, weil das Hauptdeck beim verstärken (Anleitung sagt max. 1mm) leider etwas zu dick geraten ist. Dadurch hätten die oberen Decks nicht mehr auf dem Trägergerüst aufgelegen. Aber das war nichts, was sich nicht mit einer weiteren Lage Bastelkarton hätte korrigieren lassen.
    Nachdem die Relinge rund um das Oberdeck aufgebaut worden sind, hab´ ich dann das Deck über das Gerüst gestülpt und mit den Wänden des Hauptdecks verklebt. Dabei ist mir dann aufgefallen, daß es sich um ein sehr dankbares Modell für einen Anfänger handelt, da alle Decks (übrigens Vorbildgerecht) überstehen und so kleine (und auch größere) Bauungenauigkeiten auf der darunter liegenden Ebene gut retuschieren lassen :P .
    Beim Anbringen achtern musste ich aber schwer aufpassen, um nicht die dünnen Träger der Seitenwand irreparabel zu knicken. Aber ich hab´ es zum Glück geschafft, daß es sich in Grenzen hielt. Beim Anschließenden Anbringen der Rückwand des Oberdecks ist mir dann aufgefallen, wie ungemein praktisch so ein Tischstativ beim fixieren sein kann ;)...

  • Das Wappen der Wilhelmshavener Werft auf dem Achteren Oberdeck zu sehen scheint, soweit ich im Forum gelesen habe, wohl das Markenzeichen eines Wilhelmshavner Bogens zu sein. Will sagen, dieses "Manko" haben wohl alle Wilhelmshavner Bögen?
    Mich störts nicht zu sehr. Es ist recht unauffällig gehalten und fügt sich eigentlich auch gut ein.
    Der Rest meines Basteltags (ich war heute wieder sehr motiviert :D ) bestand in der Anbringung der Bugwand auf dem Oberdeck und das Aufsetzen des Sonnendecks. Das trocknet jetzt in aller Ruhe vor sich hin. Ich hab´ die Beschwerungen nur mal kurz zur Aufnahme abgenommen.
    Im achteren Bereich des Sonnendecks zeigte sich als sehr vorteilhaft, daß ich die Decks verdoppelt hab´. So sind die Streben der Seitenwände auf dem Oberdeck weitgehend entlastet und sie scheinen so zu halten.



    Gruß Pat.

  • Moin Pat und Hagen.


    Also, für mich gehört das Logo einfach auf die "Wilhelmshavener" drauf.
    Das ist ja ein Begleiter durch meine ganze Kartonmodellgeschichte und ich möchte es nicht missen. Ich habe es noch nie entfernt und werde es auch nicht entfernen.


    Liebe Grüße
    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

    Edited once, last by Ingo ().

  • Hallo Ingo,


    ausnahmsweise bin ich nicht Deiner Meinung. Wenn das Logo diskret, so wie es einige Firmen praktizieren, angebracht ist, nichts dagegen einzuwenden. Doch dieses Logo - jedenfalls bei diesem Schiffsmodell - ist einfach zu groß und stört mich massiv.


    Nichts für Ungut


    Michael

  • Moin michael.


    Das ist halt das schöne an der Menungsfreiheit.
    Ich habe kein Problem mit anderen Vorstellungen.


    Ich habe mit das Bild noch einmal angeschaut. Die Größe, im Verhältnis zum Modell, ist wohl wirklich übertrieben.


    Liebe Grüße
    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

  • Ich muß auch sagen, daß ich das Logo recht sympatisch finde. Allerdings jetzt und an diesem Modell. In ein paar Monaten und bei stärker detaillierten Modellen würde mich ein so großes Logo sicherlich auch stören.
    Die gute Goethe ist ohnehin nicht allzu komplex oder überdetailliert und es ist mein Wiedereinstiegsmodell. Vielleicht liegt das alles daran, daß es mich nicht stört. Aber gut, derzeit stehen keine weiteren Wilhelmshavner auf meiner todo-Liste.


    Aber bis dahin hab´ ich fleißig an meinem Schiff gewerkelt. Viel ist ja nicht mehr übrig geblieben. Es folgen die Brücke und die hinten anschließenden Oberlichter, auf dem auch der Rauchfang aufgebaut wird. Anschließend wird bugseits ein flacher Aufbau mit Flaggenstock und Flagge augebracht. Als letzten Punkt sieht die Bauanleitung das Auftellen eines Flaggenstocks und der Deutschlandfahne am Heck vor. Ich hab´ einen 1mm² Draht für den Flaggenstock gewählt. Zum Aufhängen der Flagge benutzte ich zwei Litzen eines dünnen Litzendrahtes, der durch die Fahne gezogen und an den Draht angelötet wurden. Mit dem Ergebnis bin ich weitgehend zufrieden, obwohl es noch besser werden könnte.
    Als letzten Schritt habe ich mir die Montage der, ja was auch immer das ist, unterhalb der Radkästen, auf denen auch der Schriftzug Köln (der Heimathafen) steht, aufgehoben, weil ich befürchtet hatte, daß ich sie ansonsten während des Bauens beschädigen hätte können (puh, was für ein Satz).

  • Somit kann ich die Fertigstellung meines Erstlingswerks vermelden :yahoo: .


    Gut, es ist nicht die Welt von Modell, aber für den Wiedereinstieg gar nicht so verkehrt. Und ja ich habe viel gepfuscht und ich hätte auch gerne hie und da etwas sauberer gearbeitet (man nehme nur die ausgeschnittenen Felder des hinteren Oberdecks. Aber trotzdem bin ich stolz auf mein Schiffchen :) .



    Gruß Pat.


    PS.: Natürlich folgt alsbald das nächste Modell, denn wie gesagt: Es macht süchtig :D.

  • Quote

    Original von bauerm
    ausnahmsweise bin ich nicht Deiner Meinung. Wenn das Logo diskret, so wie es einige Firmen praktizieren, angebracht ist, nichts dagegen einzuwenden. Doch dieses Logo - jedenfalls bei diesem Schiffsmodell - ist einfach zu groß und stört mich massiv.


    Da wird die Zeit anscheinend das Problem lösen: es gibt einen Gerücht, das wenigstens die Deutsche Marine ihre Schiffe modellgerecht anpassen wird anfangs den zweiten Jahresviertel 2008

    Gert

  • Als nächstes hatte ich vor in die Luft zu gehen und die Junkers G38 aus dem Hause Schreiber zu bauen. Auch ein eher einfaches Modell, aber aufgrund der Unterschiede zum Schiffbau mit Rippen und Spanten doch irgendwie was ganz anderes: Ich bin gespannt!
    Und soweit ich gesucht habe wurde die G38 bisher vom Forum schmächlich unbeachtet gelassen ;).



    Gruß Pat.

  • Das Modell ist wirklich toll geworden!! Was mich allerdings bei Wilhelmshavener Raddampfern nicht gefällt ist: das die Schaufelräder einfach nur aufgedruckt sind.Bei anderen ist es ja detailierte dargestellt.Ich bin sowieso ein Raddampferfan aber der ist dir wirklich super mega gut gelungen =D> =D>

  • Na so gut ist sie leider nicht gelungen. Wenn du sie live und aus der Nähe betrachten würdest, müsstest du mir zustimmen ;( . Da gibt´s ein paar Stellen, die mich wirklich ärgern. Aber wie gesagt, bin ich mit dem Ergebnis soweit zufrieden.


    Die Schaufelräder, ja, sind in der Tat sehr einfach gehalten. Aber immerhin hat jedes Rad zwei Schaufeln. Von der Detaillierung gerade richtig für den Anfang ;) .


    Aber schön, daß sie dir auch gefällt =) .



    Gruß Pat.